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Die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen polnisch Kosciol Ewangelicko Augsburski w Polsce ist eine evangelisch lutherische Kirche mit Sitz in Warschau Sie hat etwa 61 000 Mitglieder und ist Mitglied im Lutherischen Weltbund in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und im Okumenischen Rat der Kirchen und gehort zum Polnischen Okumenischen Rat Sie wurde 1945 als Nachfolgerin vorheriger evangelisch lutherischer Kirchen in Polen gegrundet Dreifaltigkeitskirche in WarschauLaut der polnischen Volkszahlung 2021 betragt die Zahl der Lutheraner 65 407 Personen was etwa 0 17 der Gesamtbevolkerung entspricht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Kirchenstruktur 2 1 Organisation 2 2 Leitendes Bischofsamt 2 2 1 Amtsinhaber 2 3 Synode 2 3 1 Prasides der Synode 2 4 Konsistorium 2 5 Diozesen Diozesanbischofe 2 6 Gemeinden 3 Einrichtungen Dienste 4 Arbeitsschwerpunkte 5 Okumene 6 Partnerschaften 7 Geschichte 7 1 Lutherische Gemeinden im 16 Jahrhundert 7 2 Gegenreformation im 17 und 18 Jahrhundert 7 3 Lutherische Gemeinden ausserhalb Polen Litauens 7 4 Evangelische Kirche Kongresspolens 1845 1918 7 5 Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen 1919 1939 7 6 Evangelisch Lutherische Kirchen in Polen 1939 1945 7 7 Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen 1945 1989 7 8 Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen seit 1990 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name der polnischen evangelisch augsburgischen Kirche nimmt Bezug auf die von Philipp Melanchthon fur den Reichstag zu Augsburg im Jahre 1530 verfasste Confessio Augustana die zusammen mit der Apologie Melanchthons die Grundlage der evangelisch lutherischen Lehre formuliert Kirchenstruktur BearbeitenOrganisation Bearbeiten nbsp Der Altar der evangelisch augsburgischen Gnadenkirche in TeschenZur Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen gehoren heute etwa 61 000 Gemeindeglieder von denen die Mehrheit im Teschener Schlesien wohnt 149 Geistliche betreuen 133 Gemeinden die in sechs Diozesen zusammengefasst sind 2 Leitendes Bischofsamt Bearbeiten Das geistliche Oberhaupt der Kirche ist der Leitende Bischof der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Er ist auch Prases des Konsistoriums Amtsinhaber ist Jerzy Samiec Bischofssitz ist Warschau 00 246 Warszawa ul Miodowa 21 Die dortige Dreifaltigkeitskirche Kosciol Sw Trojcy ist die Haupt und Bischofskirche Amtsinhaber Bearbeiten Die Bezeichnung Bischof wurde erst 1938 eingefuhrt zuvor war die Amtsbezeichnung Generalsuperintendent und Bischof war nur ein Ehrentitel 1849 1874 Adolf Theodor Julius Ludwig 1875 1895 Paul Woldemar von Everth m d Ehrentitel Bischof 1895 1904 Karl Gustav Manitius 1904 1942 Juliusz Bursche 1945 1951 Jan Szeruda 1951 1959 Karol Kotula 1959 1975 Andrzej Wantula 1975 1991 Janusz Narzynski 1991 2001 Jan Szarek 2001 2010 Janusz Jagucki 2010 0000 Jerzy SamiecSynode Bearbeiten Die erste Synode nach dem Zweiten Weltkrieg tagte im Jahr 1950 Die Synode deren Amtszeit funf Jahre betragt entscheidet uber alle wichtigen Angelegenheiten der Kirche setzt die Ziele und wacht uber die Rechtglaubigkeit Sie ist Verfasserin aller Gesetze und Ordnungen der Kirche die die Tatigkeit auf Gemeindeebene der Diozesanebene und der Gesamtkirche regeln Nach jahrelangem Ringen wurde im Oktober 2021 von der Synode die Verfassung dahingehend geandert dass auch Frauen als Pfarrerin ordiniert werden konnen 3 Prasides der Synode Bearbeiten 1950 1952 Karol Kotula 1952 1957 Zygmunt Michelis 1957 1965 Woldemar Gastpary 1965 1975 Bischof Andrzej Wantula 1975 1991 Bischof Janusz Narzynski 1991 1992 Bischof Jan Szarek 1992 1995 Manfred Uglorz 1995 1998 Andrzej Hauptman 1998 2002 Tadeusz Szurman 2002 2007 Jan Gross 2007 2009 Jerzy Samiec 2009 2012 Waldemar Pytel 2012 2017 Grzegorz Giemza 2017 0000 Adam MalinaKonsistorium Bearbeiten Das Konsistorium ubt die hochste Verwaltungs und Administrationsgewalt aus Sitz ist Warschau 00 246 Warszawa ul Miodowa 21 Vorsitzender des Konsistoriums ist der Leitende Bischof stellvertretender Vorsitzender ist augenblicklich Adam Pastucha Diozesen Diozesanbischofe Bearbeiten In territorialer und in administrativer Hinsicht ist die Evangelisch Augsburgische Kirche in sechs Diozesen aufgeteilt Jede Diozese wird durch eine Diozesansynode mit dem Diozesanbischof und dem Diozesanrat vertreten Der Diozesanbischof ist das Oberhaupt aller in der Diozese arbeitenden Geistlichen Es gibt folgende Diozesen Diozese Breslau Wroclaw Bischof Waldemar Pytel in Breslau Diozese Katowice Bischof Marian Niemiec in Kattowitz Diozese Masuren Mazurska Bischof Pawel Hause in Allenstein Diozese Pommern Grosspolen Pomorsko Wielkopolska Bischof Marcin Hintz in Zoppot Diozese Teschen Cieszyn Bischof Adrian Korczago in Bielsko Biala Diozese Warschau Warszawa Bischof Jan Cieslar in PabianiceGemeinden Bearbeiten Die administrative Grundeinheit der Evangelisch Augsburgischen Kirche ist die Gemeinde polnisch parafia die als ortliche Kirche alle Merkmale der Kirche Jesu Christi besitzt Sie ist das Volk Gottes und zum Zeugnis des Glaubens berufen Die geistlichen Leiter der Gemeinden sind die Pfarrer Die meisten lutherischen Gemeinden gibt es im Teschener Schlesien Dort lebt insgesamt etwa die Halfte der Glaubigen Daruber hinaus gibt es kleinere Gemeinden in Oberschlesien und in Masuren Die ubrigen Gemeinden sind in den grossen Stadten ansassig Evangelische polnischsprachige Gemeinden die zur Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen gehoren gibt es auch im Ausland Gottesdienste in polnischer Sprache werden regelmassig in England 4 Deutschland 5 Kanada 6 Irland 7 und den Niederlanden 8 gehalten Einrichtungen Dienste Bearbeiten nbsp Die evangelisch augsburgische St Peter und Paul Kirche in Pabianice nbsp Die evangelische Christophorikirche in BreslauGustav Adolf Bruderhilfe 9 Polnische Evangelische Gesellschaft 9 Gesellschaft fur pastorale Beratung und Psychologie 9 Vereinigung von Pfarrern und Katecheten 9 Diakonie der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Prases ist Bischof Ryszard Bogusz Breslau Generaldirektorin ist Wanda Falk Diakonissen Mutterhaus Eben Ezer in Dziegolow bei Teschen Zentrum fur Mission und Evangelisation der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Zentrum fur Mediation und Beratung 10 Verein Evangelischer Unternehmer Stowarzyszenie Przedsiebiorcow Ewangelickich SPE Seelsorgedienste der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Jugendseelsorge Militarseelsorge 11 Polizeiseelsorge Feuerwehrseelsorge 12 Seelsorge fur Motorradfahrer 12 Internetseelsorge 13 Gefangnisseelsorge Seelsorge im Ausland 12 Gehorlosenseelsorge 12 Hochschulseelsorge 12 Christlich Theologische Akademie in Warschau Augustana Verlag in Bielitz Bielsko Biala Zwiastun Ewangelicki Evangelischer Bote Halbmonatszeitschrift erscheint seit 1863 Arbeitsschwerpunkte BearbeitenBekanntmachung der kirchlichen Angebote und Bundelung auf einer Homepage Kirche im Netz 14 Vorbereitung und Durchfuhrung der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Krakau 2023 15 Evangelisation mit Einzelveranstaltungen Kirchentagen Missionsfesten und der zentralen Evangelisationswoche in Dziegielow Diozese Teschen Religionsunterricht in Schulen oder wahrend der Ferien in Tagen der guten Nachricht fur Kinder und Sommerlager fur Jugendliche Sorge fur Alleinstehende und Kranke in Pflegeheimen in Dziegelow Bielitz Bielsko Biala Beuthen Mechtal Bytom Miechowice Breslau Wroclaw Konstancin Wegrow Zagorow Nikolaiken Mikolajki und Ukta Okumene BearbeitenDie Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen gehort seit 1947 dem Lutherischen Weltbund LWB an einer Gemeinschaft von etwa 150 lutherischen Kirchen in mehr als 70 Nationen Ausserdem ist sie Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und des Okumenischen Rates der Kirchen Zwischen der Evangelisch Augsburgischen Kirche der Evangelisch reformierten Kirche und der Evangelisch methodistischen Kirche in Polen besteht eine Kanzel und Abendmahlsgemeinschaft Die Evangelisch Augsburgische Kirche ist ausserdem Mitglied des Polnischen Okumenischen Rates zu dem sich bereits 1946 die Minderheitskirchen Polens zusammengeschlossen haben Mit der romisch katholischen Kirche Polens gibt es eine immer noch ausbauwurdige Zusammenarbeit Partnerschaften BearbeitenEs gibt Partnerschaften zwischen der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen und deutschen Landeskirchen Evangelische Kirche in Hessen und Nassau EKHN 16 Evangelische Kirche von Westfalen EKVW Zudem bestehen Partnerschaften zwischen polnischen Diozesen und deutschen Landeskirchen Diozese Breslau und Diozese Pommern Grosspolen mit der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland 17 Diozese Breslau mit der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische OberlausitzDaruber hinaus gibt es Partnerschaften zu folgenden Kirchen Lutherische Synode der Protestantischen Kirche in den Niederlanden Diozese Uppsala der Schwedischen Kirche Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakei Schlesische Evangelische Kirche A B in der Tschechischen Republik Deutsche Evangelisch Lutherische Kirche in der Ukraine Synode Oregons der Evangelisch Lutherischen Kirche in AmerikaGeschichte BearbeitenLutherische Gemeinden im 16 Jahrhundert Bearbeiten Siehe auch Geschichte im Artikel Protestantismus in Polen Wahrscheinlich wurden bereits 1518 die ersten lutherischen Predigten in Danzig gehalten In den folgenden Jahren bildeten sich lutherische Gemeinden zuerst in den Stadten Koniglich Preussens Danzig Thorn Elbing mit uberwiegend deutscher Bevolkerung und in den grosseren Stadten Grosspolens Getragen wurde sie von Burgern Gelehrten einigen Adligen und Teilen der einfachen Bevolkerung Im Herzogtum Preussen das lehnsrechtlich zum Konigreich Polen gehorte fuhrte Herzog Albrecht bereits 1525 als erster Landesherr uberhaupt die Reformation ein Auch im Herzogtum Pommern das damals zum romisch deutschen Reich gehorte wurde 1534 die Reformation eingefuhrt Der polnische Konig Sigismund I versuchte mit mehreren Edikten reformatorische Aktivitaten im Konigreich Polen zu unterbinden Nach 1548 verbesserten sich die offentlichen Betatigungsmoglichkeiten fur Protestanten in Polen unter dem neuen Konig Sigismund II August Weitere Adlige traten zum lutherischen Bekenntnis uber und bildeten mit den reformierten calvinistischen Vertretern sogar eine Mehrheit im Sejm 1573 wurde das Toleranzedikt der Konfoderation von Warschau verabschiedet das allen Personen in Polen Litauen volle Religionsfreiheit gewahrleistete 1555 kam es in Kozminek zu einer Vereinigungssynode von Reformierten und Bohmischen Brudern dem Zusammenschluss folgten bald die Lutheraner Insgesamt kam es jedoch nicht zu einer dauerhaften Einigung 18 Gegenreformation im 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Seit 1575 stellten sich die Konige wieder eindeutig auf die katholische Seite und drangten die protestantischen Gemeinden in Polen Litauen zuruck 1717 wurde deren Religionsausubung auch gesetzlich eingeschrankt 1724 kam es in Thorn zu Hinrichtungen widerstandiger Lutheraner Die Konfoderation von Thorn suchte 1767 die Forderungen der lutherischen und reformierten calvinistischen Adligen zu formulieren was mit zum Warschauer Traktat von 1768 fuhrte das ihnen wieder weitgehende Religionsfreiheit zusicherte In dieser Zeit entstand die Dreifaltigkeitskirche in Warschau in der wieder lutherische Gottesdienste stattfinden konnten Lutherische Gemeinden ausserhalb Polen Litauens Bearbeiten Auf schlesischem Gebiet gestattete der Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Joseph I als Herzog von Schlesien und Konig von Bohmen im Vertrag von 1707 den Bau von sechs Kirchen den so genannten Gnadenkirchen in Freystadt heute polnisch Kozuchow Hirschberg Jelenia Gora Landeshut Kamienna Gora Militsch Milicz Sagan Zagan und Teschen Cieszyn Maria Theresia gewahrte deutschsprachigen lutherischen Kolonisten die Niederlassung in den Landern Ost Galiziens und erlaubte ihnen 1775 evangelische Gottesdienste in ihren Hausern zu feiern 19 Ihr Sohn Joseph II erliess am 3 Oktober 1781 ein Toleranzpatent wodurch Protestanten und Katholiken gleichgestellt wurden und protestantische Kirchen Rechtspersonlichkeit erhielten 19 In Teschen wurde ein Konsistorium fur die Kirchengemeinden des Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses gebildet das 1784 nach Wien verlegt wurde 19 Evangelische Kirche Kongresspolens 1845 1918 Bearbeiten Siehe auch Liste evangelisch augsburgischer Gemeinden in KongresspolenNach den Teilungen war Polen unter den Preussen Russland und Osterreich aufgeteilt worden Der Zuzug evangelischer Bauern und Handwerker aus Europa insbesondere aus Brandenburg im 19 Jahrhundert forderte nicht nur die Industrie und Landwirtschaft in Polen sondern auch den Protestantismus 1845 wurde die Evangelische Kirche Kongresspolens gebildet 1888 wurde die Kirchenagende vom Warschauer Konsistorium herausgegeben 1891 die ganze Agende in polnischer Sprache Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen 1919 1939 Bearbeiten Mit Grundung der Zweiten Polnischen Republik wurde 1919 die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen gebildet Generalsuperintendent blieb Juliusz Bursche 1920 wurde die Evangelisch Theologische Fakultat der Universitat Warschau gegrundet Die evangelischen Kirchengemeinden der vormaligen Kirchenprovinz Posen die bis dahin zur Evangelischen Kirche der altpreussischen Union gehort hatte wurden als Unierte Evangelische Kirche in Polen Kosciol Ewangelicko Unijny w Polsce unter Generalsuperintendent Paul Blau selbstandig Dem staatlich oktroyierten Versuch die Kirche dem Warschauer Konsistorium zu unterstellen widersetzte sich die Unierte Evangelische Kirche 20 Die bis dahin altpreussischen Kirchengemeinden in der Woiwodschaft Pommerellen schlossen sich 1923 dieser Unierten Evangelischen Kirche mit dann 290 470 Mitgliedern Stand 1936 und Sitz in Posen an 21 Zugewanderte polnischsprachige Lutheraner aus den vormals zu Russland und Osterreich gehorenden Teilen Polens grundeten einzelne lutherische Kirchengemeinden in Bromberg Dirschau Gdingen Graudenz Posen und Thorn die zur Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen gehorten und in Freundschaft zu den Altlutheranern standen die ihnen Gastrecht in ihren Kirchen gewahrten 22 Die vormals zur Evangelisch Lutherischen Kirche in Preussen gehorigen Altlutheraner im polnischen Abtretungsgebiet der ehemaligen Provinzen Posen und Westpreussen etwa 4 000 meist deutschsprachige Mitglieder bildeten 1920 die Evangelisch Lutherische Kirche in Polen Kosciol Ewangelicko Luteranski w Polsce ab 1926 Evangelisch Lutherische Kirche in Westpolen Kosciol Ewangelicko Luteranski w Polsce Zachodniej in Abgrenzung zur Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen 23 Nach Posen und Pommerellen zuziehende deutschsprachige lutherische Polen aus Galizien und vormals Russisch Polen schlossen sich oft den Altlutheranern an 24 Die 17 evangelischen Kirchengemeinden der Kirchenprovinz Schlesien im 1922 abgetretenen Ostoberschlesien bildeten 1923 die Unierte Evangelische Kirche in Polnisch Oberschlesien Kosciol Ewangelicko Unijny na Polskim Gornym Slasku mit etwa 30 000 Mitgliedern und Sitz in Kattowitz 21 Die vorher zur Evangelischen Kirche A u H B in Osterreich gehorenden Kirchengemeinden in Polen bildeten 1920 die Evangelische Kirche A u H B in Kleinpolen Kosciol Ewangelicki Augsburskiego i Helweckiego Wyznania w Malopolsce mit drei lutherischen regional zustandigen und einem reformierten Seniorat und unter einem Superintendenten zuletzt Theodor Zockler mit insgesamt gut 33 000 Mitgliedern 21 1923 traten die meist polnischsprachigen Lutheraner des Krakauer Gebiets und des polnischen Teils des Teschener Landes zur Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen uber 19 In den 1920er Jahren umfasste die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen etwa 400 000 Mitglieder etwa 1 3 Prozent der damaligen polnischen Bevolkerung nbsp Der Generalsuperintendent der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Juliusz Bursche um 1938 Es gab im Jahr 1937 sieben Diozesen 25 an deren Spitze der Senior als geistliches Oberhaupt stand Warschau Kalisch Petrikau Plock Nordosten Schlesien Sitz Ustron Posen PommernIm Jahr 1938 gab es schon 10 Diozesen Warschau Plock Kalisch Piotrkau Lublin Lodz Wolyhnien Wilna Schlesien und Grosspolen 26 Im Jahr 1939 war die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen im damaligen Staatsgebiet in 118 Gemeinden mit 40 Filialkirchen unterteilt Es amtierten 179 Pastoren und als Religionslehrer u a waren ausserdem 41 Geistliche tatig Evangelisch Lutherische Kirchen in Polen 1939 1945 Bearbeiten Ende 1939 wurde die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen aufgelost In den Konzentrationslagern und Gefangnissen kamen etwa 30 Prozent der evangelischen Geistlichen ums Leben unter ihnen auch der langjahrige Landesbischof Juliusz Bursche Im Reichsgau Wartheland durften ab 1941 Kirchen nur als Vereine im Sinne juristischer Personen privaten Rechts existieren Es entstanden die Posener evangelische Kirche deutscher Nationalitat im Wartheland die Litzmannstadter evangelische Kirche deutscher Nationalitat im Wartheland die Evangelisch lutherische Kirche deutscher Nationalitat im Wartheland sowie entsprechend die evangelische Kirche deutscher Nationalitat im Generalgouvernement Polen durften im Wartheland nicht Mitglied einer Kirche sein 27 Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen 1945 1989 Bearbeiten 1945 anderte sich die Situation der Evangelisch Augsburgischen Kirche Mit den Deutschen verliessen etwa 75 Prozent der lutherischen Christen das Land in den neuen Gebieten Schlesien Pommern Ostpreussen und Ostbrandenburg wurden die evangelischen Kirchengebaude meist von der katholischen Kirche in Besitz genommen Bis in die 1970er Jahre hinein hatte das Bekenntnis zu evangelischen Konfessionen erhebliche gesellschaftliche Diskriminierungen zur Folge Nicht zuletzt dies war ein Grund fur die anhaltende Aussiedlung die eine weitere Verminderung der Anzahl der Gemeindemitglieder bedeutete Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen seit 1990 Bearbeiten Das Verhaltnis zwischen dem Staat und der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen regelt ein Gesetz das am 13 Mai 1994 vom polnischen Parlament verabschiedet wurde 28 Zu Beginn der 1990er Jahre zahlte die Evangelisch Augsburgische Kirche 90 000 Glaubige Die neuen gesetzlichen Regelungen fuhrten zur Entstehung verschiedener neuer Formen der kirchlichen Tatigkeit Die kirchliche Diakonie die Hilfe fur Menschen in Not leistet wurde gegrundet Die Kirche betreibt Pflegeheime fur Erwachsene in Dziegielow Konstancin Jeziorna Bytom Miechowice Mikolajki Zagorow Wegrow und Bielsko Biala Es gibt Gemeindezentren und Verleihstationen von Rehabilitationsgeraten Mit der Grundung der Evangelischen Militarseelsorge im Jahr 1995 wurde zu einer Vorkriegstradition zuruckgekehrt Dank der Initiative der evangelischen Bildungsvereine wurden in Breslau Krakau Bielsko Biala Cieszyn Olsztyn und Gliwice Grundschulen Realschulen Gymnasien und weiterfuhrende Schulen gegrundet Im April 2016 stimmte eine Mehrheit der Synodalen fur die Ordination von Frauen Allerdings wurde die notige Zwei Drittel Mehrheit verfehlt sodass die Frauen weiterhin nicht zur Pfarrerin ordiniert wurden 29 Es gab aber ordinierte Diakoninnen die auch Sakramente verwalten durften lediglich die Leitung einer Gemeinde blieb ihnen verwehrt Auf der Synode am 16 Oktober 2021 stimmten die Delegierten in geheimer Wahl fur die Einfuhrung der Frauenordination dabei wurde die erforderliche Zwei Drittel Mehrheit erreicht 45 Pro 13 Contra 1 Enthaltung Die neue Regelung trat am 1 Januar 2022 in Kraft 30 am 7 Mai 2022 wurden die ersten 9 Pastorinnen in der Trinitatiskirche in Warschau ordiniert 31 Literatur BearbeitenEduard Kneifel Geschichte der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen PDF 17 3 MB Niedermarschacht 1964 DNB 452466342 Eduard Kneifel Die Pastoren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Ein biographisches Pfarrerbuch PDF 32 6 MB Eging 1968 DNB 457237694 Eduard Kneifel Das Werden und Wachsen der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen 1517 1939 Vierkirchen 1988 DNB 881495409 PDF 14 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kosciol Ewangelicko Augsburski w Polsce polnisch Jan Textor Lutheran Parishes in Russian Poland Society for German Genealogy in Eastern Europe englisch Einzelnachweise Bearbeiten https stat gov pl spisy powszechne nsp 2021 nsp 2021 wyniki ostateczne tablice z ostatecznymi danymi w zakresie przynaleznosci narodowo etnicznej jezyka uzywanego w domu oraz przynaleznosci do wyznania religijnego 10 1 html Maly stystyczny rocznik Polski 2017 Kleines Statistisches Jahrbuch Polens S 115 Angaben fur 2015 Evangelische Kirche in Polen ermoglicht Ordination von Frauen Abgerufen am 21 Oktober 2021 deutsch http luteranie pl strona glowna polskie nabozenstwa za granica polskie nabozenstwa w wielkiej brytanii html http luteranie pl strona glowna polskie nabozenstwa za granica polskie nabozenstwa w niemczech html http luteranie pl strona glowna polskie nabozenstwa za granica polskie nabozenstwa w kanadzie html http dublin luteranie pl Luteranie pl Nabozenstwa w Holandii Abgerufen am 21 Januar 2021 a b c d Organizacje Luteranie Abgerufen am 25 Januar 2021 O nas Abgerufen am 21 Januar 2021 polnisch Ewangelickie Duszpasterstwo Wojskowe Abgerufen am 21 Januar 2021 a b c d e Duszpasterstwo Luteranie Abgerufen am 21 Januar 2021 Chcesz porozmawiac 14 November 2018 abgerufen am 21 Januar 2021 amerikanisches Englisch Luteranie pl Kosciol w sieci Abgerufen am 21 Januar 2021 Nachste LWB Vollversammlung findet in Polen statt 17 Juni 2019 abgerufen am 21 Januar 2021 Wspolpraca Zagraniczna In luteranie pl Abgerufen am 27 Mai 2021 polnisch Nordkirche und polnische Diozesen feiern 20 Jahre Partnerschaft In nordkirche de 4 November 2019 abgerufen am 27 Mai 2021 Wolf Dieter Hauschild Lehrbuch der Kirchen und Dogmengeschichte Band 2 Gutersloh 1999 S 254 a b c d Malgorzata Koska Akta Gmin Kosciola Ewangelickiego Augsburskiego i Helweckiego Wyznania 1786 1939 Auf Archiwum Glowne Akt Dawnych w Warszawie AGAD Central Archives of Historical Records in Warsaw Memento des Originals vom 17 April 2012 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www agad archiwa gov pl abgerufen am 2 April 2012 Olgierd Kiec Koscioly ewangelickie w Wielkopolsce wobec kwestii narodowosciowej w latach 1918 1939 Upowszechnianie Nauki Oswiata Warschau 1995 ISBN 83 85618 21 X deutsch Die evangelischen Kirchen in der Wojewodschaft Poznan 1918 1939 Ubersetzt von Siegfried Schmidt in Quellen und Studien Deutsches Historisches Institut Warschau Niemiecki Instytut Historyczny w Warszawie Band 8 Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 04030 0 S 85 a b c Eduard Kneifel Geschichte der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Selbstverlag Niedermarschacht 1964 S 17 Olgierd Kiec Koscioly ewangelickie w Wielkopolsce wobec kwestii narodowosciowej w latach 1918 1939 Upowszechnianie Nauki Oswiata Warschau 1995 ISBN 83 85618 21 X deutsch Die evangelischen Kirchen in der Wojewodschaft Poznan 1918 1939 Ubersetzt von Siegfried Schmidt in Quellen und Studien Deutsches Historisches Institut Warschau Niemiecki Instytut Historyczny w Warszawie Band 8 Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 04030 0 S 37 Olgierd Kiec Koscioly ewangelickie w Wielkopolsce wobec kwestii narodowosciowej w latach 1918 1939 Upowszechnianie Nauki Oswiata Warschau 1995 ISBN 83 85618 21 X deutsch Die evangelischen Kirchen in der Wojewodschaft Poznan 1918 1939 Ubersetzt von Siegfried Schmidt in Quellen und Studien Deutsches Historisches Institut Warschau Niemiecki Instytut Historyczny w Warszawie Band 8 Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 04030 0 S 33f Olgierd Kiec Koscioly ewangelickie w Wielkopolsce wobec kwestii narodowosciowej w latach 1918 1939 Upowszechnianie Nauki Oswiata Warschau 1995 ISBN 83 85618 21 X deutsch Die evangelischen Kirchen in der Wojewodschaft Poznan 1918 1939 Ubersetzt von Siegfried Schmidt in Quellen und Studien Deutsches Historisches Institut Warschau Niemiecki Instytut Historyczny w Warszawie Band 8 Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 04030 0 S 21 Stefan Grelewski Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce wspolczesnej Lublin 1937 S 226 polnisch Online Wykaz parafii i ks pastorow Warszawskiego Konsystorza ewangelicko augsburskiego In Przyjaciel Domu 1938 S 118 124 polnisch Online Paul Gurtler Nationalsozialismus und evangelische Kirchen im Warthegau Gottingen 1958 Ustawa z dnia 13 maja 1994 r o stosunku Panstwa do Kosciola Ewangelicko Augsburskiego w Rzeczypospolitej Polskiej pdf 176 kB In sejm gov pl 21 April 2016 abgerufen am 22 Januar 2021 polnisch Gesetz vom 13 Mai 1994 uber das Verhaltnis des Staates zur Evangelisch Augsburgischen Kirche in der Republik Polen konsolidierte Fassung Ordination of women in Poland The church is on the way In lutheranworld org 11 April 2016 abgerufen am 22 Januar 2021 englisch Polish Lutheran Synod for the women ordination In luteranie pl Abgerufen am 21 Oktober 2021 englisch Michal Karski Synod zaglosowal za ordynacja kobiet na ksiezy In luteranie pl Abgerufen am 21 Oktober 2021 polnisch mit Fotos der Abstimmung Dariusz Bruncz Polnische Lutheraner bekommen Pfarrerinnen In evangelisch de 19 Oktober 2021 abgerufen am 21 Oktober 2021 Polen Erstmals Frauen in der lutherischen Kirche ordiniert In idea de 7 Mai 2022 abgerufen am 8 Mai 2022 Normdaten Korperschaft GND 5037151 4 lobid OGND AKS 52 2477 21 0079 Koordinaten 52 14 51 7 N 21 0 28 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen amp oldid 237762099