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Kozuchow kɔˈʒuxuf deutsch Freystadt in Schlesien ist eine Stadt im Powiat Nowosolski der Woiwodschaft Lebus in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 15 901 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 KozuchowKozuchow Polen KozuchowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat NowosolskiGmina KozuchowFlache 5 95 km Geographische Lage 51 45 N 15 36 O 51 75 15 6 Koordinaten 51 45 0 N 15 36 0 OHohe 99 m n p m Einwohner 9337 31 Dezember 2020 Postleitzahl 67 120Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen FNWWirtschaft und VerkehrStrasse Nowa Sol ZaganNachster int Flughafen BreslauVerwaltung Stand 2022 Burgermeister Pawel JagasekAdresse Rynek 1A 67 120 KozuchowWebprasenz kozuchow pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 19 und 20 Jahrhundert 2 4 Bevolkerungsentwicklung 3 Gemeinde 4 Stadtepartnerschaften 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Niederschlesien auf einer Hohe von 99 Metern uber dem Meeresspiegel etwa 35 Kilometer Luftlinie nordwestlich der Stadt Glogow Glogau Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die Grundung der Stadt erfolgte um 1260 durch Herzog Konrad I von Glogau auf dessen Vorwerk in Siegersdorf Dieses Dorf am Siegerbach war etwa 40 Jahre zuvor durch frankische Siedler im Zuge der Besiedlung der Grenzwalder um Sagan errichtet worden Die neue Stadt mit Ring und rechtwinkligen Strassenzugen die zunachst Cosuchow genannt wurde war mitten in das alte Waldhufendorf hineingebaut worden Umgeben war die Stadt von einer doppelten Stadtmauer Das alteste Gotteshaus von Freystadt ist die Heilig Geist Kirche die zunachst Dorfkirche von Nieder Siegersdorf war Sie ist erstmals fur das Jahr 1273 mit der Nennung eines Pfarrers Heinrich von Cosuchow belegt Das bei dieser Kirche bestehende Hospital wurde um 1280 erbaut und dem Deutschen Orden ubergeben Fur das Jahr 1295 sind der Kastellan Dietrich von Pesna und ein Erbvogt belegt Peter Unglowbe Patrizier zu Sagan 1 erwarb die Dorfer Nieder Siegersdorf Podbrzezie Dolne und Reichenau Slocina im Umland von Freystadt als Teile seiner Allodien um 1323 von einem der Sohne vermutl Johann des Ritters und Burggrafen von Freystadt Dietrich von Pesna urkdl erw 1287 bis 1311 Graf Dietrich verstarb im Februar des Jahres 1311 Schon 1295 wurde Nieder Siegersdorf als Allodium der Grafen von Pesna erwahnt Mit Datum vom 2 September 1323 befreite Herzog Heinrich VI seinen Getreuen Johann von Plesna Sohn des Dietrich u a auch fur Sighardisdorf Siegersdorf von allen Abgaben und Lasten fur alle Zukunft Daher lasst sich der Erwerb von Nieder Siegersdorf durch Peter Unglowbe nun auf den Zeitraum um oder nach 1323 festlegen 2 Einkunfte aus diesen Allodien stiftete Peter Unglaube dem Spital vom Heiligen Geist zu Freystadt zu seinem und seiner Familie Seelenheil Das neben der Heilig Geist Kirche von 1273 bestehende Hospital wurde um 1280 erbaut und dem Deutschen Orden ubertragen 3 In einer Urkunde vom 11 Juli 1405 wird fur Nieder Seghardisdorf Nieder Siegersdorf und Reychenaw der Freystadter Burger Johann Frankinfurt in der Nachfolge der Unglaube als Eigentumer vermerkt Mit dieser Urkunde gab er die vorgenannten Allodien weiter an Philipp Unrwen Unruh Sohn des Jakob Unrw Unruh Erst Ende des 13 Jahrhunderts wurde am Ring in Wrigenstat die Pfarrkirche St Marien errichtet die 1488 1554 und 1637 durch Stadtbrande zerstort worden ist Den verheerenden Brand von Freystadt in der Nacht vom 8 auf den 9 Juli 1637 schilderte der Dichter Andreas Gryphius in Fewrige Freystadt 4 Mit diesem Bericht der auf seinen eigenen und den Beobachtungen weiterer Augenzeugen beruhte machte sich Gryphius viele Feinde weil er nicht nur die kriegsbedingte Lage Freystadts realistisch schilderte sondern auch das Versagen der stadtischen Obrigkeit bei der Brandbekampfung kritisierte 5 Zwischen 1369 und 1467 war Freystadt Sitz des Glogauer Teilherzogtums Freystadt dessen Herzoge auf der Freystadter Burg residierten Um 1450 besass Freystadt das eine bedeutende Tuchmacherzunft hatte aber Munz und Braurecht 1488 liess Herzog Johann II von Sagan der 1476 nach dem Tod des Glogauer Herzogs Heinrich XI mit dem die direkte Glogauer Linie der Schlesischen Piasten erlosch Anspruche auf dessen Erbe und dadurch den Glogauer Erbfolgestreit ausloste die Stadt plundern und anzunden Fruhe Neuzeit Bearbeiten Die herzogliche Burg wurde spater zu einem Schloss umgebaut Ab 1520 war sie an Hans von Rechenberg verpfandet der die Reformation in Freystadt einfuhrte und 1558 1590 an Fabian von Schoenaich 1675 wurde das Schloss von der Stadt erworben die es 1685 den Karmelitern ubergab die dort ein Kloster einrichteten und 1705 eine Kirche erbauten Freystadt zahlte zu den sechs schlesischen Stadten denen in der Altranstadter Konvention vom 1 September 1707 das Recht zur Errichtung einer evangelischen Gnadenkirche gewahrt wurde die zwei Jahre spater als Gnadenkirche zum Weinberg Jesu errichtet wurde Nach dem Ubergang an Polen 1945 wurde sie dem Verfall preisgegeben und Anfang der 1970er Jahre abgetragen Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Freystadt zusammen mit dem Herzogtum Glogau das seit 1344 ein Lehen der Krone Bohmen war an Preussen 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Ab 1816 war die Stadt der Sitz des Landkreises Freystadt mit dem es bis 1945 im Regierungsbezirk Liegnitz der Provinz Schlesien verbunden blieb Zu Beginn des 19 Jahrhunderts hatte Freystadt zwei evangelische Kirchen eine katholische Kirche eine private Hohere Schule eine Praparandenanstalt ein Amtsgericht mehrere Produktionbetriebe im Textilbereich und zahlte knapp 3 000 Einwohner 6 Nachteilig in wirtschaftlicher Hinsicht wirkte sich der Bau der Chaussee Berlin Breslau aus die uber das benachbarte Neustadtel an Freystadt vorbeifuhrte Zudem fuhrte die Eisenbahn Hauptstrecke Berlin Breslau an Freystadt vorbei Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Freystadt im Fruhjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und kurz darauf unter polnische Verwaltung gestellt Die Polen fuhrten kurze Zeit spater fur Freystadt die Ortsbezeichnung Kozuchow ein Die deutsche Bevolkerung wurde sofern sie nicht geflohen war in der Folgezeit von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde aus Freystadt vertrieben und durch Polen ersetzt 1953 verlor Kozuchow den Kreissitz an das benachbarte Nowa Sol Neusalz an der Oder nbsp Hausergruppe mit dem Rundturm einer Bastei aus dem 13 bis 15 Jahrhundert nbsp Mittelalterlicher Rundturm mit der Marienkirche im Hintergrund nbsp Lapidarium Aufnahme 2009 nbsp Ehemaliges herzogliches SchlossBevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1825 1 915 davon 295 Katholiken 7 1890 3 919 davon 3 242 Evangelische 633 Katholiken und 39 Juden 8 1900 4 622 6 1933 5 256 8 1939 6 671 8 1961 7 512Gemeinde Bearbeiten nbsp Kirche und Hospital zum Heiligen Geist nbsp Rathaus nbsp Marienkirche bis 1945 evangelische Zur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Kozuchow gehoren die Stadt selbst und 19 Dorfer mit Schulzenamtern Sie umfasst ein Territorium von 179 km Hauptartikel Gmina KozuchowStadtepartnerschaften BearbeitenCastelmola Italien Schwepnitz DeutschlandSehenswurdigkeiten BearbeitenGotisches Schloss aus dem 14 Jahrhundert Gotische Stadtpfarrkirche zur hl Jungfrau Maria aus dem Ende des 13 Jahrhunderts Fast vollstandig erhaltene Stadtmauer aus dem 14 15 Jahrhundert Zahlreiche Burgerhauser am Ring und in den Gassen der Stadtmitte aus dem 16 bis 19 Jahrhundert Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenVincenz Lang vor 1500 1502 Humanist und Dichter Joachim Cureus 1532 1573 Gelehrter Julius von Verdy du Vernois 1832 1910 preussischer General Kriegsminister und Mitglied des Preussischen Herrenhauses Fritz Zastrau 1837 1899 Architekt und Baubeamter Paul Tschackert 1848 1911 Theologe Kirchenhistoriker Magda Trott 1880 1945 Jugendbuchautorin Pucki Eberhard Graf von Kalckreuth 1881 1941 Prasident des Reichslandbundes Margarete Kupfer 1881 1953 Schauspielerin Georg Jopke 1929 2017 Journalist Joachim H Knoll 1932 Padagoge und Hochschullehrer Heinz Strauch 1939 Handballspieler und trainer Tadeusz Litynski 1962 Bischof von Landsberg Grunberg Dariusz Kubicki 1963 Fussballspieler und trainer Pawel Jaracz 1975 SchachmeisterLiteratur BearbeitenJohann Gottfried Axt und Gottfried Forster Analecta Freystadiensia Oder Freystadtische Chronica Lissa 1751 Digitalisat Inhaltsverzeichnis S 391 396 Karl August Muller Vaterlandische Bilder oder Geschichte und Beschreibung sammtlicher Burgen und Ritterschlosser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz Zweite Auflage Glogau 1844 S 219 220 Johann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1830 S 924 925 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 105 107 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 422 03109 X S 484 486 Gerold Schneider Vergangenheit die nicht vergehen will Irrwege deutsch polnischer Nachbarschaft Benno Verlag Leipzig 1998 1 Auflage ISBN 3 7462 1275 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kozuchow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Freystat in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Homepage der Stadt Kozuchow Kozuchow Freystadt in Glasfenstern verewigt Ausstellung der Elzbieta Altevogt und Zeitungsartikel 9 Einzelnachweise Bearbeiten Wuttke Die Inventare der Nichtstaatlichen Archive Schlesiens 1 Die Kreise Grunberg und Freystadt Breslau E Wohlfarth 1908 Urkunde Nr 1 vom 30 September 1349 Wuttke Die Inventare der Nichtstaatlichen Archive Schlesiens 1 Die Kreise Grunberg und Freystadt Breslau E Wohlfarth 1908 Urkunde Nr 5 vom 2 September 1323 Pfarrarchiv zu Freistadt Kosciol Ducha Swietego w Kozuchowie Kirche und Spital vom Heiligen Geist zu Freystadt Siegersdorf Kosciol Ducha Swietego w Kozuchowie Fewrige Freystadt Andreae Gryphii Gedruckt zur Polnischen Lissa bey Wigand Funken Marian Szyrocki Andreas Gryphius Sein Leben und Werk Tubingen 1964 S 26f a b Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 7 Leipzig Wien 1907 S 99 Knie 1830 S 924 925 a b c Michael Rademacher Freystadt Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Izabela Taraszczuk Das Glas Fenster zur Welt Das Schloss im niederschlesischen Freystadt Kozuchow stellte Werke der Kunstlerin Elzbieta Altevogt aus In Schlesien heute Nr 7 2012 Senfkorn Verlag Alfred Theisen S 44Normdaten Geografikum GND 5058466 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kozuchow amp oldid 237336426