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Paul Moritz Robert Tschackert 10 Januar 1848 in Freystadt Schlesien 7 Juli 1911 in Gottingen war ein deutscher evangelischer Kirchenhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines katholischen Burgers der spater zum evangelischen Glauben konvertierte und einer evangelischen Mutter wurde evangelisch getauft Da der Vater fruh starb war Tschackert beim Besuch des Gymnasiums in Sagan auf fremde Unterstutzung angewiesen Die Lehrer des Gymnasiums stammten vorwiegend aus der katholischen Glaubensrichtung ausser dem evangelischen Religionslehrer So wurde er schon fruh mit den Vorgangen in der romischen Kirche vertraut Als 20 Jahriger bezog er 1868 die Universitat Breslau um ein Studium der Theologie zu absolvieren Hier stiess er auf Hermann Reuter der seine theologischen Studien massgeblich beeinflusste und dafur sorgte dass Tschackert im Herbst 1869 das Schlesische Konvikt in Halle Saale besuchte Wahrend seines zweijahrigen Aufenthaltes in Halle studierte er dort mit grossem Fleiss bei Martin Kahler Evangelische Theologie und bestand im achten Semester das theologische Examen mit Sehr gut Daher wurde er von der theologischen Fakultat aufgefordert zu promovieren Danach war er anderthalb Jahre als Hauslehrer in Frankfurt an der Oder aktiv und absolvierte ausgerustet mit einem Lutherstipendium das historische Seminar von Georg Waitz an der Universitat Gottingen Hier hatte er die Stipendiumsschrift Der Kardinal Peter von Ailli und die beiden ihm zugeschriebenen Schriften De difficultate reformationis in concilio universali und Monita de necessitate reformationis in capite et membris abzufassen 1875 erwarb er an der Universitat Breslau das Lizenziat der Theologie und habilitierte sich als Privatdozent im selben Jahr in Breslau fur Kirchengeschichte Aufgrund der Dissertation Die Unechtheit der angeblichen Aillischen Dialoge De quaerelis Franciae et Angliae und De iure successionis utromque regum in regno Franciae aus den Jahren 1413 1415 1 wurde er 1876 an der Universitat Leipzig zum Doktor der Philosophie promoviert und verfasste im gleichen Zeitraum den Aufsatz Pseudo Zabarellas Capita agendorum und ihr wahrer Verfasser 2 Der Erstgutachter seiner Dissertation war der Historiker Georg Voigt 3 Die Ergebnisse seiner Studien erschienen in seiner Schrift Die angebliche Aillische Schrift Determinatio pro quietatione conscientiae simplicium ein Werk Gersons 1877 wurde er ausserordentlicher Professor an der Universitat Halle und ubernahm 1879 als Nachfolger Kahlers die Inspektion am Schlesischen Konvikt Am 1 April 1884 wurde er zum ordentlichen Professor der Kirchengeschichte an die Universitat Konigsberg berufen wo er Zugang zum wertvollen Archiv der Hochschule erlangte und sich intensiv mit den urkundlichen Schatzen der Hochschule auseinandersetzte vor allem auf dem Gebiet der Reformationsgeschichte 1890 wurde er schliesslich als Professor der Kirchengeschichte an die Universitat Gottingen berufen In Gottingen arbeitete er vor allem auf dem Gebiet der niedersachsischen Kirchengeschichte wurde 1896 Mitbegrunder der Gesellschaft fur niedersachsische Kirchengeschichte und einer der ersten bedeutenden Bearbeiter der Zeitschrift der Gesellschaft fur niedersachsische Kirchengeschichte Vor allem waren seine Artikel zur Reformationsgeschichte sehr reichhaltig 1907 bekam er eine Lungenentzundung und zog sich aus gesundheitlichen Grunden von der Offentlichkeit zuruck und starb in seinem Wohnsitz in Gottingen in der Wilhelm Weber Str 9 Werk BearbeitenTschackert hat zahlreiche Artikel in der Allgemeinen Deutschen Biographie und in der zweiten sowie dritten Auflage der Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche abgefasst Zudem finden sich in Fachjournalen wie der Zeitschrift fur Kirchengeschichte dem Archiv fur Reformationsgeschichte der Neuen Kirchlichen Zeitung den Flugschrift des Evangelischen Bundes den Theologischen Studien und Kritiken etc zahlreiche Fachaufsatze Von hohem Wert sind auch seine Editionen zur Kirchengeschichte der Reformationsgeschichte im Herzogtum Preussen in der Schriftenreihe des Preussischen Staatsarchives in Berlin Werke Auswahl BearbeitenPetrus Alliacenus de eccleria 1875 Anna Maria von Schurmann der Stern von Utrecht die Jungerin Labadie s Ein Bild aus der Culturgeschichte des 17 Jahrhunderts Friedrich Andreas Perthes Gotha 1876 Vortrag uber Anna Maria von Schurmann 1876 als PDF bzw online Internet Archive Card P v Ailli und ihm zugeschriebenen Schriften 1877 Die Papste der Renaissance Halle 1879 Uber evangelischen Kirchenbaustil Halle 1891 Evangelische Polemik gegen die romische Kirche Gotha 1885 1888 Johann Briessmanns Flosculi die erste grundlegende Reformationsschrift im Ordenslande Preussen Gotha 1887 Georg von Polentz Bischof von Samland Charakterbild 1888 In Kirchengegeschichtliche Studien Hermann Reuter gewidmet 1888 Unbekannte Handschriftliche Predigten und Scholien M Luthers Berlin 1888 Urkundenbuch zur Reformationsgeschichte des Herzogtums Preussen Leipzig 1890 3 Bde Publikation aus dem Preussischen Staatsarchiv Bd 43 45 Paul Speratus von Rotlen evangelischer Bischof von Pomesanien in Marienwerder Halle 1891 Die Unvereinbarkeit des Jesuidenordens mit dem deutschen Reiche 1891 Christliche Ermahnung an Herrn Walt Von Plettenberg von Friedrich Herrn zu Heideck Konigsberg 1892 auch In Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Sowie als Nachtrage zur preussischen Reformationsgeschichte In Zeitschrift fur Kirchengeschichte ZKG 1897 Herzog Albrecht von Preussen als reformatorische Personlichkeit Halle 1894 auch in Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte als Nachtrage zur preussischen Reformationsgeschichte in Zeitschrift fur Kirchengeschichte 1897 sowie in Sammelband Paul Speratus Scripta 4 Ungedruckte Briefe zur allgemeinen Reformationsgeschichte 1894 Magister Johann Sutel 1504 1575 Reformator von Gottingen Schweinfurt und Nordheim erster evangelischer Prediger an der Universitatskirche und erster Superintendent von Gottingen 1897 1904 D Mission Vereinssache oder Aufgabe der Kirche 1897 Nachtrage zur preussischen Reformationsgeschichte In Zeitschrift fur Kirchengeschichte 1897 Melanchthons Bildungsideale 1897 Herzogin Elisabeth von Munden gest 1558 geb Markgrafin von Brandenburg die erste Schriftstellerin aus dem Hause Brandenburg und dem braunschweigischen Hause ihr Lebensgang und ihre Werke Berlin und Leipzig 1899 Hohenzollerjahrbuch Anton Corvinus Leben und Schriften Hannover 1900 Briefwechsel des Anton Corvinus Hannover 1900 Staat und Kirche im Konigreich Preussen 1901 Die Augsburgische Konfession deutsch und lateinisch nach den besten Handschriften aus dem Besitze der Unterzeichner Kritische Ausgabe mit den wichtigsten Varianten der Handschriften und dem Textus receptus Leipzig 1901 Das echte Lutherbild 1904 Neubearbeitet Kurz Lehrbuch der Kirchengeschichte fur Studierende 1899 Mit Bonwetsch Modus vivendi Munchen 1908 Analecta Corviniana Quellen zur Geschichte des niedersachsischen Reformators Ant Corvinus Leipzig 1910 Die Entstehung der lutherischen und der reformierten Kirchenlehre samt ihren innerprotestantischen Gegensatzen Gottingen 1910 Kurzgefasster Studiengang fur Theologen Gottingen 1911 Sammelband Paul Speratus Scripta In Theologische Studien und Kritiken 1911 Dr Eberhard Weidensee 1547 Leben und Schriften Berlin 1911 Literatur BearbeitenNathanael Bonwetsch Tschackert Paul In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 24 Hinrichs Leipzig 1913 S 585 588 Hermann August Ludwig Degener Wer ist s Unsere Zeitgenossen Zeitgenossenlexikon 3 Ausgabe Verlag Degner Selbstverlag Leipzig 1908 S 1404 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Paul Tschackert Quellen und Volltexte Literatur von und uber Paul Tschackert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Paul Tschackert im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten In Zeitschrift fur Kirchengeschichte ZKG 1876 S 149 In Zeitschrift fur Kirchengeschichte ZKG 1876 S 450 Universitatsarchiv Leipzig Phil Fak Prom 3399 Paul Tschackert Laut Akte war er zu der Zeit Dozent fur Kirchengeschichte an der Universitat Breslau Mario Todte Georg Voigt Pionier der historischen Humanismusforschung Leipzig 2004 S 111 Anm 409 und S 115 f In Theologische Studien und Kritiken ThStKr 1911 Normdaten Person GND 117431192 lobid OGND AKS LCCN n84187391 VIAF 73843101 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschackert PaulALTERNATIVNAMEN Tschackert Paul Moritz Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KirchenhistorikerGEBURTSDATUM 10 Januar 1848GEBURTSORT Freystadt Schlesien STERBEDATUM 7 Juli 1911STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Tschackert amp oldid 233425765