www.wikidata.de-de.nina.az
Das Bistum Uppsala schwedisch Uppsala stift ist eine der 13 Diozesen innerhalb der evangelisch lutherischen Schwedischen Kirche Es besteht Stand 2019 aus 126 Kirchengemeinden forsamlingar die auf 7 Propsteien kontrakt aufgeteilt sind 1 Geografisch erstreckt sich das Bistum uber die historischen Provinzen Halsingland Gastrikland und Teile von Uppland Bischofssitz ist die Stadt Uppsala mit dem Dom zu Uppsala als Bischofskirche Als einziges Bistum der Schwedischen Kirche hat das Bistum Uppsala seit 1990 zwei Bischofe dies sind heute Stand 6 2023 Erzbischof Martin Modeus seit 2022 und Bischofin Karin Johannesson seit 2019 2 Wappen des Erzbistums Uppsala seit 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Erzbistum Uppsala 1 1 Vorreformatorische Zeit 1 2 Reformation und die Zeit danach 2 Das Bistum Uppsala heute 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErzbistum Uppsala BearbeitenVorreformatorische Zeit Bearbeiten Siehe auch Christianisierung Schwedens Adam von Bremen berichtet Erzbischof Adalbert von Bremen 1043 1072 habe sechs Bischofe fur die schwedische Mission geweiht von denen einer nach Uppsala gesandt worden sei Damit war aber noch kein Bistum verbunden Dieses wurde erst in den 1140er Jahren gegrundet als der Bischof von Sigtuna nach Gamla Uppsala zog Ursprunglich war es die Absicht der Kurie gewesen dass Nikolaus Breakspear bei seiner Reise nach Skandinavien in Nidaros und Uppsala jeweils einen Erzbischofssitz einrichten solle In Nidaros geschah dies 1153 In Schweden unterblieb die Massnahme wahrscheinlich wegen der inneren burgerkriegsahnlichen Unruhen Fur die Einrichtung eines Erzbistums war eine gewisse innere Stabilitat der Kirche vor Ort Voraussetzung Es blieb bei einem Bischof in Sigtuna als Vorlaufer und Anwarter auf den Erzbischofssitz wenn sich die Lage stabilisiert haben wurde Dies geschah dann 1164 wahrend des Konflikts zwischen den Reformpapsten und dem deutschen Kaiser Papst Alexander III musste fliehen Danemark stellte sich auf die Seite des kaiserlichen Gegenpapstes So schuf Alexander III mit der Weihe eines schwedischen Erzbischofs in Sens ein Gegengewicht in Form eines Erzbistums in Gamla Uppsala Die Weihehandlung nahm Erzbischof Eskil von Lund vor der dabei den Titel Primas Sueciae erhielt Dieser Titel beinhaltete das Recht den Erzbischof von Uppsala zu weihen und ihm das Pallium zu uberreichen 1173 wurde der Erzbischofssitz nach Ostra Aros dem heutigen Uppsala verlegt Das Bistum umfasste die drei alten Lander Attundaland Fjardhundraland und Tiundaland ausserdem Gastrikland das hin und wieder zum Tiundaland gerechnet wird Halsingland das aus den beiden Landern Medelpad und Angermanland mit allem bewohnten Land nordlich davon bestand und Jamtland Harjedalen gehorte nicht dazu sondern zum Erzbistum Nidaros Ausserdem gehorten noch Finnland und die Aland Inseln dazu Ende des 12 oder zu Beginn des 13 Jahrhunderts schied Finnland aus und erhielt ein eigenes Erzbistum zu welchem zu Beginn des 14 Jahrhunderts auch die Aland Inseln geschlagen wurden 3 Zwischen 1234 und 1255 wurde ein Domkapitel gebildet Gleichzeitig wurde das Bistum in Propsteien zunachst einer fur jedes Land aufgeteilt Einige wurden den Kanonikern in Uppsala zugeteilt Erzbischof Nils Allesson ordnete 1298 schliesslich an dass jeder Landkreis harad einen Propst haben sollte so dass nunmehr 25 Propsteien im Bistum existierten Allerdings gab es in Norrland noch keine Kreiseinteilung Der Einfluss Uppsalas in Norrland wird bezweifelt Das ergibt sich aus dem signifikanten Unterschied der Verehrung des Hl Erik die in Uppland stark im Vordergrund stand nordlich von Uppland aber fur die Zeit nicht nachzuweisen ist Es ist auch wahrscheinlich dass der Erzbischof in Uppsala nur ausserst selten eine Visitationsreise in die nordlichen Gebiete unternahm 4 Auch der Zehnte war aus den Nordgebieten eine unsichere Einnahme 1232 beklagte sich der Erzbischof Olof Basatomer bei Papst Gregor IX daruber dass die Halsinger ihren Zehnten nicht bezahlten und dieser gab eine entsprechende Untersuchung in Auftrag 5 Ahnliche Probleme werden im 13 Jahrhundert aus Medelpad und Angermanland uberliefert Im Norden machte sich zum Unwillen des Domkapitels in Uppsala der Olavskult aus Nidaros breit und Nidaros betrachtete die nordlichen Gebiete als seine Einflusssphare und bezog offenbar sogar Zehntzahlungen von dort 6 Auch die Donationen an den Hl Olav flossen an die Kathedrale von Nidaros Daher wurde drei Jahre nach der Erstellung der Wunderberichte uber den Hl Erik in Uppsala ein Altar dem Hl Olav geweiht 1314 endlich versprachen die Einwohner von Halsingland Medelpad und Angermanland dem Erzbischof Nils Kettilsson eine jahrliche Donation an die Domkirche in Uppsala zu senden allerdings nicht an den Hl Erik sondern an den Hl Olav Aus dem Brief geht hervor dass es sich um die Donation handelt die bislang nach Nidaros geleistet worden war 7 Davon wurde in Uppsala ein Priester am Olavsaltar unterhalten Dabei wurde aus der vorher freiwilligen Abgabe nunmehr eine verpflichtende Steuer 8 Dieser Vorgang ist auf dem Hintergrund des seit 1304 tobenden Burgerkrieges zwischen dem Konig Birger Magnusson und seinen Brudern Erik und Waldemar zu sehen Erzbischof Nils hielt zum Konig und wurde 1306 zusammen mit dem Konig gefangen genommen Dabei war auch die Kirche gespalten indem die Bischofe von Linkoping und Skara auf der Gegenseite standen Nach der Befreiung 1310 geriet der Erzbischof in eine schwierige Situation indem die Bruder das Kernland Uppland einschliesslich Uppsala beherrschten wahrend die Nordgebiete zu Konig Birger hielten Erzbischof Nils und das Domkapitel hielten zum Konig und unterstutzten ihn finanziell Das fuhrte zu einer Reihe von Schikanen durch den Herzog Waldemar bis Papst Johannes XXII 1317 allen Bischofen den Schutz des Erzbischofs befahl Der Armenzehnte aus Uppland das ja unter der Kontrolle seiner Gegner stand war keine finanzielle Grundlage mehr fur den Dom so dass die Olavs Steuer aus den nordlichen Landesteilen ein sich anbietender Ausweg aus den finanziellen Problemen darstellte Diese Entwicklung verscharfte den Konflikt zwischen den Erzbistumern Nidaros und Uppsala denn Nidaros betrachtete Norrland als sein Gebiet Der Konflikt erreichte schliesslich die Kurie indem sich Erzbischof Pal Bardsson von Nidaros 1336 bei Papst Benedikt XII uber Ubergriffe des Erzbistums Uppsala beschwerte Er trug vor dass bislang die Bewohner von Angermanland Halsingland und anderen nordschwedischen Gebieten die Olavssteuer auf Grund eines Gelubdes an den Hl Olav nach Nidaros bezahlt hatten und der Erzbischof von Uppsala die Erfullung dieses Gelubdes gewaltsam verhindere Der Papst folgte dieser Argumentation und verbot die Behinderung der Zahlung nach Nidaros 6 Doch die papstliche Entscheidung hatte keine besonderen Folgen Konig Magnus Eriksson Konig von Norwegen und Schweden bestatigte 1339 die Entrichtung der Olavssteuer an Uppsala 9 Damit endete der Zwist allerdings nicht wie der uberlieferte weitere Briefwechsel zwischen den Domkapiteln zeigt Parallel zum Konflikt mit Nidaros entwickelte sich das Bestreben die Vorherrschaft Lunds abzuschutteln und die Erzbischofswurde unmittelbar aus Rom zu erlangen Dies gelang erstmals Folke Johansson Angel bei seiner Weihe 1274 zum Erzbischof 1315 wurde letztmals mit Olov Bjornsson ein Erzbischof von Uppsala in Lund geweiht Der Erzbischof von Lund behielt den Titel Primas Sueciae bis zur Reformation zwar bei aber er hatte keine Bedeutung mehr Erzbischof Jons Bengtsson 1448 1467 ubernahm als Erzbischof von Uppsala den Titel Primas Sueciae Die Einteilung der Bistumer richtete sich von vornherein nach den Grenzen der einzelnen Volkslander 10 Im Inneren waren die Landkreise Harad fur die Einteilung in Kirchenkreise kontrakt massgeblich Bei der weiter unten liegenden Einteilung in Kirchspiele socken und Gemeinden forsamlingen ist die Anbindung an die profane Verwaltungseinteilung allerdings fraglich Denn hier spielte die grossere Rolle wer die Kirchen baute Wahrend sonst in Europa das Eigenkirchenwesen vorherrschte bei dem die Kirche dem Grundherrn gehorte wurden in Schweden die Kirchen von der Bauernversammlung errichtet Ihre Kirchspiel Grenzen decken sich nicht mit den mittelalterlichen Grenzen der staatlichen Kameral Verwaltung atting Man weiss auch nicht ob diese Verwaltungseinteilung in attinger bereits vorchristlich ist Man weiss daher auch nicht wie die Kirchspieleinteilung entstanden ist Als wahrscheinlichste These gilt dass es sich um ein regelmassiges informelles Treffen der Bauern gehandelt hat das irgendwann den Beschluss fasste eine Kirche zu bauen und sie dann auf ihrem traditionellen Versammlungsplatz errichtete So verfestigte sich die Struktur zu einer Gemeinde Reformation und die Zeit danach Bearbeiten 1518 kam Olaus Petri aus Wittenberg nach Schweden und brachte die lutherische Lehre mit Dies geschah zu einer Zeit als Gustav Vasa gegen die Oberherrschaft Danemarks vorging 1531 wurde die Reformation durchgesetzt Der erste lutherische Erzbischof wurde 1531 Laurentius Petri der Bruder von Olaus Petri Dieser hatte in Wittenberg studiert Sein katholischer Vorganger Johannes Magnus musste ins Exil Im Exil wurde noch dessen Nachfolger Olaus Magnus geweiht der aber sein Amt nicht mehr wahrnehmen konnte Der lutherische Erzbischof behielt seinen Titel bei verlor aber seine besonderen Befugnisse gegenuber den ubrigen Bischofen Schwedens 11 Die Stellung des Suffraganbischofs nach kanonischem Recht wurde allmahlich abgeschafft Der letzte Erzbischof der diese Funktion noch wahrnahm war Abraham Angermannus bei seiner Generalvisitation 1596 3 Der Erzbischof vertrat den geistlichen Stand im schwedischen Standetag Als dieser abgeschafft wurde wurde die Kirchenversammlung eingerichtet deren Vorsitz er ubernahm 1686 wurde von Karl XI ein neues Kirchengesetz erlassen das die Trennung von Staat und Kirche bestimmte 11 Der Erzbischof ist nur primus inter pares und vertritt den Episkopat gegenuber dem Konig Er reprasentiert die Einheit der schwedischen Kirche und vertritt sie im Ausland 11 Die Einsetzung eines Erzbischofs war sehr kompliziert geworden Der Konig bestimmte den Erzbischof und war dabei an die drei vorgeschlagenen Kandidaten gebunden die aus einer Wahl hervorgegangen waren die ursprunglich der aller anderen Bistumer entsprach 12 Ein Kirchengesetz von 1686 bestimmte dann dass alle Domkapitel des Landes ihre Stimme haben sollten So wahlten alle Domkapitel und die Geistlichkeit des Bistums und aufgrund einer Vorschrift von 1759 auch die Professoren der Universitat von Uppsala weil der Erzbischof auch geborener Prokanzler ein nicht mehr existierendes Amt neben dem Kanzler der Universitat war Die Stimmen der Wahlenden wurden aber nicht zusammengezahlt sondern jede Wahlgruppe machte ihren Vorschlag und das jeweilige Gremium ging mit einer Stimme in die Endwahl Mehrfach wurde versucht den Wahlmodus so zu andern dass die Geistlichkeit des Bistums einen grosseren Einfluss erhielte 11 Das Gebiet des Erzbistums wurde erstmals 1570 durch die Herauslosung von Jamtland im Frieden von Stettin 11 dann aber als es 1645 wieder an Schweden zuruckfiel 1647 drastisch verkleinert als aus den Landesteilen Medelpad Angermanland Vaster und Norrbotten sowie Jamtland eine eigene Superintendentur gebildet wurde Um 1660 kam noch Harjedalen dazu 11 1942 wurden dann drei Kirchenkreise aus Uppland dem neugegrundeten Bistum Stockholm zugeschlagen So bekam das Erzbistum in etwa wieder die Ausdehnung wie bei seiner Entstehung im 12 Jahrhundert Aber die Einteilung in Kirchenkreise anderte sich hin und wieder Demgegenuber ist die Einteilung in Kirchspiele und Gemeinden in etwa unverandert seit ihrem Entstehen erhalten geblieben Das Bistum Uppsala heute BearbeitenNach der Zahlung vom 1 Januar 2005 hatte das Bistum 704 970 Einwohner von denen 572 083 also 81 1 der Kirche angehorten Es sind 85 Pfarrer und 169 Hilfspfarrer tatig Siehe auch BearbeitenListe der Erzbischofe von UppsalaLiteratur BearbeitenGustav Asbrink Knut B Westman Svea rikes arkebiskopar fran 1164 till nuvarande tid Stockholm 1935 S 11 39 Ingrid Lundegardh Kampen om den norrlandska Olavskulten In Helgonet i Nidaros Olavskult och Kristnande i Norden o O 1997 S 115 137 Gunnar Smedberg Arkestiftets uppkomst och indelning Memento vom 15 Dezember 2007 im Internet Archive Uber die katholische Zeit Weblinks BearbeitenDas Bistum Uppsala bei der Schwedischen KircheEinzelnachweise Bearbeiten Website des Bistums Uppsala stift a b Uppsala arkestift In Theodor Westrin Ruben Gustafsson Berg Eugen Fahlstedt Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 30 Tromsdalstind Urakami Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1920 Sp 1272 schwedisch runeberg org Lundegardh S 127 Diplomatarium Suecanum 268 und 1202 a b Diplomatarium Suecanum 3183 Diplomatarium Suecanum 1957 1959 1960 und 1962 Diplomatarium Suecanum 3772 Diplomatarium Suecanum 3442 Dies und das folgende aus Smedbergs Aufsatz a b c d e f Arkebiskop In Theodor Westrin Ruben Gustafsson Berg Eugen Fahlstedt Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 33 Vaderlek Aanekoski Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1922 Sp 1264 schwedisch runeberg org Regeringsform 1809 29 Bistumer der Schwedischen Kirche Goteborg Harnosand Karlstad Linkoping Lulea Lund Skara Stockholm Strangnas Uppsala Vasteras Vaxjo Visby Normdaten Korperschaft GND 5082199 4 lobid OGND AKS LCCN n2003095564 VIAF 136761754 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Uppsala amp oldid 235335649