Paul Robert Schneider (* 29. August 1897 in Pferdsfeld; â 18. Juli 1939 im KZ Buchenwald) war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Mitglied der Bekennenden Kirche und ist ein Opfer des Nationalsozialismus. Er wird der âPrediger von Buchenwaldâ genannt.
Leben Bearbeiten
1897â1915: Kindheit und Jugend Bearbeiten
Paul Schneider wurde als zweiter von drei Söhnen am 29. August 1897 in Pferdsfeld im HunsrĂŒck geboren. Sein Vater Gustav-Adolf Schneider, ein reformierter Pfarrer der Evangelischen Landeskirche der Ă€lteren Provinzen PreuĂens, hatte 1888 Elisabeth Schnorr geheiratet und die Pfarrstelle in Pferdsfeld angetreten. Die ersten 13 Jahre seines Lebens verbrachte Schneider in der lĂ€ndlichen Idylle des HunsrĂŒck, bis sich sein Vater gezwungen sah, wegen zunehmender Arthritis seiner Frau an einen anderen Ort mit vermeintlich trockenerem Klima umzuziehen. Zu Ostern 1910 trat der Vater die Pfarrstelle der pfarramtlich verbundenen Kirchengemeinden Hochelheim (zu HĂŒttenberg) und Dornholzhausen (GroĂgemeinde Langgöns) an, einer ebenfalls lĂ€ndlichen Gegend bei Wetzlar in Mittelhessen. Dennoch verschlechterte sich der Gesundheitszustand seiner Mutter zunehmend. Schneider wechselte vom Gymnasium in Bad Kreuznach nach GieĂen. Kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, am 8. September 1914, starb seine Mutter. Am 29. Juni 1915 bestand er das Notabitur.
1915â1918: Als Soldat im Weltkrieg Bearbeiten
Gleich nach dem Abitur meldete sich Schneider freiwillig zum Kriegsdienst. Beim Eintritt in die Kaserne gab er als Berufswunsch Arzt an. Er kam im November 1915 an die Ostfront, wurde dort am 16. MĂ€rz 1916 verwundet und mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Nach seiner Genesung wurde er wieder an die Front geschickt, diesmal nach Westen. Hier erlebte und ĂŒberlebte er unter anderem die Schlacht um Verdun. 1918 wurde er zum Leutnant der Reserve ernannt.
1918â1926: Studium, Vikariat und Hilfsdienst Bearbeiten
Nach dem Ende des Krieges begann Schneider auf Wunsch des Vaters in GieĂen Evangelische Theologie zu studieren. Er trat wie sein Vater dem GieĂener Wingolf bei, einer christlichen, nicht-schlagenden Studentenverbindung. Seine Hoffnung, dass ihm die Mitgliedschaft gegen seine Neigung, sich zurĂŒckzuziehen, helfen und ihm seine gesellschaftliche Unsicherheit nehmen wĂŒrde, erfĂŒllte sich nicht. Seine Kritik an den Trinksitten des Marburger Wingolfs, dem er gleichfalls angehörte, fĂŒhrte nach einem Jahr zu seinem Austritt. Als Mitglied der Marburger Studentenverbindung nahm er an den KĂ€mpfen und Unruhen in ThĂŒringen teil. SchlieĂlich nahm er 1921 die Mitgliedschaft im GieĂener Wingolf wieder auf und behielt sie dann zeit seines Lebens. Das dritte Semester studierte er an der Philipps-UniversitĂ€t Marburg; anschlieĂend ging er nach TĂŒbingen, wo die Theologenausbildung noch eher konservativ geprĂ€gt war. Dies kam Schneider entgegen: Die liberale Theologie hatte ihn in groĂe innere Konflikte gebracht. Besonders durch die Auseinandersetzung mit Adolf Schlatter erlebte er eine theologische VerĂ€nderung hin zu einer biblisch orientierten Theologie. Er zog nun bei der Pfarrersfamilie Dieterich in Weilheim (TĂŒbingen) als Untermieter ein, spĂ€ter heiratete er dort deren jĂŒngste Tochter, die am 8. Januar 1904 geborene Margarete Dieterich.
Am 29. August 1921 meldete Schneider sich beim Konsistorium der Rheinprovinz in Koblenz zum Ersten Theologischen Examen an. Nachdem er im Mai 1922 seine PrĂŒfungen bestanden hatte, entschloss er sich zu einem Arbeitseinsatz am Hochofen in Stahlwerken in Aplerbeck und Hörde. Im September 1922 wohnte er wieder bei seinem Vater in Hochelheim und verlobte sich mit Margarete. Am 31. Oktober 1922 begann er seine praktische Ausbildung als Vikar, verbunden mit dem Eintritt ins Predigerseminar Soest. Nachdem Paul Schneider das Zweite Theologische Examen bestanden hatte, ging er nach Berlin, um bei der dortigen Stadtmission tĂ€tig zu sein. Dort arbeitete Schneider vom 1. November 1923 bis zum 15. September 1924 unter Anleitung des Pfarrers und Missionsinspektors Erich Schnepel (1893â1986) vor allem unter der Arbeiterschaft im Berliner Osten, um zusammen mit anderen Kandidaten fĂŒr ein evangelisches Pfarramt die praktische Arbeit eines christlich-sozial engagierten Glaubenswerkes kennen zu lernen.
Ende Januar 1925 wurde er in Hochelheim in der Kirche seines Vaters ordiniert und trat dann in Essen-Altstadt seine erste Stelle als Hilfsprediger an (heute Pfarrer zur Anstellung). Am 10. Januar 1926 erlitt der Vater wÀhrend der Predigt in Dornholzhausen einen Schlaganfall und starb drei Tage spÀter, am 13. Januar.
1926â1934: Pfarrer von Hochelheim und Dornholzhausen Bearbeiten
Auf Bitten der beiden Gemeinden erlaubte die Kirchenleitung Paul Schneider, am 4. September 1926 die Nachfolge seines Vaters in Hochelheim und Dornholzhausen anzutreten. Die Besetzung einer Pfarrstelle erfolgt alternierend durch Pfarrwahl der Gemeinde oder Besetzung durch die Kirchenleitung.
Da seine berufliche Zukunft nun gesichert war, erlaubten Margaretes Eltern die EheschlieĂung der Brautleute. Noch vor seiner AmtseinfĂŒhrung heiratete er am 12. August 1926 in Weilheim Margarete Dieterich. Die Trauung vollzog sein Schwiegervater Pfarrer Karl Dieterich. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Die Familie Schneider wohnte von dieser Zeit bis zum FrĂŒhjahr 1934 im Pfarrhaus von Hochelheim.
Die ersten Jahre im Pfarramt waren von den alltĂ€glichen Problemen einer lĂ€ndlichen Gemeinde geprĂ€gt. Erst Anfang der dreiĂiger Jahre erreichte die Weltwirtschaftskrise mit ihren Auswirkungen in Deutschland auch die Dörfer Hochelheim und Dornholzhausen. Als eine Folge davon bekam die NSDAP immer mehr Zulauf. Auch wenn Paul Schneider am Anfang unschlĂŒssig war, was von Hitler zu halten sei, war ihm spĂ€testens nach der Machtergreifung klar, dass die Ziele der Nationalsozialisten nicht mit den Aussagen der Bibel in Einklang zu bringen waren, auch wenn dies manche Christen versuchten.
Am 21. MĂ€rz 1933 kam der neue Reichstag zusammen. AnlĂ€sslich dieses Tages sollten von 12.00 Uhr bis 12.30 Uhr im ganzen Land die Glocken gelĂ€utet werden. Nachdem dies um 9 Uhr im Dorf bekannt gegeben worden war, beantragte ein Hochelheimer Gemeindeglied, dass dies auch in der evangelischen Kirche des Ortes geschehen solle. Ein kirchlicher Erlass zur Sache war nicht ergangen. Noch am Vormittag kamen die vier Presbyter zu einer kurzfristig einberufenen Sitzung im Pfarrhaus zusammen, um ĂŒber diesen Antrag zu beraten. Schneider plĂ€dierte:
âNicht nur um des Ăbergriffs der NSDAP und der kommunalen Behörden in die Rechte der Kirche willen, sondern auch um der politischen ZurĂŒckhaltung willen seitens der Kirche und um deutlich zu machen, daĂ wir nicht Staatskirche sind, bittet der Vorsitzende, den Antrag abzulehnen, ohne damit dem nationalen Tag irgendwie zu nahe zu treten.â
Auf den Einwand eines Presbyters, âum der nationalen Bedeutung willenâ dennoch die Glocken zu lĂ€uten, stellte sich das Presbyterium gegen Schneider. Zugleich beschloss es aber, âdaĂ es fĂŒr die Zukunft Ă€hnliche Eingriffe in die Rechte der Kirche ⊠zurĂŒckweistâ.
Da bereits im Laufe des Jahres 1933 den Kirchen erste EinschrĂ€nkungen auferlegt wurden â unter anderem sollten die Pfarrer dafĂŒr sorgen, dass keine âNichtarierâ an den Gottesdiensten teilnahmen â, grĂŒndete sich im September 1933 der Pfarrernotbund, der auf der Barmer Bekenntnissynode im Mai 1934 zur Bekennenden Kirche wurde. Gemeinsam wollte man den Einfluss, den die Nationalsozialisten auf die Kirche ausĂŒbten, zurĂŒckdrĂ€ngen. Paul Schneider fand sofort seinen Platz in dieser Bewegung. Dabei ist von Anfang an klar gewesen, dass bei ihm auch die MaĂstĂ€be des politischen Handelns ausschlieĂlich vom Evangelium her gesetzt waren. Da er wegen seines âschriftgemĂ€Ăen Verstandes der Abendmahlsfeier und der ernst zu nehmenden Beichtfrageâ im Konflikt mit seinem Presbyterium stand und zudem wegen freimĂŒtiger ĂuĂerungen ĂŒber ihm anstöĂig erscheinende Zeitungsartikel von Joseph Goebbels und Ernst Röhm auch dem Druck staatlicher Stellen ausgesetzt war, konnte er schlieĂlich nach Ansicht der Kirchenleitung nicht lĂ€nger in Hochelheim bleiben.
1934â1939: Pfarrer von Dickenschied und Womrath Bearbeiten
Paul Schneider bewarb sich auf die freie Pfarrstelle der zum Kirchenkreis Simmern gehörenden, pfarramtlich verbundenen, reformierten Evangelischen Kirchengemeinden Dickenschied und Womrath im HunsrĂŒck und wurde von den dortigen Presbyterien gewĂ€hlt. Der Simmerner Superintendent Gillmann fĂŒhrte Schneider am 8. Mai 1934 in sein Amt ein, das er bis zu seinem Tod am 18. Juli 1939 innehaben sollte. FĂŒr Schneider war es die RĂŒckkehr in die HunsrĂŒcker Heimat, die er sehr genoss, zumal er Dickenschied aus seiner Kindheit noch gut kannte, als Walter Schneider, ein Bruder seines Vaters, die Pfarrstelle von 1901 bis zu seiner Pensionierung im August 1925 innehatte.
In den beiden reformierten Gemeinden befasste sich Schneider erstmals eingehend mit dem Heidelberger Katechismus und trat schlieĂlich dem âCoetus reformierter Predigerâ bei.
1934â1936: Weitere Konflikte mit dem NS-Staat Bearbeiten
Kurz nach Antritt der neuen Pfarrstelle ergab sich der nĂ€chste Konflikt zwischen ihm und der NSDAP: Bei der Beerdigung des Hitlerjungen Moog in der Nachbarkirchengemeinde GemĂŒnden sagte der NS-Kreisleiter, dass der Verstorbene in den himmlischen Sturm Horst Wessels eingegangen sei. Darauf hin Ă€uĂerte Paul Schneider, ob es einen himmlischen Sturm Horst Wessels gebe, wisse er nicht, aber Gott möge den Jungen segnen und ihn in sein Reich aufnehmen. Da trat der Kreisleiter noch einmal vor und wiederholte seine Aussage. Empört entgegnete Paul Schneider: âIch lege Protest ein. Dies ist eine christliche Beerdigung, und ich bin als evangelischer Pfarrer verantwortlich dafĂŒr, dass das Wort Gottes unverfĂ€lscht verkĂŒndet wird!â Schweigend ging man nun auseinander. Dieses Aufeinanderprallen von Staat und Kirche fĂŒhrte am Tag darauf, dem 13. Juni 1934, zu Schneiders erster Verhaftung. Diese als âSchutzhaftâ deklarierte MaĂnahme sollte eine Woche dauern.
Schneider hatte sich mit seiner Gemeinde gleich zu Beginn seiner Amtszeit der Bekennenden Kirche angeschlossen. Die zweite Synode der Bekennenden Kirche der Evangelischen Kirche der altpreuĂischen Union verabschiedete am 5. MĂ€rz 1935 ein Wort an die Gemeinden gegen das âNeuheidentumâ der ârassisch-völkischen Weltanschauungâ, die von allen bekenntnistreuen Pfarrern am 17. MĂ€rz im Gottesdienst verlesen werden sollte. Das Reichsministerium des Innern verbot die AbkĂŒndigung und die Gestapo verlangte von allen Pfarrern entsprechende ErklĂ€rungen; Schneider verweigerte diese und wurde darum vom 16. MĂ€rz bis zum 19. MĂ€rz in Kirchberg inhaftiert.
Am 29. MĂ€rz 1936 fand eine Reichstagswahl statt. Paul und Margarete Schneider gingen nicht zur Wahl, da auf dem Wahlzettel nur ein âJaâ angekreuzt werden konnte. In der Nacht auf Ostern, also dem nĂ€chsten Sonntag, wurde das Pfarrhaus beschmiert: âEr hat nicht gewĂ€hlt! Vaterland? Volk, was sagst du?!â Diese Schrift wurde noch vor dem Ostergottesdienst in Dickenschied von Gemeindegliedern beseitigt.
1936â1937: Konfrontationen in der Gemeinde Bearbeiten
Seit 1933 unterrichteten die beiden Lehrer der evangelischen Volksschulen in Dickenschied und Womrath eine âdeutsche Glaubenslehreâ, die den nationalsozialistischen Lehren entsprach. Dazu gingen zwei FamilienvĂ€ter aus Womrath gegen Schneider vor und versuchten, ihre Kinder aus dem Kindergottesdienst und dem Konfirmandenunterricht herauszuholen und in GemĂŒnden, wo ein deutsch-christlicher Pfarrer amtierte, konfirmieren zu lassen. Versuche Schneiders, vermittelnde GesprĂ€che zu fĂŒhren, wurden abgewiesen. Ein Dimissoriale kam fĂŒr Schneider nicht in Frage, da eine deutsch-christliche Gemeinde wie die damalige Evangelische Kirchengemeinde GemĂŒnden nicht mehr als kirchentreu angesehen werden könne. Das Womrather Presbyterium stimmte darin mit seinem Pfarrer ĂŒberein und entschloss sich, die beiden Womrather FamilienvĂ€ter von allen kirchlichen Rechten, unter anderem vom Abendmahl, auszuschlieĂen. Aufgrund ihrer Lehre sollten auch die beiden Lehrer unter Kirchenzucht genommen werden. Theologische Grundlage fĂŒr diese MaĂnahme waren die Fragen 82â85 des Heidelberger Katechismus. DafĂŒr bedurfte es zudem auĂer dem Presbyteriumsbeschluss der dreimaligen AbkĂŒndigung im Gottesdienst. Das Dickenschieder Presbyterium zog im letzten Moment seinen Beschluss zurĂŒck. In Womrath kam es nur zu zwei diesbezĂŒglichen gottesdienstlichen AbkĂŒndigungen, da Schneider vor der dritten verhaftet wurde. ZunĂ€chst wurde die Verhaftung zurĂŒckgestellt, da er sich im MĂ€rz 1937 bei einem Motorradunfall ein Bein gebrochen hatte und im Krankenhaus lag. Doch am 31. Mai 1937 wurde der Haftbefehl vollstreckt: Schneider wurde bis zum 24. Juli im Koblenzer Gestapo-GefĂ€ngnis in âSchutzhaftâ gehalten.
Sommer und Herbst 1937: Ausweisung und letzte Inhaftierung Bearbeiten
Schneider wurde in Wiesbaden freigelassen. Man eröffnete ihm, dass er Aufenthaltsverbot fĂŒr die Rheinprovinz habe, also auch fĂŒr seine Gemeinden im HunsrĂŒck. Nach seiner Entlassung hielt er sich deswegen zunĂ€chst eine Weile im hessischen Eschbach sowie in Baden-Baden auf. Als er aber von seinen Presbyterien gebeten wurde zurĂŒckzukehren, machte er sich auf den Weg nach Dickenschied zu seiner Frau und den sechs Kindern, nicht ohne gegenĂŒber dem RegierungsprĂ€sidenten, dem Reichsinnenminister und sogar der Reichskanzlei seine Entscheidung ausfĂŒhrlich zu begrĂŒnden. Es ging dabei um die Frage, ob der Staat das Recht habe, in die Kirche hinein zu regieren. Mit Ausweisungen von Christen aus ihren Provinzen unterlief der Staat die von Schneider faktisch vertretene Trennung von Kirche und Staat. Schneider hielt am 3. Oktober 1937 den Gottesdienst zum Erntedankfest in Dickenschied. Auf dem Weg zum Gottesdienst in Womrath, der am Nachmittag stattfinden sollte, wurde er, weil Dickenschieder inzwischen die Polizei in Kirchberg benachrichtigt hatten, verhaftet und wieder in das GefĂ€ngnis der Geheimen Staatspolizei Koblenz gebracht.
1937â1939: KZ Buchenwald Bearbeiten
Am 27. November 1937 wurde Paul Schneider nach Weimar in das neu errichtete KZ Buchenwald verlegt, wo er Zwangsarbeit verrichten musste. Der Arbeit im StraĂenbau und an weiteren Stellen konnte er aufgrund seiner guten körperlichen Verfassung standhalten, manchmal sogar fĂŒr andere HĂ€ftlinge Arbeit mit ĂŒbernehmen.
Als er bei einem Fahnenappell anlĂ€sslich des FĂŒhrergeburtstages am 20. April 1938 den HitlergruĂ verweigerte, seine MĂŒtze nicht abnahm und als BegrĂŒndung angab: âDieses Verbrechersymbol grĂŒĂe ich nicht!â, wurde er öffentlich mit StockschlĂ€gen bestraft und in eine Einzelzelle des ArrestgebĂ€udes (âBunkerâ) gesperrt. Trotz schwerster Misshandlungen unterlieĂ er es auch weiterhin nicht, aus seinem GefĂ€ngnis heraus das Evangelium zu verkĂŒnden. So wurde er im Konzentrationslager, in dem zu jener Zeit politisch, religiös oder rassisch Verfolgte sowie Kriminelle einsaĂen â das âJudenlagerâ wurde erst nach den Novemberpogromen 1938 errichtet â, fĂŒr seine Mitgefangenen zum âPrediger von Buchenwaldâ. Am Ostersonntag soll er sich trotz gröĂter Schmerzen an den GitterstĂ€ben seiner Zelle hochgezogen und den tausenden von HĂ€ftlingen drauĂen auf dem Appellplatz zugerufen haben: âKameraden, hört mich. Hier spricht Pfarrer Paul Schneider. Hier wird gefoltert und gemordet. So spricht der Herr: âIch bin die Auferstehung und das Leben!ââ Weiter kam er nicht. Massive StockschlĂ€ge lieĂen den âPrediger von Buchenwaldâ wieder verstummen.
Ăber ein Jahr lang wurde Paul Schneider in der Einzelzelle gefangengehalten und vor allem vom Aufseher Martin Sommer gequĂ€lt, bis er körperlich nur noch ein Wrack und dem Tode nahe war. Alle gegen ihn bei einem Sondergericht in Köln anhĂ€ngigen Verfahren waren am 10. Juni 1938 eingestellt worden, da nur eine geringe Strafe zu erwarten war. Er hĂ€tte das KZ auf der Stelle verlassen können, wenn er sich dem Ausweisungsbefehl aus der Rheinprovinz gebeugt hĂ€tte, was er aber nicht tat, da er sich unter Berufung auf Apg 5,29 LUT seinen Gemeinden in Dickenschied und Womrath verpflichtet fĂŒhlte.
Das rheinische Konsistorium bemĂŒhte sich nun, auf der Grundlage verĂ€nderter kirchenrechtlicher Regelungen Schneider in den Wartestand zu versetzen. Die kirchenrechtlich vorgeschriebene Anhörung der Gemeinde wollte das Konsistorium vornehmen. Die Gestapo sollte einen Beamten mit der Anhörung Schneiders beauftragen. Die VersetzungsverfĂŒgung wurde am 15. Juni 1939 ausgefertigt. In ihr wurden Schneiders âstaatsfeindliches Verhaltenâ und das âFehlen einer positiven und vorbehaltlosen Bejahung des heutigen Staatesâ und die damit verbundene fehlende Aussicht auf Entlassung aus dem Konzentrationslager als GrĂŒnde fĂŒr die Versetzung in den Wartestand angefĂŒhrt. Das Schreiben erreichte Schneider nicht mehr vor seinem Tod; so trat es nie in Kraft, was hinsichtlich der Pension fĂŒr seine Witwe von Bedeutung war.
Zuletzt kam er, von den Haftbedingungen und Misshandlungen schwer gezeichnet und mit Wasser in den Beinen, mehrfach zur medizinischen Behandlung, wobei man ihn so weit wieder herstellte, dass ihm die Folter nicht mehr sofort anzusehen war. Als dies erreicht war, wurde er dort am 18. Juli 1939 von dem Lagerarzt Erwin Ding-Schuler nach dem Bericht des als Arztschreiber eingesetzten KZ-HĂ€ftlings Walter Poller durch eine starke Ăberdosis des Herzmedikaments Strophanthin ermordet. Seine Frau wurde ĂŒber den Tod ihres Mannes informiert, und sie erhielt die â ansonsten nicht gewĂ€hrte â Möglichkeit, den Leichnam nach Dickenschied zu holen. Mit UnterstĂŒtzung reiste Margarete Schneider sofort nach Weimar, konnte den Leichnam ihres Mannes dort im geöffneten Sarg sehen und nahm diesen dann versiegelt in Empfang. Er wurde in das Evangelische Krankenhaus Simmern gebracht, wo er unter Polizeiaufsicht bis zur Beisetzung verblieb.
Beisetzung Bearbeiten
Der Leichnam des Pfarrers wurde nach Dickenschied ĂŒberfĂŒhrt. Trotz Vorkehrungen seitens der Gestapo fand die Beisetzung, bei der der Gödenrother Kollege Schneiders, Friedrich Langensiepen, die Predigt hielt, unter sehr groĂer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Insgesamt kamen wohl mehr als 1000 TrauergĂ€ste, viele von weit her, einige waren aus dem benachbarten Ausland angereist. Unter den Trauernden waren etwa 200 Pfarrer, davon rund 50 im Talar. Katholische Gasthausbetreiber verwiesen Gestapo-Mitarbeiter zu deren Ăberraschung des Hauses, weil sie selbst an der Beisetzung teilnehmen wollten; dadurch konnte die Ăberwachung nicht wie geplant stattfinden. âSo werden Könige begrabenâ, soll einer der GestapomĂ€nner angesichts der Hunderte von BeerdigungsgĂ€sten gesagt haben. Aufgrund der groĂen Teilnehmerzahl konnte der Gestapomann seine Aufgabe, nĂ€mlich die Teilnehmer zu notieren, nicht erledigen.
Das von den Deutschen Christen beherrschte rheinische Konsistorium beschwerte sich nach der Beisetzung bei der Gestapo, dass sie die Angelegenheit nicht im Griff gehabt habe. Diese öffentlich weithin wirksame BegrĂ€bnisfeier hĂ€tte verhindert werden mĂŒssen.
FĂŒr Paul Schneiders Grabmal wurde 1939 vom Bildhauer und Prediger Wilhelm GroĂ, der selbst aktives Mitglied der Bekennenden Kirche war, eine Holzstele gestaltet.
1939â2002: Nach dem Tod Paul Schneiders Bearbeiten
Margarete Schneider und ihre Kinder zogen im FrĂŒhjahr 1940 nach Wuppertal-Elberfeld, wo ihnen die Bekennende Kirche ein Haus besorgt hatte. Infolge von Fliegerangriffen brannte das Haus im Sommer 1943 aus, und die meisten Dokumente Schneiders wurden vernichtet. Danach lebten sie und die Kinder zunĂ€chst bei ihrer Mutter in TĂŒbingen. Margarete Schneider baute nach dem Krieg die Frauenarbeit der Evangelischen Landeskirche in WĂŒrttemberg mit auf. Sie gehörte 1952 wie Gustav Heinemann zu den MitbegrĂŒndern der Gesamtdeutschen Volkspartei. Ab 1960 lebte Margarete Schneider wieder in Dickenschied, wĂ€hrend der letzten Jahre zunehmend auch in Liederbach am Taunus. Sie starb am 27. Dezember 2002 in Schwalbach am Taunus. Sie hatte sich in der gesamten Zeit nach dem Krieg versöhnend in den Dörfern Dickenschied und Womrath engagiert und sprach vielfach in Schulen und an anderen Orten ĂŒber die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. FĂŒr ihr Engagement wurde sie durch die Ernennung zur EhrenbĂŒrgerin von Dickenschied sowie noch kurz vor ihrem Tod durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes geehrt. Sie wurde in Dickenschied neben ihrem Mann beigesetzt.
AnlÀsslich der Neugestaltung des Grabes nach ihrer Beerdigung entschloss sich die Familie, die 1939 geschaffene Stele an Paul Schneiders Grab durch zwei neue im gleichen Stil ersetzen zu lassen; die beiden heutigen Stelen sind heller und haben einen spitzen statt eines runden Abschlusses am oberen Ende.
WĂŒrdigungen Bearbeiten
Dietrich Bonhoeffer sah Paul Schneider als den ersten MĂ€rtyrer der Bekennenden Kirche an, als er in London bei seiner emigrierten Zwillingsschwester Sabine Leibholz von dessen Tod erfuhr.
Sieben Tage nach Schneiders Tod verfasste der anglikanische Bischof von Chichester, George Kennedy Allen Bell, ein Mitglied der ökumenischen Bewegung und Freund Bonhoeffers, einen Bericht ĂŒber die Ermordung Schneiders in Buchenwald, in dem er den Pfarrer aus Dickenschied als deutschen MĂ€rtyrer bezeichnet. Dieser Bericht erschien am 27. Juli 1939 als ein âLetter to the editorâ in der Times.
Nach der Beerdigung wurde ohne Ort, Jahr oder Herausgeberbenennung eine 43-seitige BroschĂŒre mit Titel Paul Schneider zum GedĂ€chtnis und Titelblatt mit eingerahmtem schwarzen Kreuz veröffentlicht. Sie enthielt nach Bild und Todesanzeige des Bruderrats in Barmen, Lebenslauf, Ansprache anlĂ€sslich der KirchenzuchtsmaĂnahme, Briefe aus Gefangenschaft und KZ, die Predigt, die der Kleinicher Pfarrer Hermann Lutze am Abend vor Schneiders Beisetzung in einer Andacht in Womrath gehalten hatte, die Beschreibung der Beerdigung und die Predigt, die Pfarrer Friedrich Langensiepen im Trauergottesdienst gehalten hatte; die Formulierungen sind durchweg vorsichtig gehalten.
1945, zum sechsten Todestag, wurde in Dickenschied ein erstes offizielles Gedenken mit Gedenkgottesdienst und anschlieĂenden Ansprachen auf dem Friedhof âmit Teilnahme der Behördenâ veranstaltet, die in der 26-seitigen BroschĂŒre ââŠÂ und sollst mein Prediger bleiben âŠ!â (Jer. 15,19) der Buchdruckerei Walter aus dem benachbarten Kirchberg festgehalten wurde.
Im Jahr 1957 wurde in Weimar eine StraĂe nach ihm benannt. In Weimar wurde zudem 1986â1988 ein Evangelisches Gemeindezentrum Paul Schneider erbaut.
In mehreren deutschen StĂ€dten und Gemeinden sind StraĂen, christliche GemeindehĂ€user (etwa das Evangelische Gemeindezentrum Paul Schneider in Weimar) und Schulen (etwa das Paul-Schneider-Gymnasium in Meisenheim am Glan) nach ihm benannt. AnlĂ€sslich seines 100. Geburtstages wurde am 29. August 1997 an seinem Geburtsort eine Stele mit vier Bronzetafeln des Kirn-Sulzbacher KĂŒnstlers Karlheinz Brust enthĂŒllt. Die 2011 gestohlenen Tafeln wurden 2012 durch Nachbildungen aus Aluminium ersetzt; sie wurden am 1. Advent enthĂŒllt.
Mit seinen Predigten im KZ und dem Hinausrufen von Bibelworten auf den Appellplatz wusste er nicht nur Christen zu trösten, wie der Jude Ernst Cramer, der Ende 1938 wie Schneider in Buchenwald inhaftiert war, noch im Jahr 2000 in dem Film Ihr Massenmörder â ich klage euch an bezeugte.
Papst Johannes Paul II. wĂŒrdigte im Rahmen des MĂ€rtyrergedenkens am 7. Mai 2000 im Kolosseum zu Rom zwei Zeugen Christi namentlich. Einer davon war Paul Schneider. Er sagte: âGenauso ĂŒberzeugt [wie der orthodoxe Metropolit von St. Petersburg Benjamin, 1922 ermordet] bekrĂ€ftigte der ⊠[evangelische] Pastor Paul Schneider aus seiner Zelle in Buchenwald gegenĂŒber seinen Aufsehern: âSo spricht der Herr: Ich bin die Auferstehung und das Leben!ââ Nach dem Jahr 2000 und der WĂŒrdigung von Paul Schneider durch Papst Johannes Paul II., der die ökumenische Dimension des Martyriums im 20. Jahrhundert betonte, wird sein Leben auch in der römisch-katholischen Kirche mit gröĂerer Aufmerksamkeit wahrgenommen und gewĂŒrdigt.
Am 12. Oktober 2002 wurde die von Renata SciachĂŹ und kĂŒnstlerischen Mitarbeitern der Gemeinschaft SantâEgidio gestaltete Ikone in der römischen Basilika San Bartolomeo eingeweiht. Sie zeigt in der Bildmitte unmittelbar unterhalb der Osterkerze Paul Schneider als Prediger von Buchenwald in seiner Arrestzelle und bezieht sich damit auf die Predigt Johannes Pauls II., in der er auf Schneiders Zeugnis und Predigt der Auferstehung verweist. Am 22. April 2017 fand in San Bartolomeo ein von Papst Franziskus zelebrierter Wortgottesdienst im Gedenken an die âneuen MĂ€rtyrerâ statt. In diesem erinnerte Karl Adolf Schneider, Paul Schneiders zweitjĂŒngster Sohn, an seinen Vater.
Zu Ehren von Paul Schneider hÀlt der Wingolfsbund zweijÀhrlich an Christi Himmelfahrt vor jedem Wartburgfest des Wingolfs in Buchenwald eine Gedenkstunde ab.
Der Gedenktag Paul Schneiders im Evangelischen Namenkalender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist der 18. Juli, sein Todestag. 2019 (80. Todestag) wurde er in VerkĂŒndigungssendungen im Radio gewĂŒrdigt.
Neben anderen haben die Evangelischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder des VCP ihren Bezirk um Wolfsburg nach Paul Schneider benannt.
2022 fand die Premiere des Musicals âPaul und Gretel â kein MĂ€rchenâ des Librettisten Peter Menger statt. Es erzĂ€hlt die Geschichte von Margarete und Paul Schneider. Die Rahmenhandlung des Musicals ist ein GesprĂ€ch zwischen Gretel Schneider, einem Passanten und ihren Enkelkindern.
Literatur Bearbeiten
- Margarete Schneider: Der Prediger von Buchenwald. Mit einem Geleitwort von Heinrich Vogel. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin (Ost) 1958, DNB 578206811
- Philippe Noyer: Paul Schneider 1897â1939. Martyr de lâEglise Confessante Allemande. Diplomarbeit am Institut Protestant de ThĂ©ologie (FacultĂ© de ThĂ©ologie Protestante) Ă Montpellier/Paris 1983 (als Manuskript einsehbar in der Bibliothek des Instituts)
- Rudolf Wentorf: Paul Schneider. Der Zeuge von Buchenwald. Brunnen-Verlag, GieĂen/Basel ÂČ1986, Âł1987, ISBN 3-7655-3810-8.
- Werner Raupp: Paul Schneider â der Prediger von Buchenwald. In: Werner Raupp: Werkbuch Kirchengeschichte. 52 Personen aus zwei Jahrtausenden. Brunnen-Verlag, GieĂen/Basel 1987, ISBN 3-7655-2870-6, S. 352â355 und 63â64 (Quiz: Steckbrief).
- Rudolf Wentorf: Der Fall des Pfarrers Paul Schneider. Eine biographische Dokumentation. Verlag des Neukirchener Erziehungsvereins, Neukirchen-Vluyn 1989, ISBN 3-7887-1327-5.
- Albrecht Aichelin: Paul Schneider. Ein radikales Glaubenszeugnis gegen die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus. Kaiser, GĂŒtersloh 1994, ISBN 3-579-01864-7.
- Klaus-Gunther Wesseling:Â Paul Schneider. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 563â568.
- Gerhard Ringshausen: Paul Schneider und Oskar BrĂŒsewitz. In: Kirchliche Zeitgeschichte. 9/1 (1996), S. 89â110, ISSNÂ 0932-9951.
- Folkert Rickers: Widerstehen in schwerer Zeit. Erinnerung an Paul Schneider (1897â1939). Ein Arbeitsbuch fĂŒr den Religionsunterricht in den Sekundarstufen und fĂŒr die kirchliche Bildungsarbeit. Verlag des Neukirchener Erziehungsvereins, Neukirchen-Vluyn 1998, ISBN 3-7887-1673-8.
- Claude R. Foster jr.: Paul Schneider. Seine Lebensgeschichte. Der Prediger von Buchenwald. Ăbersetzt von Brigitte Otterpohl. HĂ€nssler, Holzgerlingen 2001, ISBN 3-7751-3660-6. Die englischsprachige Ausgabe hat etwa den doppelten Umfang: Paul Schneider, the Buchenwald apostle: a Christian martyr in Nazi Germany; a sourcebook on the German Church struggle. SSI Bookstore, West Chester University, Westchester, Pennsylvania 1995, ISBN 1-887732-01-2.
- Wolfgang Benz: Schneider, Paul Robert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 304 f. (Digitalisat).
- Markus Geiger: Pfarrer Paul Schneider und seine Rezeptionsgeschichte (= Schriftenreihe der PĂ€dagogischen Hochschule Heidelberg 49). Mattes, Heidelberg, 2007
- Karl WĂŒrzburger: Martyrium und Mahnung, Hörbuch (zusammen mit Johannes Kuhn: Dietrich Bonhoeffer. Allein in der Tat ist Freiheit), Medienverlag Kohfeldt, 2009, ISBN 978-3-940530-82-0.
- Margarete Schneider: Paul Schneider â Der Prediger von Buchenwald. Neu herausgegeben von Elsa-Ulrike Ross und Paul Dieterich. SCM HĂ€nssler, Holzgerlingen 2014, ISBN 978-3-7751-5550-2. Im epub-Format: ISBN 978-3-7751-7210-3
- Manfred BlĂ€nkner: Paul Schneiders AktivitĂ€t im Wingolf. In: WingolfsblĂ€tter, 135. Jahrgang, Heft 1/2016, S. 40â49.
- Adrianus B. Goedhart: De dominee van Buchenwald: het levensverhaal van Paul Schneider (= Reihe Kroongetuigen). Uitgeverij De Banier, Apeldoorn, 2021, ISBN 978-90-8718-296-0. E-Book: ISBN 978-90-8718-506-0.
- Joachim Hennig: Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme, Rhein-Mosel-Verlag, Zell, 2021, ISBN 978-3-89801-386-4
Filme Bearbeiten
- Sabine Steinwender, Folkert Rickers: âIhr Massenmörder â ich klage euch anâ. Pfarrer Paul Schneider (ein fĂŒr Unterrichtszwecke konzipierter Film; englischsprachige Fassung unter dem Titel: âYou Mass Murderers â I accuse youâ. Reverend Paul Schneider)
- Eva-Maria Schepers (heute Eva-Maria McCormack): âDer Vater und wir. Das Erbe des Paul Schneider.â Dokumentation SWR 3, Erstausstrahlung am 19.04.1998 (Dokumentarfilm mit Interviews mit Margarete Schneider, Tochter Evamarie Forster und den Söhnen Ernst-Walther Schneider und Karl-Adolf Schneider)
Dia-Serie Bearbeiten
- Gerd Westermayer, Heinz-GĂŒnther Ney, Harald Kosub: Paul Schneider. Der Prediger von Buchenwald. Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft, Weimar, 2005
Weblinks Bearbeiten
- Literatur von und ĂŒber Paul Schneider im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur ĂŒber Paul Schneider und Dickenschied in der Landesbibliothek Rheinland-Pfalz
- Kurzbiografie der GedenkstÀtte Deutscher Widerstand
- Ruth Rockel-Boeddrig (Bearbeiterin): Findbuch des Pfarrers Paul Schneider (7NL 081). (pdf; 122 kB) In: ekir.de. Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, 30. Juni 2022 .
- Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Hrsg.): Nachlass Pfarrer Paul Schneider. In: ekir.de.
- Marita Koerrenz: Paul Schneider (1897â1939). In: WiReLex. 3. Februar 2021 .
- Folkert Rickers: Paul Robert Schneider: NS-Regimegegner (1897â1939). In: Portal Rheinische Geschichte. Landschaftsverband Rheinland, 26. Juni 2013 .
- Paul Schneider. (Adobe Flash) In: Widerstand!? â Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus. (mit PortrĂ€t und vielen Schrift- und Bildquellen).
- Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft
- Klaus MaĂmann: Der âHeidelbergerâ musste mit ins GefĂ€ngnis: Paul Schneider und der Heidelberger Katechismus. (pdf, 179 kB) In: Heidelberger-Katechismus.net. 18. Juli 2012 (mit einem Exkurs: âKirchenzuchtâ in Womrath, gemÀà Frage 85 des Heidelberger Katechismus).
- Friedrich Langensiepen, Paul Schneider: 1936, archiviert vom am 29. September 2007 (wiedergegeben auf erlama.de).
- Helmut Moll: In: Internationale Katholische Zeitschrift Communio, 31 (2002). S. 429â446, archiviert vom am 30. September 2007 .
- Joachim Hennig: âWer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.â Pfarrer Paul Schneider (1897â1939) und seine Familie. (pdf; 239 MB) In: mahnmalkoblenz.de. 7. MĂ€rz 2021 .
Einzelnachweise Bearbeiten
- Nach anderen Darstellungen trat Schneider 1933 aus dem GieĂener Wingolf aus, da er in Ablehnung des Arierparagraphen den Ariernachweis verweigerte. Siehe Margarete Schneider: Paul Schneider: der Prediger von Buchenwald. Holzgerlingen 2014, S. 40; eingeschrĂ€nkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Margarete Schneider (Hrsg.): Der Prediger von Buchenwald. Das Martyrium Paul Schneiders. Neuhausen-Stuttgart 1981, S. 28.
A. Aichelin: Paul Schneider; S. 11f. - Erich Schnepel: Ein Leben im 20. Jahrhundert, 1. Teil 1900-1930. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 21966, S. 95
- Presbyteriumsprotokoll der Evangelischen Kirchengemeinde Hochelheim; zitiert nach Wentorf: Der Fall des Pfarrers Paul Schneider; S. 45âf.
- â Wentorf: Der Fall des Pfarrers Paul Schneider; S. 46
- Maria Elisabetha Glasmann: Tagebuch meines Lebens, eine Familiensaga aus dem HunsrĂŒck (1860â1942). Hrsg. von Hajo Knebel. Eigenverlag, Simmern 1973, S. 110 und 239. (2. Auflage. hrsg. durch den Enkel Walter Göhl; Pandion, Simmern 2004).
- Heidelberger Katechismus, Fragen 82â85, auf der Website heidelberger-katechismus.net des Reformierten Bundes, abgerufen am 21. Februar 2017.
- A. Aichelin: Paul Schneider; S. 273.
- Zitiert nach: A. Aichelin: Paul Schneider; S. 276.
- A. Aichelin: Paul Schneider; S. 273â278.
Simone Rauthe: âScharfe Gegnerâ: die Disziplinierung kirchlicher Mitarbeitender durch das Evangelische Konsistorium der Rheinprovinz und seine Finanzabteilung von 1933 bis 1945 (= Schriftenreihe des Vereins fĂŒr Rheinische Kirchengeschichte, 162). Habelt, Bonn, 2003, ISBN 3-7749-3215-8, S. 89f. - Walter Poller: Arztschreiber in Buchenwald. Verlag Das Segel, Offenbach a. M., 1960. Zitiert nach: Prediger in der Hölle, Gedenkheft zur 25. Wiederkehr des Todestages von Paul Schneider. Verlag Kirche und Mann, GĂŒtersloh [ohne Jahr].
- â Bernhard Forck; zitiert bei Aichelin, 296.
- Willkommen bei der Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft e.V. In: paul-schneider-gesellschaft.de. Abgerufen am 6. Juli 2022.
- Abgedruckt im englischen Original und in deutscher Ăbersetzung in: Prediger in der Hölle, Gedenkheft zur 25. Wiederkehr des Todestages von Paul Schneider. Verlag Kirche und Mann, GĂŒtersloh (mit dem irrtĂŒmlichen Hinweis, dass der Brief sieben Tage nach Schneiders Tod veröffentlicht worden sei).
- Jer 15,19Â LUT
- Diebstahl von vier Paul-Schneider-Bronzetafeln in seinem Geburtsort Pferdsfeld bei Bad Sobernheim. In: paul-schneider-gesellschaft.de. Abgerufen am 6. Juli 2022.
- In: ekir.de. 3. Dezember 2012, archiviert vom am 21. Februar 2014; abgerufen am 6. Juli 2022.
- Papst Johannes Paul II.: GedĂ€chtnisfeier fĂŒr die Zeugen des Glaubens im 20. Jahrhundert: Predigt. In: vatican.va. 7. Mai 2000, abgerufen am 6. Juli 2022.
- Renzo Giacomelli: (Memento des vom 22. Dezember 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemÀà Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Artikel aus der Zeitschrift âFamiglia cristianaâ, 14. November 2004, im Pressespiegel wiedergegeben auf der Website der Gemeinschaft SantâEgidio, 11. Mai 2011, abgerufen am 21. Februar 2017 (italienisch).
- Celebration commemorating the âNew Martyrsâ of the Twentieth and Twentyfirst Century . Auf YouTube eingestellte Ăbertragung des Vatikanischen Fernsehzentrums, abgerufen am 29. April 2017 (Video, 1:44:48 Stunden; zu Paul Schneider ab Minute 21:00 bis 24:30).
- Karl Dienst: Politik und Religionskultur in Hessen und Nassau zwischen âStaatsumbruchâ (1918) und ânationaler Revolutionâ (1933): Ursachen und Folgen. Peter-Lang-Verlagsgruppe, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-631-60469-4, S. 195.
- Sabine Steinwender: Der Prediger v.Buchenwald: Paul Schneider â 80. Todestag. (pdf, 555 kB) In: Kirche-im-wdr.de. 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019 (Sendung auf WDR 2).
Frank KĂŒchler: Paul Schneider. (pdf, 555 kB) In: Kirche-im-wdr.de. 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019 (Sendung auf WDR 3, WDR 4 und WDR 5). - Wer wir sind. In: vcp-wolfsburg.de. Abgerufen am 6. Juli 2022.
- Johannes Blöcher-Weil: Paul und Gretel â kein MĂ€rchen: Geschichte von Paul Schneider als Musical. In: Christliches Medienmagazin pro. 11. Februar 2022, abgerufen am 6. Juli 2022 (Interview mit Peter Menger).
- Folkert Rickers: Paul Robert Schneider (1897-1939), NS-Regimegegner. In: Portal Rheinische Geschichte, Landschaftsverband Rheinland, 26. Juni 2013.
- Der Vater und wir - Medienportal der Evangelischen und Katholischen Medienzentralen. Abgerufen am 23. Februar 2021.
Personendaten | |
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NAME | Schneider, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Schneider, Paul Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Pfarrer |
GEBURTSDATUM | 29. August 1897 |
GEBURTSORT | Pferdsfeld, heute zu Bad Sobernheim |
STERBEDATUM | 18. Juli 1939 |
STERBEORT | KZ Buchenwald bei Weimar |