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Der Kirchenkreis Simmern war von 1817 bis 1948 ein Kirchenkreis der Rheinprovinz der Evangelischen Kirche in Preussen und von 1948 bis 1972 ein Kirchenkreis der Evangelischen Kirche im Rheinland 1972 fusionierte er mit dem Kirchenkreis Trarbach zum Kirchenkreis Simmern Trarbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Sozialpolitische Initiativen 1 2 Bekennende Kirche 2 Gemeinden 3 Superintendenten 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie historischen Wurzeln des Kirchenkreises liegen im Jahr 1410 Durch die Pfalzische Erbteilung erhielt Herzog Stefan von Pfalz Simmern Zweibrucken sowie durch seine Hochzeit mit Anna von Veldenz die 1439 starb nach dem Tod von deren Vater im Jahr 1444 die Grafschaft Veldenz Damit regierte Stephan auch uber die Oberamter Lichtenberg Baumholder und Meisenheim sowie uber die Veldenzer Teile der Grafschaft Sponheim Zudem besass er die Vogtei uber die Kloster Chumbd und Ravengiersburg Herzog Johann II wurde auf dem Nurnberger Reichstag 1523 von einem Beobachter als magnus observator Lutheri bezeichnet blieb jedoch bei aller Sympathie fur evangelische Anliegen zeitlebens katholisch Erst sein Sohn Friedrich III fuhrte am 16 Juli 1557 die Reformation ein Durch den Trarbacher Amtmann Friedrich von Schonberg liess er verkunden Es seien zunachst an allen furnehmsten Kirchen gelehrte und gottesfurchtige Lehrer anzustellen Deshalb konne er den Gottesdienst der Mess und anderer Missbrauche furder nicht mehr gestatten 1 Nachdem Friedrich auch Kurfurst von der Pfalz geworden war dehnte er die Reformation auf die Vordere Grafschaft Sponheim aus 1561 wechselte er zum reformierten Bekenntnis Ihren ausseren Ausdruck findet dies in der Pfalzischen Kirchenordnung von 1563 und der Einfuhrung des Heidelberger Katechismus Da uber Simmern ab 1559 bis 1569 jedoch sein jungerer Bruder Georg und von 1569 bis 1598 der Bruder Reichard herrschten blieb dieses daher lutherisch Erst mit der Integration Simmerns als Oberamt in das Kurfurstentum wurde auch hier die reformierte Konfession etabliert Der Dreissigjahrige und der Orleanssche Krieg bedeuteten eine Starkung der Gegenreformation Das ehemalige Herzogtum Simmern verlor fast die Halfte seiner 18 evangelischen Pfarrstellen Der erste Simmerner Pfarrer wirkte meist zugleich als Inspektor aller Pfarrer der erste Kirchberger Pfarrer als Inspektor fur die reformierten Gemeinden im vordersponheimischen Amt Kirchberg In der Franzosenzeit fielen die linksrheinischen Gebiete 1801 an Frankreich Die Gemeinden des spateren Kirchenkreises Simmern wurden vier lutherischen und funf reformierten Lokalkonsistorien mit jeweils rund 6 000 Gemeindegliedern zugeordnet Versuche bereits damals eine Union herbeizufuhren wurden von der Pariser Regierung nicht gebilligt Als infolge des Wiener Kongresses der Hunsruck Teil Preussens wurde wurden dessen Landkreisgrenzen 1817 auch auf die kirchlichen Strukturen ubertragen Somit war die evangelische Kreisgemeinde spater Evangelischer Kirchenkreis Simmern entstanden Sozialpolitische Initiativen Bearbeiten Mit der Grundung der Rettungsanstalt 1850 der Konfirmandenanstalt 1857 und einer Praparandenanstalt zur Vorbereitung von Volksschulern auf die Ausbildung von Volksschullehrern 1869 den Schmiedelanstalten zwischen Simmern und Nannhausen durch Pfarrer Georg Karl Julius Reuss Simmern und Pfarrvikar Albrecht Julis Scholer Horn nahmen sich die Gemeinden des Kirchenkreises der sozialen Note des Bedurfnisses nach evangelischer Erziehung von Menschen in der Diaspora und der Bildung an Ein weiterer bedeutsamer Akzent wurde von Pfarrer Richard Oertel Neuerkirch 1893 mit der Grundung des Hunsrucker Bauernvereins gesetzt Mehr als 5 000 Mitglieder vermochte Oertel fur diese bauerliche Interessenorganisation zu gewinnen Das raiffeisensche Genossenschaftswesen zu dem unter anderem Molkereien gehorten starkte die Selbsthilfe der Bauern und weckte ihr Standesbewusstsein Mit der Grundung der Landwirtschaftsschule Landwirtschaftliche Winterschule in Simmern sowie uber seine Zugehorigkeit zum preussischen Landtag und deutschen Reichstag konnte Oertel weitere politische Akzente setzen Bekennende Kirche Bearbeiten Von grosser Bedeutung fur den Kirchenkreis in der Zeit des Nationalsozialismus ist die Geschichte des Dickenschieder Pfarrers Paul Schneider Er war eingebunden in eine Hunsrucker Pfarrbruderschaft innerhalb der Bekennenden Kirche der etwa die Halfte der damaligen Pfarrer des Kirchenkreises Simmern u a Friedrich Langensiepen in Godenroth angehorten Die ubrigen Pfarrer waren meist unorganisiert nur wenige hielten sich zu den Deutschen Christen Superintendent Gillmann selbst nicht zur Bekennenden Kirche gehorend setzte sich mehrfach fur Schneider ein Gemeinden BearbeitenAlterkulz seit 2016 zu Neuerkirch Biebern Alterkulz Altweidelbach seit 2011 zu Simmern Argenthal seit 2014 zu Soonblick Bell seit 2016 zu Bell Leideneck Uhler Biebern 1975 2015 zu Neuerkirch Biebern seit 2016 zu Neuerkirch Biebern Alterkulz Bubach seit 1975 zu Horn Laubach Bubach Dichtelbach Dickenschied Dill Ellern seit 2014 zu Soonblick Gemunden Godenroth seit 1975 zu Godenroth Heyweiler Gosenroth Heyweiler seit 1975 zu Godenroth Heyweiler Holzbach Horn seit 1975 zu Horn Laubach Bubach Kappel Kastellaun Kellenbach Kirchberg Laubach seit 1975 zu Horn Laubach Bubach Laufersweiler Leideneck seit 2016 zu Bell Leideneck Uhler Mengerschied seit 2018 zu Sargenroth Mengerschied Morschbach seit 2014 zu Soonblick Neuerkirch 1975 2015 zu Neuerkirch Biebern seit 2016 zu Neuerkirch Biebern Alterkulz Ober Kostenz Ohlweiler 2012 2015 Ohlweiler Ravengiersburg ab 2016 mit Schonborn als Trinitatisgemeinde Pleizenhausen seit 2014 zu Soonblick Ravengiersburg 2012 2015 Ohlweiler Ravengiersburg ab 2016 mit Schonborn als Trinitatisgemeinde Rheinbollen Riegenroth Riesweiler seit 2014 zu Soonblick Rohrbach seit 2012 zu Dickenschied Roth Sargenroth seit 2018 zu Sargenroth Mengerschied Schlierschied seit 1978 zu Gemunden Schonborn seit 2016 mit Ohlweiler Ravengiersburg als Trinitatisgemeinde Simmern Todenroth seit 1978 zu Ober Kostenz Uhler seit 2016 zu Bell Leideneck Uhler Womrath seit 2012 zu Dickenschied Superintendenten Bearbeiten1818 1843 Franz Karl Back Simmern 1843 1879 Friedrich Back Kastellaun 1879 1883 Julius Reuss Simmern 1883 1907 Georg Friedrich Hugo Oertel Simmern 1907 1932 Friedrich Gustav Theodor Schneider Rheinbollen 1932 1959 Ernst Gillmann Simmern 1959 1967 Wilhelm Voget Kastellaun 1967 1972 Gunther Kempgen Neuerkirch Biebern danach bis 1988 Superintendent des Kirchenkreises Simmern Trarbach Literatur BearbeitenDieter Diether Die Gotteshauser im Evangelischen Kirchenkreis Simmern Trarbach Kirchenkreis Simmern Trarbach Kirchberg Hunsruck 1998 Evangelisches Kinderheim Schmiedel Hunsrucker Kinderheim Auf m Schmiedel Herberge in der Wuste 120 Jahre 1850 1970 eine Festschrift und Freundesgabe Kinderheim Auf m Schmiedel Simmern 1970 Ernst Gillmann Hrsg Unsere Kirche im Rheinischen Oberland Verlag Glaube und Heimat Simmern 1954 DNB 965999386 Ernst Gillmann Zum Reformationsjubilaum des Hunsrucks Druck Bohmer Simmern 1957 Horst Horpel Schmiedel gestern und heute Beitrage zur Geschichte und Gegenwart Argenthal 2007 Andreas Metzing Die Entwicklung der konfessionellen Landschaft im Gebiet des heutigen Kirchenkreises Simmern Trarbach zwischen Augsburger Religionsfrieden und kurpfalzischer Religionsdeklaration 1555 1705 Online bei regionalgeschichte net Bibliothek Texte Aufsatze Auch in Monatshefte fur evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 55 2006 S 219 232 Andreas Nikolay Pfarrer Richard Oertel 1860 1932 und der Hunsrucker Bauernverein Eine sozialgeschichtlich biographische Studie Schriftenreihe des Hunsrucker Geschichtsvereins 32 Hunsrucker Geschichtsverein Mengerschied 2001 ISBN 3 9804416 9 5 Zugleich Univ Diss Mainz 2001 Albert Rosenkranz Das Evangelische Rheinland ein rheinisches Gemeinde und Pfarrerbuch Schriftenreihe des Vereins fur rheinische Kirchengeschichte 3 Kirche in der Zeit Dusseldorf 1956 DNB 454196482 S 532ff Gustav Schellack Willi Wagner Festschrift zum 425jahrigen Reformationsjubilaum 1557 1982 Mosel Hunsruck Nahe Kirchenkreis Simmern Trarbach Kirchberg Hunsruck 1982 DNB 830015388Einzelnachweise Bearbeiten zitiert nach Rosenkranz S 532 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchenkreis Simmern amp oldid 228285554