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Die Burg Lichtenberg ist eine Spornburg bei Thallichtenberg im Landkreis Kusel in Rheinland Pfalz Die Burg ist mit 425 m Lange eine der langsten Burgruinen Deutschlands und die grosste Burganlage der Pfalz Burg LichtenbergBurg Lichtenberg Pfalz Burg Lichtenberg Pfalz Staat DeutschlandOrt ThallichtenbergEntstehungszeit um 1200Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 33 N 7 21 O 49 555658333333 7 3558111111111 393 5 Koordinaten 49 33 20 4 N 7 21 20 9 OHohenlage 393 5 m u NHNBurg Lichtenberg Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Heutige Nutzung 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenBurg Lichtenberg liegt auf dem bis zu 393 5 m u NHN 1 hohen Bergsporn des gleichnamigen Bergs im Nordpfalzer Bergland dessen 416 8 m hoher Hauptgipfel 1 in 500 m nordostlicher Entfernung liegt Sudlich wird der Berg vom Pfeffelbach flankiert nordwestlich vom Hesselbach Die Burg liegt zwischen Thallichtenberg im Nordwesten Ruthweiler im Sudosten und Korborn im Nordosten Ostlich der Burg befindet sich ein grosser Parkplatz der unmittelbar an der von Thallichtenberg nach Korborn fuhrenden Burgstrasse liegt Die Anlage ist von den umliegenden Ortschaften auch auf Waldwegen zu Fuss erreichbar wobei Korborn nur wenig tiefer liegt 365 9 m wahrend Thallichtenberg mit 287 m deutlich tiefer liegt Die Burg liegt auf der Gemarkung von Thallichtenberg der Parkplatz grosstenteils auf Korborner und der Hauptgipfel auf der von Ruthweiler Geschichte BearbeitenDie Burg wird 1214 erstmals anlasslich eines Rechtsstreits erwahnt Die Grafen von Veldenz hatten sie widerrechtlich auf dem Gebiet des Benediktinerklosters St Remigius in Reims erbaut Obwohl deshalb die Schleifung der Burg verfugt wurde blieb sie intakt und gehorte weiterhin den Grafen nach deren Aussterben 1444 den Herzogen von Pfalz Zweibrucken bis zum faktischen Ende des Herzogtums 1793 Neben ihrer lange bestehenden militarischen Bedeutung noch 1693 wurde sie anlasslich der Reunionskriege durch franzosische Truppen besetzt diente sie einer Vielzahl von Zwecken Sie war Nebenresidenz ihrer Herren und beherbergte 1529 als Gaste ihrer Herren die zum Marburger Religionsgesprach durchreisenden Reformatoren Zwingli Oekolampad Butzer und Sturm Sie war Sitz eines umfangreichen landwirtschaftlichen Betriebs ihrer Herren Sie war Sitz der Amtsverwaltung die erst 1755 durch Herzog Christian IV in die Stadt Kusel verlegt wurde Sie wurde nie durch Angriffe erobert oder zerstort und war die einzige unzerstorte Burg in der Pfalz nach dem Pfalzischen Erbfolgekrieg Dennoch wurde sie bereits 1693 als sie noch herrschaftlich genutzt wurde als verwahrlosst und ruinos beschrieben Durch ein Grossfeuer am 26 Oktober 1799 wurde sie schwer beschadigt und ist seitdem eine Ruine Lediglich die Burgkapelle und die Landschreiberei uberstanden den Brand unversehrt da sie in genugendem Abstand zur Hauptburg lagen Bewohnt war sie weiterhin Ab 1816 gehorte der Landstrich um die Burg zu Sachsen Coburg Saalfeld Diese Exklave wurde 1819 nach der Burg Furstentum Lichtenberg benannt bestand jedoch nur bis 1834 als sie an Preussen abgegeben wurde Der Verfall setzte sich unter den neuen Besitzern fort Seit 1895 steht die Burg unter Denkmalschutz Ab 1922 erfolgte der Ausbau der Vorburg zur Jugendherberge 1979 bis 1984 wurde die Zehntscheune wiederaufgebaut und in ihr das Musikantenlandmuseum eingerichtet 1983 84 erhielt der Bergfried zwei weitere Geschosse und wurde uberdacht Im letzten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts entstand das Geoskop als Zweigstelle des Pfalzmuseums fur Naturkunde in Bad Durkheim 2016 wurde die ursprunglich aussen am Bergfried zum Hocheingang fuhrende Holztreppe durch eine L formig angelegte Metalltreppe ersetzt nbsp Luftaufnahme Burg Lichtenberg 2009Erst seit der Gebietsreform 1969 gehort die Burg zum pfalzischen Landkreis Kusel 2 Anlage Bearbeiten nbsp Bergfried nbsp Burg Lichtenberg im Winter nbsp Erstes Tor von Westen nbsp Drittes Tor und BurgrestaurantUrsprunglich bestand die Burg aus zwei Anlagen die im Laufe der Jahrhunderte zusammengewachsen sind In der zweiten Halfte des 12 oder im fruhen 13 Jahrhundert wurde auf dem hochsten Punkt des Lichtenbergs die sogenannte Oberburg erbaut Sie bestand ursprunglich aus einem zentralen quadratischen wohnturmartigen Bergfried und einer ovalformigen Ringmauer mit Randhausbebauung mit engem Burghof Der Eingang lag an der der Angriffsseite abgewendeten Seite Die Jungere 14 Jahrhundert ist die ca 130 Meter weiter westlich von der Oberburg an der Spitze des Bergsporns gelegene Unterburg Sie war annaherungsweise langsrechteckig und hatte einen Bergfried mit Schildmauer gegen die Angriffsseite Erhalten haben sich hauptsachlich nur die Umfassungsmauern Der bemerkenswerteste Baurest ist die Toranlage mit der ursprunglichen Burgkapelle im Obergeschoss Im 14 und 15 Jahrhundert wurde die Oberburg sukzessive durch neue geraumige Palasbauten erweitert Um 1400 erhielten die Burgen eine gemeinsame Ringmauer und waren somit zusammengewachsen Auf der Flache zwischen den beiden Burgen entstanden nennenswerte Bauten wie die Zehntscheune 1738 und die Burgkapelle 1755 58 welche als Ersatz fur die baufallig gewordene St Georgskapelle errichtet wurde Vom Ende des 15 bis ins 16 Jahrhundert wurde die Burg durch weitere Zwingermauern und Bollwerke v a gegen die Angriffsseite verstarkt Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Burgplan von Burg Lichtenberg 2020Der quadratische etwa 33 Meter hohe Bergfried ist tagsuber als Aussichtsturm besteigbar und bietet eine schone Aussicht auf die Stadt Kusel im Suden und die preussischen Berge im Norden Ausserdem sind heute auf der Burg ein Restaurant eine Jugendherberge das Pfalzer Musikantenland Museum und das im postmodernen Stil in die Burganlage eingepasste Urweltmuseum Geoskop beheimatet Letzteres zeigt neben palaontologischen Funden der Lebewelt der Pfalz vor rund 290 bis 300 Millionen Jahren einer Visualisierungen zur Plattentektonik auch die Eigenheiten der lokalen Geologie sowie die Historie des Bergbaus im Nordpfalzer Bergland wobei regelmassig wechselnde Sonderausstellungen z B 2006 Meteoriten 2017 Mammut 2019 Versteinertes Wetter das Ausstellungsangebot bereichern und erweitern Die Burg war zudem eine der Spielstatten des Jazzfestivals palatia jazz Einzelnachweise Bearbeiten a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise Massstab 1 1 000 Artikel Burg Lichtenberg gekurzte Wiedergabe aus Jurgen Keddigkeit Ulrich Burkhart Rolf Ubel Hrsg Pfalzisches Burgenlexikon Bd 3 I N Kaiserslautern 2005Literatur BearbeitenAlexander Thon Hrsg Wie Schwalbennester an den Felsen geklebt Burgen in der Nordpfalz 1 Aufl Schnell Steiner Regensburg 2005 S 94 99 ISBN 3 7954 1674 4 Pfalzisches Burgenlexikon Beitrage zur pfalzischen Geschichte 12 3 Bd 3 I N hrsg v Jurgen Keddigkeit Ulrich Burkhart u Rolf Ubel Kaiserslautern 2005 ISBN 3 927754 51 X Ernst Schworm und Hartmut Stepp Burg Lichtenberg Gorres Verlag 2 Auflage 2002 ISBN 3 935690 10 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Lichtenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jugendherberge Thallichtenberg in der Burg Lichtenberg Umweltmuseum Geoskop auf Burg Lichtenberg Auszug aus dem pfalzischen Burgenlexikon Burg Lichtenberg Bilderalbum Burgruine Lichtenberg Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lichtenberg Pfalz amp oldid 238734306