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Die Kapelle Maria Schmerzen in Muhlbach einem Stadtteil von Eppingen im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg ist eine katholische Kapelle aus dem 19 Jahrhundert Sie dient bis heute den Katholiken in Muhlbach zur Feier des Gottesdienstes Kapelle Maria SchmerzenInnenraum mit AltarKriegerdenkmalGeschichte BearbeitenIn Muhlbach befand sich einst eine Niederlassung des Wilhelmitenklosters Marienthal im Elsass die jedoch im Zuge der Reformation 1543 46 aufgehoben wurde Aus der einstigen Klosterkapelle ging die heutige evangelische Kirche hervor Eine katholische Gemeinde wurde in Eppingen erst 1698 wiedergegrundet Die wenigen Katholiken in Muhlbach bildeten eine Filialgemeinde der Pfarrei in Eppingen und besuchten dort den Gottesdienst 1701 und 1702 werden die ersten beiden katholischen Familien in Muhlbach erwahnt 1768 siedelte der Maurer Jakob Dettling aus Salzstetten nach Muhlbach uber und begrundete dort eine weitere grosse katholische Familie 1771 gab es 35 katholische Glaubige in Muhlbach 1825 gab es unter 571 Einwohnern 66 Katholiken Mit dem Aufschwung des Ortes im 19 Jahrhundert stieg auch die Zahl der Katholiken weiter an Schliesslich gaben die Schulvorstande Johann Dettling und Johannes Dettling die Anregung zum Bau einer eigenen Kapelle in Muhlbach um den sie am 16 Januar 1862 das Erzbischofliche Ordinariat in Freiburg ersuchten In der Folgezeit fand eine vom Bezirksamt Eppingen genehmigte Hauskollekte zum Kirchenbau statt weitere Finanzmittel kamen aus Kirchenkollekten in den Kapiteln St Leon Bruchsal und Waibstadt sowie aus einer Spende des Bonifatius Vereins Die Kapelle Maria Schmerzen wurde von der katholischen Filialgemeinde in Muhlbach die der katholischen Pfarrei in Eppingen angehort 1865 errichtet Der einfache rechteckige Bau aus Muhlbacher Sandstein wurde am 19 Dezember 1865 von Pfarrverweser Josef Herderer eingeweiht Das spitz zulaufende Portal wird von zwei schlanken Fenstern flankiert Daruber befindet sich im Giebel ein Okulus und daruber auf dem Dachfirst ein offener Glockenturm 1866 wurde eine Glocke von der Glockengiesserei Rosenlaecher aus Konstanz geliefert Die Gemeinde wuchs bis zum Jahr 1900 auf 158 Glaubige an danach ging die Gemeindegrosse erst langsam nach dem Ersten Weltkrieg infolge der Abwanderung wegen der Arbeitslosigkeit dann rasch zuruck Trotz der schwindenden Gemeindegrosse wurde die Kapelle 1921 mit elektrischem Licht modernisiert und 1926 27 umfassend renoviert Dabei erhielt die Kapelle auch einen neuen Altaraufbau von Georg Lang in Oberammergau Die Gemeinde erwarb ausserdem auf dem Heidelberger Kunstmarkt zwei kniende Engel die seitdem das neue Altarkreuz flankieren Auf eine Spende des Fabrikantenpaares Otto und Emma Merz aus Mossingen Frau Merz stammte aus Muhlbach konnte die Gemeinde 1939 das altersschwache Turmchen erneuern lassen und darin auch zwei bei der Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock in Gescher gegossene neue Glocken aufhangen die nach ihren Stiftern Otto und Emma genannt wurden Die grossere der beiden Glocken sowie die alte Marienglocke mussten 1942 zum Einschmelzen abgeliefert werden Zur verbliebenen Emma Glocke g 6 wurde 1956 eine neue Otto Glocke e 1 hinzugefugt Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der katholische Pfarrer Emil Thoma 1941 verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt das ihn dermassen zeichnete dass er wenige Jahre nach der Befreiung verstarb Seine Verhaftung erfolgte nach der Denunziation durch ein Gemeindemitglied das gemeldet hatte dass Thoma trotz eines obrigkeitlichen Verbots Polen zur Messe zugelassen hatte Die Denunziation des aufrechten Pfarrers belastete das Gemeindeleben in den letzten Kriegsjahren schwer Da durch die zugezogenen Heimatvertriebenen die Anzahl der Katholiken in Muhlbach von 70 auf uber 500 anstieg wurde die Kapelle 1953 bis 1955 durch einen breiteren Chor und einen Sakristeianbau nach Westen zu erweitert Ab 1948 hatte die Kirche auch erstmals einen eigenen Geistlichen als der bereits in den Ruhestand getretene Dekan Theodor Pathy ein Vertriebener aus dem Sudetenland die Betreuung der Gemeinde bis zu seinem Tod 1960 ubernahm Ein in Bronze gegossener Kreuzweg aus sechs Tafeln ebenso von der Bildhauerin Gisela Bar geschaffen wie der Ambo ziert seit 1984 die Kapelle 1989 erhielt die Kapelle eine erste Orgel von Hofbauer die ein einfacheres alteres Instrument ersetzte Literatur BearbeitenWolfgang Baunach Geschichte der Filialgemeinde Muhlbach in Eppingen Schnell Kunstfuhrer Nr 1059 Munchen 1976 S 18 20 Kath Kirchengemeinde Eppingen Hrsg 550 Jahre Katholische Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau Eppingen Eppingen 1985 Karl Dettling Katholische Filialgemeinde Muhlbach In 700 Jahre Muhlbach 1290 1990 Eppingen 1990 S 357 360 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale im Stadt und Landkreis Heilbronn Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 S 155 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Schmerzen Muhlbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchen und Kapellen in Eppingen Dreifaltigkeitskirche Elsenz Evangelische Kirche Elsenz Evangelische Stadtkirche Eppingen Evangelische Kirche Muhlbach Evangelische Kirche Richen Herz Jesu Kapelle Johannes Nepomuk Kapelle Katharinenkapelle Maria Geburt Maria Schmerzen Marienkapelle St Bonifatius St Nazarius Unsere Liebe Frau Valentinskirche Wallfahrtskirche Ottilienberg 49 097167 8 906236 Koordinaten 49 5 49 8 N 8 54 22 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Schmerzen Muhlbach amp oldid 239366401