www.wikidata.de-de.nina.az
Die Evangelische Stadtkirche in Eppingen einer Stadt im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg befindet sich an der Kaiserstrasse 10 Sie wurde ab 1876 nach Entwurfen des Karlsruher Architekten Ludwig Diemer im Stil der Neuromanik erbaut und 1879 eingeweiht Das Kirchengebaude die Orgel von Heinrich Voit sowie die alte Osanna Glocke von 1516 von Bernhart Lachaman stehen unter Denkmalschutz Evangelische Stadtkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenEppingen gehorte seit dem 15 Jahrhundert der Kurpfalz an und wurde mit dieser im 16 Jahrhundert reformiert Durch die zahlreichen Glaubenswechsel in der Kurpfalz gab es in Eppingen im 18 Jahrhundert reformierte lutherische und katholische Christen Reformierte und Katholiken nutzten ab 1707 die Liebfrauenkirche als Simultankirche Die ab 1750 im Ort vertretenen Lutheraner feierten ihre Gottesdienste in der Peterskapelle Die Katholiken hatten den vergleichsweise kleinen Chor der Liebfrauenkirche erhalten und erweiterten diesen aus Platzmangel 1806 07 um ein Querhaus Nach dem Zusammenschluss von Reformierten und Lutheranern zur evangelischen Gemeinde 1821 wurde deren Langhausteil der Liebfrauenkirche auch zu klein fur alle evangelischen Glaubigen so dass man von evangelischer Seite einen Neubau erwog Zunachst gab es Plane eine neue Kirche an der Stelle des alten Langhauses der Liebfrauenkirche zu errichten man entschloss sich dann jedoch fur einen Neubau ausserhalb der engen Ortsmitte Die evangelische Kirchengemeinde erwarb 1873 ein Grundstuck in erhohter Lage oberhalb der Altstadt im Roth wo nach dem Deutsch Franzosischen Krieg zahlreiche reprasentative Gebaude wie die Hohere Burgerschule oder das Amtsgerichtsgebaude errichtet wurden Dieses Quartier bildete damals eine neue Stadtmitte auch wenn sich die Stadt spater in andere Richtungen ausgedehnt hat und die das Quartier durchquerende Kaiserstrasse heute eine eher unbedeutende Nebenstrasse ist In der Nahe der Kirche befindet sich in der Kaiserstrasse auch das Evangelische Pfarrhaus Mit den Planungen fur den Kirchenbau wurde Ludwig Diemer beauftragt Die Grundsteinlegung erfolgte am 22 Oktober 1876 Am 30 November 1876 einigten sich die evangelische und die katholische Gemeinde uber den Verkauf der bisherigen evangelischen Teile der alten Simultankirche an die Katholiken wobei die grosste und alteste Glocke der alten Simultankirche die 1516 bei Bernhart Lachaman in Heilbronn gegossen worden war im Juli 1878 in die neue evangelische Kirche ubernommen wurde Im August 1878 wurde das Gelaut um drei weitere Glocken von der Glockengiesserei Bachert in Dallau erganzt Aus der alten Kirche ubernahm man ausserdem deren Grundstein von 1435 der in der evangelischen Kirche neu vermauert wurde Am 20 September 1878 besichtigte Grossherzog Friedrich I von Baden die fast fertiggestellte Kirche Anfang 1879 lieferte Heinrich Voit aus Durlach eine zweimanualige Orgel mit einem Pedal und 26 Registern fur die Kirche ebenfalls 1879 wurde eine Turmuhr von Ungerer aus Strassburg montiert Am 19 Marz 1879 wurde die bisherige Rothstrasse auf Antrag der Evangelischen Kirchengemeinde und aus Anlass der Einweihung der Kirche sowie des 82 Geburtstags des Kaisers in Kaiserstrasse umbenannt Am 23 Marz 1879 wurde die Kirche feierlich eingeweiht Anlasslich der Einweihung veroffentlichte der damalige Dekan Hermann Wirth 1827 1894 eine Schrift uber die Eppinger Kirchengeschichte Die Reichsmunzerei in Karlsruhe pragte aus Anlass der Einweihung eine Gedenkmunze Eine erste grossere Reparatur an der Kirche war 1897 notig nachdem vor allem das Dach bei einem Hagelunwetter beschadigt worden war Auch in spateren Jahren gab es haufige Dachreparaturen 1905 erhielt die Kirche einen Wasser 1908 einen Abwasseranschluss Im Ersten Weltkrieg mussten 1917 die drei Bachert Glocken zu Rustungszwecken abgeliefert werden 1921 wurden drei Ersatzglocken bei Bachert in Karlsruhe gegossen 1922 erhielt die Kirche elektrisches Licht 1926 wurde die Kirche innen neu farbig gestaltet wobei Rot und Moosgrun Tone uberwogen Die Decke wurde orange gestrichen die Sakristei violett 1930 wurde die Einfriedungsmauer zur Kaiserstrasse hin errichtet Den Zweiten Weltkrieg hat die Kirche ohne Schaden uberstanden jedoch mussten 1942 erneut alle Glocken bis auf die alte Osanna Glocke abgeliefert werden Ersatz kam 1950 abermals von Bachert nun in Bad Friedrichshall Kochendorf in Verbindung mit einer elektrischen Lautanlage 1952 wurde eine elektrische Fussheizung eingebaut die schon 1965 einem neuen Bodenbelag und einer Warmluftheizung wich 1956 erhielt die Kirche ihre heutige zuruckhaltende Farbgestaltung und drei Farbfenster von Will Sohl im Altarraum wohingegen die in der Kuppel uber dem Altar bisher befindlichen Ochsenaugen vermauert wurden 1963 wurde auf einem Teil des Pfarrgartens an der Kaiserstrasse ein modernes Gemeindezentrum errichtet Beschreibung BearbeitenDer Grundriss zeigt die Form eines Kreuzes mit eingearbeitetem Hexagon wie es fur Predigtkirchen zur Bauzeit weit verbreitet war Die Kirche wurde aus Muhlbacher Sandstein erbaut Der Innenraum hat eine Lange von 40 Metern und an der breitesten Stelle eine Breite von 24 Metern Die Raumhohe betragt 12 Meter Dank zweier Seitenemporen bietet die Kirche Platz fur ca 1 200 Glaubige womit sie zur Bauzeit und auch noch spater einer der grossten evangelischen Kirchenbauten im Umkreis war Der Turm hat bis zum Kreuz eine Hohe von 43 Metern Von den Relationen her ist in der Kirche alles auf den uberdimensionierten Predigtbereich ausgerichtet wahrend der Altarraum die Sakristei und auch der Turm im Vergleich dazu unterdimensioniert sind Die Farbfenster von Will Sohl im Altarraum zeigen in der Mitte die Auferstehung Christi flankiert von einem Weihnachts und einem Pfingstmotiv Das bedeutendste Stuck aus dem Kirchenschatz ist ein vergoldeter Abendmahlskelch von 1619 Im Jahr 1966 erhielt die Kirche ausserdem noch einen silbernen Kelch aus dem Besitz der Nachkommen des Stadtpfarrers Philipp Nikolaus Muller 1752 1828 den dieser 1828 von der Stadt Eppingen erhalten hatte und der mit den Nachkommen in die USA gelangt war Die Orgel der Kirche wurde 1879 bei Heinrich Voit in Durlach mit 26 Registern auf zwei Manualen und Pedal erbaut Die Orgel wurde mehrfach u a von Walcker in dessen Niederlassung in Steinsfurt und von Steinmayer in Ottingen erweitert und umgebaut und insbesondere nach den barocken Klangidealen umdisponiert 1980 wurde das Instrument teilweise auf den ursprunglichen romantischen Zustand zuruckgefuhrt Im Zuge einer Renovierung im Jahre 2010 durch den Orgelbauer Rensch Laufen wurden drei weitere Register rekonstruiert Einige Register wurden noch nicht wieder in den Ursprungszustand zuruckgefuhrt 1 I Hauptwerk C f31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Gedeckt 8 4 Flote 8 5 Gamba 8 6 Gemshorn 8 n 7 Trompete 8 8 Hohlflote 4 9 Octave 4 10 Octave 2 11 Mixtur III IV 2 2 3 II Echowerk C f312 Geigenprinzipal 8 13 Gedeckt lieblich 8 14 Salicional 8 15 Bifara 8 16 Aeoline 8 n 17 Fugara 4 18 Dolce 4 n 19 Flote harmonisch 4 20 Flautino 2 Pedalwerk C d121 Subbass 16 22 Violonbass 16 23 Posaunbass 16 24 Quintbass 10 2 3 25 Cellobass 8 26 Octavbass 8 Anmerkung n noch nicht zuruckgefuhrtLiteratur BearbeitenMichael Ertz Hrsg Hundert Jahre Evangelische Stadtkirche Eppingen 1879 1979 Eppingen 1979 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1991 S 154 Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel Memento des Originals vom 5 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirche eppingen de auf der Website der GemeindeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Stadtkirche Eppingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen auf der Website der KirchengemeindeKirchen und Kapellen in Eppingen Dreifaltigkeitskirche Elsenz Evangelische Kirche Elsenz Evangelische Stadtkirche Eppingen Evangelische Kirche Muhlbach Evangelische Kirche Richen Herz Jesu Kapelle Johannes Nepomuk Kapelle Katharinenkapelle Maria Geburt Maria Schmerzen Marienkapelle St Bonifatius St Nazarius Unsere Liebe Frau Valentinskirche Wallfahrtskirche Ottilienberg 49 137809 8 906631 Koordinaten 49 8 16 1 N 8 54 23 9 O Normdaten Korperschaft GND 5042297 2 lobid OGND AKS VIAF 141435808 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Stadtkirche Eppingen amp oldid 235430640