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Das Stift Sinsheim auf dem Michaelsberg in Sinsheim geht auf eine Klostergrundung des salischen Kraichgaugrafen Otto von Worms um das Jahr 1000 an einem wohl bereits zur Zeit der Romer besiedelten Ort zuruck Zwischen 1092 und 1100 wurde das Stift unter Bischof Johannes in ein Benediktinerkloster umgewandelt 1496 wurde aus dem Kloster ein weltliches Kollegiatstift das 1565 von Pfalzgraf Friedrich III aufgehoben wurde Nach einem Restitutionsversuch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges verkam die Klosteranlage zunachst bevor ab 1887 eine Kindererziehungsanstalt dort eingerichtet wurde aus der sich das heute vom Rhein Neckar Kreis getragene Stift Sunnisheim entwickelt hat Die im Kern aus dem 10 Jahrhundert stammende Stiftskirche wurde von 2009 bis 2011 zum Kulturzentrum umgebaut und weist noch einen weitgehend originalen Dachstuhl aus dem Jahr 1233 auf Die weiteren Gebaude der Anlage stammen aus unterschiedlichen spateren Epochen Stift Sinsheim Hauptgebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhe Geschichte 1 2 Grundung durch Otto von Worms um 1000 1 3 Umwandlung zum Benediktinerkloster um 1100 1 4 Ritterstift ab 1496 1 5 Aufhebung des Ritterstifts 1565 1 6 Restitutionsversuch im Dreissigjahrigen Krieg 1 7 Kriege des spaten 17 Jahrhunderts und Teilabriss der Kirche 1 8 Jugendhilfseinrichtung ab 1889 1 9 Archaologische Untersuchungen 2009 1 10 Kulturzentrum Stiftskirche Sunnisheim seit 2011 2 Abte Propste und Stiftsdekane 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten nbsp Die Stiftskirche im Kern aus dem 10 Jahrhundert ist das alteste Gebaude der Anlage Foto von 2007 vor dem Umbau zum Kulturzentrum Der Sinsheimer Michaelsberg war vermutlich schon zur Zeit der Romer im 2 und 3 Jahrhundert nach Christus besiedelt Ein 1936 aus der Klosterkirche geborgener Viergotterstein mit einer Weihung der vicani Saliobrigensis d h der Bewohner des Dorfes Saliobriga wurde zunachst noch als aus dem romischen Vicus bei Steinsfurt stammend gedeutet jedoch geben weitere romische Spolien aus der Bausubstanz der Klosterkirche Hinweise auf romische Siedlungsreste auf dem Michaelsberg 1 Aus archaologischen Befunden geht ausserdem hervor dass der Michaelsberg im 9 und 10 Jahrhundert ein Begrabnisplatz war an dem sich vermutlich auch schon eine erste steinerne Saalkirche befunden hat auf deren Fundamenten dann spater das Langhaus der Stiftskirche erbaut wurde 2 Grundung durch Otto von Worms um 1000 Bearbeiten Sinsheim war vor dem Jahr 1024 ein Sitz der mit den Saliern verwandten Grafen des Elsenz und des Kraichgaus die auf der Motte Wigoldesberg bei Eichelberg ihren Hauptverwaltungssitz hatten Der Graf Otto von Worms 1004 der 977 oder 987 auch das Kloster Lambrecht gegrundet hatte grundete auf dem Sinsheimer Michaelsberg ein Kollegiatstift Die zugehorige Stiftskirche wurde als dreischiffige Pfeilerbasilika auf den Fundamenten einer alteren Kirche errichtet Die steinernen Zeugnisse dieser Bauphase darunter kleinteilige Rundbogen und fischgratartige Verzierungen deuten auf eine Entstehungszeit vor 1030 3 Umwandlung zum Benediktinerkloster um 1100 Bearbeiten Der Speyrer Bischof Johannes aus der ebenfalls mit den Saliern verwandten Familie der Zeisolf Wolframe die seit 1024 die Elsenz und Kraichgaugrafen stellte wandelte in mehreren Schritten zwischen 1092 und 1100 das Sinsheimer Stift in ein Benediktinerkloster um wofur er Monche des benediktinischen Klosters Siegburg nach Sinsheim holte Mit der Umwandlung des Klosters ging ab 1098 eine bauliche Erweiterung der Anlage einher Die Klosterkirche wurde nach Westen erweitert ein Turm und eine Krypta wurden errichtet und die gesamte Anlage wohl durch Ummauerung und Torhaus gesichert Der Grundriss der Klosterkirche hatte grosse Ahnlichkeit mit der zweiten Aureliuskirche im Kloster Hirsau deren Bau auf 1060 70 datiert wird 4 Um das ursprunglich im Bistum Worms gelegene Kloster auch seiner geistlichen Jurisdiktion zu unterstellen tauschte Johann 1099 mit dem Wormser Bischof Gebiete aus Im Jahr darauf ubertrug er seine Stiftung der Speyerer Kirche und eximierte das Kloster von der Jurisdiktion des zustandigen Dekans und Archidiakons Der Besitz von Gutern im Kraich und Elsenzgau sowie im Enzgau war die Grundlage fur die weitere Entwicklung des Klosters Als Klosterguter konnen anhand der Quellen folgende Orte aus dem Besitz der Zeisolf Wolframschen Familie genannt werden Sinsheim mit Markt Niedergericht Zehnt und Zoll weiter Asbach Dagelvingen Durrmenz Enzberg Insultheimer Hof Kieselbronn Lienzingen Menzingen Reichartshausen Steinsfurt und Zaisersweiher Zum Grundbesitz kamen noch verschiedene Rechte wie Patronatsrechte Um 1130 wurde von Sinsheim aus die Propstei St Agidius in St Ilgen gegrundet Wenig spater folgte der Bau der Sinsheimer Pfarrkirche so dass die Klosterkirche kunftig den Klosterbrudern vorbehalten blieb Einer der Klosterbruder wurde 1151 zum Abt der Reichsabtei Lorsch Dem Kloster war die freie Vogtwahl zugesichert worden Um die Ubergriffe der Vogte aus dem Geschlecht der Edlen von Wiesloch abzuwehren erhielt das Kloster 1179 und 1186 papstliche Schutzbriefe nbsp Traufgesims mit abgewandten HalbmondenUm 1233 fand ein Umbau der Klosterkirche statt wobei das um 1100 erbaute Westwerk abgerissen wurde und das Hauptschiff seinen heutigen Dachstuhl erhielt dessen Balken im ostlichen Bereich dendrochronologisch in jenes Jahr datiert werden konnten 5 Mit dem Dachstuhl wurde auch das Traufgesims erneuert das mit abgewandten Halbmondpaaren verziert ist Solche Halbmonde finden sich auch im Wappenbild der Herren von Magenheim und sind das Baumeisterzeichen des Maulbronner Paradiesmeisters Aufgrund von urkundlich belegten Verbindungen des Sinsheimer Klosters zu den Herren von Magenheim und zum Kloster Maulbronn in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts gilt es als wahrscheinlich dass der Maulbronner Paradiesmeister baulich auch an der Sinsheimer Klosterkirche mitgewirkt hat 6 Die baulichen Massnahmen von 1233 waren wohl die Ursache der finanziellen Schwierigkeiten die zu den in den funf Urkunden aus der Amtszeit von Abt Heinrich II belegten Verkaufen von Klosterbesitz fuhrten Auch in den nachfolgenden Jahrzehnten konnte das Kloster kaum Zugewinne verzeichnen Am meisten Bedeutung hat die Erlangung des Patronatsrechts der Nikolauskapelle in der Pfalz Wimpfen im Jahr 1333 Im Jahr 1315 wurde Sinsheim mit Zubehor darunter vermutlich auch die Vogtei uber das Kloster von Konig Friedrich an die Markgrafen von Baden verpfandet 1330 verpfandete Ludwig der Bayer Sinsheim an die Pfalzgrafschaft Weitere Verpfandungen an die Herren von Hirschhorn und die Kurpfalz schlossen sich an bevor letztere 1362 das Pfand endgultig abloste Unter Abt Apel von Finsterlohe und auch in den ersten Jahren seines Nachfolgers Siegfried von Venningen in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts erlebte das Kloster eine erneute Blutezeit und nahm an der benediktinischen Reformbewegung und an Klostervisitationen teil Bald stellten sich jedoch wieder finanzielle und strukturelle Probleme ein 1456 war das Kloster nicht mehr beim Ordenskapitel anwesend und 1469 sind gescheiterte Versuche des Speyrer Bischofs Matthias von Rammung zur Durchsetzung einer strengeren Observanz in den Klostern in Sinsheim und Odenheim belegt Abt Ulrich von Finsterlohe wechselte 1472 von Sinsheim nach Odenheim Ritterstift ab 1496 Bearbeiten nbsp Sinsheim 1645 auf einem Stich von Matthaus Merian Rechts im Vordergrund das Stift Sinsheim noch mit dreischiffigem Kirchenbau Abt Ulrichs Nachfolger Michael von Angelloch erbat 1495 bei Konig Maximilian die Umwandlung des Klosters in ein adeliges Kollegiatstift was 1496 von Papst Alexander VI genehmigt wurde Im Kollegiatstift auch Ritterstift genannt wurden Propstei und Dekanat fur die Verwaltung eingerichtet und sieben Kanoniker und zehn Vikarstellen geschaffen Im Gegensatz zum vorigen Kloster gab es keine Pflicht zum gemeinsamen Leben der Stiftsherren die darauf einzelne Hauser bezogen Propst Heinrich von Helmstatt im Amt 1502 bis zu seinem Tod 1517 war Domdekan in Speyer und befand sich haufig auf Reisen Wallfahrten oder Baderkuren Da er nur selten in Sinsheim anwesend war bat er 1513 den Papst um die Streichung der Propststelle nach seinem Ableben Unter Heinrichs Nachfolger Dekan Konrad von Habern fand 1517 eine rege Abbautatigkeit im stiftseigenen Steinbruch statt gegen die die Stadt Sinsheim klagte Den Sandstein benotigte man fur zahlreiche bauliche Veranderungen der Stiftskirche im 16 Jahrhundert Von 1524 bis 1533 wurde in drei Etappen der Turm der Stiftskirche erbaut 1535 erhielt er seinen heute noch in Teilen erhaltenen Glockenstuhl 1542 hat man einen Lettner in die Kirche eingebaut um 1550 folgte der Umbau des Westteils der Kirche und ebenfalls um 1550 wurden die Seitenschiffe erhoht Anlass der Baumassnahmen war wohl einerseits die Erneuerung des baufalligen Westabschlusses der Kirche andererseits aber auch das Reprasentationsbedurfnis der Stiftsherren sowie eine Offnung der vormaligen Klosterkirche fur die Bevolkerung uber einen Treppenzugang und die beiden Turmportale Der 1542 erbaute Lettner trennte im Inneren der Kirche die Bereiche fur Laien und Stiftsherren ab 7 Die Baumassnahmen des 16 Jahrhunderts stehen teilweise im Zusammenhang mit dem Bauernkrieg von 1525 Die aufstandischen Bauern waren in die Stadt eingelassen worden wo sie grosse Schaden an den Hausern der Stiftsherren wohl aber nicht an der Stiftskirche selbst angerichtet haben Nach der Niederschlagung des Aufstands wurden die Bauern zu Entschadigungszahlungen und Sachleistungen verpflichtet die dann wohl zum Um und Ausbau des Stifts verwendet wurden In der Zeit der beginnenden Reformation ware das Stift wohl ohne die Zuwendungen infolge des Bauernkriegs nicht mehr in der Lage zu Baumassnahmen dieses Umfangs gewesen Aufhebung des Ritterstifts 1565 Bearbeiten nbsp Torturm mit NebengebaudeEine bischofliche Visitation im Januar 1550 deckte auf dass die Kleriker im Konkubinat lebten Die vom Speyrer Bischof angeordnete Abschaffung des Konkubinats blieb ungehort Gleichzeitig begann die Reformation in Sinsheim als sich der aus Wiesloch stammende Pfarrer Ottmar Stab 1540 dem Protestantismus zuwandte Stab blieb bis 1543 unbehelligt danach regte sich Widerstand von Seiten des Stifts und des Bischofs das Stift musste 1553 dennoch einen protestantischen Pfarrer in Sinsheim zulassen 8 Der Versuch des Pfalzgrafen Ottheinrich die Reformation auch im Stift einzufuhren scheiterte 1557 noch am Widerstand der Stiftsherren Sein Nachfolger Kurfurst Friedrich III fuhrte die Reformation 1565 gewaltsam durch und verwies die Kanoniker aus dem Stift das in eine Schaffnei umgewandelt wurde Der Dekan Wernher Nothaft von Hohenberg begab sich in das Ritterstift Odenheim und die ubrigen Kanoniker nach Worms zu ihrem Mitkanoniker dem Bischof Dietrich von Bettendorff Alle Bemuhungen scheiterten eine Wiederherstellung des Stiftes zu erreichen Zwar wurden weiterhin Dekane bestellt doch konnten diese nur noch uber sehr wenige Liegenschaften verfugen Die Gebaude des Stifts dienten nach 1565 als Wohnung des Verwalters und die Kirche verkam zur Scheune und zum Stall Die Schaffnei liess einige alte Stiftsgebaude abreissen und neue Wirtschaftsgebaude errichten Restitutionsversuch im Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten Nachdem im Dreissigjahrigen Krieg das Hochstift Speyer 1623 wieder Besitz vom Kloster ergriff und die Kurpfalz ab 1626 durch Bayern besetzt war kam es zu einer Rekatholisierung wofur 1626 Peter Ernst von Ouhren als Dekan eingesetzt wurde Der Dekan liess neue Altare und neues Gestuhl beschaffen und die Kirche wieder herrichten musste jedoch beim Herannahen der Schweden 1631 vorerst fliehen Nach Abwendung der Bedrohung durch die Schweden kehrte von Ouhren 1635 zuruck 1648 kam es zu Beschadigungen durch franzosische Truppen nach dem Westfalischen Frieden wurde das Stift 1649 erneut aufgehoben Kriege des spaten 17 Jahrhunderts und Teilabriss der Kirche Bearbeiten In der Schlacht bei Sinsheim 1674 wurde die Klosteranlage erneut beschadigt Anschliessend zog man Zwischendecken in das Mittelschiff der Kirche ein um dort Erntevorrate zu lagern Im wenig spater ausgebrochenen Pfalzischen Erbfolgekrieg errichtete die kaiserliche Armee 1688 89 eine Sternschanze um das einstige Kloster zur Abwehr der franzosischen Truppen Wahrend die Stadt unter den franzosischen Truppen zu leiden hatte und stark zerstort wurde scheint die Kirche gemass der Darstellung auf alten Stichen 1689 noch weitgehend intakt gewesen zu sein Zwischen 1693 und 1791 sind jedoch 14 schwere Sturme belegt die jeweils Schaden an den in exponierter Hohenlage gelegenen Stiftsgebauden verursacht haben Wann der Chor das Querhaus und die Seitenschiffe der Kirche letztlich abgebrochen wurden ist unbekannt Auf einem Stich aus der Mitte des 19 Jahrhunderts ist von diesen heute nicht mehr vorhandenen Bauteilen noch fragmentarisch das sudliche Seitenschiff erhalten Jugendhilfseinrichtung ab 1889 Bearbeiten nbsp Das Stift Sinsheim um 19001887 wurden die Gebaude vom Verein zur Rettung sittlich verwahrloster Kinder in Baden der Evangelischen Stiftsschaffnerei Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe abgekauft und danach umgebaut Am 10 November 1889 wurde das Heim eingeweiht und nahm 32 Kinder aus Heimen in Hufingen und Durlach auf Die Einrichtung wurde sukzessive vergrossert Nachdem der Fursorgeverein im Zuge der Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg unterging wurde das Heim 1921 vom badischen Staat ubernommen und bekam die Bezeichnung Badische Fursorgeerziehungsanstalt 1936 37 erfolgten grossere Umbauarbeiten der bis dahin landwirtschaftlich genutzten Stiftskirche Das Mittelschiff erhielt eine Betonzwischendecke um den unteren Raumteil als Werkstatt den oberen Teil als Turnhalle nutzen zu konnen Ausserdem erhielt die Kirche neue Fenster in der Ostwand und im unteren Bereich auch neue Fenstergewande in der Nord und Sudwand Bei den Bauarbeiten fand man leere Grabkammern in den ehemaligen Seitenschiffen 1953 54 schlossen sich Sanierungs und Aufraumarbeiten am und um den Turm an Dabei wurden verschiedene Grabplatten aufgefunden die man in die Wand neben dem Turmeingang eingemauert bzw erst an der sudlichen Aussenwand und spater im Inneren des Mittelschiffs aufgestellt hat 1964 fand man bei Kanalarbeiten Skelette und Mauerreste im Bereich des sudlichen Seitenschiffs die moglicherweise auf die belegte aber noch nicht lokalisierte Krypta der Kirche hindeuten Seit 1964 war der Landeswohlfahrtsverband Baden der Trager der Einrichtung die sich nun Landesjugendheim Stift Sunnisheim nannte Im Zuge der Verwaltungsreform in Baden Wurttemberg ging die Tragerschaft 2005 vom Landeswohlfahrtsverband auf den Rhein Neckar Kreis uber 9 Das Stift Sunnisheim wird in der Rechtsform einer gGmbH gefuhrt 10 und betreut gegenwartig uber 160 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 21 Jahren In insgesamt sieben Wohngruppen stehen 90 Wohnplatze zur Verfugung dazu kommen Appartements zur Verselbststandigung der Bewohner Die Einrichtung unterhalt ausserdem verschiedene Aussenwohngruppen in umliegenden Orten Archaologische Untersuchungen 2009 Bearbeiten Nachdem der Rhein Neckar Kreis 2005 in den Besitz der Anlage gekommen war plante man die Errichtung eines Kulturzentrums in der nicht mehr zu Schulzwecken tauglichen Stiftskirche Im Vorfeld des Umbaus fanden von August bis November 2009 umfangreiche archaologische Grabungen durch das Regierungsprasidium Karlsruhe im sudlichen Aussenbereich statt Dabei konnten alte Bestattungen gefunden werden die von der westlichen Abschlussmauer des altesten Bauabschnitts geschnitten wurden wodurch ein vor dem Jahr 1000 bestehender Friedhof an der Stelle der Stiftskirche belegt wurde Ebenfalls nachgewiesen wurde ein Vorgangerbauwerk der alten Basilika die Aussenmauern des sudlichen Seitenschiffs und des Querhauses sowie die Ansatze von Chor und Seitenapsis Aus den Grabungen wurden ausserdem Erkenntnisse uber die baulichen Veranderungen der Kirche um 1100 gewonnen sowie ein sudlich vor der Aussenmauer gelegener Fundamentsockel aus ortsunublichem Quarzit Gestein freigelegt nbsp Die zum Kulturzentrum umgebaute Stiftskirche 2012Neben Bestattungen aus der Zeit vor dem Jahr 1000 konnten auch spatere Bestattungen die danach von Kirchenerweiterungen uberbaut wurden sowie Bestattungen in gemauerten und verputzten Grablegen im Inneren der Kirche nachgewiesen werden Eine an prominenter Stelle im sudlichen Querhaus aufgefundene Grabkammer konnte die einer hohergestellten Personlichkeit eventuell eines Stifters sein 11 Kulturzentrum Stiftskirche Sunnisheim seit 2011 Bearbeiten Der Rhein Neckar Kreis liess die Kirche fur 1 5 Millionen Euro restaurieren und zu einem Kulturzentrum umbauen 12 Um mehr Nutzflache zu gewinnen wurde sudlich an das Mittelschiff ein Foyer angebaut das so dimensioniert ist dass es einerseits eine Anmutung des einst vorhandenen Seitenschiffs bietet andererseits aber mit seinen Fundamenten nicht in bestehende archaologische Befunde eingreift Sudlich an den Turm wurde an der Stelle eines neuzeitlichen Pumpenhauses ein Toilettentrakt angebaut nordlich entstand ein neues Treppenhaus Als Baumaterialien wurden fur die Anbauten insbesondere Beton Stahl und Glas gewahlt damit eine klare Unterscheidung von historischem Baubestand und modernen Anbauten gegeben ist Im Inneren der Kirche wurden moderne Einbauten weitgehend entfernt und historische Details wie Inschriften Malereien und bildhauerischer Schmuck mit minimalen Erganzungen restauriert Die Betonzwischendecke aus den 1930er Jahren liess sich aus statischen Grunden nicht mehr entfernen wurde jedoch grossflachig durchbrochen so dass sie nun nur noch eine Galerie bildet wahrend die ursprungliche Hohe des Mittelschiffs wieder wahrnehmbar ist Zu den herausragenden Ausstattungsteilen der Kirche zahlt vor allem der restaurierte Lettner aus dem 16 Jahrhundert mit Rankenmalereien im Gewolbe der den Innenraum kunftig in Veranstaltungs und Servicebereich teilt Das Kulturzentrum wurde am 23 Juli 2011 eingeweiht Abte Propste und Stiftsdekane BearbeitenAbte Godefried kam 1092 aus Siegburg Drudo bis 1098 ebenfalls aus Siegburg Adalger 1098 bis 1133 ebenfalls aus Siegburg Eggehard 1133 bis 1158 Wezelo 1158 vom Speyrer Bischof nicht anerkannt Johannes 1158 bis 1175 Heinrich I 1175 bis 1196 Wolfram 1196 bis 1197 Konrad I 1202 bis 1214 Walther 1234 bis 1235 Heinrich II 1248 bis 1253 Volland 1270 bis 1274 Dieter von Urbach 1286 Konrad II 1316 bis 1327 Eberhard von Gemmingen 1335 bis 1365 Dieter von Urbach 1380 bis 1395 Friedrich von Venningen 1406 bis 1409 Apel von Finsterlohe 1414 bis 1426 Siegfried von Venningen 1429 bis 1461 Burkhard von Weiler 1467 bis 1468 Ulrich von Finsterlohe 29 Juni 1479 1468 bis 1472 danach Abt in Odenheim Michael von Angelloch 1472 bis 1496 erbat 1495 die Umwandlung zum RitterstiftPropste Michael von Angelloch 1496 bis 1502 Heinrich von Helmstatt 1502 bis 1517 auch Domdekan in Speyer bat 1513 um Aufhebung der PropsteiStiftsdekane Konrad von Habern 1517 bis 1522 Erasmus von Habern 1528 bis 1542 Werner Nothaft von Hohenberg 1542 bis 1568 Aufhebung des Stifts 1565 Cuno von Morsheim 1568 bis 1572 residierte in Worms Philipp Christoph von Sotern 1572 bis 1588 residierte in WormsLiteratur BearbeitenKarl Wilhelmi Die Auflosung des adeligen Collegiat Stiftes Sintzheim nach den Annales Sinshemienses und meistens noch ungedruckten Pergamenten Copial Buchern und Acten In Schriften des Alterthums Vereins fur das Grossherzogtum Baden zu Baden und seines Filial Vereines der historischen Section des Vereins fur Geschichte und Naturgeschichte zu Donaueschingen 1 1846 258 313 nicht ausgewertet Karl Wilhelmi Geschichte der vormaligen freien adeligen Benediktiner Abtei Sunnesheim Dreizehnter Jahresbericht an die Mitglieder der Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung der vaterlandischen Denkmale der Vorzeit Sinsheim 1851 nicht ausgewertet Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 14 1862 S 332 Friedrich Bischoff Zur baulichen Entwicklung des Sinsheimer Stiftes Versuch einer Bestandsaufnahme der letzten 30 Jahre In Kraichgau Heimatforschung im Landkreis Sinsheim unter Berucksichtigung seiner unmittelbaren Nachbargebiete Folge 1 1968 hrsg vom Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis im Landkreis und vom Landratsamt Sinsheim S 141 143 Friedrich Bischoff Von der Rettungsanstalt zum Landesjugendheim Stift Sunnisheim In Kraichgau Heimatforschung im Landkreis Sinsheim unter Berucksichtigung seiner unmittelbaren Nachbargebiete Folge 2 1970 hrsg vom Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis im Landkreis und vom Landratsamt Sinsheim S 211 212 Franz Gehrig Siegel der Abtei Sunnisheim In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 4 1974 75 hrsg vom Heimatverein Kraichgau S 198 201 Josef Semmler Zur Fruhgeschichte des Klosters Sinsheim In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 6 1979 hrsg vom Heimatverein Kraichgau S 101 111 Ludwig H Hildebrandt und Nicolai Knauer Die fruhromanische Klosterkirche in Sinsheim an der Elsenz eine bisher ubersehene Raritat In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 21 2009 hrsg vom Heimatverein Kraichgau S 139 165 Folke Damminger Die archaologischen Ausgrabungen an der ehemaligen Stiftskirche Sinsheim ein kurzer Vorbericht In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 21 2009 hrsg vom Heimatverein Kraichgau S 166 174 Landratsamt Rhein Neckar Kreis Hrsg Kulturzentrum Stiftskirche Sunnisheim Heidelberg 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Sinsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kollegiatstift Sinsheim in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Stift SunnisheimEinzelnachweise Bearbeiten Hildebrandt Knauer 2009 S 146 Damminger 2009 S 167 Hildebrandt Knauer 2009 S 146 148 Kulturzentrum Stiftskirche Sunnisheim 2011 S 20 R Laun Sinsheim In Dehio Hrsg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg 1 1993 S 720 Gutachten von Burghard Lohrum von 1985 Hildebrandt Knauer 2009 S 149 150 Hildebrandt Knauer 2009 S 151 153 Wilhelmi 1851 S 83 85 Kulturzentrum Stiftskirche Sunnisheim 2011 S 33 Jugendeinrichtung Stift Sunnisheim gGmbH Damminger 2009 S 167 174 Neues Kulturzentrum des Kreises eingeweiht 1 2 Vorlage Toter Link www rhein neckar kreis de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 49 255984 8 882157 Koordinaten 49 15 22 N 8 52 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Sinsheim amp oldid 234909032