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Die Freiherren von Bettendorff auch Bettendorf oder Pettendorf waren ein Adelsgeschlecht mit Besitztumern u a in Gauangelloch Schatthausen Mauer und Nussloch im Rhein Neckar Kreis im Norden Baden Wurttembergs Mediatisierung 1806 1 Wappen der BettendorfTursturz mit Wappen des Wormser Bischofs Dietrich II von Bettendorf Ladenburg Bereich des BischofshofesGrabmal der Magdalena von Bettendorff in der Notburgakirche HochhausenGrabmal des Hans von Bettendorff an der St Laurentius Kirche Nussloch Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Neuzeit 3 Stiftungen 4 Bauwerke 5 Personen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMittelalter BearbeitenIm Jahre 1071 fuhrte erstmals Friedrich von Bettendorff Zeuge bei einer Schenkung Konig Heinrichs IV den Namen Pettendorf nach seinem Besitz Pettendorf bei Regensburg Dieses edelfreie Geschlecht erlosch bereits mit den mutmasslichen Enkelinnen des Friedrich Heilika von Scheyern der Stammmutter der Wittelsbacher und Heilwiga die Gebhard I von Leuchtenberg heiratete Das Geschlecht der spateren Freiherrn von Bettendorff hatte zunachst seinen Sitz auf der Burg Pettendorf bei Neunburg vorm Wald Friedrich Pettendorfer wird 1300 genannt und besass die Burg Pettendorf und freiadlige Guter eines in Leckendorf bei Nabburg eines in Altendorf an der Schwarzach als Lehen 2 Altmann von Bettendorf kam mit Pfalzgraf Ruprecht nach Heidelberg und wurde Burggraf der Burg Stahleck Bacharach und Amtmann von Bacharach Er nahm 1413 1414 im Gefolge Kurfurst Ludwigs III am Konzil von Konstanz teil Vermutlich wechselte bereits Friedrichs Enkel Conrad verheiratet mit Richild von Muggenthal in die rheinische Pfalz da sein Sohn Dietrich von Bettendorff theodoricus pettendorffer in Heidelberg auf seinem Grabstein von 1414 als armiger bavar und camerarius des Pfalzgrafen Ludwig bezeichnet wird 3 Schon Dietrich dessen Ehefrau aus der Familie von Niefern bei Pforzheim stammen soll erwarb Besitz in Nussloch Dieser Besitz vermehrte sich durch die Heirat von Dietrichs Sohn Ulrich 1440 Kurpfalzischer Kammermeister und Schultheiss in Heidelberg mit Anna Reyp von Odernheim der Tochter des Heidelberger Patriziers und Ritters Arnold Reyp von Odernheim der 1427 das Nusslocher Freigut der Familie von Oswilre erworben hatte und seiner Tochter vererbte 4 Dieses Freigut konnte den Kern des noch heute bestehenden Bettendorffschen Gutes in Nussloch bilden in dessen Mauern sich ein Stein mit der Jahreszahl 1414 erhalten hat Bedeutender fur die Familie wurde der Erwerb des pfalzischen Lehengutes Gauangelloch sudlich von Heidelberg im Kraichgau 5 1404 verkaufte Ruprecht Monch von Rosenberg seinem Schwager Peter von Angelach die halbe Feste von Angelloch Um 1450 kaufte Ludwig von Bettendorff diese Angelachsche Halfte Ludwigs Tochter soll Magdalena sein deren Grabstein von 1493 in Hochhausen noch zu sehen ist Sie heiratete Hans Neithard Horneck von Hornberg 6 1476 kaufte der Kurpfalzische Hofmeister Philipp von Bettendorff d A die zweite Halfte von Gauangelloch von den Monch von Rosenberg In der Kirche von Gauangelloch wurde Philipps erste Ehefrau Elisabeth Lamb von Horchheim Lemblin de Horkheim 1478 begraben Grabstein 7 Die Sohne des Philipp und der Elisabeth waren Wolf und Hans von Bettendorff Die in der Oberpfalz verbliebene Linie starb im 15 Jahrhundert aus Ulrich aus dieser Linie war 1402 bis 1422 Abt von Kloster Sankt Emmeram Neuzeit BearbeitenDie Adelsfamilie war im 16 Jahrhundert mit den Gans von Otzberg verschwagert und scheint Besitztum im Bereich der Zent Umstadt besessen zu haben Zwei Grabepitaphe befinden sich in der dortigen Stadtkirche ein Fragment der Lucia von Bettendorf 1554 geborene Landschad von Steinach und der Grabstein des Wolf von Bettendorf 1555 Wolf v Bettendorf war Oberamtmann der Kurpfalz im Kondominat Umstadt und im Oberamt Otzberg Wolfs Sohne waren Ludwig 1553 Burggraf auf dem Heidelberger Schloss und kurpfalzischer Hofmeister 1566 auch Kuchenmeister und Hans pfalz zweibruckischer Rat und Richter am Rittergericht in Weissenburg Stammvater der Mainzer Linie und der Wedesheimer Linie des Geschlechts Wolfs Bruder Hans von Bettendorf 1484 1556 8 Haushofmeister des Kurfursten Ottheinrich 9 in Heidelberg war vermahlt mit Barbara von Gemmingen 10 Tochter des Philipp von Gemmingen 1520 und der Anna von Helmstatt 1519 11 Ihre Epitaphien sind in der katholischen Pfarrkirche zu Nussloch erhalten Ihr Sohn Dietrich von Bettendorf 1518 1580 war von 1552 bis 1580 als Dietrich II Bischof von Worms Dessen Schwester Anna stand als Priorin dem Kloster Lobenfeld vor eine andere Schwester Katharina 1573 war Abtissin von Kloster Frauenalb Von seinen Brudern sind zu nennen Wilhelm 1552 12 kurpfalzischer Vitztum in Neustadt und Philipp Oberamtmann in Boxberg und Faut in Mosbach der die Tochter des Dietrich von Gemmingen 1526 heiratete welcher 1522 in Neckarmuhlbach als einer der ersten Ritter im Kraichgau die Reformation eingefuhrt hatte In zweiter Ehe verband sich Philipp von Bettendorff mit Veronika von Venningen Tochter des langjahrigen kurpfalzischen Kanzlers Florenz von Venningen 1466 1538 und Nichte der Abtissin Margaretha von Venningen 1505 13 14 Gegen Ende des 17 Jahrhunderts bestanden vier Familienaste in Mainz Miltenberg Gauangelloch und Wedesheim Weidesheim sudlich Saargemund im Westrich heute OT von Kahlhausen Der Gauangellocher Zweig erlosch 1763 und wurde von dem aus dem Miltenberger hervorgegangenen Gissigheimer Ast beerbt 1773 starb der Mainzer Zweig aus Der letzte Angehorige des Wedesheimer Astes wurde 1831 durch seinen Neffen Karl Graf von Sparre Kroneberg beerbt der seinem Namen das Bettendorf hinzufugte Da mit Ludwig Wilhelm Sigmund Franz Christian Freiherr von Bettendorf 10 Marz 1862 in Bamberg 25 Oktober 1942 in Nussloch der Mannesstamm auch des Gissigheimer Astes erlosch fuhrte seine Tochter Gertrud Freifrau von Bettendorff 1904 1999 Geschlecht und Namen fort indem sie ihren Enkel Freddy Freiherr von Bettendorff Escorsell adoptierte Stiftungen Bearbeiten1718 stiftete Amalia Elisabeth von Mentzingen geb Bettendorf das Kayserliche Reichsfreye Adeliche Creichgauerischen Fraulein Stifft In ihrem Testament verfugte sie mit ihrem elterlichen Erbe adeligen evangelischen Fraulein aus dem Ritterkanton Kraichgau ein zuruckgezogenes aber standesgemasses Leben zu ermoglichen falls dies durch die Familien nicht gewahrleistet werden konnte Bauwerke BearbeitenIn Gauangelloch finden sich noch Teile des nach der Erbauung durch die Ritter von Angelach in Bettendorf schen Besitz gelangten Schlosses in Schatthausen das zum Gutshof umgebaute Wasserschloss in Eberbach das Bettendorfsche Haus und in Gissigheim ein Barockschloss Personen BearbeitenWolf von Bettendorf 1490 1555 in Gross Umstadt kurpfalzischer Oberamtmann im Oberamt Otzberg Katharina von Bettendorf 1573 Abtissin des Klosters Frauenalb Dietrich von Bettendorf 1518 1580 von 1552 bis 1580 als Dietrich II Furstbischof von Worms Adolph Johann Karl Freiherr von Bettendorf 1640 1705 Friedberger Burggraf Lothar Johann Karl Freiherr von Bettendorf 1674 1745 Kurmainzer Grosshofmeister Johann Philipp Freiherr von Bettendorf 1718 1773 Kurmainzer Grosshofmeister Johann Philipp Freiherr von Bettendorf 1711 in Grunberg Schlesien im Grossen Nordischen Krieg kurpfalzischer Generalfeldmarschall Lieutenant Philipp Ludwig Freiherr von Bettendorf 23 Oktober 1733 in St Sebastiana bei Neapel GeneralmajorLiteratur BearbeitenWilhelm Freiherr von Bettendorf Die ehemals reichsunmittelbaren Reichsfreiherren von Bettendorf 1940 Johann Brandmuller Historisches und geographisches Lexikon Band II 1726 Johann Friedrich Gauhen Genealogisch Historisches Adels Lexicon Verleger Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1740 Konrad Grimm und Heinz Maag Adler und Dornenkranz 275 Jahre Kraichgauer Adeliges Damenstift Selbstverlag des Kraichgauer Adeligen Damenstifts Karlsruhe 1993 Der in Bayern immatrikulierte Adel Band 11 S 184Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bettendorff Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten F W Theodor Schliephake Geschichte von Nassau von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart auf der Grundlage urkundlicher Quellenforschung C W Kreidel 1889 google ca abgerufen am 12 Oktober 2020 Wilhelm Freiherr von Bettendorf Die ehemals reichsunmittelbaren Reichsfreiherren von Bettendorf 1940 S 13 Renate Neumullers Klauser Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg 1970 S 46 Nr 78 Kreisbeschreibung Heidelberg Mannheim Bd 2 1968 S 750 769 Kreisbeschreibung Heidelberg Mannheim Bd 2 1968 S 537 Ernst Cucuel Die Inschriften der Landkreise Mosbach Buchen und Miltenberg 1964 S 68f Nr 176 und 184 Wilhelm Freiherr von Bettendorf Die ehemals reichsunmittelbaren Reichsfreiherren von Bettendorf 1940 S 35 Renate Neumullers Klauser Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg 1970 S 72 73 Nr 125 Zum Grab des Hans von Bettendorf in Nussloch Karl Pfaff Heidelberg und Umgebung Heidelberg 3 Aufl 1910 S 351 Zum Begrabnis von Hans und Barbara von Bettendorf in Nussloch Zur Genealogie der Grosseltern des Bischofs Zum Begrabnis von Wilhelm in Ladenburg Biografischer Artikel zu Florenz von Venningen Der Pilger Speyer 25 August 2011 Memento des Originals vom 27 August 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pilger speyer de Johann Gottfried Biedermann Geschlechts Register der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschafft Landes zu Francken loblichen Orts Ottenwald Kulmbach 1751 Tafel CCLV Digitalscan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bettendorff Adelsgeschlecht amp oldid 232004418