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Das Kayserliche Reichsfreye Adeliche Creichgauerischen Fraulein Stifft spater in Kraichgauer Adeliges Damenstift umbenannt wurde 1718 von Amalia Elisabeth von Mentzingen geb von Bettendorff gegrundet In ihrem Testament verfugte sie mit ihrem elterlichen Erbe adeligen evangelischen Fraulein aus dem Ritterkanton Kraichgau ein zuruckgezogenes aber standesgemasses Leben zu ermoglichen falls dies durch deren Familien nicht gewahrleistet werden konnte 1917 abgerissenes Palais in Karlsruhe um 1900Titelblatt der Statuten des Kraichgauer Adeligen Damenstifts Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Damenstift heute 3 Liste der Abtissinnen 4 LiteraturGeschichte BearbeitenAmalia Elisabeth von Mentzingen verfugte am 12 August 1718 testamentarisch die Grundung eines weltlichen Stifts fur bedurftige evangelische Fraulein aus Familien der Kraichgauer Ritterkantons Der Ritterkanton Kraichgau ursprungliche Uberlegungen bezogen auch den Ritterkanton Odenwald mit ein wurde als Testamentvollstrecker eingesetzt womit die Stiftung faktisch der Reichsritterschaft unterstellt war Noch aus dem Mentzingenschen Testament ging das 1715 von der Familie von Mentzingen von den Herren von Helmstatt erworbene Hofgut in Bockschaft in die Stiftung ein spater folgte noch der Grobernhof im Harmersbachtal Zustiftungen der Familien von Venningen und von Bettendorf vergrosserten die Kapitalbasis des Stifts deutlich Zusammen mit ihrem Mann kaufte die Stifterin 1720 vom Obristwachtmeister Peter de la Reintrie eine Villa am Schlossberg 11 im damals badischen Pforzheim In diesem Haus nahm der Konvent die Abtissin und sechs Stiftsdamen seinen Sitz Die Entscheidung das Stift im badischen Pforzheim anzusiedeln brachte reichlich markgrafliche Privilegien Zollprivilegien Steuerbefreiung etc fur das Stift Jedoch kam es hierdurch in der Folgezeit auch immer wieder zu Konflikten zwischen der Reichsritterschaft einerseits die das Stift einem Landesherrn ausgeliefert sah und den badischen Markgrafen andererseits welche die rechtliche Hoheit auf ihrem Gebiet beanspruchten insbesondere die Zustandigkeit des badischen Hofgerichts fur das Stift Am 7 November 1721 ubernahm die erste Abtissin Rosina Susanna Catharina Philippina von Venningen feierlich ihr Amt 1722 wurde das benachbarte Gebaude Schlossberg 9 hinzu erworben Spater erganzten Wirtschaftsgebaude das Ensemble Am 29 Januar 1725 erhielt das Stift die kaiserliche Konfirmation als reichsunmittelbares dem Ritterkanton Kraichgau inkorporiertes Adeliges Frauleinstift und hatte somit den Rang eines Reichsfreiherrn Mit der Auflosung des Ritterkantons Kraichgau 1806 wurde ein Familienrat mit der Verwaltung des Stifts betraut bestehend aus Mitgliedern der Familien des ehemaligen Ritterkantons Kraichgau Diese Struktur besteht bis heute Nach einem vorteilhaften Grundstuckstausch in Pforzheim 1835 zog der Konvent 1859 in ein stattliches Palais in der Langen Strasse in Karlsruhe heute Kaiserstrasse 241 das Gebaude wurde jedoch 1917 abgerissen 1871 wurde der gemeinsame Haushalt der Stiftsdamen aufgegeben die Rechtsform als Konvent und Stiftung des offentlichen Rechts wurde aber weitgehend beibehalten Ab 1919 wurden Teile des Stiftsarchives in das Generallandesarchiv Karlsruhe verlegt Das Damenstift heute BearbeitenDas Stift besteht heute noch Auch der Stiftungszweck besteht noch immer in der Unterstutzung hilfsbedurftiger evangelischer Frauen insbesondere alleinstehender oder verwitweter Angehoriger adeliger evangelischer Familien des ehemaligen Ritterkantons Kraichgau Auch konnen gemeinnutzigen Einrichtungen der Jugend und Altenhilfe Wohlfahrtspflege und Heimatkunde Zuwendungen gewahrt werden Das Stiftungsvermogen umfasste 1999 u a 257 ha Ackerflache und 18 ha Wald Einmal jahrlich meist um den 12 August Testamentdatum ladt das Stift seine Mitglieder zu einem Treffen zur Vorlage des Geschaftsberichtes mit Essen und Besichtigungen Bevorzugt werden hierfur ehemalige Wirkstatten der Kraichgauer Reichsritter Das Kraichgauer Adelige Damenstift gilt als die letzte verbliebene Institution der ehemaligen Kraichgauer Reichsritter Liste der Abtissinnen Bearbeiten1721 1738 Rosina Susanna Freiin von Venningen bereits seit der Grundung 1718 jedoch am 7 November 1721 feierlich eingesetzt 1733 1770 Dorothea Sybilla Freiin von Mentzingen 1770 1775 unbesetzt 1775 1802 Sophie Friederike Freiin von Holle 1802 1816 Auguste Elisabeth Freiin von Seckendorff 1816 1823 Christine Juliana Freiin von Gemmingen 1823 1844 Klara Henriette Freiin von Seckendorff 1844 1856 Karoline Freiin von Degenfeld 1856 1859 Jeanette Freiin von Neubronn 1859 1891 Marie Freiin von Mentzingen 1901 1901 1913 Oktavia von Stein Nordheim 1913 1947 Johanna Karolina Augusta Freiin Wolfskeel von Reichenberg 1948 1951 Emma Freiin von Racknitz 1951 1981 Elfriede Freiin von Hugel 1981 1994 Marianne Grafin Zedtwitz seit 1994 Gabriele Freifrau von Gemmingen Guttenberg nbsp Rosina Susanna von Venningen erste Abtissin des Damenstifts nbsp Abtissin Dorothea Sybilla von MentzingenLiteratur BearbeitenBened Schwarz Geschichte des Evangelischen Weltlichen Kraichgauischen Adeligen Damenstiftes Karlsruhe 1918 Hans Georg Zier Geschichte der Sadt Pforzheim Stuttgart 1982 S 132 134 Konrad Krimm und Heinz Maag Adler und Dornenkranz 275 Jahre Kraichgauer Adeliges Damenstift Selbstverlag des Kraichgauer Adeligen Damenstifts Karlsruhe 1993 Kurt Andermann Zu der Ehre des allmachtigen Gottes und des Nachsten Dienst Das Kraichgauer Adelige Damenstift In Ders Hrsg Geistliches Leben und standesgemasses Auskommen Adlige Damenstifte in Vergangenheit und Gegenwart Kraichtaler Kolloquien Band 1 Tubingen 1998 S 91 106 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraichgauer Adeliges Damenstift amp oldid 233689599