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Racknitz ist der Name eines steirischen Uradelsgeschlechts das seit dem 17 Jahrhundert in Sudwestdeutschland ansassig ist Stammwappen derer von Racknitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Bedeutende Angehorige 4 Bildergalerie 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Geschlecht stammt ursprunglich aus der Steiermark und ist nach seinem Stammhaus Ragnitzegg in Gross Sankt Florian an der Lassnitz benannt Urkundlich erscheint es erstmals am 1 Oktober 1224 mit Heinricus de Rackniz 1 und beginnt seine Stammreihe mit Hermann von Racknitz der von 1374 bis 1379 urkundlich auftritt Ein Christoph von Racknitz war um 1500 Berater des romisch deutschen Konigs und spateren Kaisers Maximilian I Gallus Freiherr von Racknitz erbte uber seine Mutter Magdalena von Pernegg 1576 die Herrschaft und das Schloss Pernegg das seine Erben 1629 verkauften als sie als protestantische Exulanten kurz nach der Schlacht am Weissen Berg die Steiermark verliessen gleichzeitig mit vielen anderen Adelsgeschlechtern Der Reichsfreiherrenstand wurde in Graz am 14 Marz 1553 den Brudern Gallus und Moritz von Ragknitz erteilt die osterreichische Freiherrenbestatigung und Wappenvereinigung mit dem der ausgestorbenen von Perneck erfolgte am 21 August 1570 fur Christoph und Gallus von Racknitz Sohne des vorgenannten Moritz nbsp Schloss Heinsheim am Neckar nbsp Burg Laibach im Hohenlohekreis Baden WurttembergIm Jahr 1644 zog Moritz Freiherr von Racknitz der in Pressburg ansassig war wegen der dort grassierenden Pest mit seiner Familie an den Wiener Kaiserhof dort mogen Kontakte mit den Nachfahren des einstigen Reichspfennigmeisters Zacharias Geizkofler geknupft worden sein da Moritzens Neffe Septimius von Racknitz 1667 Ferdinand Geizkoflers Witwe Maria Polyxena geb von Tauffenbach und Moritzens Sohn Christoph Erasmus deren Tochter aus erster Ehe Maria Elisabetha Geizkofler heirateten Uber diese die Erbtochter war gelangte neben dem betrachtlichen Geizkofler schen Vermogen die in Schwaben gelegene reichsfreie Herrschaft Haunsheim an die Racknitz in deren Handen sie bis 1823 blieb 1675 erwarb Christoph Erasmus von Racknitz von den verwandten Freiherren von Weltz die benachbarte Herrschaft Bergenweiler Christoph Erasmus Sohn Philipp Wilhelm erheiratete 1721 die Herrschaft Heinsheim in Baden und erwarb vom Bistum Worms 1727 alle dazugehorigen Rechte Er grundete die bis heute bluhende Linie des Adelsgeschlechts Haunsheim hingegen kam zunachst an die Nachkommen von Christoph Erasmus zweitem Sohn Johann Friedrich spater an den Enkel Philipp Wilhelms aus der Heinsheimer Linie Eugen Freiherr von Racknitz Dessen Nachkommen verkauften Haunsheim im Jahre 1823 an den Bankier Johann Gottlieb Freiherr von Susskind Die Heinsheimer Racknitz erwarben 1805 vom Landgrafen von Hessen dem Rechtsnachfolger des Wormser Stifts die benachbarte Burg Ehrenberg sowie das Dorf Zimmerhof Schloss Heinsheim und Burg Ehrenberg befinden sich bis heute im Besitz der Familie die im Schloss ein Hotel betreibt und in der Vorburg der Burg wohnt Familiengrablegen befinden sich sowohl bei der Bergkirche Heinsheim als auch in der Kirche zu Haunsheim Verwandtschaftliche Beziehungen der Heinsheimer Linie bestanden zu den Hausern Gemmingen Degenfeld Lowenstein Wertheim und Goler Seit 1777 befindet sich die Burg Laibach im Hohenlohekreis im Besitz der Familie nbsp Schloss Pernegg Steiermark nbsp Schloss Haunsheim Bayerisch Schwaben nbsp Burg Ehrenberg am Neckar nbsp Ehemaliger Besitz Kloster Disibodenberg an der Nahe nbsp Erweitertes Wappen von 1553Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Rot den oberen Teil eines silbernen Esels Auf dem Helm mit rot silbernen Decken der Esel wachsend Das Wappen von 1570 ist geviert und belegt mit einem goldenen Herzschild darin ein feuerspeiender schwarzer Panther von Perneck die Felder 1 und 4 zeigen das Stammwappen 2 und 3 in Rot einen silbernen Schragrechtsbalken Drei Helme rechts der Stammhelm der mittlere Helm uber schwarz goldenen Decken der gold gekronte schwarze Panther dessen Rucken mit funf naturlichen Pfauenfedern besteckt ist von Perneck der linke Helm mit rot silbernen Decken zwei von Silber uber Rot ubereck geteilte Buffelhorner Bedeutende Angehorige Bearbeiten nbsp Gallus von Racknitz 1590 1658 kaiserlicher Rat und Kammerherr Staatsminister nbsp Joseph Friedrich von Racknitz Hofmarschall in Dresden nbsp Johann Gustav von Racknitz 1727 1764 wurtt Hofmarschall nbsp Marianne geb von Adelsheim Frau von Johann GustavGallus Freiherr von Racknitz 12 Marz oder 12 Mai 1590 25 Marz 1658 in Nurnberg studierte in Leipzig und war Begleiter Ferdinands II bei der Kaiserwahl in Frankfurt 1619 wodurch er zum Rat und Kammerherrn ernannt wurde Als Protestant musste er 1629 Osterreich verlassen und siedelte sich in Regensburg an spater in Nurnberg In spaten Jahren hat er die Sammlung von 45 Kirchenliedern Herz und Seelenmusik veroffentlicht Gallus Maximilian von Racknitz 1711 1758 Joseph Friedrich Freiherr von Racknitz 3 November 1744 in Dresden 10 April 1818 ebenda war Hofmarschall in Dresden und enttarnte in einer Schrift von 1789 den so genannten Schachturken Er besass daruber hinaus eine bedeutende Mineralien und Insektensammlung mit uber 5 000 Exponaten die 1805 vom sachsischen Landesmuseum aufgekauft wurde und bis heute Teil der Schatzkammer Museum im Dresdner Zwinger ist Autor einer Skizze einer Geschichte der Kunste besonders der Malerei in Sachsen Walther sche Hofbuchhandlung Dresden 1811 online SLUB Dresden online NDB Elisabeth Luise Freiin von Racknitz 1732 1757 heiratete August Christoph von Degenfeld Schomburg Carl Friedrich Freiherr von Racknitz 11 Juni 1756 25 November 1819 war koniglich bayerischer Kammerer und begrundete mit Charlotte Luise von Wacks 1765 1827 die Linie der Freiherren von Racknitz in Baden Eugen Freiherr von Racknitz 1 September 1759 in Ludwigsburg 13 Juni 1815 in Haunsheim war von 1781 bis 1788 und nochmals ab 1801 mit Karoline Grafin von Lowenstein Wertheim 1754 1830 verheiratet Die Hochzeit 1781 fand in Wertheim die Wiederverheiratung 1801 in Heinsheim statt Dazwischen war er mit Sophia Luisa Freiin von Woellwarth 1770 1800 verheiratet Zudem hatte er noch zwei uneheliche Kinder von denen das eine Johannes Freiherr von Racknitz die erste deutsche Kolonie in Mexiko Tamaulipas grundete Eugen Freiherr von Racknitz war der Stammvater der Freiherren von Racknitz in Wurttemberg Carl Freiherr von Racknitz 11 November 1783 7 April 1868 plante den 1810 angelegten Schlossgarten in Heinsheim Karl Freiherr von Racknitz 29 Juni 1827 in Ziegelhausen 1905 seit 1860 verheiratet mit Sophie Emma Auguste Freiin von Gemmingen Guttenberg einer Tochter des Karl Weiprecht Reinhard von Gemmingen war Grundherr zu Heinsheim und von 1887 bis 1894 Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung Karl Freiherr von Racknitz 4 November 1871 in Heinsheim 25 Oktober 1944 in Bad Rappenau seit 1915 verheiratet mit Caroline Freiin Goler von Ravensburg war Kgl preuss Major im 1 Bad Leib Dragoner Regiment 20 zu Karlsruhe und Ordonnanzoffizier des Prinzen Maximilian von Baden Hans Lothar Freiherr von Racknitz 1925 in Heinsheim 2005 war Besitzer der Klosterruine Disibodenberg in Odernheim am Glan die 1989 in Stiftungsbesitz uberfuhrt wurde Luise Freifrau von Racknitz Adams und Matthias Adams bauten seit 2003 das Weingut der Familie wieder auf das sich seit 200 Jahren in Familienbesitz befand und dessen Weinberge sich unter anderem rund um die Klosterruine Disibodenberg befanden Das Weingut wurde 2015 aufgelost Bildergalerie Bearbeiten nbsp Schrift von Joseph Friedrich Freiherr von Racknitz nbsp Racknitz Grabanlage an der Bergkirche Heinsheim nbsp Racknitz Epitaphe an der Friedhofskapelle Heinsheim nbsp Epitaph des Eugen von Racknitz 1759 13 06 1815 und seiner beiden Frauen in der Haunsheimer Dreifaltigkeitskirche Einzelnachweise Bearbeiten Kloster Rein bei Graz Steir Urkundenbuch Nr 219Literatur BearbeitenGemeinde Sontheim a d Brenz Hrsg Heimatbuch Sontheim an der Brenz Sontheim a d Brenz 1984 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Bd 7 Leipzig 1867 S 313 f Werner Meyer Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd 7 Landkreis Dillingen an der Donau Munchen 1972 Stadt Bad Rappenau Hrsg Geschichte der Stadt Bad Rappenau 1978 Rackwitz eine alte adeliche Familie In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 30 Leipzig 1741 Sp 499 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XI Band 122 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2000 ISSN 0435 2408 Friedrich Cast Historisches und genealogisches Adelsbuch des Konigreichs Wurttemberg Suddeutscher Adelsheros Band 1 1 J A Gartner Stuttgart 1839 Werner Wilhelm Schnabel Racknitz von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 78 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Racknitz Adelsfamilie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Familienarchiv derer von Racknitz zu Haunsheim im Staatsarchiv Ludwigsburg Kolonisator Johannes von Racknitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freiherren von Racknitz amp oldid 232247653