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Dieser Artikel befasst sich mit der Region Westrich Fur ahnliche Begriffe siehe Westrich Begriffsklarung Der historisch auch das Westrich ist eine Region in Sudwestdeutschland und im nordostlichen Frankreich deren Bezeichnung seit dem 13 Jahrhundert als Westerich und Westerrich belegt ist 1 Blick vom Potzberg 562 m uber den ostlichen Westrich zum Donnersberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Stadte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Matthaus Merian 1645 Landstuhl zu Fussen der Burg Nanstein Sickinger Hohe nbsp Heute Anstieg von Landstuhl links auf die Sickinger Hohe hinaufDer Westrich besitzt keine fest definierten Grenzen Grob umfasst er die westliche Pfalz das ostliche und sudliche Saarland das ostliche Lothringen und das sogenannte Krumme Elsass namlich denjenigen Teil des Unterelsass der westlich der Vogesen liegt In seinem deutschen Teil liegen zumindest teilweise die rheinland pfalzischen Landkreise Sudwestpfalz Kaiserslautern und Kusel sowie der saarlandische Saarpfalz Kreis Auf franzosischer Seite gehoren zum Westrich die ostlichen Teile des Departements Moselle und das Gebiet im Nordwesten der Vogesen Arrondissements Sarreguemines Sarrebourg Chateau Salins und Saverne Ob das Gebiet nordlich des Nordpfalzer Berglands und sudlich der Nahe das hauptsachlich zur Verbandsgemeinde Baumholder im Landkreis Birkenfeld gehort Teil des Westrichs ist steht nicht eindeutig fest Die Bewohner selbst bezeichnen ihre Heimat ebenfalls als Westrich Ahnlich verhalt es sich mit der Stadt Kaiserslautern die sozusagen auf der Ostgrenze liegt Kennzeichnend fur die Region ist die Mischung aus verschiedenen Landschaften Mittelgebirge wie das Nordpfalzer Bergland fruchtbare Hochebenen z B die Westricher Hochflache und feuchte Niederungen u a das Landstuhler Bruch Entwassert wird der Westrich ganzlich zum Rhein hin uber linke westliche Nebenflusse deren wasserreichste die Mosel und die Nahe sind Geschichte Bearbeiten nbsp Martin Waldseemuller Gesudete Lothringen Westrich Karte von 1513 nbsp Hieronymus Hopfer Ritter Franz von Sickingen 1481 1523 Der Name ist eine Zusammenfugung aus mittelhochdeutsch wester westlich und rich Reich Land Welt Bereich Herrschaft mit der Bedeutung Land im Westen Abendland Deshalb war bis ins 19 Jahrhundert das Westrich die gangige Form Vergleichbare Bildungen sind Westerwald Westerburg und Westerland Die lautliche Weiterentwicklung im Neuhochdeutschen zu Westerreich setzte sich nicht durch da in unbetonter Stellung das i kurz wurde und die Diphthongierung zu ei unterblieb Die Belegorte des 13 bis 16 Jahrhunderts reichen von der Haardt im Nordosten bis zur deutsch franzosischen Sprachgrenze in Lothringen im Sudwesten Im Nordwesten bleiben der Hunsruck im Sudosten das Elsass ausgeschlossen Der neu gebildete Begriff Westrich liess diese beiden alteren Landschaftsnamen unberuhrt Der so bezeichnete Siedlungsraum umschloss eine vielgestaltige Landschaft und zahlreiche Kleinterritorien des Heiligen Romischen Reiches Eine der herausragenden Personlichkeiten im Westrich war im fruhen 16 Jahrhundert der rebellische Ritter Franz von Sickingen Fruhe kartografische Darstellungen finden sich auf der Eichstatter Ausgabe der Cusanus Karte datiert 1491 dort Westrich und mit vielen Details auf der 1513 gedruckten Lothringen Westrich Karte von Martin Waldseemuller dort latinisiert Vastum Regnum Durch die Verwendung der im 19 und 20 Jahrhundert neu gebildeten Namen Deutsch Lothringen Moselle Est Krummes Elsass Pfalzerwald und Saarland wurde der Gebrauch des Namens Westrich zuruckgedrangt und der damit bezeichnete Raum schrumpfte auf den heutigen Umfang Der Name ist auf aktuellen Karten selten zu finden erscheint aber als unscharfe unpolitische und nostalgisch anmutende Bezeichnung im Titel mehrerer Periodika im Namen von Geschichtsvereinen und im Namen eines jahrlichen Treffens deutscher und franzosischer Geschichtsvereine 1 Wahrend in der modernen Literatur bezuglich der Namensdeutung und der geschichtlichen Entwicklung des Begriffs weitgehend Einigkeit herrscht gibt es uber das Benennungsmotiv verschiedene Ansichten Haufig wird der Name Westrich als Fernwahrnehmung des Raumes verstanden als ein Name der im Rheintal aufgekommen sei um die westlich davon gelegene Mittelgebirgsregion zu bezeichnen Diese wurde zuvor in etwas anderer Ausdehnung mit dem lateinischen Namen Vosegus bezeichnet der mittelhochdeutsch zu Wasich weiterentwickelt war 2 Somit konnte Westrich auch als volksetymologische Weiterentwicklung von Wasich ahnlich den Bildungen Wasgau Wachsgau und Wasgenwald verstanden werden Wappen Bearbeiten nbsp Jost de Negker Quaternionenadler mit Westrich Wappen von 1510 nbsp Quaternionenadler mit Westrich Wappen auf ReichsadlerhumpenDer Westrich bildete auch zur Zeit der vielfachen Verwendung des Begriffs im Spatmittelalter und der fruhen Neuzeit keine politische Einheit und fuhrte demzufolge auch kein Wappen Entsprechend der Mode der damaligen Zeit wurde dem Westrich daher ein Fantasiewappen zugeeignet ein Schild sieben oder achtmal schrag geteilt von Blau und Gold Ohne realen politischen Hintergrund wurde der Westrich auf dem Quaternionenadler als Teil einer fiktiven Reichsverfassung dargestellt Das Westrich Wappen findet sich auf dem Farbholzschnitt des Quaternionenadlers von Jost de Negker gedruckt 1510 in Augsburg oder im Kopf der ebenfalls als Farbholzschnitt ausgefuhrten Lothringen Westrich Karte von Martin Waldseemuller gedruckt 1513 in Strassburg Uber das verbreitete Motiv des Quaternionenadlers gelangte das Westrich Wappen auch auf die Reichsadlerhumpen Stadte Bearbeiten nbsp Basilika Notre Dame in St AvoldWichtige Stadte im Westrich bzw an seinem Rand sind u a in Deutschland Baumholder Blieskastel Homburg Kaiserslautern Kusel Landstuhl Pirmasens Ramstein Miesenbach Zweibruckenin Frankreich Bitsch Saargemund St Avold Sarralbe Sarre UnionLiteratur BearbeitenJohann Philipp Crollius Prolusio de Westrasia Zweibrucken 1751 urn nbn de bvb 12 bsb10002604 1 erste Monographie zum Thema Westrich Eva Schillo Segatz Pfalzer Westrich Konzeption zur touristischen Regionalisierung Entwicklung und zum Marketing einer Region Dissertation Saarbrucken 2009 urn nbn de bsz 291 scidok 31969 Dieter Zenglein Das Westrich ein geheimnisvoller und facettenreicher Landschaftsname In Westricher Heimatblatter Jahrgang 41 Kusel 2010 S 4 22 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Westrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur zu Westrich in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b Historischer Verein fur die Saargegend Haufige Fragen Westrich Abgerufen am 25 Dezember 2018 Roland W L Puhl Die Gaue und Grafschaften des fruhen Mittelalters im Saar Mosel Raum Dissertation Saarbrucken 1999 ISBN 3 930843 48 X S 396 ff Normdaten Geografikum GND 4065818 1 lobid OGND AKS VIAF 236807511 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Westrich amp oldid 238351137