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Die Cusanus Karten aus dem 15 Jahrhundert sind die altesten modernen Karten Mitteleuropas Die bekannteste Ausgabe ist die Eichstatter Ausgabe der Cusanus Karte datiert 1491 die als Kupferstich mit dem Titel parva Germania tota tabella kleine Tafel von ganz Germanien gedruckt wurde Daneben existieren spatere Nachdrucke sowie ein handgezeichnetes Exemplar vor 1490 als Unikat Der die Karte begleitende Text der Eichstatter Ausgabe nennt als Urheber der Karte den Kardinal Nikolaus von Kues 1401 1464 latinisiert Cusanus der zum Zeitpunkt des Abdrucks der Karte langst verstorben war Die Cusanus Karten gehoren mit ihrem Umfeld zu den kompliziertesten Kapiteln der deutschen Kartographie 1 Handgezeichnete Cusanus KarteHolzschnitt einer Cusanus Karte 1493Eichstatter Ausgabe 1491 Germanisches Nationalmuseum Nurnberg Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferung 2 Legende 3 Kartenbild 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeUberlieferung BearbeitenEine Handzeichnung oder auch nur eine Erwahnung der Karte in den Schriften des Nikolaus von Kues oder der Zeitgenossen sind nicht erhalten so dass nicht sicher ist welchen Beitrag Nikolaus von Kues selbst an der Karte hatte Stammt die Kartengrundlage von ihm so ist sie um 1450 zu datieren In Erscheinung treten die Cusanus Karten mit einem handgezeichneten Exemplar des Kartographen Henricus Martellus Germanus in Florenz vor 1490 der Eichstatter Ausgabe datiert 1491 von der drei Abzuge bekannt sind und spateren Nachdrucken und Nachahmungen Die 1493 gedruckte Schedelsche Weltchronik enthalt eine als Holzschnitt ausgefuhrte Karte vom Cusanus Typ Legende BearbeitenUber die Entstehung der Cusanus Karten macht der Begleittext der Eichstatter Ausgabe eine kurze Angabe Am oberen Rand der Karte befinden sich drei Zeilen Text als lateinische Verse Die Verse lauten in deutscher Ubersetzung 2 Da ganz Germanien auf dieser kleinen Tafel gezeichnet istUnd die Seite Italiens welche gegen die eisigen Alpen hinsieht und die wilden Volker der Sarmaten und die Stamme in der Nahe der tiefen Adria und das Reich des alten Pelops und wo der kalte Ister Donau die pannonischen Gefilde teilt da sie auch etwas an die lykaonischen Gegenden stosst und an die Meereswogen die der Rhodan peitscht endlich viele Stadte und Flecken durch Punkte bezeichnet sind so sei Dank dem Nikolaus von Cusa welcher einst mit dem Purpur von Tyrus bekleidetund eine grosse Zierde des romischen Senates warund die von Keinem der Fruheren erforschten Orte in bescheidenem Erz eingraben liess Eichstatt im Jahre des Heils 1491 Vollendet am 21 Juli Der Druck nennt als Urheber Nikolaus von Kues 1401 1464 der zum Zeitpunkt des Abdrucks der Karte langst verstorben war als Ort der Vollendung Eichstatt und als Datum der Vollendung den 21 Juli 1491 Nikolaus Cusanus soll sich 1451 nicht 1491 in Eichstatt aufgehalten haben In welcher Weise ein Eichstatter Kartograph Drucker oder Stecher um 1491 an der Karte beteiligt war ist unbekannt Kartenbild BearbeitenDie Karte ist genordet und hat Trapezform Sie reicht in Sud Nord Erstreckung vom 41 bis zum 61 Breitengrad und in West Ost Richtung vom 23 bis zum 61 Langengrad alter Zahlung Das Kartenbild ahnelt alteren Karten von der Germania magna der Geographike Hyphegesis des Claudius Ptolemaus welche zu jener Zeit ein Standardwerk im Bereich der Geographie und Kartographie war reicht jedoch weit daruber hinaus Die Karte stellt unter Verzicht auf politische Grenzen die Geographie Mitteleuropas und Osteuropas dar Dabei deckt sich die West Nord und Sudgrenze der Karte etwa mit der Ausdehnung des Heiligen Romischen Reichs im 15 Jahrhundert Im Westen reicht sie bis zur Maas Saone Rhone Linie im Norden schliesst sie Teile von Nord und Ostsee mit ein im Suden sind Reichsitalien und der Kirchenstaat mit der Stadt Rom einbezogen ebenso Sudosteuropa mit Konstantinopel Im Osten reicht die Karte bis zu einer gedachten Linie von Nowgorod zur Krim Am Rand der Karte sind die Klimazonen nach Ptolemaus angezeigt und beschriftet Aufmachung und Kartenbild gleichen auch in Details so sehr der 1478 in Rom erschienenen Ausgabe der Cosmographia des Ptolemaus dass eine Entstehung der Karte in Italien und wohl sogar in der gleichen Werkstatt also in Rom in Betracht zu ziehen ist Die Schrift ist mit einem in Italien ublichen Verfahren genau wie bei den Karten von 1478 in den Kupferblock eingeschlagen 3 Das Kartenbild ist im Detail fehlerbehaftet Es zeigt Xanten an der Lippe der Richtungswechsel des Rheinlaufs bei Basel fehlt somit erstreckt sich der Hochrhein mit dem Bodensee in Nord Sud Richtung und die Schweiz und die Alpen sind nach Westen verschoben Die Zentralregion der Karte ist wesentlich genauer kartografiert als die Randregionen 4 Literatur BearbeitenOtto Henne am Rhyn Kulturgeschichte des deutschen Volkes Erster Band Berlin 1897 S 421 Peter H Meurer Zur Systematik der Cusanus Karten Uberlegungen aus der Sicht der Rheinischen Landeskunde In Kartographische Nachrichten 33 1983 S 219 225 Weblinks BearbeitenPeter Mesenburg zur Cusanus Karte Digitalisat bei spk digital de Digitalisat bei bridgemanart com Digitalisat bei gallica bnf frBelege Bearbeiten Peter H Meurer Zur Systematik der Cusanus Karten Uberlegungen aus der Sicht der Rheinischen Landeskunde In Kartographische Nachrichten 33 1983 S 219 225 Otto Henne am Rhyn Kulturgeschichte des deutschen Volkes Erster Band Berlin 1897 S 421 Tony Campbell Letter Punches a Little Known Feature of Early Engraved Maps Print Quarterly Volume IV Number 2 June 1987 pp 151 4 Online Memento des Originals vom 11 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kunstpedia com Peter Mesenburg zur Genauigkeit der Cusanus Karte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cusanus Karte amp oldid 202746122