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Ruprecht II der Harte oder der Ernste 12 Mai 1325 in Amberg 6 Januar 1398 ebenda war Pfalzgraf und Kurfurst von der Pfalz 1390 1398 Ruprecht II und seine Gattin Beatrix von Sizilien AragonSiegel der Universitat Heidelberg von 1386 Ruprecht I kniet rechts von St Petrus mit dem Pfalzer Lowenwappen der Mitregent Ruprecht II links mit Rautenwappen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Heirat und Nachkommen 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenRuprechts von der Pfalz Eltern waren Pfalzgraf Adolf der Redliche und Prinzessin Irmengard von Oettingen Ruprechts Vater Adolf war 1327 im vergeblichen Kampf um sein Erbteil gestorben Dessen Onkel Ludwig der Bayer hielt damals die Rheinpfalz besetzt Der junge Prinz wuchs unter der Vormundschaft seines osterreichisch gesinnten Onkels des Grafen Johann I von Nassau Weilburg heran 1329 kam es im Hausvertrag von Pavia zum Ausgleich zwischen Ludwig dem Bayern und Adolfs Brudern Rudolf II und Ruprecht I An Stelle seines verstorbenen Vaters Pfalzgraf Adolf trat der vierjahrige Ruprecht II mit in die Erbschaft ein 1334 einigte sich Ruprecht I mit seinem unmundigen Neffen Ruprecht II dahingehend dass sie im Falle einer Teilung mit Rudolf II die ihnen zufallenden Stucke gemeinsam besitzen und verwalten wollten Dazu kam es im Februar 1338 als ihnen in der ersten Pfalzischen Landesteilung gemeinsam der grosste Teil der Rheinpfalz mit Heidelberg und ein Stuck der Oberpfalz zugewiesen wurde Sie regierten diese Gebiete bis Ende des Jahres 1353 zusammen als nach dem Tod Rudolfs II eine neuerliche Landesteilung erfolgte Hier erhielt Ruprecht I das Hauptstuck des Gesamtterritoriums einschliesslich Rudolfs ehemaligem Gebiet Ruprecht II nur einen kleineren Teil darunter die bedeutenderen Orte Lindenfels Alzey Stromberg Hunsruck und Burg Stahleck 1355 avancierte Ruprecht II zum Nachfolger seines Onkels Ruprecht I falls dieser ohne mannliche Erben bleiben sollte Dieses Abkommen erfuhr 1357 eine nochmalige Bestatigung 1368 einigten sich beide uber die zukunftige Unteilbarkeit der meisten Gebiete und der Neffe stieg zum Mitregenten auf In dieser Eigenschaft beteiligte er sich an der Grundung der Universitat Heidelberg durch seinen Onkel Ruprecht I und ist mit diesem auch auf dem historischen Universitatssiegel von 1386 abgebildet Im Stadtekrieg 1387 1389 ging er mit grosser Harte vor 1390 nach dem Tod des Onkels trat Ruprecht II die Nachfolge als Pfalzgraf des Gesamtstaates an und erklarte sich 1394 mit Einverstandnis Konig Wenzels auch zum Kurfursten Es verblieben ihm nur knapp 7 Lebensjahre zur Alleinregierung 1391 vertrieb Ruprecht Juden und Haretiker aus der Pfalz beschlagnahmte den gesamten Besitz und vermachte ihn der Universitat Heidelberg 1395 erliess er die so genannte Rupertinische Konstitution welche den Zusammenhalt der Teile der Pfalz sichern sollte Dadurch wurde unter anderen die ehemalige freie Reichsstadt Neckargemund in die Kurpfalz eingegliedert Ruprecht II liegt im Zisterzienserkloster Schonau bei Heidelberg begraben Sein Testament offenbart eine Haltung der Demut wie Werner Rosener in seinem Buch Tradition und Erinnerung in Adelsherrschaft und bauerlicher Gesellschaft 2003 festhalt Der Wittelsbacher wollte zum Zeichen der Busse in einem einfachen Leinengewand mit einem Stein oder Erdklumpen unter seinem Kopf begraben werden in einem Grab das nicht uber den Boden erhaben sowie durch eine einfache Platte mit dem Kreuzzeichen bedeckt sein und sich zu Fussen des Grabes seines Vaters Adolf befinden sollte 1 In der als Memoria des Hauses Wittelsbach gegrundeten Stiftskirche Neustadt an der Weinstrasse besteht fur Kurfurst Ruprecht II und seine Gemahlin Beatrix von Sizilien Aragon ein ewiges Messgedachtnis Der Historiker Jakob Wille beurteilt den Fursten folgendermassen Ohne Zweifel war Ruprecht II gleich seinem Oheim ein Mann von grosser Tatkraft zielbewusstem Streben und klugem berechnendem Sinn in langer gemeinsamer Regierung mit dem erfahrenen alten Ruprecht in politischen Dingen gut geschult im Reiche ebenso tatig wie in der Verwaltung seines eigenen Staates dem er das Erworbene zu erhalten und auch neues Besitzthum zu erwerben verstand Milde und Versohnlichkeit die seinem Oheim eigen waren fehlten ihm Er macht den Eindruck einer kalten herrischen Natur und der Beiname des Harten den ihm die Geschichte gesichert hat kennzeichnet am besten sein Wesen Jakob Wille Allgemeine Deutsche Biographie Band 29Heirat und Nachkommen BearbeitenKurfurst Ruprecht II von der Pfalz heiratete 1345 Beatrix von Sizilien Aragon 1326 1365 die Tochter des Konigs Peter II von Sizilien aus dem Hause Aragon und dessen Gattin Elisabeth von Karnten Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor Anna 1346 1415 1360 Herzog Wilhelm II von Berg Friedrich 1347 1395 Johann 1349 1395 Mechthild 1350 1378 1378 Graf Sigost von Leuchtenberg Elisabeth 1351 1401 verlobt mit dem Burggrafen Albrecht von Nurnberg Ruprecht III 1352 1410 1374 Burggrafin Elisabeth von Hohenzollern Nurnberg 1358 1411 1400 bis 1410 romisch deutscher Konig Adolf 1355 1358 bestattet im Kloster Liebenau Worms 2 Ruprecht II war uber 30 Jahre lang verwitwet und heiratete nicht mehr Aus dieser Zeit hatte er eine illegitime Tochter namens Else von Stromberg die seit 1392 als Dominikanerin im Kloster Liebenau zu Worms lebte 3 Alle heute lebenden Wittelsbacher stammen von Ruprecht ab Literatur BearbeitenVolker Rodel Ruprecht II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 289 f Digitalisat Jakob Wille Ruprecht II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 737 740 Anmerkungen Bearbeiten Werner Rosener Tradition und Erinnerung in Adelsherrschaft und bauerlicher Gesellschaft Gottingen 2003 S 95 hier online Webseite zur Grabinschrift fur Prinz Adolf im Kloster Liebenau Andreas Tacke wir wollen der Liebe Raum geben Konkubinate geistlicher und weltlicher Fursten um 1500 Gottingen 2006 S 63 hier online VorgangerAmtNachfolgerRuprecht I Kurfurst von der Pfalz 1390 1398Ruprecht III Normdaten Person GND 118791613 lobid OGND AKS VIAF 45098321 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruprecht II ALTERNATIVNAMEN Ruprecht der Ernste Ruprecht der HarteKURZBESCHREIBUNG Kurfurst von der PfalzGEBURTSDATUM 12 Mai 1325GEBURTSORT AmbergSTERBEDATUM 6 Januar 1398STERBEORT Amberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruprecht II Pfalz amp oldid 235403577