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Wilhelm II von Berg um 1348 24 Juni 1408 in Dusseldorf war ab 1360 Graf von Berg und als Wilhelm I Graf von Ravensberg ab 1380 als Wilhelm I Herzog von Berg Bildnis Wilhelms unten rechts im Westfenster des Altenberger Domes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Familie 1 2 Herrschaft 1 3 Kriege 1 4 Grabstatte 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenFamilie Bearbeiten Wilhelm war der einzige Sohn des Grafen Gerhard von Berg aus dem Hause Julich Heimbach und der Margarete von Ravensberg Berg In einer fur ihn mehr als standesgemassen Ehe heiratete er 1360 Anna von der Pfalz Tochter den Pfalzgrafen und spateren Kurfursten Ruprecht II von der Pfalz aus dem Hause Wittelsbach und dessen Gemahlin Beatrix von Sizilien Aragon Von seinen Sohnen Ruprecht Gerhard 1435 Adolf und Wilhelm stattete er Adolf und Wilhelm nacheinander mit der Grafschaft Ravensberg aus Ruprecht und Wilhelm verhalf er ausserdem zur Bischofswahl in Paderborn Seine Tochter Beatrix von Berg heiratete 1385 den verwitweten Kurfursten Ruprecht I von der Pfalz und wurde dadurch Kurfurstin Sie wurde an exponierter Stelle in der Stiftskirche von Neustadt an der Weinstrasse beigesetzt Grab und Epitaph sind dort erhalten Seine weitere Tochter Margareta 1360 1442 heiratete Otto den Quaden von Braunschweig Gottingen Herrschaft Bearbeiten Nachdem Graf Gerhard am 18 Mai 1360 in einem Gefecht nahe Schleiden durch Arnold von Blankenheim in einer Fehde todlich verletzt worden war trat zunachst Wilhelms Mutter Margarete eine vormundschaftliche Regierung an in deren Verlauf Mutter und Sohn die Regierungsgeschafte bis zur Volljahrigkeit Wilhelms gemeinsam zu erledigen begannen Aus dem Rheinzoll von Kaiserswerth aus dem Mulheimer Landzoll und aus den Ertragen der bergischen Amter beglichen sie die Schulden und Losegelder die wegen der verlorenen Fehde mit Arnold von Blankenheim und dessen Helfern zu zahlen waren nbsp Turnose oder Weisspfenning aus der Munzprageanstalt Graf Wilhelms II in MulheimDurch die umfangreiche Mitgift die ihm 1360 die Ehe mit Anna von der Pfalz eingebracht hatte aber auch durch gestiegene Einkunfte des Landes Berg war Wilhelm bald in der Lage einige Kirchspiele an Agger und Sieg zu erwerben Ferner erwarb er die Herrschaft Blankenberg Dafur verpfandete er 1368 die Herrschaft Hardenberg und trennte sich von dem Rheinzoll in Kaiserswerth den er seinem Schwiegervater dem Pfalzgrafen Ruprecht 1368 fur knapp 58 000 Gulden uberliess Wilhelms Herrschaft fiel in eine Zeit als die Dynastie Luxemburg und Kaiser Karl IV bestrebt waren fur den Halbbruder des Kaisers Wenzel I einen Machtbereich um das Herzogtum Brabant zu bilden 1371 ging Wenzel gegen Wilhelms Onkel den Herzog Wilhelm II von Julich vor und marschierte in dessen Herzogtum ein nachdem dort Raububerfalle auf Brabanter Kaufleute stattgefunden hatten In der Schlacht bei Baesweiler fiel Wenzel in die Hande des Julicher Herzogs der daraufhin ein Losegeld forderte stattdessen nach Verhandlungen aber das Herzogtum Geldern erhielt Im Zuge der glimpflich verlaufenden Auseinandersetzungen der Hauser Luxemburg und Julich erhob Kaiser Karl IV den bergischen Grafen Wilhelm 1377 zu seinem Hausgenossen Auch erteilte er ihm im gleichen Jahr das Privileg in der Stadt Dusseldorf einen Rheinzoll zu erheben Der Sohn und Nachfolger des Kaisers Konig Wenzel war Wilhelm II von Berg ebenfalls zugewandt So erhohte er dessen Grafschaft Berg zum Herzogtum und Fahnlehen Auf dem Reichstag zu Aachen am 24 Mai 1380 verlieh er Wilhelm den Herzogtitel und nahm ihn in den Reichsfurstenstand auf Wilhelm erhielt damit das verbriefte Recht bei Feldzugen das konigliche Pferd am Zugel zu fuhren Ausserdem wurde er von Wenzel neben den Herzogen von Julich und Geldern in ein Freundschaftbundnis aufgenommen Ab 1386 bezog Herzog Wilhelm I seine neue Residenz in Dusseldorf das durch Straffung von landesherrlichen Zentralbehorden und die Ansiedlung eines herzoglichen Hofstaats die Entwicklung zu einer Landeshauptstadt einleiten konnte Wilhelm liess dort eine Burg am Rhein ausbauen Die zuvor kleine Pfarrkirche Dusseldorfs St Lambertus wurde zu einer Hallenkirche vergrossert sowie mit Pfrunden und Reliquien ausgestattet Die Stadt wurde ebenfalls weiter ausgebaut Kriege Bearbeiten Wilhelm fuhrte Krieg gegen die Grafschaften Mark und Kleve auch um die Vereinigung beider Lander zu verhindern wurde aber in der Schlacht von Kleverhamm am 7 Juni 1397 mit seinem ganzen Heer gefangen genommen Er konnte zwar sich und seinen Anhang freikaufen musste dafur aber grosse Teile seines Herrschaftsgebietes verpfanden Seine Sohne Adolf Gerhard und Wilhelm sahen dadurch ihr Erbe bedroht und lehnten sich offen gegen den Vater auf Sie erzwangen sich einige Gebiete ab Adolf uberfiel den Vater schliesslich bei Monheim am 28 November 1403 und setzten ihn bis August 1404 gefangen Am 24 August 1404 wurde Wilhelm von Getreuen aus Schloss Burg befreit und konnte sich am 2 Juli 1405 mit Hilfe seines Schwagers Konig Ruprechts in der Herrschaftsfrage durchsetzen Dennoch uberliess er seinem Sohn Adolf weitgehend die Herrschaft uber Berg Unter dessen Regierung begann 1423 die bis 1795 wahrende Personalunion von Julich Berg Grabstatte Bearbeiten Wilhelm verstarb 1408 in Dusseldorf Die Grabstatte ist nicht eindeutig zu ermitteln Allerdings existiert im Altenberger Dom eine Grabplatte fur ihn So ist zu vermuten dass er wie auch sein Sohn dort bestattet wurde Literatur BearbeitenGotz J Pfeiffer Die Kunststiftungen Herzog Wilhelms I von Berg um 1400 Beitrag zum Bericht uber die Herbsttagung der Abteilung fur Rheinische Landesgeschichte des Instituts fur Geschichtswissenschaft der Universitat Bonn am 5 und 6 Oktober 2009 Seelenheil Gemeinwohl Ansehen Stifter und Stiftungen im Rheinland vom Mittelalter bis in die Gegenwart In Rheinische Vierteljahresblatter 74 2010 S 448 Gotz J Pfeiffer Die Malerei am Niederrhein und in Westfalen um 1400 Der Meister des Berswordt Retabels und der Stilwandel der Zeit Petersberg 2009 S 26 35 Gotz J Pfeiffer Schenken fur Ruhm und Seele Die Kunststiftungen des ersten bergischen Herzogspaares Wilhelm von Julich 1408 und Anna von Bayern 1415 In Rheinisch Bergischer Kalender 78 2008 S 8 19 Gotz J Pfeiffer Furstliches Geschenk und Entwurf eines Tafelmalers Wilhelm von Julich und Anna von Bayern beauftragten den Meister des Berswordt Retabels mit ihrer Stiftung zum Altenberger Westfenster In Altenberger Blatter Sonderheft Das Altenberger Westfenster August 2006 S 13 74 Gotz J Pfeiffer mit Gottes Hilfe entkamen sie ihrer Gewalt Die Preussenreise des Wilhelm von Julich Graf von Berg und Ravensberg im Sommer 1366 In Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 101 2005 2007 S 1 20 Axel Kolodziej Herzog Wilhelm I von Berg 1380 1408 Bergische Forschungen Herausgegeben im Auftrag des Bergischen Geschichtsvereins und seiner Wissenschaftlichen Kommission Band XXIX Verlagsdruckerei Schmidt Neustadt an der Aisch 2005 ISBN 3 87707 639 4 Axel Kolodziej Zum Todestag Herzog Wilhelms I von Berg 24 Juni 1408 In Romerike Berge 58 Jg Heft 1 2008 S 9 19 ISSN 0485 4306 Karl vom Berg Wilhelm Fulle Bergische Fursten und Heimatbilder Dusseldorf und Elberfeld 1926 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm II Berg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien VorgangerAmtNachfolgerGerhardGraf von Bergab 1380 Herzog 1360 1405AdolfGerhardGraf von Ravensberg 1360 1395AdolfNormdaten Person GND 131615882 lobid OGND AKS LCCN no2005110570 VIAF 287601898 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm II ALTERNATIVNAMEN Wilhelm I KURZBESCHREIBUNG Herzog von BergGEBURTSDATUM um 1348STERBEDATUM 24 Juni 1408STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm II Berg amp oldid 232208702