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Das Dusseldorfer Schloss an bzw in der Dusseldorfer Altstadt bestand von 1260 bis 1872 bzw 1896 Das Gebaude wurde 1260 als Niederungsburg der Grafen von Berg an der Rheinmundung der Dussel auf einer kleinen Insel erbaut Ausbauten als herzogliches und kurfurstliches Residenzschloss erfolgten unter Wilhelm dem Reichen 1549 Jan Wellem Ende 17 Jahrhundert und Carl Theodor 1755 Internationale Beachtung erfuhr das Schloss vor allem durch seine Gemaldegalerie die von 1709 bis 1712 als erster selbstandiger Galeriebau Europas auf der Sudseite des Schlosses angebaut worden war und bis 1805 eine weltberuhmte Kollektion von Bildern der Renaissance und des Barock ausstellte Von 1817 bis 1848 war in einem Teil des Schlosses eine Munzprageanstalt des Konigreichs Preussen untergebracht 1 Ab 1845 wurde das ehemalige Residenzschloss das damals bereits einige Jahrzehnte die Kunstakademie Dusseldorf aufgenommen hatte unter Friedrich Wilhelm IV zum Provinziallandtag der Rheinprovinz ausgebaut In der Nacht vom 19 zum 20 Marz 1872 wurde das Schloss jahrhundertelang das Wahrzeichen der Residenzstadt Dusseldorf sowie ein Zentrum im Leben und im stadtebaulichen Gefuge der Altstadt ein Raub der Flammen 2 Ein noch erhalten gebliebener Sudflugel wurde 1896 abgerissen Verbliebener Schlossturm am Rheinufer heute ein Dusseldorfer WahrzeichenStadtseite des Dusseldorfer Schlosses im Stil der Renaissance 1629 Zeichnung des Landgrafen Moritz von Hessen KasselRheinseite der Dusseldorfer Altstadt mit St Lambertus und Schloss Foto aus der Mitte des 19 JahrhundertsDusseldorfer Schloss Gebaudeflugel fur den Rheinischen Provinziallandtag im Stil der Neorenaissance Ruine um 1890Rheinseite des Dusseldorfer Schlosses 1798Zwischennutzung der Schlossraume wahrend der Provinzial Gewerbe Ausstellung fur Rheinland und Westphalen 1852An der Stelle des Schlosses erstreckt sich heute der Burgplatz dessen Name auf die historische Nutzung der Flache als Burganlage hinweist Von ihr blieb nur der Schlossturm erhalten in dem das Schifffahrtsmuseum beheimatet ist Daruber hinaus erinnert an das Schloss dort nur noch eine Kontur aus andersfarbigen Steinen die den ehemaligen Grundriss des Dusseldorfer Schlosses im Pflaster des Burgplatzes andeutet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Ausbau 13 bis 15 Jahrhundert 1 2 Brand und Zerstorung 1510 1 3 Wiederauf und Umbau nach Planen Pasqualinis 1549 1 4 Umbau nach Planen Martinellis Ende 17 Jahrhundert 1 5 Abbruch des Nordflugels und Umbau nach Planen Nosthofens 1755 1 6 Beschiessung und Zerstorung 1794 und Wiederherstellungsbeschluss 1811 1 7 Nutzung und Bauten im 19 Jahrhundert 1 8 Brand 1872 und Abbruch des Sudflugels 1896 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung und Ausbau 13 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Schloss 1288 nbsp Westansicht des Dusseldorfer Schlosses nach der Umgestaltung nach den Planen des Hofbaumeisters Nosthofen im Jahr 1755 nbsp Das Dusseldorfer Schloss nach einem Plan von 1756 nbsp Brand der Stadt und des Residenzschlosses nach der Beschiessung durch franzosische Artillerie am 6 Oktober 1794 nbsp Die alte Akademie in Dusseldorf Darstellung der Kunstakademie in einem Flugel des Dusseldorfer Schlosses auf einem Gemalde von Andreas Achenbach 1831 nbsp Burgruine Darstellung des Schlossturms auf einem Gemalde von Carl Adloff um 1840 3 nbsp Dusseldorfer Stadtansicht Gemalde von Julius Kost 1861 Blick auf Wache Akademie und Schlossturm mit neuer Laterne von August Stuler von 1845 nbsp Altes Schloss in Dusseldorf im Jahre 1869 wiederaufgebaut als Versammlungshaus der rheinischen Stande Standehaus links Galeriegebaude Mitte und Schlossturm rechts nbsp Brand des Dusseldorfer Schlosses 1872 nach August von Wille nbsp Dusseldorfer Schloss nach dem Brand um 1872 nbsp Rheinufer mit Kramerstrasse am Dusseldorfer Schloss Gemalde von Franz Stegmann 1882Die Schlossanlage wurde als grafliche Burg vor dem Jahre 1260 gegrundet Die Entstehung des Schlosses weist in die Zeit als Graf Adolf V von Berg zusammen mit Herzog Johann I von Brabant und den Grafen von Julich und Mark die Herrschaft des Kolner Erzbischofes in der Schlacht von Worringen 1288 endgultig beendete Aus dem 13 Jahrhundert stammt noch der erhalten gebliebene Rundturm 4 Die Erhebung Wilhelm II in den Reichsfurstenstand zog eine planmassige raumliche Ausgestaltung der Dusseldorfer Residenz nach sich 1382 bestand auf dem Schloss der Vorlaufer einer bergischen Kanzlei schrijfcamer Fur 1382 sind Baumassnahmen an einer furstlichen Kapelle verburgt die als Schlosskapelle in einer Urkunde vom 12 Juli 1392 des Erzbischofs von Koln Friedrich III angefuhrt wurde 5 6 Weitere Baumassnahmen fanden um 1384 statt Es wurde eine dreiflugelige Burganlage errichtet die ungefahr die Flache des heutigen Burgplatzes beanspruchte Der Bau erfolgte im Rahmen eines Stadterweiterungsplans 1399 sind bereits zwei Kapellen vorhanden in der kleineren capella minor leistete Herzog Wilhelm am 23 April 1399 in Gegenwart des englischen Abgesandten Johann de Palacio dem englischen Konig Richard II den versprochenen Lehnseid 7 1435 wird ein Burghgrave erwahnt 1492 brannte die Burg zum ersten Mal anschliessend ist vermehrte Bautatigkeit festzustellen Ende des 15 Jahrhunderts wurde das Schloss ausgebaut es entstand der viereckige Sudostturm der die Muhlen und Kurzestrasse sowie den Markt und Burgplatz dominierte Als Material waren zu dem Schloss Sandsteinquader vermischt mit Trachyt verwendet worden Spatere Verstarkungen wurden in Ziegelsteinmauerwerk gearbeitet 4 Brand und Zerstorung 1510 Bearbeiten Am 23 Dezember 1510 zerstorte ein erneuter Brand den Versuch eines erweiternden Wiederaufbaus Item in demselven jair op den 23 ten dach December brande die alde Borch to Dusseldorp gans aff 8 beschreibt die Duisburger Chronik den Brand der Alten Burg in Dusseldorf Wiederauf und Umbau nach Planen Pasqualinis 1549 Bearbeiten 1521 wurde Dusseldorf Hauptstadt der Vereinigten Herzogtumer von Julich Kleve Berg und bedurfte nun dringend eines reprasentativen Schlosses Den Wiederauf und Umbau leitete Bertram von Zundorf Aber erst als Wilhelm der Reiche im Jahre 1549 den Renaissance Baumeister Alessandro Pasqualini aus Bologna nach Dusseldorf berief kam die Bautatigkeit in Schwung Dieser vollendete im Jahre 1551 den einzig noch erhaltenen Turm des Schlosses Er setzte diesem toskanische Saulen vor Weiter setzte Pasqualini dem Turm eine Renaissance Kuppel gekront von einer Laterne mit welscher Haube auf Im nordostlichen Winkel des Schlosshofes brachte Pasqualini auch eine dreigeschossige Loggia an die in ihren modernen Renaissance Formen von der altertumlichen Fachwerkgalerie links des rechteckigen Treppenturms sehr absticht 8 Dokumentiert ist ein Adikula Portal mit durch Bossenquader rhythmisierten Wandpilastern Auch die Schlosskapelle mit ihrer Altarwand und Tafelung mit Blendarkaden korinthischen Wandpilastern und verkropftem Gesims muss als Werk Pasqualinis gelten Format und Kunst Pasqualinis lassen sich an den erhaltenen Bauten Schloss Rheydt und Zitadelle Julich ablesen Anlasslich der Hochzeit mit Jakobe von Baden Baden schuf Frans Hogenberg im Jahre 1585 verschiedene Kupferstiche die die Architektur des Residenzschlosses darstellen Kupferstiche von Franz Hogenberg zum Dusseldorfer Residenzschloss um 1585 nbsp Der Thronsaal nbsp Der Festsaal mit der Brauttafel nbsp Die Schlosskapelle nbsp Innenhof mit Saulen nbsp Innenhof mit SaulenMit dem Tod Johann Wilhelms von Julich Kleve Berg am 25 Marz 1609 fand die uber hundertjahrige Klever Union der herzoglichen Hauser Julich Berg und Kleve Mark im Dusseldorfer Schloss ihr Ende Mit der Hochzeit seines Grossvaters Johann war sie am 1 Oktober 1510 dort auch ehelich vollzogen worden Im Jahr 1613 trafen sich im Dusseldorfer Schloss der pfalz neuburgische Erbprinz Wolfgang Wilhelm und der brandenburgische Kurfurst Johann Sigismund um uber den Julich Klevischen Erbfolgestreit zu verhandeln In der Hitze des Wortgefechts erteilte Johann Sigismund dem Pfalz Neuburger eine Ohrfeige Die Verhandlungen erbrachten keine Einigung 9 Umbau nach Planen Martinellis Ende 17 Jahrhundert Bearbeiten Als Kurfurst Jan Wellem die Herrschaft ubernahm verlegte er seine Hofhaltung nach Dusseldorf Er liess gegen Ende des 17 Jahrhunderts 4 das Schloss nach seinem Geschmack modernisieren und ausstatten der Treppenturm am rheinseitigen Flugel sowie Loggia und Fachwerk Galerien mussten Arkaden und einer streng gegliederten dreizeiligen Fensterfront weichen 8 Die Erneuerungsarbeiten richteten sich auch auf das Innere dabei bediente sich Jan Wellem italienischer Architekten insbesondere des Domenico Martinelli der zunachst unter Einbeziehung von Grundmauern des alten Schlosses eine grosse rechteckige Vierflugelanlage mit symmetrischen Barockfassaden und Raumabfolgen entworfen hatte Wegen fehlender Geldmittel wurde dieser Entwurf jedoch nicht realisiert stattdessen wurde das alte Schloss aufwendig modernisiert 10 Die barocke Hofhaltung verlangte aber auch mehr Raum So wurden ein Backhaus ein Brauhaus ein Pferdestall und eine Reitschule gebaut ausserdem ein Theater ein Ballhaus und ein Pagenhaus Im rheinseitigen Flugel wurde der grosse Festsaal mit Fenstern zum Rhein erbaut In diesem Saal hatten die Bankette und Balle anlasslich der Hochzeit Johann Wilhelms des Sohns Wilhelms des Reichen mit Jakobe von Baden stattgefunden Der Saal hatte eine sehr machtige Balkendecke und riesige Wandteppiche 8 Eine Abbildung hat sich im Erinnerungsbuch des Dietrich Graminaus erhalten 1654 empfing Herzog Philipp Wilhelm den englischen Konig Karl II auf dem Schloss 1697 fand im Schloss wieder eine bedeutende Hochzeitsfeier statt Der homosexuelle Gian Gastone de Medici neben seinem ebenfalls homosexuellen Bruder Ferdinando letzter mannlicher Vertreter des grossherzoglichen Hauses Medici vermahlte sich mit Anna Maria Franziska von Sachsen Lauenburg von der er sich bald kinderlos trennte womit diese Dynastie zum Aussterben verurteilt war Wahrend des Spanischen Erbfolgekriegs im Oktober 1703 stattete der zum Konig von Spanien proklamierte Erzherzog Karl der spatere romisch deutsche Kaiser Karl VI dem Kurfurstenpaar im Schloss einen Besuch ab Auch der an den damaligen Kriegshandlungen beteiligte John Churchill weilte in diesen Tagen in Dusseldorf 11 Wegen der Eroberung des kurkolnischen Kaiserswerth im Jahr 1702 hatte ihn die englische Konigin Anna zum ersten Duke of Marlborough erhoben Zwischen 1709 und 1712 wurde nach Planen von Matteo Alberti als erster selbstandiger Galeriebau Europas die Gemaldegalerie Dusseldorf an das Schloss angebaut Kurfurst Jan Wellem und seine Gemahlin Anna Maria Luisa residierten in Dusseldorf wichen im Sommer oft nach Schloss Benrath aus fur die Jagd bezogen sie Schloss Bensberg Nach dem Tode Jan Wellems wurde die Hauptresidenz des Kurfursten unter seinem Nachfolger Karl Philipp 1718 nach Heidelberg und 1720 nach Mannheim verlegt sodass Schloss und Stadt Dusseldorf ihre herausgehobene Stellung wieder verloren Abbruch des Nordflugels und Umbau nach Planen Nosthofens 1755 Bearbeiten Im Jahre 1755 entschied sich Carl Theodor aufgrund der durch Brand und Feuchtigkeit verursachten Baufalligkeit des alten Schlosses fur einen Neubau Daher liess er den alten Nordflugel abbrechen 12 Bei den anderen Flugeln liess er die Brustwehren der Dacher entfernen und uber den gotischen Bogenstellungen des dritten Geschosses ein zusatzliches Geschoss als Wohnraume fur die Dienerschaft aufbauen Der Gebaudekomplex wurde mit steilen schweren franzosischen Dachern gekront die Entwurfe lieferte der Hofbaumeister Johann Nosthoffen auch Nosthofen genannt 13 14 1780 errichtete Nicolas de Pigage den neuen Marstall Beschiessung und Zerstorung 1794 und Wiederherstellungsbeschluss 1811 Bearbeiten Im Zuge des Ersten Koalitionskrieges kam es nach der Zweiten Schlacht bei Aldenhoven zur Belagerung der Stadt auf dem linken Rheinufer Heere des revolutionaren Frankreich erreichten den Rhein bei Neuss und Dusseldorf und beantworteten am Abend des 6 Oktober 1794 unter Jean Baptiste Kleber und Jean Baptiste Bernadotte 15 dem spateren Konig von Schweden eine Kanonade der kaiserlichen Truppen in der Stadt mit einer Beschiessung Dusseldorfs Daraufhin entstand in der Nacht auf den 7 Oktober ein Grossfeuer bei dem das Residenzschloss Kirche und Kloster der Colestinerinnen in der Ratinger Strasse der kurfurstliche Marstall an der Muhlenstrasse sowie viele Burgerhauser aus und abbrannten Die Beschiessung wurde von einem Unbekannten in einer Gouache gemalt Im Vordergrund ist die franzosische Batterie am linken Rheinufer im Bereich des fruheren Forts Dusselburg dargestellt Die Stadt ist erhellt von Flammen die aus dem Schloss und den Hausern an der Ratinger und an der Muhlenstrasse herausschlagen 16 Als Folge eines Landertausches zwischen Frankreich Pfalz Bayern und Preussen wurde 1806 das Grossherzogtum Berg gegrundet Zunachst wurde es von Joachim Murat regiert ab 1808 von Napoleon Bonaparte selbst Noch vor dem Landertausch hatte der pfalz bayerische Kurfurst Maximilian einen Grossteil der weltberuhmten Gemaldesammlung aus der Dusseldorfer Galerie abziehen lassen Sie stand seither weitgehend leer Als bekannt wurde dass Napoleon und seine Gemahlin Marie Louise im November 1811 das Grossherzogtum Berg und dessen Hauptstadt Dusseldorf besuchen wurden liess der franzosische Kommissar Jacques Claude Beugnot durch seinen Baudirektor Adolph von Vagedes Plane zur Renovierung von drei Galeriesalen und eines Treppenhauses des Schlosses anfertigen Die Raume wurden anschliessend nach Vagedes Vorgaben von den Malern J Petersen und Ludwig Pose dekorativ ausgemalt 17 Im Verschonerungsdekret vom 17 Dezember 1811 das Napoleon nach seinem Staatsbesuch im Gesetz Bulletin des Grossherzogtums Berg veroffentlichen liess war unter Art 5 vorgesehen dass das alte Schloss wiederhergestellt und eine Universitat darin untergebracht werden sollte 18 Nutzung und Bauten im 19 Jahrhundert Bearbeiten Das Konigreich Preussen das 1815 in die Rechtsnachfolge des Grossherzogtums Berg eintrat sah als neuen Hauptnutzer des Schlosses die 1819 reorganisierte Kunstakademie Dusseldorf vor Sie zog in Schloss und Gemaldegalerie ein Ihr Schaffen begrundete eine Kunststromung die als Dusseldorfer Malerschule weltberuhmt wurde Ein weiterer Nutzer des Schlosses wurde ab 1817 die Konigliche Munze Diese Munzprageanstalt war eine der drei staatlichen Munzen Preussens und bis 1848 dort untergebracht Sie war mit modernsten Kniehebelpressen aus der Herstellung von Diedrich Uhlhorn ausgestattet In den 1840er Jahren entschloss sich der preussische Fiskus die erhalten gebliebenen Teile des Schlosses fur den Provinziallandtag der rheinischen Stande die ab 1826 in Dusseldorf tagten und fur die Kunstakademie reprasentativ auszubauen Plane hierfur lieferten der Akademieprofessor Rudolf Wiegmann und der koniglich preussische Hofarchitekt Friedrich August Stuler Wiegmanns Entwurf fand nicht die Zustimmung des Konigs Stuler hatte zwei Planungsvarianten gezeichnet eine neogotische und eine im Stil der Neorenaissance 19 Fur Letztere sprach sich schliesslich auch der gutachterlich befragte Direktor der Kunstakademie Wilhelm von Schadow aus 1845 fand die Grundsteinlegung im Beisein von Konig Friedrich Wilhelm IV statt Der als Teil der Schlossruine noch stehende Turm wurde uber dem obersten Stockwerk mit einer Laterne aus rotlichem Naturstein bekront und mit einer Plattform versehen Die Idee dazu hatte wohl Friedrich Wilhelm IV hochstpersonlich geliefert und durch Stuler umsetzen lassen 20 Im Oktober 1851 fand die erste Standehaussitzung in den neuen Raumlichkeiten statt Relativ haufig wurden die 24 neuen Raume des Schlosses fur andere Nutzungen in Anspruch genommen So wurde dort etwa vom 15 Juli bis 1 Oktober 1852 die Provinzial Gewerbe Ausstellung fur Rheinland und Westphalen veranstaltet Bereits in der Bauphase wahrend der Deutschen Revolution 1848 1849 war die Anlage fur einige Monate von einem Bataillonsstab und zwei Infanteriekompanien belegt worden 21 Nach spatklassizistischen Planen von Carl Albert Kruger wurde in den Jahren 1866 bis 1869 das Gebaude der Gemaldegalerie Dusseldorf fur die Aufnahme der Koniglichen Landesbibliothek Dusseldorf umgebaut und erweitert 22 Brand 1872 und Abbruch des Sudflugels 1896 Bearbeiten In der Nacht vom 19 auf den 20 Marz 1872 brach aus nicht geklarter Ursache im Obergeschoss des rheinseitigen Schlossflugels ein Grossbrand aus der das ganze Schloss in Mitleidenschaft zog 23 Auch der fur das Standehaus genutzte Teil brannte aus Der im Schloss wohnende Akademie Inspektor Ludwig Holthausen konnte nachdem er den Brand bemerkt hatte sich und seine Familie nur noch durch Flucht in Sicherheit bringen Das alte Galeriegebaude samt dort gelagerter wertvoller Bestande der akademischen Kunstsammlung blieb dank dem Einsatz des Akademie Konservators Andreas Muller erhalten 24 Die verschiedenen Malerateliers der Kunstakademie mit ihren Gemalden gingen bei dem Grossbrand jedoch unter Nach dem Brand wurden einige Teile wie der Schlossturm nur notdurftig wiederhergestellt 4 Wilhelm Lotz der Leiter der Architekturklasse der Kunstakademie und Hermann Riffart entwickelten sodann Plane zu einem Wiederaufbau des Schlosses fur Zwecke der Kunstakademie 25 Hiergegen richteten sich Bedenken anderer Professoren die die Eignung des Schlosses als Akademiegebaude bezweifelten und bessere Raumlichkeiten forderten welche sie mit dem Neubau der Kunstakademie am Sicherheitshafen 1879 schliesslich erhielten Auch der Provinziallandtag der Rheinprovinz liess sich einen Neubau errichten das zwischen 1876 und 1880 erbaute Standehaus am Kaiserteich Der noch erhalten gebliebene Sudflugel des Schlosses wurde 1896 abgebrochen 12 Es blieb nur noch der Schlossturm in der von Pasqualini Wiegmann und Stuler geschaffenen Gestalt ubrig der Anfang des 20 Jahrhunderts Runder Turm genannt wurde 4 Rezeption BearbeitenThomas Coryat ein englischer Reiseschriftsteller der als einer der Vater der Grand Tour gilt schrieb in seinen 1611 veroffentlichten Crudities Die erste Stadt zu der ich kam war Dusseldorf eine hubsche Stadt im Herzogtum Kleve direkt am Rhein gelegen Sie ist bemerkenswert durch zwei Dinge Das eine ist ein grossartiger Palast der dem Herzog gehort und dann ist dort eine Residenz des herzoglichen Hofes Doch so wenig ich auch sah so bemerkte ich doch dass es der prachtigste Wohnsitz ist den ich in den ganzen Niederlanden sah Dieser Palast besitzt eine einzigartige Besonderheit ein Teil des Rheins ist schon von ihm uberbaut durch passende Gewolbe die zu diesem Zweck angelegt wurden 26 Heinrich Heine erinnerte sich an seine Dusseldorfer Kindheit mit folgenden Zeilen wir sassen vor der marmornen Statue auf dem Schlossplatz auf der einen Seite liegt das alte verwustete Schloss worin es spukt und nachts eine schwarzseidene Dame ohne Kopf mit langer rauschender Schleppe herum wandelt In der schwarzseidenen Dame verbirgt sich die Erinnerung an die ungluckliche Jakobe von Baden Literatur BearbeitenSonja Schurmann Die landesherrliche Burg das spatere kurfurstliche Schloss zu Dusseldorf In Guido de Werd Red Land im Mittelpunkt der Machte Die Herzogtumer Julich Kleve Berg 3 uberarbeitete Auflage Boss Kleve 1985 ISBN 3 922384 46 3 S 291 296 Annette Fimpeler Philippen Sonja Schurmann Das Schloss in Dusseldorf Droste Dusseldorf 1999 ISBN 3 7700 1120 1 Hatto Kuffner Edmund Spohr Burg und Schloss Dusseldorf Baugeschichte einer Residenz Julicher Geschichtsverein Julich u a 1999 ISBN 3 933969 05 0 Julicher Forschungen 6 Roland Kanz Jurgen Wiener Hrsg Architekturfuhrer Dusseldorf Dietrich Reimer Berlin 2001 ISBN 3 496 01232 3 Nr 11 auf S 9 Stadtmuseum Dusseldorf Fakten Grundrisse Modell Museumsfuhrer SchifffahrtMuseum im Schlossturm Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dusseldorfer Schloss Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hugo Weidenhaupt Von der franzosischen Zeit zur preussischen Zeit In Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Schwann im Patmos Verlag Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 Band 2 S 358 Hugo Weidenhaupt S 578 Vgl auch Abbildung in Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Kreises Dusseldorf In Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 3 Teil I L Schwann Dusseldorf 1894 S 60 Fig 20 Der Schlossturm vor der Wiederherstellung Digitalisat a b c d e Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 144 f Axel Kolodjiej Herzog Wilhelm I von Berg 1380 1408 VDS Verlagsdruckerei Schmidt GmbH Neustadt an der Aisch 2005 ISBN 3 87707 639 4 S 188 ff K L Strauven in Geschichte des Schlosses zu Dusseldorf 1872 S 17 13 Axel Kolodjiej S 195 a b c d Karl Bernd Heppe Das Dusseldorfer Stadtbild I 1585 1806 Dusseldorf 1983 Bildhefte des Stadtmuseums Dusseldorf Nr 4 S 5 Die Werke Friedrichs des Grossen 1 S 34 Abgerufen am 26 Marz 2023 Annette Fimpeler Philippen Sonja Schurmann Das Schloss in Dusseldorf Droste Verlag Dusseldorf 1999 ISBN 3 7700 1120 1 S 46 f Karl Leopold Strauven Ueber kunstlerisches Leben und Wirken in Dusseldorf bis zur Dusseldorfer Maler Schule unter Direktor Schadow Hofbuchdruckerei H Voss Dusseldorf 1862 S 13 a b Karl Bernd Heppe Das Dusseldorfer Stadtbild I 1585 1806 Dusseldorf 1983 Bildhefte des Stadtmuseums Dusseldorf Nr 4 S 22 Dusseldorfer Geschichtsverein Geschichte der Stadt Dusseldorf in zwolf Abhandlungen Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum Druck von C Kraus 1888 google com abgerufen am 26 Marz 2023 Seitenansicht des Dusseldorfer Schlosses Abgerufen am 26 Marz 2023 J F Wilhelmi Panorama von Dusseldorf und seinen Umgebungen J H C Schreiner sche Buchhandlung Dusseldorf 1828 S 53 Karl Bernd Heppe Das Dusseldorfer Stadtbild I 1585 1806 Dusseldorf 1983 Bildhefte des Stadtmuseums Dusseldorf Nr 4 S 44 Otto R Redlich Die Anwesenheit Napoleons I in Dusseldorf im Jahre 1811 Lintz Dusseldorf 1892 S 8 Digitalisat Gesetz Bulletin des Grossherzogtums Berg Nr 16 1811 S 282 ff veroffentlicht in Wolfgang D Sauer Dusseldorf unter franzosischer Herrschaft 1806 1815 Hauptstadt des Herzogtums Berg und des Generalgouvernements Quellensammlung In Dokumentation zur Geschichte der Stadt Dusseldorf Padagogisches Institut der Landeshauptstadt Dusseldorf Dusseldorf 1988 Band 11 S 47 Architekturmuseum der TU Berlin 26 Marz 2023 abgerufen am 26 Marz 2023 Annette Fimpeler Philippen Sonja Schurmann S 74 Archiv und Geschichte Abgerufen am 26 Marz 2023 Dieter Weber Dusseldorf 1288 1999 Das Bild der Stadt im Wandel der Jahrhunderte Boss Verlag Kleve 1990 ISBN 978 3 9223 8407 6 S 26 Die Kunst Akademie Schloss nach dem Brand Abgerufen am 26 Marz 2023 Karl Woermann Zur Geschichte der Dusseldorfer Kunstakademie Dusseldorf 1880 S 9 Annette Fimpeler Philippen Sonja Schurmann S 76 f Zitiert nach Annette Fimpeler Philippen Sonja Schurmann Das Schloss in Dusseldorf Droste Verlag Dusseldorf 1999 ISBN 3 7700 1120 1 S 3251 2275 6 7711111111111 Koordinaten 51 13 39 N 6 46 16 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dusseldorfer Schloss amp oldid 232208043