www.wikidata.de-de.nina.az
Das Fort Dusselburg war ein linksrheinisches Hornwerk der rechtsrheinischen Festung Dusseldorf Georges Louis Le Rouge Plan de Dusseldorp Capitale du Duche de Berg Am unteren Rand des Plans der Festung Dusseldorf aus dem Jahr 1758 ist die Darstellung einer idealtypischen Wiederherstellung des Forts Dusselburg oder dessen Gestalt vor dem Abriss im Jahr 1748 zu sehen Geschichte BearbeitenEin Manko der Festung Dusseldorf war dass sie vom linken Ufer des Rheins mit Kanonen deren Reichweite und Treffgenauigkeit sich bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts bedeutend entwickelt hatte gut beschossen werden konnte Mit Leichtigkeit waren dort am Rheindamm beim damaligen Dorf Oberkassel Batterien zu errichten welche durch den Damm gegen das Feuer der Festung Dusseldorf geschutzt waren Aus diesem Grund liess Johann Wilhelm von der Pfalz der als Kurfurst die Kurpfalz und ihre Nebenlander von Dusseldorf aus regierte auf dem seiner Residenzstadt gegenuberliegenden linken Rheinufer im Jahr 1700 das Fort Dusselburg als Aussenwerk errichten 1 Es sicherte nicht nur die Rheinseite der Festung Dusseldorf und des dortigen Residenzschlosses ab sondern als Bruckenkopf auch die linksrheinische Anlegestelle einer 1689 im Pfalzischen Erbfolgekrieg errichteten Gierponte welche Handel und Verkehr forderte und dem Kurfursten rasche Truppenbewegungen uber den Rhein ermoglichte insbesondere zwischen den Landesteilen Julich und Berg Besonders bemerkenswert ist an dieser Baumassnahme dass sie aufgrund linksrheinischer Lage auf fremdem Herrschaftsgebiet stattfand namlich dem Territorium Kurkolns und dass sie mangels Genehmigung ein Schwarzbau war Bereits 1689 hatte Johann Wilhelm eine erste Schanze zum Schutz der Gierponte aufwerfen lassen 2 Das Bauwerk bildete in den folgenden Jahrzehnten einen Streitgegenstand zwischen den Kolner Erzbischofen und dessen Domkapitel einerseits die wegen Verletzung ihrer Hoheitsrechte dessen Beseitigung forderten und den pfalzischen Kurfursten und deren Hofbeamten andererseits die in Verhandlungen Gegenleistungen Kurkolns verlangten 3 nbsp Plan der Dusseldorfer Festungs und Stadterweiterung von Michael Cagnon 1697 oder 1699Die Befestigungsanlage die bereits in einem 1697 oder 1699 datierenden Stadterweiterungsplan des Dusseldorfer Festungsingenieurs Michael Cagnon auftaucht wurde mit vergleichsweise geringen Mitteln gebaut Statt sonst ublichem Mauerwerk wurden als Basis bloss Erdwerke errichtet und mit Faschinen befestigt Auf dem Erdwerk erbaute man zwei kleinere Gebaude zur Kasernierung des Militarpersonals und materials ausserdem ein Wachthaus Im Spanischen Erbfolgekrieg als der franzosische General de Tallard mit einem Korps 1702 Kaiserswerth belagerte stellte dieser die Forderung auf dass Johann Wilhelm die auf kurkolnischem Boden errichtete Befestigung abzureissen habe woraufhin er die Antwort erhielt dass die Kurpfalz weitere Erwagungen hierzu treffen werde wenn die franzosische Seite eine bei Bonn errichtete Schanze und Schiffsbrucke beseitigt habe 4 Das Fort Dusselburg war so niedrig dass es bei Hochwasser vom Rhein uberschwemmt und damit unbenutzbar wurde Als am 3 Februar 1716 der zugefrorene Strom aufbrach wurde das Fort Dusseldorf durch Eisgang stark beschadigt Nachdem die Anlage 1720 1721 geschleift worden war schritten Johann Wilhelms Nachfolger Karl III Philipp und dessen Festungsingenieur Friedrich von Fremelle 1738 auf Grundlage privater Abmachungen mit Erzbischof Clemens August I zur Wiedererrichtung des Forts 5 nbsp Nachtlicher Artilleriebeschuss aus Stellungen am ehemaligen Fort Dusselburg und brennendes Residenzschloss in der Nacht vom 6 auf den 7 Oktober 1794Karl Theodor von der Pfalz liess die Anlage 1748 jedoch endgultig abreissen Verbliebene Graben bildeten allerdings noch eine Deckung fur Artillerie der franzosischen Revolutionsarmee die 1794 im Rahmen des Ersten Koalitionskriegs nach der Zweiten Schlacht bei Aldenhoven unter dem Kommando von Brigadegeneral Jean Baptiste Bernadotte vor Dusseldorf Stellung nahm Das anschliessende Bombardement der Stadt das am 6 Oktober 1794 um 22 Uhr nach einer Salve der Dusseldorfer Garnison begann setzte das Residenzschloss den Marstall das Colestinerkloster und mehr als 20 Privathauser in Brand 6 Fundamentreste des Forts traten 1854 bei Arbeiten zur Errichtung eines Hebeturms des Bahnhofs Ober Cassel der Aachen Dusseldorf Ruhrorter Eisenbahn 7 unter dem Erdreich einer weiteren Befestigungsanlage zutage die franzosisches Militar 1795 nach der Eroberung Dusseldorfs zur Ertuchtigung der Festung Dusseldorf aufgeschuttet hatte 8 Literatur BearbeitenM Kohtz 9 Geschichte der militarischen Verhaltnisse der Stadt Dusseldorf In Geschichte der Stadt Dusseldorf in zwolf Abhandlungen Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum Beitrage zur Geschichte des Niederrheins Jahrbuch des Dusseldorfer Geschichtsvereins Band 3 Kraus Dusseldorf 1888 S 429 432 Google Books Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Herchenbach Von Dusseldorf nach Langst Dusseldorf 1860 S 2 PDF Ernst von Schaumburg Johann Wilhelm Erbprinz und Pfalzgraf zu Neuburg Regent der Herzogthumer Julich und Berg 1679 1690 In Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins Band 8 1872 S 150 Google Books Edmund Spohr Dusseldorf Stadt und Festung Schwann Dusseldorf 1978 ISBN 3 5903 0241 0 S 174 193 f Daniel Schneider Theatri Europaei Band 16 Aussfuhrlich fortgefuhrte Friedens und Kriegs Beschreibung Band 2 1701 1703 Frankfurt am Main 1717 S 646 Google Books Hermann Weber Die Politik des Kurfursten Karl Theodor von der Pfalz wahrend des osterreichischen Erbfolgekrieges 1742 1748 Bonner historische Forschungen Band 6 Rohrscheid Bonn 1956 S 215 Fussnote 140 Karl Leopold Strauven Geschichte des Schlosses zu Dusseldorf von seiner Grundung bis zum Brand am 20 Marz 1872 F N Palm amp Co Dusseldorf 1872 S 35 Google Books Identisch mit der historischen Rheinstation der Bahnstrecke Monchengladbach Dusseldorf Hermann Ritter Zur Geschichte von Dusseldorf Nebst Beschreibung der Belagerung und Zerstorung von Kaiserswerth Dusseldorf 1855 S 20 Google Books Hauptmann des Niederrheinischen Fusilier Regiments Nr 39 Mitglied des Dusseldorfer Geschichtsvereins51 226413 6 765583 Koordinaten 51 13 35 1 N 6 45 56 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fort Dusselburg amp oldid 216531816