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Die Kramerstrasse gehorte neben der Altestadt zu den beiden Strassen in der Altstadt von Dusseldorf die bereits zum Zeitpunkt der Stadternennung 1288 vorhanden waren Die Strasse wurde damals vermutlich Am Ufer genannt 1 Sie lag hinter der westlichen Stadtbegrenzung vor dem Rheinufer Die Bebauung der Strasse anderte sich mehrmals im Laufe der Geschichte Nach 1945 wurde die Gebaudeflucht nach Osten zuruckgenommen und die bis zum Krieg noch bebaute Ostseite der Strasse weitgehend fur die Neugestaltung des Rheinuferbereiches verwendet Die Strasse wurde dadurch uberflussig und durch einen Ratsbeschluss vom 28 Marz 1968 aufgehoben 2 Kramerstrasseehemalige Strasse in der AltstadtWappenStrasse in DusseldorfKramerstrasseBlick in die Kramerstrasse rechts vom SchlossturmBasisdatenOrt DusseldorfOrtsteil Altstadt Dusseldorf Angelegt vor 1288Anschluss strassen ehemals zwischen spateren Burgplatz und Bereich westlich der JosephskapelleQuerstrassen Altestadt und BurgplatzTechnische DatenStrassenlange max 155 m Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bebauung 4 Einzelnachweise 5 Anmerkungen 6 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Abbruch des Hauserblocks am rechten Rheinufer vor der Lambertuskirche 1898 Die Kramerstrasse lag bezogen auf die aktuellen Verhaltnisse zwischen Burgplatz in Hohe des Schlossturms und dem Emilie Schneider Platz im Bereich des Schlossufers vor der Josephskapelle Genauere Daten und Angaben fur den Zeitpunkt der Anlegung der Strasse und der ersten Bebauung vor dem 13 Jahrhundert liegen nicht vor Uberwiegend wird angenommen dass zum Zeitpunkt der Stadtgrundung nur der ostliche Bereich der Strasse bebaut war Die westliche Begrenzung war die Stadtmauer oder deren Vorlaufer ein Erdwall zwischen Rheinufer und dem ursprunglichen Dorf 3 Der Beginn der Strasse lag im Bereich der Altestadt da Junker Schollers Haus unter Aldt Stadt und achtern der mauren im Landsteuerbuch von 1632 aufgelistet wurde Anm 1 Die Strasse endete sudwestlich im Bereich einer befestigten Hofanlage aus der sich die Burg der Grafen von Berg entwickelte und eine Brucke uber die Dussel angelegt war Von der Kramerstrasse aus war damals bereits ein Zugang zum Rheinufer die Lindentrappenpforte vorhanden Uber diese Pforte war der Rhein fur die Fischer zuganglich und wurde der Transport von Gutern von und zu den Rheinkahnen durchgefuhrt Anm 2 Ein Foto aus der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts zeigt noch eine Rampe die vom ehemaligen Tor zum Rheinufer hinunter fuhrte 4 An der Stelle wo heute das Haus der Familie Kampes am Burgplatz 28 steht ehemalige Gaststatte Am Schlossturm heute D Town begann damals die Kramerstrasse in Hohe des Schlossturms Geschichte Bearbeiten nbsp Tafel am Haus Burgplatz 28Wie bereits angefuhrt endete die Kramerstrasse im Bereich der spateren Burg Fundamente einer Brucke die von der Kramerstrasse uber die Dussel und den Wassergraben der Burg zum Gelande davor fuhrten wurden im 19 Jahrhundert freigelegt Die fruhsten urkundlichen Nachweise fur diese Brucke sind von 1353 und 1355 5 nbsp Stadtgebiet 1796 Kramerstrasse in der unteren Halfte ab linker unterer Begrenzung des Schlosses schrag zum Rheinufer verlaufend nbsp Rhein Werft 1889Die Kramerstrasse endete vor der ersten Stadterweiterung ab 1384 etwa 35 m weiter nordlich im Bereich des Schlossturmes und des dort gelegenen Sudtores der ersten Stadtbefestigung Spater dies ist in allen Stadtskizzen und Stadtplanen vom 16 Jahrhundert bis 1945 ersichtlich lag das letzte Gebaude auf der Ostseite in Hohe der Muhlenstrasse Der Burgplatz war kleiner als aktuell und begann erst ab Hohe der Muhlenstrasse Anm 3 Die ersten Gebaude auf der Ostseite der Strasse wurden von Handwerkern und Handlern mit ihren Laden bewohnt Letztere waren damit die Namensgeber der Strasse 6 Im Bereich der nordlichen Verlangerung aktuell hinter dem Emilie Schneider Platz lag sowohl das Stadthaus wie auch die Lindentrappenpforte uber die Fischer und Handler die alte Werft und damit den Rhein von der Stadt aus erreichten 7 Auch der erste Markt von Dusseldorf lag am Anfang von Altestadt und Kramerstrasse und vor dem Stadthaus 8 Dies gilt auch fur einen Zollturm der nach der Verlegung des Rheinzolles 1380 nach Dusseldorf bis zur Verlegung der Zollerhebung zur Zollstrasse im Bereich dieser nordlichen Verlangerung der Kramerstrasse und der dortigen Stadtmauer lag 9 Mit der Verdichtung der Bebauung in der Altstadt wurden auch auf der Westseite der Kramerstrasse Gebaude errichtet Der Besuch eines Gebaudes in der Kramerstrasse durch Herzog Johann von Julich Kleve und Berg ist fur den 30 Mai 1537 belegt 10 Nordostlich vom Stadthaus lag der Pulverturm der 1634 explodierte 11 12 Durch die Nahe zum Pulverturm wurden besonders im nordlichen Bereich der Kramerstrasse und am Anfang der Altestadt die dortigen Gebaude bei der Explosion uberwiegend vollig zerstort Anm 4 Die Schaden mussen grossflachig gewesen sein Noch fur 1642 wurde angefuhrt dass zwischen Rheinufer und der St Lambertus Kirche nun ein freier Platz sei 13 Der nachfolgende Wiederaufbau erfolgte relativ langsam da der Dreissigjahrige Krieg noch nicht beendet und die finanziellen Moglichkeiten in der Kriegszeit begrenzt waren Die Bebauung wurde beim Wiederaufbau im nordlichen Bereich der Kramerstrasse offensichtlich geandert Die Ruckseiten der neuen Hauser auf der Westseite waren nun gleichzeitig Bestandteil der Stadtmauer 14 Nur durch eine andere Bebauung in diesem Bereich wird erklarbar warum Jonker Schollers Haus statt im Nordwesten nun sudostlich auf einem neuen Grundstuck in unmittelbarer Nahe der St Lambertus Kirche gebaut wurde Anm 5 Der Stadtplan von 1796 zeigt eine beiderseitige Bebauung die auf der Westseite durch das Kohlentor der spatere Name der Lindentrappenpforte einen Zugang zum Rhein hatte Waren es zuerst uberwiegend einfache Burger die an der Strasse ihre Hauser hatten so siedelten sich spater auch beguterte Personen an Im Landsteuerbuch von 1632 werden bereits einige Gutsbesitzer die vor der Stadt ihre Guter hatten der Schultheis Caspar und einige Adelige als Hausbesitzer angefuhrt Auch H Ferber fuhrt in seinem Buch von 1889 viele hochgestellte Hauseigentumer an Als nach 1898 fur den Bau der Rheinuferstrasse mit der Vorschiebung des Rheinufers die gesamte Bebauung auf der Westseite der Verbreiterung des Rheinufers weichen musste blieben nur noch die Hauser auf der Ostseite stehen In diesen Hausern waren um 1900 noch 4 Laden und 1 Lokal nachweisbar 15 nbsp Stadtmauer vor der Kramerstrasse links ab Schloss 1647 nbsp Rheinfront mit Kramerstrasse und Rampe rechts das Dusseldorfer Schloss Franz Stegmann 1882 nbsp Am Kohlentor mit Haus Zum Drachenfels Kunstler Postkarte Fritz von Wille vor 1900 nbsp Das Kohlentor zu Dusseldorf Wilhelm Lommen vor 1895 nbsp Das alte Kohlentor in Dusseldorf Fritz Beinke 1902 nbsp Turm der Lambertuskirche davor die Kramerstrasse Foto Julius Sohn 1937 Bebauung BearbeitenVon der ersten Bebauung liegen keine genaueren Informationen vor Erste konkrete Daten und Namen von Eigentumern fur die Kramerstrasse sind im Landsteuerbuch von 1632 dokumentiert Wie bei vielen Hausern in der Altstadt wurden ab diesem Zeitpunkt auch einige Hausernamen uberliefert Fur die Westseite der Kramerstrasse sind dies Nr 1 Drachenfels Nr 7 Im eisernen Kreuz Nr 11 In den sieben Sternen und Nr 15 Zum Elephanten Fur Haus Nr 19 dem letzten auf dieser Seite vor dem Schloss ist bekannt dass dieses zeitweise das Furstliche Knaben und Pagenhaus war 16 1699 wurde in diesem Gebaude ein grosser Ballsaal eingerichtet 17 Von 1825 bis 1897 war in diesem Gebaude des Leihaus der Stadt untergebracht 18 Das Haus Drachenfels lag neben dem Kohlentor und in ihm wurde im 19 Jahrhundert bis zum Abriss um 1900 eine Wirtschaft Zum Drachenfels betrieben Dieses Lokal war auch der Wartesaal fur Reisende die Rheinschiffe fur ihre Reisen benutzten und hier auf die Information der bevorstehenden Abfahrt der Schiffe warteten 4 Die Hauser Nr 4 und 6 auf der Ostseite der Kramerstrasse lagen seit ihrem Bau nach der Explosion des Pulverturmes mit ihrer Vorderfront in der Verlangerung der Altestadt Richtung Rheinufer schrag gegenuber der Josephskapelle Nr 4 war das Eckhaus und dieses Gebaude wurde nach 1634 von Jonker Scholler als Ersatz fur das Haus das auf der Westseite lag und 1634 vollig zerstort worden war neu errichtet Anm 6 Das Haus nun auf der Ostseite gelegen gehorte noch 1645 Freiherr von Scholler 19 Zu Beginn des 18 Jahrhunderts war dieses Haus bereits wieder baufallig und wurde 1713 fur den Hofmaler Douven neu errichtet Weiteres hierzu unter Douvenhaus Das nachste Haus Nr 6 wurde Zur Stadt Rom genannt und lag gleichfalls vor der St Lambertus Kirche Die Hauser die vor dem Hauptportal der Kirche lagen wurden bei der grosseren Umgestaltung der Altstadt in den 1830er Jahren bereits abgerissen und damit der Zugang zur Kirche deutlich verbessert 20 Die Hauser Nr 8 bis 18 waren vornehme Burgerhauser die wieder auf der normalen Ostseite der Kramerstrasse lagen Im Haus Nr 18 dem letzten im Schlossbereich wohnten bis 1816 fur langere Zeit die Grafen und Freiherrn von Hochstede die hohe Positionen am herzoglichen Hof und im Herzogtum hatten 21 Anm 7 nbsp Haus Zur Stadt Rom links und Douvenhaus rechts um 1911 nbsp Skizze stellt vermutlich Haus Nr 18 darEinzelnachweise Bearbeiten Herrmann Kleinfeld in Dusseldorfs Strassen und ihre Benennungen 1996 Grupello Verlag S 207 Archiv der Stadt Dusseldorf in Geschichtsdatei Band K M S 97 In Zeitschrift des Dusseldorfer Geschichtsverein 1883 Nr 6 S 138 128 Onlinefassung a b Alfons Houben in Dusseldorf Wie es damals war wie es heute ist WI Verlag 1983 S 10 Karl Leopold Strauven In Geschichte des Schlosses zu Dusseldorf 1872 S 23 19 Karl Leopold Strauven In Geschichte des Schlosses zu Dusseldorf 1872 S 8 11 4 7 Dusseldorfer Geschichtsverein in Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum 1888 S 478 461 Herrmann Kleinfeld in Dusseldorfs Strassen und ihre Benennungen 1996 Grupello Verlag S 208 Dusseldorfer Geschichtsverein in Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum 1888 S 437 420 Archiv der Stadt Dusseldorf in Geschichtendatei Band K M S 97 Archiv der Stadt Dusseldorf in Geschichtendatei Band Q S S 27 H Ferber in Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf 1889 Beilage I S 69 Dusseldorfer Geschichtsverein in Band 3 1888 S 90 86 In Weblink Stadtarchiv Dusseldorf unter Stichwort Kramerstrasse Archiv der Stadt Dusseldorf in Band Q S S 119 H Ferber in Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf 1889 Teil I S 61 66 Karl Leopold Strauven In Geschichte des Schlosses zu Dusseldorf 1872 S 36 32 Archiv der Stadt Dusseldorf in Geschichtendatei Band K M S 171 H Ferber in Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf 1889 Teil I S 65 In Bericht uber den Stand und die Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Dusseldorf Abschnitt Verordnungen und Bekanntmachungen der koniglichen Regierung Nr 372 Zeitraum 1 April 1899 bis 31 Marz 1900 1831 Nr 64 S 404 407 H Ferber in Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf 1889 Teil I S 66 Anmerkungen Bearbeiten In diesem Landsteuerbuch von 1632 S 12 2 wird Jonker Schollers Haus in der Fortsetzung der westlichen Kramerstrasse im neuen Abschnitt Aldt Stadt und achter der mauren am pulverthorm angefuhrt Das ursprungliche Schollersche Haus muss also nordwestlicher als der Neubau nach 1634 gelegen haben K L Strauven gibt in der Geschichte des Schlosses zu Dusseldorf von 1872 auf Seite 27 23 an dass das Thor an der Lindentrappe bereits in der alten Kernstadt vorhanden war In einer Verkaufsanzeige in den Gulich und bergischen wochentlichen Nachrichten 1774 Nr 49 S 329 wird auf der Kramerstrasse das vormalige Gellerhaus vor dem Schloss gelegen angeboten H Ferbers Buch Historische Wanderung von 1889 enthalt als Beilage I eine Liste der vielen zerstorten und stark beschadigten Hauser Neben vielen anderen werden sowohl Burgerhaus wie Schollerhaus angefuhrt H Ferber in seinem Buch Historische Wanderung von 1889 Teil I S 64 Es kann ursprunglich unmoglich so geplant und in der That lag 1632 das jetzt ostlich gelegene Eckhaus Nr 8 auf der westlichen Seite der Kramerstrasse Dass H Ferber unterschiedliche Hausnummern fur dieses Haus anfuhrte durfte auf die neue Lage vor der Altestadt zuruckzufuhren sein Die abgebildete Hausskizze von Paul Sultenfuss durfte dieses Hochstede Haus darstellen H Ferber gibt in seinem Buch an dass hinter dem Haus ein Garten lag Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kramerstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Das Landsteuerbuch Dusseldorf s von 1632 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Geschichte des Dusseldorfer Schlosses Heinrich Ferber Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf 1889 Teil I Kremerstrasse S 61 66 ub uni duesseldorf de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kramerstrasse Dusseldorf amp oldid 239365728