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Matteo Graf Alberti auch Matteo d Alberti 18 November 1647 in Venedig 23 Dezember 1735 ebenda war ein italienischer Architekt und Ingenieur Matteo Alberti Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gesicherte Werke 3 Zuschreibungen Auswahl 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMatteo Alberti wurde als altester Sohn von Francesco Alberti 1619 1687 und dessen Frau Isabetta am 18 November 1647 geboren 1 Die im 15 Jahrhundert von Florenz nach Venedig ausgewanderte Familie Alberti gehorte dem zweiten Stand der venezianischen Bevolkerung an Dieser bestand aus dem niederen Adel und angesehenen Familien des Burgerstandes Von seinem Vater einem Militar und Tiefbauingenieur wurde er wahrscheinlich ausgebildet Er besass Kenntnisse in der Mathematik Geometrie Perspektive und den Militarwissenschaften Eine fruhe und schnelle Karriere machte ihn ab 1666 zum Sachverstandigen in der Stadtverwaltung Venedigs 1680 war er Ordentlicher Sachverstandiger und man bestatigte ihn nach dem Tode seines Vaters 1687 als dessen Nachfolger In diesen Jahren unternahm er mehrere Auslandsreisen Nach seinen Aufenthalten in Frankreich England und Holland kehrte er 1684 nach Venedig zuruck und nahm Beziehungen zum herzoglichen Hof in Mantua auf Am 17 Februar 1685 erhielt er einen Grafentitel von dem Herzog Ferdinando Carlo 1685 1708 Herrscher von Mantua Von nun an nannte er sich Cavaliere Conte Matteo Alberti Erneute Reisen ins Ausland fuhrten ihn erstmals auch nach Deutschland wo er mit dem Pater Vincenzo Coronelli dessen Globen verkaufte Der von Coronelli gegrundeten ersten geografischen Gesellschaft der Welt der Accademia cosmografica degli argonauti gehorte er an 2 Nach der gescheiterten Reparatur eines Deiches wurde er 1693 erneut aus Venedig verbannt erstmals 1689 Gemeinsam mit seinem Bruder Sebastiano verliess er die Stadt und ging nach Wien Durch die Vorfuhrung eines Erd und Himmelsglobus am kaiserlichen Hofe erlangte Matteo Alberti die Aufmerksamkeit des Kaisers Leopold I Am 28 April 1694 wurde Alberti in den Reichsritterstand erhoben nbsp Albertis nicht verwirklichter Plan eines Schlossneubaus als dessen gedachter Standort sowohl Heidelberg als auch Dusseldorf 3 4 in Betracht gezogen wurdenHier am Wiener Hofe kam es vermutlich zum Zusammentreffen von Matteo Alberti mit Johann Wilhelm II von der Pfalz 1694 trat er in den Dienst des Kurfursten und ging mit ihm in dessen Residenzstadt Dusseldorf Am 3 Marz 1695 wurde Matteo Alberti in den pfalzischen Grafenstand erhoben Im Grafenstandsdiplom bezeichnete man ihn als Generalsuperintendent der Festungen Gewasser Walder Bauten aller Art und technischen Werke Diese Leitungs und Verwaltungsaufgaben wurden mit der Zeit stark erweitert Er war fur die Festungswerke und fur Massnahmen gegen Uberschwemmungen des Rheins sowie dadurch entstandene Schaden verantwortlich Die Uberwachung des Handels im Land gehorte mit zu seinen Aufgaben Somit bekleidete Alberti die Amter vergleichbar denen eines Oberbaudirektors und obersten Wirtschaftsbeamten Auch wahrend seiner Zeit am Dusseldorfer Hofe unternahm er sowohl aus privatem wie aus dienstlichem Anlass einige langere Reisen Eine 1698 unternommene Reise nach Paris diente auch dem in Aussicht genommenen Erwerb eines bedeutenden Kunstnachlasses Unter Albertis Leitung arbeiteten verschiedene Kunstler in Dusseldorf Sein bedeutendster Schuler war der Venezianer Giacomo Leoni der 1715 die Quattro libri von Andrea Palladio herausgab nach Albertis vermutlichem Weggang 1712 nach London ging und zu den Architekten des englischen Palladianismus gehorte In Albertis Dusseldorfer Zeit fallen samtliche seiner uberlieferten Bauwerke Da der Kurfurst am 8 Juni 1716 verstorben war da dessen Bruder und Nachfolger Philipp von der Pfalz die Residenz nach Heidelberg verlegte und die Dusseldorfer Kunstler entliess kehrte Matteo Alberti nach Venedig zuruck Uber Albertis letzte venezianische Periode ist kaum etwas bekannt Fur seinen Freund den Patrizier Domenico Cottoni erstellte er ein Gutachten uber die Bonifikation seiner Landereien Er starb am 23 Dezember 1735 und wurde in einem Familiengrab in S Angelo Michele beigesetzt Albertis architektonisches Werk ist an verschiedene Phasen der europaischen Baukunst der letzten beiden Jahrhunderte gebunden Gesicherte Werke BearbeitenAltes Opernhaus Dusseldorf Nachfolger fur das zwischen Ratinger Strasse und Muhlenstrasse gelegene Tummelhaus zerstort 5 Ertuchtigung und Erweiterung der Festung Dusseldorf Neues Schloss Bensberg Schlossprojekt fur Heidelberg oder Dusseldorf nicht ausgefuhrt Ursulinenkirche St Corpus Christi Koln Galeriegebaude Dusseldorf nur der entstellte Ostflugel erhalten Zuschreibungen Auswahl BearbeitenColestinerinnenkloster Dusseldorf Hondheimsches Palais Dusseldorf Grupello Haus Dusseldorf Palais Schaesberg Dusseldorf Ursulinenklosters Dusseldorf Schloss Malberg in der Eifel Karmelitessenkirche St Joseph Dusseldorf Jesuitenkolleg Koln Giebelfassade Nordwest und Westtrakt im Hof diverse Burgerhauser Altare Kanzeln und EpitaphienSonstiges BearbeitenDie Freimaurerloge Matteo Alberti zu Bensberg benannte sich nach Alberti da es Hinweise gabe dass Kurfurst Johann Wilhelm einen Schriftverkehr vorfreimaurerischen alchimistischen Inhaltes mit ihm gefuhrt habe Literatur BearbeitenJorg Gamer Matteo Alberti Oberbaudirektor des Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz Herzogs zu Julich und Berg etc Schwann Dusseldorf 1978 ISBN 3 590 29018 8 Die Kunstdenkmaler des Rheinlandes Beih 18 Zugleich Dissertation an der Universitat Heidelberg Philosophisch Historische Fakultat 1962 Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker Leipzig 1983 1986 Band 2 S 91 92 Hermann Board Alberti Graf Matteo In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 1 Aa Antonio de Miraguel Wilhelm Engelmann Leipzig 1907 S 212 Textarchiv Internet Archive Theodor Levin Beitrage zur Geschichte der 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