www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herrschaft Hardenberg war im Spatmittelalter und in der Fruhen Neuzeit eine Unterherrschaft des Herzogtums Berg und umfasste neben den Dorfern Neviges und Langenberg die Bauerschaften von Nord nach Sud Dilldorf Vossnacken Rottberg Richrath Wallmichrath Nordrath Windrath Kuhlendahl Grosse Hohe Untensiebeneick Donberg Kleine Hohe und Obensiebeneick Sie wurde 1808 aufgehoben Herrschaft Hardenberg hervorgehoben in einer Karte des Herzogtums Berg von ca 17001 Langenberg und Deilbach2 Schloss Hardenberg heute zu Neviges 3 Neviges4 Tonisheide heute Velbert Neviges Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaft 3 Amtmanner 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lageplan Herrschaft HartenbergNach Ludwig Bender der 1879 die erste umfassende Darstellung uber die Herrschaft Hardenberg vorlegte wird ein hochadliges Geschlecht der Herren von Hardenberg erstmals 1145 urkundlich greifbar damals mit dem Grafentitel spater als Dynasten oder Freiherren bezeichnet Diese konnten ihre Eigenstandigkeit gegenuber den aufstrebenden benachbarten Territorien von Berg und Mark jedoch nur bis 1354 bewahren als sie ihre Herrschaft an Gerhard von Julich Berg verkauften und sich selbst auf Burg Hardenstein bei Witten niederliessen nbsp Schloss Hardenberg Velbert Danach war Hardenberg ein bergisches Amt das jedoch mit dem Schloss Hardenberg regelmassig an verschiedene Adelige um hohe Summen verpfandet wurde 1496 gingen Schloss und Amt als erbliches Lehen an Bertram von Gevertshagen uber 1529 kam die Herrschaft auf dem Erbwege an die Familie von Bernsau Bei der Belehnung 1651 wurde Hardenberg erstmals als bergische Unterherrschaft bezeichnet Wie die andere bergische Unterherrschaft Broich war sie weitgehend selbstandig Die Einwohner zahlten nicht die bergischen Steuern doch wurden auf sie die an den Herzog abzufuhrenden Unterherrengelder umgelegt An den bergischen Zollstatten wurden sie wie Fremde behandelt Wenngleich die Untertanen an das bergische Hofgericht nach Dusseldorf appellieren konnten hatten die Herren von Hardenberg die volle Gerichtsbarkeit wie die in der Bauerschaft Grosse Hohe gelegene Richtstatte ausweist In den 1570er Jahren holte Wilhelm IV von Bernsau der Inhaber der Herrschaft reformierte Prediger an die Kirche in Neviges Unter seinem Schutz fand 1589 die erste Bergische Synode statt Die Gemeinde in Langenberg wandte sich dagegen erst 1593 vom Luthertum der Lehre der Reformierten zu Nach der Ruckkehr Johann Sigismunds von Bernsau 1649 zum Katholizismus und der Ubernahme der Seelsorge 1676 durch Franziskaner bildete sich wieder eine katholische Gemeinde Die Wallfahrt zu einem 1680 nach Hardenberg verbrachten Marienbild forderte den im gleichen Jahr begonnenen Klosterbau und man konnte 1728 die noch heute existierende alte Wallfahrtskirche St Maria Empfangnis fertigstellen Gegen die Aufhebung des Franziskanerklosters opponierten neben der Familie von Wendt auch Burger und Gastronomen welche mit dem Kloster auch die damit verbundene Wallfahrt und auch die wiederum damit verbundenen Einnahmen bedroht sahen So fiel das Kloster als letztes Mendikantenkloster des Herzogtums Berg der Sakularisation von 1803 zum Opfer blieb aber auch nach 1806 Standort von Pfarre und Schule so dass eine Basis fur die Verlegung des Franziskaner Zentralklosters von Wipperfurth nach Hardenberg im Jahre 1812 gegeben war Damit kehrte klosterliches Leben zuruck und uberstand die Zeit bis 1845 als die preussische Krone die Aufnahme neuer Mitglieder wieder erlaubte Das Franziskanerkloster bestand letztlich bis 2020 In diesem Jahr verliessen die letzten sieben Franziskaner Hardenberg Sie wurden von der Priestergemeinschaft St Martin abgelost die seither die ortliche Marienwallfahrt betreut 1 Auf weiterem Erbwege wurde Jobst Dietrich von Wendt am 17 Marz 1698 2 mit der Herrschaft Hardenberg belehnt Die Familie von Wendt hatte die Herrschaft bis zu ihrer Aufhebung im Jahre 1806 wahrend das napoleonische Grossherzogtum Berg gebildet wurde inne Aus der Herrschaft Hardenberg wurde nunmehr die Munizipalitat Hardenberg die 1815 Teil des Konigreichs Preussen wurde Wirtschaft BearbeitenWirtschaftliche Bedeutung fur die Herrschaft hatten neben der Wallfahrt und der Landwirtschaft der Bergbau auf Blei und die Alaungewinnung sowie die Leinen und Bandherstellung als Hausgewerbe In den nahe Velbert gelegenen Bauerschaften Richrath und Rottberg spielte die Schlosserherstellung bereits seit dem 16 Jahrhundert eine Rolle Amtmanner BearbeitenFolgende Amtmanner sind urkundlich belegt 3 1361 Peter von Kalkum amptman tzo HardenbergheSiehe auch BearbeitenBergische Amterverfassung im Jahr 1363Literatur BearbeitenLudwig Bender Geschichte der vormaligen Herrschaft Hardenberg im Bergischen von der Urzeit bis zu ihrer Aufhebung Langenberg 1879 digital Kurt Wesoly Stadteatlas Neviges Koln 2001 Albrecht Brendler Auf dem Weg zum Territorium Verwaltungsgefuge und Amtstrager der Grafschaft Berg 1225 1380 Inaugural Dissertation Bonn 2015 S 204 211 Einzelnachweise Bearbeiten Mike Kunze Die Sakularisation im Herzogtum Berg Hrsg Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Dusseldorf 2022 3 1 2 2 Hardenberg 3 2 2 4 Das Zentralkloster Wipperfurth Hardenberg S 178 201 226 246 1585 S uni duesseldorf de PDF abgerufen am 25 Februar 2023 Ludwig Bender S 77 Zugriff am 21 April 2014 Brendler 2015 S 211 Amter und Herrschaften im Herzogtum Berg Amt Angermund Amt Beyenburg Amt Blankenberg Amt Bornefeld Amt Bornefeld Huckeswagen Amt Elberfeld Herrschaft Broich Herrschaft Hardenberg Amt Huckeswagen Amt Kaiserswerth Amt Landsberg Amt Lowenburg Amt Lulsdorf Amt Mettmann Amt Miselohe Amt Monheim Herrschaft Odenthal Amt Porz Amt Solingen Amt Steinbach Amt Windeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Hardenberg amp oldid 233971341