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Die Burg Stahleck ist eine Hohenburg im Mittelrheintal auf dem Gebiet der Stadt Bacharach im rheinland pfalzischen Landkreis Mainz Bingen knapp 50 Kilometer sudlich von Koblenz Ihr wassergefullter Halsgraben ist eine Seltenheit in Deutschland Burg Stahleck vom rechtsrheinischen Ufer gesehen Sudosten Burg Stahleck von Nordwesten gesehenLuftbild der Burg von NordenDer Name der Burg setzt sich aus den mittelhochdeutschen Wortern stahel fur Stahl und ecke als Bezeichnung fur einen Bergsporn zusammen und bedeutet unbezwingbare Burg auf einem Bergsporn 1 Sie wurde wahrscheinlich Ende des 11 oder zu Beginn des 12 Jahrhunderts errichtet und war ein kurkolnisches Lehen 2 3 Seit Bacharach unter den Pfalzgrafen bei Rhein zum Handels und Stapelplatz unter anderem fur den pfalzisch rheingauischen Weinhandel geworden war 4 fungierte die Anlage gleichzeitig als Zollburg Ab Anfang des 13 Jahrhunderts war Stahleck in Wittelsbacher Besitz und verblieb dort bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts obwohl sie wahrend des Dreissigjahrigen Krieges von verschiedenen Parteien insgesamt achtmal belagert und erobert wurde 1689 durch Sprengungen im Pfalzischen Erbfolgekrieg stark beschadigt war Stahleck nach Ende des pfalzischen Kurstaats Ruine und Eigentum des franzosischen Staats der sie gemass den Bestimmungen des Wiener Kongresses 1815 an das Konigreich Preussen abtreten musste Der seinerzeit in Koblenz beheimatete Rheinische Verein fur Denkmalpflege und Heimatschutz erwarb die Burganlage 1909 von der preussischen Domanenverwaltung und liess sie ab 1925 als Jugendherberge wiederaufbauen Der Ausbau wahrend der 1920er und 1930er Jahre hatte deutschlandweite Vorbildfunktion 4 Vollstandig wiederhergestellt war die Burg jedoch erst im Jahr 1967 mit Abschluss der Arbeiten am Bergfried Der Jugendherbergsbetrieb wird bis heute fortgefuhrt Innenbesichtigungen sind daher nicht moglich Von der grossen Aussichtsterrasse bietet sich aber eine gute Aussicht auf das dortige Obere Mittelrheintal als dessen Teil die Anlage seit 2002 zum UNESCO Welterbe gehort Wegen der Bedeutung als besonders wertvolles historisches Gebaude steht Burg Stahleck zudem seit 1989 nach den Vereinbarungen der Haager Konvention unter Schutz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Hauptsitz der Pfalzgrafschaft bei Rhein 1 3 Wittelsbacher Herrschaft 1 4 Zerstorungen im 17 Jahrhundert 1 5 Franzosisches und preussisches Eigentum 1 6 Wiederaufbau als Jugendherberge 1 7 Die Burg in der Zeit des Nationalsozialismus 1 8 Nachkriegsjahre und heutige Nutzung 2 Architektur 2 1 Baubestand bis 1689 2 2 Heutiger Baubestand 2 2 1 Palas 2 2 2 Bergfried 2 2 3 Schildmauer und Eingang 2 2 4 Sonstige Bauten 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Etwa ab dem Jahr 1000 war Bacharach vermutlich im Besitz der Kolner Erzbischofe die Stahleck vielleicht als sudlichen Vorposten ihres Erzbistums zur Sicherung des weit entfernten Besitzes grundeten 4 Die Anlage entstand wahrscheinlich um die Wende vom 11 zum 12 Jahrhundert eventuell anstelle einer alteren Befestigung und war Sitz ihres Schutzvogts Sie war damit nicht nur die erste grossere Burg nordlich von Bingen und Rudesheim 5 sondern zahlt auch zu den altesten Burgengrundungen am Mittelrhein 6 Im Jahr 1120 21 erschien erstmals ein Gozwin von Stalecke in Urkunden 7 Es handelte sich dabei um Goswin Graf von Hochstadt und Bildhausen der 1135 auch unter dem Namen Cozwinus de Staelechae 1 als kurkolnischer Lehnsnehmer der Burg Stahleck verburgt ist Er stammte aus einem mainfrankischen Geschlecht und hatte die Burg durch Heirat mit Luitgard von Hengebach der Witwe des 1102 verstorbenen Heinrich I von Katzenelnbogen erhalten Von diesem Zeitpunkt an nannte er sich nach seinem neuen Besitz Goswin von Stahleck Hauptsitz der Pfalzgrafschaft bei Rhein Bearbeiten Goswins Sohn Hermann heiratete wohl Ende der 1120er Jahre Gertrud von Schwaben die Schwester Konig Konrads III 8 Nachdem er 1140 mit der Burg Stahleck belehnt worden war 9 erhielt er 1142 von seinem Schwager zusatzlich die Pfalzgrafschaft bei Rhein als Lehen Hermann wurde damit zu einem der hochsten Wurdentrager des romisch deutschen Reiches 10 Das Viertaler Gebiet bestehend aus den Ortschaften Bacharach Steeg Diebach und Manubach und den Burgen Stahleck Furstenberg und Stahlberg mit Stahleck als Herrschaftsmittelpunkt war Kerngebiet des spateren pfalzgraflichen Territoriums am Rhein Fur die Zeit seiner Teilnahme am Zweiten Kreuzzug ubertrug Konrad III seinem Lehnsmann Hermann von Stahleck das Amt des Reichsverwesers Nach dem Tod Hermanns 1156 ubergab Kaiser Friedrich Barbarossa die Pfalzgrafschaft an seinen Halbbruder Konrad von Hohenstaufen 11 Seine Tochter Agnes war Konrads einzige Erbin Damit Burg und Pfalzgrafschaft im Besitz der Familie bleiben konnten wandelte der Kolner Erzbischof Philipp von Heinsberg das Mannlehen im Jahr 1189 in ein Kunkellehen um sodass Stahleck und die eintraglichen Vogteirechte fur Konrads Tochter gesichert waren Dem Willen Heinrichs VI folgend sollte seine kaiserliche Cousine Agnes den franzosischen Konig Philipp II heiraten doch dieser Plan scheiterte Mit dem franzosischen Eheprojekt hatte sich Konrad bereits einverstanden erklart doch als er nicht auf der Burg Stahleck weilte heiratete seine Tochter mit Hilfe ihrer Mutter dort 1193 1194 heimlich Heinrich den Alteren von Braunschweig Sohn des verfeindeten Welfenherzogs Heinrich des Lowen der schon fruher um ihre Hand angehalten hatte und den sie liebte 12 Die vom Trierer Erzbischof Johann I geschlossene Verbindung ging unter dem Namen Hochzeit von Stahleck in die Geschichte ein Die Stahlecker Heirat brachte die Aussohnung zwischen den Staufern und der welfischen Familie die jedoch durch den fruhen Tod Heinrichs VI und die Doppelwahl von 1198 keinen langen Bestand hatte 13 Nach dem Tod Konrads im November 1195 folgte ihm Heinrich der Altere als Pfalzgraf nach und kam in den Besitz der Burg 1212 verzichtete er jedoch auf den Titel und die damit verbundenen Rechte zugunsten seines Sohnes Heinrich des Jungeren Da dieser schon 1214 in jungen Jahren und kinderlos starb fiel Stahleck an dessen jungere Schwester Agnes Die restliche Pfalzgrafschaft wurde ohne die Allodiale der Stahlecker als erledigtes Reichslehen eingezogen und anschliessend an den bayerischen Herzog Ludwig I aus dem Haus Wittelsbach gegeben Wittelsbacher Herrschaft Bearbeiten nbsp Durch die Heirat Otto des Erlauchten mit der Welfin Agnes kam die Burg Stahleck an die Wittelsbacher Olgemalde eines unbekannten Malers des 16 Jh Ludwig I hatte bereits 1212 seinen sechsjahrigen Sohn Otto II mit Agnes von Braunschweig verlobt und sicherte ihm durch die Eheschliessung 1222 den Besitz der Vogtei Bacharach der Burg Stahleck und umfangreicher Landereien welche Agnes mit in die Ehe brachte Unter Otto II kam es 1243 zur Beilegung eines langen schon seit 1156 schwelenden Streits mit den Kolner Erzbischofen um die mit Stahleck verbundene Lehnshoheit 14 in der Folge wurde er auch mit den Burgen Furstenberg und Stahlberg belehnt Ludwig I verlegte seinen Hauptsitz 1214 nach Heidelberg 15 sodass Burg Stahleck fortan nur noch sporadisch genutzt und von Burggrafen verwaltet wurde die sich Ritter von Stahleck nannten Ab dem 15 Jahrhundert nahmen Amtmanner die Verwaltungsaufgaben wahr Sie stammten ausnahmslos aus dem Ministerialadel unter ihnen waren Mitglieder der Familien Knebel von Katzenelnbogen von Sponheim und von Waldeck Obwohl die Burganlage nicht mehr Herrschaftsmittelpunkt der Pfalzgrafschaft war fanden dort noch bis in das 15 Jahrhundert wichtige Furstenversammlungen statt Beispiele dafur sind die Konigswahl des Wittelsbachers Ludwigs IV im Mai 1314 und die Hochzeit des romisch deutschen und bohmischen Konigs und spateren Kaisers Karls IV mit Anna der einzigen Tochter des Pfalzgrafen Rudolf II am 4 Marz 1349 Ausserdem war die Anlage wahrend des 14 Jahrhunderts mehrfach Pfandobjekt Um die Kosten seiner Konigswahl aufbringen zu konnen verpfandete Ludwig IV die Burg im Dezember 1314 fur 58 300 Pfund Heller an den bohmischen Konig Johann von Luxemburg und seinen Onkel den Trierer Kurfursten Balduin 14 Im Juli 1328 mussten die beiden neben den Burgen Stahlberg und Braunshorn auch die Burg Stahleck als Burgschaft fur eine Suhneleistung an Grafin Loretta von Sponheim ubergeben In der Folgezeit wurde sie deshalb treuhanderisch vom Grafen Wilhelm I von Katzenelnbogen verwaltet bis die volle Summe von 15 000 Pfund 16 bezahlt war Ausserdem wurde Stahleck 1346 dem Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau geoffnet 17 Nachdem die Anlage bei der pfalzischen Landesteilung 1353 an Ruprecht den Jungeren gefallen war wurde sie zwischen 1344 und 1366 18 als hochster Punkt in die Stadtbefestigung Bacharachs einbezogen Ruprechts gleichnamiger Sohn feierte dort Ende des Jahres 1400 nach der Absetzung Konig Wenzels von Luxemburg seine Wahl zu dessen Nachfolger als Romisch deutscher Konig 19 Nach einem 1408 von Konig Ruprecht ausgerichteten Fest fur die Reichsfursten verlor Stahleck allmahlich seine Bedeutung fur das Heilige Romische Reich Im Jahr 1442 fand dort noch einmal ein Treffen der Reichsfursten statt als Pfalzgraf Ludwig IV den zur Kaiserkronung nach Aachen ziehenden Konig Friedrich von Osterreich empfing und ihm zu Ehren ein grosses Fest gab 20 aber im Laufe des 15 und 16 Jahrhunderts versank die Burg Stahleck in der Bedeutungslosigkeit Zerstorungen im 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Spanische Soldaten verteidigen die Burg 1632 gegen schwedische Truppen Ausschnitt aus einem Kupferstich von Matthaus Merian nbsp Die beschadigte Burg Stahleck im Jahr 1663 auf einer Zeichnung von Lambert DoomerDie mittelalterliche Bausubstanz wurde nach Einfuhrung der Feuerwaffen um eine Geschutzplattform an der Nordostseite der Anlage erweitert Sie sollte den Zuweg zur Burg sichern Trotz dieser Verstarkung wurde die Anlage wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs mehrfach belagert erobert und verwustet Am 4 Oktober 1620 wurde sie wie auch die Stadt Bacharach von spanischen Truppen unter dem Generalfeldmarschall Ambrosio Spinola eingenommen 21 Die Spanier wurden aber am 9 Januar 1632 von protestantischen Schweden vertrieben 22 Bei der vorangegangenen Belagerung wurde die Burg schwer beschadigt Ein Kupferstich von Matthaus Merian aus der Topographia Germaniae von 1646 zeigt dieses Ereignis Im Juli 1635 belagerten kaiserliche Truppen unter ihrem General Matthias Gallas Graf von Campo die Burg und konnten sie einnehmen Vier Jahre spater wurden sie im Juli 1639 von den in franzosischen Diensten stehenden Weimaranern vertrieben ehe Stahleck im Marz 1640 von bayerischen Truppen besetzt wurde 23 Diese blieben aber nicht lange und nach ihrem Abzug ruckten fur kurze Zeit wieder die Weimaraner in Burg und Stadt ein Ihren Platz nahmen im Herbst 1640 nach vierzehntagiger Belagerung erneut spanische Truppen ein Nachdem im September 1644 Stadt und Burg nach zehntagiger Belagerung durch franzosische Soldaten eingenommen worden waren ruckten im Oktober des gleichen Jahres kurkolnische Truppen an und zwangen die Franzosen unter grossen Verlusten zum Ruckzug auf die Burg Der Anfuhrer der Kolner Soldaten Oberst Constantin von Nievenheim liess die Anlage deshalb beschiessen und ziemlicherweise ruinieren 23 unternahm jedoch keinen Eroberungsversuch Die franzosischen Soldaten blieben bis zum 24 Juli 1650 auf der Burg 23 mussten sie aber gemass den Vereinbarungen des Westfalischen Friedens raumen weil die Anlage zuruck an die Kurpfalz und Pfalzgraf Karl Ludwig fiel Er liess die Beschadigungen durch Instandsetzungsarbeiten 1666 beheben und im gleichen Zug einige Umgestaltungen vornehmen Im Winkel zwischen Palas dessen Innenausstattung stark verandert wurde und nordlicher Wehrmauer entstand ein teilmassiver Bau mit Fachwerkobergeschoss Wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs wurde die Burg wie die meisten Wehranlagen im Oberen Mittelrheintal endgultig zerstort Nachdem ihr Kommandant von Dachenhausen sie am 11 Oktober 1688 an franzosische Truppen ubergeben hatte zundeten die Soldaten am 15 Marz 1689 Pulvervorrate in den Gewolben der Anlage 24 Die Explosion zerstorte die Ringmauer und den Bergfried vollig Die Wohngebaude brannten durch das entstandene Feuer komplett aus und die Trummer der Sprengung zerschmetterten die gotische Wernerkapelle am Fusse des Burgbergs Burg Stahleck war derart stark beschadigt dass ein Wiederaufbau unterblieb Durch den Frieden von Rijswijk kam die Ruine 1697 wieder in kurpfalzischen Besitz und verblieb dort bis zur Auflosung des Kurstaats Franzosisches und preussisches Eigentum Bearbeiten nbsp Die Ruine der Burg Stahleck auf einem Stich von 1840Nachdem die linksrheinischen Pfalzgebiete 1794 von franzosischen Revolutionstruppen besetzt worden waren kam die Burgruine im Jahr 1801 durch den Frieden von Luneville an Frankreich das die Anlage ab 1804 zum Kauf anbot Durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses wechselte die Ruine 1815 in den Besitz des Konigreichs Preussen 1828 erwarb sie der damalige preussische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV um sie 1829 seiner Frau Elisabeth Ludovika von Bayern einer Wittelsbach Prinzessin als ehemalige Burg ihrer Ahnen zu schenken 25 Die Prinzessin war aber weder am Erhalt noch am Wiederaufbau der Anlage interessiert Sie liess lediglich einen Weg zur Ruine ausbessern Anlasslich eines Besuchs der Kronprinzessin in den 1850er Jahren wurden grosse Teile der einsturzgefahrdeten Mauern abgetragen Mit dem Schutt wurde der Burghof aufgeschuttet und der Halsgraben verfullt Ubrig blieben nur die hofseitige Palaswand die Ringmauer an der Seite des Steeger Tals bis in Wehrgangshohe und ein kleines Stuck der Schildmauer 26 Der Literat Axel Delmar plante ab 1907 ein Kunstlerheim in der Burgruine einzurichten doch das preussische Konigshaus wollte sie ihm nicht verkaufen und so gab Delmar das Vorhaben wieder auf Ein Verkaufsangebot erging anstatt dessen an die Stadtverwaltung doch dieses lehnte wiederum Bacharach ab 27 Wiederaufbau als Jugendherberge Bearbeiten Erst ab 1909 nachdem die Burg von der preussischen Domanenverwaltung in das Eigentum des Rheinischen Vereins fur Denkmalpflege und Heimatschutz gewechselt war begannen erste Sicherungs und Instandsetzungsarbeiten an Ring und Schildmauer die mit 3500 Mark 28 zu Buche schlugen Den Kaufpreis von 5000 Mark 28 konnte der Verein durch Spenden aufbringen Durch den Ersten Weltkrieg wurden die Arbeiten unterbrochen und Burg Stahleck litt weiter unter Vandalismus und Verfall Zwar wollte Richard Blankenhorn Eigentumer der Villa oberhalb der Burg 1924 in der Ruine eine Wirtschaft einrichten doch seine entsprechende Anfrage bezuglich der Verpachtung blieb funf Jahre lang unbeantwortet sodass Blankenhorn seine Plane aufgab Zu Beginn des Jahres 1925 erging der Beschluss auf der Burg eine Jugendherberge einzurichten Der Verein beauftragte den Architekten Ernst Stahl in die Ruine ein Haus einzubauen das sich dem Landschaftsbild gut einfugt 29 Die Finanzierung der ersten Arbeiten war durch eine Stiftung und durch Zuwendungen der Rheinischen Provinzialverwaltung in Hohe von 30 000 Reichsmark gesichert 30 nbsp Das Langhaus entstand in den Jahren 1925 1926 und diente als Jungenherberge nbsp Die Madchenherberge war im Juli 1927 fertig Stahleck wurde zum Prestigeobjekt des Vereins 31 Zu jener Zeit war ein vollstandiger Wiederaufbau der Anlage geplant Stahl orientierte sich bei seinen Entwurfen an historischen Ansichten und lehnte sie an erhaltene Bauteile an veranderte die Plane aber noch einmal nachdem durch Ausgrabungen alte zuvor unbekannte Grundmauern der Burggebaude freigelegt worden waren 26 Der Baubeginn verzogerte sich durch die Ausgrabungen und die nochmaligen Vermessungen bis zum Spatsommer des Jahres 1925 32 In einem ersten Bauabschnitt entstand auf alten Fundamenten ein Gebaude das als Jungenherberge dienen sollte In seinem ersten Geschoss befand sich neben der Wohnung des Herbergsvaters ein Schlafsaal mit Waschraum Im Erdgeschoss fanden die Herbergskuche und ein Tagesraum Platz wahrend im Dachgeschoss weitere Schlaf und Waschmoglichkeiten untergebracht waren Soweit moglich wurde bei der Gestaltung die einstige Raumaufteilung aufgegriffen 33 Zusatzlich wurde ein Kellerraum der Burg wieder aufgemauert und mit einer Eisenbetondecke versehen Auf diese Weise entstand an der Ostecke der Anlage eine Aussichtsterrasse Parallel dazu fanden bis 1926 weitere Ausgrabungen statt Die durch Aufbereitung des Grabungsschutts gewonnenen Steine kamen als Baumaterial beim Wiederaufbau der Ringmauer und des Bergfriedfundaments zum Einsatz 34 Die offizielle Einweihung der Jugendherberge fand am 12 und 13 Juni 1926 statt 35 Ihr folgte ab Herbst des gleichen Jahres bis zum Juli 1927 eine zweite Bauphase in der eine Madchenherberge auf den alten Fundamenten zweier Fachwerkbauten an der Schildmauer errichtet wurde Das Erdgeschoss nahm ein grosser Tagesraum ein wahrend sich in der ersten Etage ein grosser Schlafsaal Sanitarraume sowie Wohn und Schlafzimmer fur Aufsichtspersonen befanden In den Raumen unter dem Dach gab es weitere Schlafmoglichkeiten Im Torbau wurde zudem ein Vierbettzimmer eingerichtet Bis 1927 waren die komplette Ringmauer und die zuvor zu 75 Prozent zerstorte Schildmauer wieder aufgemauert Die Jugendherberge war in der Folgezeit fast immer uberbelegt was zu existenziellen Problemen bei der Wasserversorgung fuhrte In manchen Zeiten verbot der Wassermangel auf der Burg jegliches Waschen 36 Abhilfe brachte die Erschliessung einer neuen Wasserquelle in den westlichen Berghangen 1929 war schliesslich der Bergfried mit seinen zwei Sprenglochern aus der Franzosenzeit bis zu einer Hohe von drei Metern gesichert Dabei diente das ostliche Sprengloch als Eingang in den Turm Im gleichen Jahr wurde die Innenausstattung der Tagesraume mit Lambris und Wandmalereien umgestaltet Von 1930 bis 1931 wurde das Erdgeschoss der Palasruine wiederhergestellt und dort ein Speiseraum die Wohnung des Herbergsvaters und eine Spulkuche eingerichtet 1932 folgten Entschuttungsarbeiten des Halsgrabens Die Burg in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Erneuter Ausbaubedarf in der weiterhin gut besuchten Jugendherberge fuhrte dazu dass der Palas komplett wiederaufgebaut wurde um anschliessend 260 Schlafplatze anbieten zu konnen Die feierliche Grundsteinlegung dazu fand am 18 November 1934 statt Wahrend der nur elfmonatigen Arbeiten wurde dem Palas ein kleiner zusatzlicher Bau als Kuche angefugt Am 25 Oktober 1935 fand die offizielle Einweihung des wiederaufgebauten Wohnbaus statt In Anwesenheit von Mitgliedern der Hitlerjugend des Jungvolks des Bundes Deutscher Madel sowie SA und SS ubergab Gauleiter Gustav Simon das neue Haus seiner Bestimmung Zeitgleich fanden die Einweihungen 26 weiterer deutscher Jugendherbergen statt Die Kosten fur den Ausbau beliefen sich auf 25 000 Reichsmark 37 In der Zeit von 1937 bis Fruhjahr 1938 folgten noch der Bau der Erkerturme an der Schildmauer und die Uberdachung ihres Wehrgangs In den folgenden zwei Jahren nutzten die Nationalsozialisten die Burg Stahleck dazu Jugendliche und junge Erwachsene in Kursen und Lehrgangen mit dem nationalsozialistischen Gedankengut zu indoktrinieren Hochrangige NSDAP Angehorige statteten der Burg einen Besuch ab so zum Beispiel Rudolf Hess im Juni 1938 38 Sein Besuch gab den letzten Anstoss dafur die Wiederherstellung des Bergfrieds in Angriff zu nehmen Der damalige Stumpf sollte auf eine Hohe von 36 Metern mit sieben Geschossen aufgemauert und anschliessend Rudolf Hess Turm getauft werden Doch die bestehenden Fundamente hatten die Last nicht mehr tragen konnen und so wurden die erhaltenen Reste vollkommen niedergelegt und an gleicher Stelle im November 1938 mit dem vollstandigen Neubau des Turms auf einem verkleinerten Grundriss begonnen Durch Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fanden die Arbeiten jedoch ein vorlaufiges Ende und der Bergfried konnte nicht in voller Hohe fertiggestellt werden Von 1940 bis 1942 diente Burg Stahleck als Wehrmachtslazarett anschliessend wurde in der Anlage ein Jugendumerziehungslager eingerichtet Nachdem im November 1940 dort schon einmal luxemburgische Universitatsstudenten zur Teilnahme an Erziehungs und Schulungskursen gezwungen worden waren wurden in den Gebauden Schuler und Studenten aus Esch an der Alzette und Echternach 39 vier Monate lang interniert Es war die Strafe fur ihre Teilnahme am Protest gegen die 1942 verkundete Einfuhrung der Wehrpflicht in Luxemburg und die damit verbundene Zwangsrekrutierung sowie fur ihre Beteiligung am darauf folgenden Generalstreik Ab Januar 1943 diente die Burganlage als Straflager fur deutsche Jugendliche die keine ausreichende Linientreue gezeigt hatten ehe sie ab Juni des Jahres bis zum Sommer 1944 als Jugenddienstlager und Wehrertuchtigungslager genutzt wurde in dem deutsche Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren in harter Erziehung die durch anstrengende korperliche Arbeiten und wehrsportliche Ertuchtigung erreicht werden sollte nachhaltig zu Zucht und Ordnung angehalten 40 und auf ihren Kriegsdienst vorbereitet wurden nbsp Der Bergfried wurde in seiner heutigen Form erst 1966 67 fertiggestelltNachkriegsjahre und heutige Nutzung Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren in der Burg Stahleck zuerst franzosische Soldaten einquartiert 41 ehe sie ab November 1947 wieder als Jugendherberge genutzt wurde Im Januar 1948 eroffnete das rheinland pfalzische Gesundheits und Wohlfahrtsministerium auf der Burg eine Jugendhelferschule die Ausbildungskurse fur angehende Herbergseltern und Helfer anbot doch die Schule musste schon Ende des gleichen Jahres wegen der schlechten Finanzlage des Landes wieder geschlossen werden Der Betrieb der Jugendherberge indes blieb von dieser Schliessung unberuhrt Im Jahr 1957 bot die Burg 270 Betten und 60 Notlager und war damit nach den Hausern in Koblenz und Mainz die drittgrosste Jugendherberge in Rheinland Pfalz Mit 32 276 Ubernachtungen im Jahr lag sie im landesweiten Vergleich sogar auf Platz zwei 42 Ab Oktober 1965 erfolgte unter Leitung von Regierungsbaumeister Heinrich Grimm ein weiterer Aus und Wiederaufbau der Anlage basierend auf den Planen Stahls der 1957 verstorben war Dabei wurden die Innenraume modernisiert und neu gestaltet sowie ein neues Wirtschaftsgebaude errichtet Ausserdem wurde die heutige grosse Sudterrasse angelegt und ab 1966 der bis dato immer noch unvollendete Bergfried um weitere vier Meter erhoht sowie mit einem Helm uberdacht Wahrend der Arbeiten die mit insgesamt 1 8 Millionen Mark zu Buche schlugen 43 war der Herbergsbetrieb eingestellt Die feierliche Neueroffnung war am 20 Mai 1967 Die Burg Stahleck wird heute noch als Jugendherberge genutzt die inzwischen durch das Jugendherbergswerk Rheinland Pfalz vom Rheinischen Verein durch Erbbaurecht genutzt wird Mit 168 Betten 44 verzeichnet sie jahrlich rund 42 000 Ubernachtungen 45 In den 1990er Jahren wurden die Innenraume die nicht besichtigt werden konnen fur 8 3 Millionen Mark 46 ein weiteres Mal modernisiert Als das Obere Mittelrheintal im Jahr 2002 von der UNESCO in die Liste der Welterbestatten eingeschrieben wurde hatte die Burg Stahleck als einer der uber 40 Hohenburgen in dieser Rheinregion einen gewissen Anteil an der positiven Entscheidung denn die Rheinburgen deren Ruinen die Rhein und Burgenromantik massgeblich beeinflusst hatten spielten bei der Entscheidungsfindung des UNESCO Komitees durchaus eine Rolle Heinrich Stuber schreibt in seiner Veroffentlichung Burg Stahleck uber Bacharach Als sagenumwobener Wachter der Romantik hat Stahleck seinen Anteil an diesem Erbe eingebracht 47 Architektur BearbeitenDie Burg Stahleck steht in etwa 160 Metern 1 Hohe uber NN auf einem Bergsporn am linken Rheinufer am Eingang des Steeger Tals und gehort damit zum Typus der Spornburgen Von ihrer Sudterrasse bietet sich dem Besucher ein Panoramablick auf das dortige obere Mittelrheintal Im Norden ist die Bacharacher Werth zu sehen wahrend der Blick gen Suden uber die Ruine Nollig und Lorch mit der dazugehorigen Lorcher Werth bis hin zur Burg Furstenberg reicht Baubestand bis 1689 Bearbeiten nbsp Grundriss der Burg mit dem Baubestand bis 1689Wahrend Ausgrabungen in den Jahren von 1925 und 1926 kamen viele bis zu jenem Zeitpunkt verschuttete Grundmauern der mittelalterlichen Burganlage zum Vorschein Zusammen mit den noch sichtbaren Ruinenresten konnte die bis zum Jahr 1689 existierende Bausubstanz wiedergefunden werden Demnach besass Stahleck seit dem Mittelalter drei Zugange Vom rheinseitigen Tal kommend war uber eine Felsentreppe ein Doppeltor erreichbar hinter dem sich ein langgestreckter schmaler Zwinger anschloss Von dort aus konnte die Anlage uber eine Pforte mit Doppelverriegelung in der nordlichen Mantelmauer betreten werden die acht Meter von der Nordwest Ecke entfernt war 32 Das einstige Haupttor befand sich an der Westecke an der Stelle des heutigen Haupteingangs Es war sowohl uber den nordlichen Zwinger als auch uber eine Zugbrucke die sich einer sudwestlich liegenden Vorburg anschloss erreichbar Der hinter dem Haupttor liegende Torzwinger endete vor einem inneren Burgtor hinter dem ein schmaler Durchgang zum Burghof fuhrte Den dritten Zugang zur Burg bildete eine kleine Pforte in der Aussenwand des damaligen sudlichen Zwingers der parallel zur Ringmauer verlief und an seiner Sudecke einen Rundturm besass Direkt hinter der nordlichen Ringmauer stand ein langliches Gebaude aus dem 17 Jahrhundert dem sich am Nordende ein steinerner Wohnbau anschloss Dessen Erdgeschoss war in mehrere kleine Raume aufgeteilt und an seinem Sudende stand ein Fachwerkbau dessen Aussenmauer durch die sudliche Wehrmauer gebildet wurde Zwei weitere aus dem 17 Jahrhundert stammende Fachwerkbauten standen an der Westseite hinter einer Schildmauer welche die Burg seit der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts 15 zur uberhohten Bergseite schutzte Die Gebaude umschlossen auf diese Weise einen langen schmalen Innenhof in dessen Mitte ein runder romanischer Bergfried stand dessen Aussenmauer eine Dicke von 14 Schuh 48 das heisst vier Metern aufwies Die Wasserversorgung der Burg wurde wahrend des Mittelalters durch das von einer Bergquelle gespeiste Halsgraben Bassin vor der Schildmauer sichergestellt Es hatte ein Fassungsvermogen von etwa 500 m 49 Uber einen in vier Meter Tiefe befindlichen Verbindungsstollen wurde das Wasser von dort zu einem in den Fels gehauenen Brunnen geleitet der etwa mittig hinter der Schildmauer lag und beim Wiederaufbau der Anlage aus Kostengrunden nur bis zu einer Tiefe von sechs Metern 32 freigelegt wurde Durch eine Erwahnung im Testament des Pfalzgrafen Ruprecht I aus dem Jahr 1371 war schon seit geraumer Zeit eine Burgkapelle auf Stahleck uberliefert die dem heiligen Paulus geweiht war 50 Weil bei den Grabungen im August 1925 die Reste eines fruhgotischen Gewolbebogens sowie Teile eines gotischen Kapellenfensters gefunden wurden konnte die Existenz dieser Kapelle schliesslich auch archaologisch belegt werden Ihre genaue Lokalisierung innerhalb der Burganlage ist aber bis heute nicht gelungen Auf Grund des Merian Stichs wird sie im ersten Geschoss des Palas vermutet denn er zeigt an der rheinseitigen Aussenwand einen kleinen kapellenartigen Erker Als weiteres fortifikatorisches Element existierte neben der heute noch erhaltenen Geschutzplattform im Sudwesten eine fruhere Bastion im Nordosten der Burganlage Heutiger Baubestand Bearbeiten nbsp Blick von der Terrasse zum Bergfried undLanghaus dahinter die SchildmauerDie heutige Anlage ist eine Rekonstruktion des 20 Jahrhunderts hauptsachlich basierend auf Grabungsfunden und einem Kupferstich Matthaus Merians aus dem Jahr 1646 Die Plane fur den Wiederaufbau stammten mehrheitlich von Ernst Stahl der sich bei seinen Entwurfen eng an die Merian Darstellung hielt und sich dort wo dessen Stich nichts hergab an anderen historischen Vorlagen orientierte So zeigt die nahezu rechteckige etwa 55 mal 24 Meter 48 messende Anlage den typisch regelmassigen Grundriss einer Burg aus der Stauferzeit die sehr klar gegliedert ist Die Grossen der heutigen Gebaude vermitteln in etwa den Eindruck der einstigen Anlage deren altester Baubestand die Fundamente des Bergfrieds Teile des Palaskellers sowie einige Abschnitte der Ringmauer sind Weil Burg Stahleck als Jugendherberge genutzt wird ist sie nicht zu besichtigen Ihr Innenhof ist aber offentlich zuganglich und da er zur Rheinseite nur durch eine niedrige Brustung abgeschlossen ist ergibt sich ein guter Blick uber das Rheintal Palas Bearbeiten nbsp Langhaus links Palas Mitte und Kuchenbau rechts An der rheinseitigen ostlichen Schmalfront steht der zweistockige Palas aus aussenseitigen Bruchsteinen und innenseitigen Schwemmsteinen Er steht auf einem gewolbten Kellergeschoss das Ernst Stahl in die Zeit Konrads von Hohenstaufen datierte 32 Das abgenickte dreigeschossige Walmdach des Gebaudes ist zehn Meter hoch und mit Schiefer gedeckt Es besitzt sowohl zur Rhein als auch zur Burghofseite drei ubereinanderliegende Reihen von Gauben die mit zunehmender Dachhohe kleiner werden Im ersten Obergeschoss zeigt der Bau Kreuzstockfenster aus Basalt der aus Niedermendig stammt 51 An der hofseitigen Fassade erinnert eine steinerne Gedenktafel aus rotem Sandstein an die Wiederaufbauarbeiten des bayerischen Herzogs Karl Ludwig Ihre Inschrift lautet CARL LVDWIG PFALTZGRAF CHVRFURST ERNEVERT MICH ANNO 1666 52 An seiner Sudost Seite schliesst sich dem Palas der sogenannte Kuchenbau mit zwei Geschossen an Das Gebaude dessen erste Etage rheinseitig aus Fachwerk errichtet ist dient heute als Wohnung der Herbergseltern Von den zahlreichen aufeinander abgestimmten Ausstattungsdetails die Stahl einst fur die Burganlage entworfen hatte sind heute nur noch die Fenster des Rittersaals und dessen Deckenleuchter erhalten Die elf Saalfenster aus Buntglas des Dusseldorfer Glasmalers Richard Gassen geben die wichtigsten Stationen der Burggeschichte und die Wappen der daran beteiligten Personen oder Institutionen der Rheinprovinz in den 1920er Jahren wider Ihre Fassungen aus Basaltlava sind nur auf der Aussenseite sichtbar Der etwa 100 Personen fassende Raum besitzt einen Riemenboden aus Eichenholz und eine Decke mit schweren Deckenbalken Nicht mehr erhalten ist das gesamte von Ernst Stahl gestaltete Mobiliar sowie das Lambris im unteren Bereich der Wande mit hellem Rauputz Auch der Kamin an der sudlichen Stirnseite des Rittersaals entspricht nicht mehr der wuchtigen Form aus den 1930er Jahren Der damalige Kamin war durch den Benrather Topfer Claus Bartelmess im Art Deco Stil gefertigt und besass einen Grundriss von 4 mal 3 5 Metern 53 Auf seinem Mantel prangte das grosse Relief eines Reichsadlers Bergfried Bearbeiten Obwohl die Grundung der Burg wohl spatestens zu Beginn des 12 Jahrhunderts stattgefunden hat sind keine Teile der bisher bekannten originalen Bausubstanz eindeutig in diese Zeit datierbar Stahl vermutete dass die noch erhaltenen Fundamente des Bergfrieds in das 12 Jahrhundert zu datieren sind 15 Der Rundturm steht in der Mitte des Burghofs auf einem Felssockel und wird von einem 16 Meter hohen abgeknickten Kegeldach abgeschlossen das vier erkerformige Fenster mit eigenen kleinen Helmen aufweist Er besitzt einen 7 5 Meter 54 messenden Grundriss auf dem sich zwei Meter 54 dicke Aussenmauern erheben Das oberste der sechs Geschosse hat eine Hohe von vier Metern und wurde erst nachtraglich aufgemauert was sich durch eine andere Steinfarbe bemerkbar macht Die im Bergfried befindlichen Zimmer fur Jugendherbergsgaste sind nach mittelalterlichen Minnesangern benannt und heissen deshalb zum Beispiel Oswald von Wolkenstein oder Hartmann von Aue Schildmauer und Eingang Bearbeiten nbsp Haupttor und SchildmauerDie uberhohte Bergseite im Westen der Anlage wird durch eine zur Schildmauer verstarkte Mantelmauer geschutzt Sie ist 2 6 Meter 55 dick und besitzt in ihrer Mauerstarke eine Treppe Sie reicht jedoch nicht bis zum uberdachten Wehrgang der den oberen Abschluss der Mauer bildet Einige der schmalen langgestreckten Fischschwanzscharten sind in ihrem unteren Teil zugemauert und wurden nachtraglich mit ruckstossabfangenden Prellholzern fur Feuerwaffen versehen Im oberen Bereich wird die Mauer an beiden Seiten von polygonalen teilweise mit Schiefer verkleideten Scharwachtturmen flankiert die zwei fruher vorhandene Rundturme ersetzen Vor der Schildmauer liegt ein aus dem Fels gehauener Halsgraben von dem ein 18 mal 13 Meter 55 grosser Bereich abgetrennt ist Er ist mit rund 500 m 56 Wasser gefullt und dient zugleich als Zisterne die seit 1928 29 aus drei Quellen in den umliegenden Berghangen gespeist wird 55 Eine steinerne Brucke fuhrt uber den Halsgraben zum Haupteingang dessen Tor von einem Gusserker beschutzt wird Dahinter befindet sich ein langgestreckter Torzwinger Sonstige Bauten Bearbeiten nbsp Schildmauer und Lage uber dem MittelrheinDie ehemalige Jungenherberge wird heute Langhaus genannt Ihr Erdgeschoss ist aus Bruchstein gemauert und tragt ein erstes Geschoss aus Fachwerk Das Gebaude besitzt ein Schieferdach mit vier hofseitigen Gauben und ein Zwerchhaus dessen Giebel geschweift ist Das Turmhaus genannte Gebaude mit Pultdach war fruher die Madchenherberge und lehnt sich von innen an die Schildmauer an Seine architektonische Gestaltung ahnelt der des Langhauses Die Zimmer des Turmhauses tragen festungsbezogene Namen so zum Beispiel Schildwache Falkennest oder Felsenhort Sudwestlich etwas oberhalb der Burganlage befindet sich eine aus dem Fels gehauene und ummauerte Plattform die als nachmittelalterliche Geschutzplattform gegen den Hang gerichtet ist und ein wichtiges Verteidigungswerk gegen Pulverwaffen darstellte Ihre genaue Entstehungszeit ist unbekannt 57 Wie der Stich Matthaus Merians aus dem 17 Jahrhundert zeigt war sie 1646 schon vorhanden Literatur BearbeitenDagmar Aversano Schreiber Erste Erwahnung der Burg Stahleck In Verein fur die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertaler e V Hrsg Bacharach im Mittelalter Bacharach 2010 Kleine Schriftenreihe Nr 24 S 9 20 PDF 3 6 MB Uwe Bader Beate Welter Burg Stahleck in der NS Zeit In Blatter zum Land Nr 2 2001 PDF 123 kB Gabriele Nina Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen In Burgen und Schlosser Jahrgang 42 Nr 1 2001 ISSN 0007 6201 S 2 11 doi 10 11588 bus 2001 1 73288 Udo Borniger Burg Stahleck Geschichte und Wiederaufbau Verein fur die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertaler Bacharach 1988 Michael Fuhr Wer will des Stromes Huter sein 40 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Schnell amp Steiner Regensburg 2002 ISBN 3 7954 1460 1 S 40 45 Heiko Lass Der Rhein Burgen und Schlosser von Mainz bis Koln Michael Imhof Petersberg 2005 ISBN 3 937251 64 2 S 62 64 Thomas Steinmetz Burg Stahleck am Rhein klassische Burg des fruhen 12 Jahrhunderts In Burgen und Schlosser Jahrgang 54 Nr 1 2013 ISSN 0007 6201 S 9 17 doi 10 11588 bus 2013 1 87170 Gabriele Nina Strickhausen Bode Der Aufbau der Burg Stahleck bei Bacharach 1926 1967 Aspekte des Heimatschutzes der Denkmalpflege und zum Erhalt des Landschaftsbildes In Burgen und Schlosser Jahrgang 45 Nr 3 2004 ISSN 0007 6201 S 177 184 doi 10 11588 bus 2004 3 73006 Gabriele Nina Strickhausen Bode Stahls Stahleck Ernst Stahl 1882 1957 und der Neuaufbau von Burg Stahleck am Rhein eine Jugendherberge der Rheinprovinz im Kontext von Historismus und Heimatschutz Jugendbewegung und Jugendburgidee Veroffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A Forschungen Band 12 Deutsche Burgenvereinigung Braubach 2007 ISBN 978 3 927558 26 7 Dissertation Universitat Marburg 2005 256 Seiten Heinrich Stuber Burg Stahleck uber Bacharach Von der Stauferburg zur Jugendherberge Verein fur die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertaler Bacharach 2004 ISBN 3 928022 75 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Stahleck Album mit Bildern Stefan Grathoff Burg Stahleck auf regionalgeschichte net Website der Jugendherberge Bacharach Umerziehungs und Jugenddienstlager Burg Stahleck 1940 1945 Burg Stahleck auf Youtube Luftbildvideo 1 Luftbildvideo 2 RundgangFussnoten Bearbeiten a b c Elmar Rettinger Historisches Ortslexikon Rheinland Pfalz Band 2 Ehemaliger Kreis St Goar Stichwort Stahleck PDF 32 kB H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche D Aversano Schreiber Erste Erwahnung der Burg Stahleck S 11 a b c G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 2 M Fuhr Wer will des Stromes Huter sein 40 Burgen und Schlosser am Mittelrhein S 40 Angela Pfotenhauer Elmar Lixenfeld Oberes Mittelrheintal von Bingen und Rudesheim bis Koblenz Welterbe 2 Auflage Monumente Edition Bonn 2007 ISBN 978 3 936942 77 4 S 65 Urkunde Nr 1722 In Adam Goerz Mittelrheinische Regesten oder chronologische Zusammenstellung des Quellen Materials fur die Geschichte der Territorien der beiden Regierungsbezirke Coblenz und Trier in kurzen Auszugen Band 1 Koblenz 1876 86 Der Zeitpunkt der Eheschliessung ist ungewiss Vgl Tobias Weller Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12 Jahrhundert Koln 2004 S 35 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 9 Zu seiner Prasenz am Konigshof vgl Wolfram Ziegler Konig Konrad III 1138 1152 Hof Urkunden und Politik Bohlau Wien u a 2008 S 460 466 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 11 Zu dieser Eheschliessung siehe Tobias Weller Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12 Jahrhundert Koln 2004 S 180 187 Tobias Weller Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12 Jahrhundert Koln 2004 S 283 a b H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 16 a b c G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 3 S Grathoff Burg Stahleck auf regionalgeschichte net Zugriff am 17 November 2011 Urkunde Nr 6141 In Heinrich Otto Bearb Regesten der Erzbischofe von Mainz von 1289 1396 Erste Abteilung Band 2 1328 1353 Neudruck der Darmstadter Ausgabe von 1932 1935 Aalen 1976 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 18 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 19 U Borniger Burg Stahleck Geschichte und Wiederaufbau S 18 Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 33 Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 34 a b c Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 36 Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 39 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 44 a b G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 6 G N Strickhausen Bode Stahls Stahleck S 76 a b Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 51 Zitiert nach G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 6 G N Strickhausen Bode Stahls Stahleck S 77 G N Strickhausen Bode Der Aufbau der Burg Stahleck bei Bacharach 1926 1967 S 177 a b c d G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 7 G N Strickhausen Bode Der Aufbau der Burg Stahleck bei Bacharach 1926 1967 S 180 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 62 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 63 G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 8 Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 84 Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 90 U Bader B Welter Burg Stahleck in der NS Zeit S 4 Zitiert nach einer Informationstafel in der Jugendherberge Burg Stahleck H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 99 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 104 G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 10 Portrat der Burg Stahleck auf diejugendherbergen de Zugriff am 10 August 2011 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 118 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 115 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 125 a b H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 23 T Steinmetz Burg Stahleck am Rhein klassische Burg des fruhen 12 Jahrhunderts S 14 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 58 G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 9 Zitiert nach H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 37 H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 79 a b Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Flechsig Wurzburg 2000 ISBN 3 88189 360 1 S 574 a b c H Stuber Burg Stahleck uber Bacharach S 24 G N Bode Burgenportrat Burg Stahleck Stadt Bacharach Rhein Kreis Mainz Bingen S 11 Anmerkung 46 H Lass Der Rhein Burgen und Schlosser von Mainz bis Koln S 63 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach 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