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Das Kloster Bildhausen auch Kloster Maria Bildhausen lat Abbatia Bildhusa u a ist eine ehemalige Zisterzienserabtei bei Munnerstadt in Bayern in der Diozese Wurzburg Es liegt in einer teilweise bewaldeten Hugellandschaft am Ostrand der Rhon Durch Maria Bildhausen fuhrt der Frankische Marienweg Kloster BildhausenLage Deutschland BayernKoordinaten 50 16 37 N 10 17 15 O 50 276944444444 10 2875 Koordinaten 50 16 37 N 10 17 15 OOrdnungsnummernach Janauschek 357Patrozinium 8 DezemberGrundungsjahr 1158Jahr der Auflosung Aufhebung 1803Mutterkloster Kloster EbrachPrimarabtei Kloster MorimondKongregation Oberdeutsche ZisterzienserkongregationTochterkloster Kloster Maria Bildhausen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dominikus Ringeisen Werk Maria Bildhausen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Gastronomie 5 St Josefs Kongregation 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas der heiligen Bilhildis geweihte Kloster der Zisterzienser wurde 1156 durch Hermann von Stahleck gestiftet und am 12 Februar 1158 von Monchen aus dem Kloster Ebrach im Steigerwald besiedelt Hermann war der Sohn und Erbe des Goswin von Stahleck Graf von Hochstadt und Bildhausen der durch Heirat seinen Hauptsitz auf die mittelrheinische Burg Stahleck verlegt hatte Durch seine Ehe mit Gertrud von Schwaben der Tochter des Herzogs Friedrich I wurde Graf Hermann ein Schwager des ersten Stauferkonigs Konrad III und Onkel Kaiser Friedrich Barbarossas Konrad ernannte ihn 1142 zum Pfalzgrafen bei Rhein Kurz vor seinem Tod 1156 stiftete der kinderlose Hermann das Kloster und wurde 1158 aus Ebrach in den inzwischen fertiggestellten Chor der Bildhauser Abteikirche umgebettet Die Burg der Bildhauser Grafen soll auf einem Hugel ostlich des Klosters gestanden haben auf dem spater eine den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Kapelle stand die nach 1803 abgebrochen wurde Bis 1525 hatte das Kloster eine erste Blutezeit gekennzeichnet von reichen Erwerbungen und Schenkungen Im deutschen Bauernkrieg brachte der sogenannte Bildhauser Haufen der regionale Zusammenschluss aufstandischer Bauern und Burger der Abtei zwischen Ostern und Pfingsten 1525 Verwustung und Plunderung Zwischen 1552 und 1555 im so genannten Zweiten Markgrafenkrieg erlitt das Kloster weitere schwerste Schaden an seinem Vermogen und an den Gebauden Der dritte Einbruch war der Dreissigjahrige Krieg der Restaurierungen in der Zeit von Abt Michael Christ 1582 zunichtemachte Im 17 und 18 Jahrhundert fanden Wiederaufbauarbeiten statt die der Klosteranlage wie sie sich in ihren erhaltenen Teilen noch darbietet im Wesentlichen ihr Gesicht verliehen Den Anfang dieser Erneuerungen machte Abt Robert Metzel von 1675 bis 1689 Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Sakularisation aufgelost letzter Abt war Nivard Schlimbach 1826 wurde die Basilika mit ihrem gestaffelten Funfapsidenchor bis auf die Grundmauern abgerissen ebenso wie der Kreuzgang die Torkapelle und der Gastebau Spolien der Kirche und Teile der Ausstattung finden sich in Kleinwenkheim Leubach Reyersbach Schonau und Wechterswinkel In der Pfarrkirche des letzteren Ortes steht der 1679 80 vom Wurzburger Bildhauer Philipp Preuss geschaffene Hochaltar Weitgehend ungeklart ist das Schicksal der Klosterbibliothek Der Grabstein des Klostergrunders Pfalzgraf Hermann von Stahleck sollte vor dem Abbruch in die nahe gelegene Burg Salzburg gebracht werden wobei er zerbrach und seitdem verschollen ist 1 1818 kaufte die Mennonitenfamilie Muselmann eine Halfte des Klosterguts Im Jahr 1827 lebten dort 45 Mitglieder einer Mennoniten Bruder Gemeinschaft die bis zum Ende des Jahrhunderts alle nach Amerika ausgewandert waren 1897 erwarb Dominikus Ringeisen die Klosteranlage In die erhaltenen Gebaude zogen Schwestern der St Josefskongregation aus Ursberg ein und errichteten 1929 eine Behinderteneinrichtung 1954 wurde auf Antrag der Gemeinde Kleinwenkheim der Gemeindeteil Bildhausen durch Beschluss der Bayerischen Staatsregierung in Maria Bildhausen umbenannt Seit 1996 wird die Einrichtung fur Menschen mit Behinderungen von der kirchlichen Stiftung Dominikus Ringeisen Werk weitergefuhrt Dominikus Ringeisen Werk Maria Bildhausen BearbeitenDas Dominikus Ringeisen Werk unterhalt als Einrichtung der Behindertenhilfe Wohneinrichtungen in Maria Bildhausen Wohneinrichtungen in Bad Konigshofen Munnerstadt und Bad Bruckenau eine Werkstatt fur behinderte Menschen in Maria Bildhausen und Munnerstadt eine Forderstatte in Maria Bildhausen und Bad Bruckenau Ambulante und Offene Hilfen in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhon Grabfeld sowie eine Tagesforderstatte fur Menschen mit Autismus in Aschaffenburg Die Wohnangebote am Standort Maria Bildhausen betreuen als Wohnheim Wohnpflegeheim und Fachpflegeeinrichtung erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung In 13 Wohngruppen stehen 150 Platze zur Verfugung Zu den Dezentralen Wohnangeboten gehoren zwei Wohneinrichtungen mit 27 Platzen in Bad Konigshofen zwei Wohneinrichtungen 24 Platzen in Munnerstadt sowie eine Wohneinrichtung mit 24 Platzen in Bad Bruckenau In der Werkstatt fur behinderte Menschen WfbM mit 210 Beschaftigten werden in den Bereichen industrielle und manuelle Fertigung Eigenproduktion und Dienstleistungen Menschen mit Behinderungen beschaftigt Es gibt einen Berufsbildungsbereich zur Heranfuhrung an das Arbeitsleben innerhalb eines Zeitraums von bis zu zwei Jahren sowie Praktikums und Ausbildungsmoglichkeiten in Hauswirtschaft Klostergasthof Zentralkuche Gartnerei und Klosterladen Bei entsprechender Eignung konnen die Werkstattbeschaftigten nach der Anlernphase Arbeit in diesen Bereichen oder auf ausgelagerten Arbeitsplatzen erhalten Ambulant Begleitetes Wohnen ABW wird in den Sozialraumen Munnerstadt Bad Konigshofen und Bad Bruckenau angeboten Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Syndikatsbau und Archivturm nbsp Das TorhausVon der ehemaligen Klosteranlage sind heute die folgenden Gebaude erhalten Der ehemalige Abtei und Syndikatsbau entstand im Jahre 1625 unter Abt Georg Kihn als Ersatz fur die kriegszerstorten Vorgangerbauten im Stil der Renaissance Der Bau besteht aus der Kanzlei mit Renaissancegiebel und Erker an der Sudseite verbunden mit dem alteren viereckigen Archivturm an der Ostseite entstanden Ende des 16 Jahrhunderts und der nach Norden sich anschliessenden Kanzlei Das Innere Treppenhaus mit reichem Stuckwerk und Abtswohnung im Obergeschoss mit Rokokodekor geht auf Abt Bonifaz Gessner zweite Halfte des 18 Jahrhunderts zuruck Fur die neuen Konventgebaude St Maria 17 und 18 Jahrhundert wurden Teile der Bausubstanz des Erstbaus aus dem 12 Jahrhundert verwendet Das Sockelgeschoss des achteckigen funfgeschossigen Treppenturms aus dem fruhen 17 Jahrhundert im Stil der Renaissance stammt noch vom mittelalterlichen Bau Er steht heute allein war aber fruher mit dem nicht mehr vorhandenen Refektorium verbunden Der Gartenpavillon erbaut 1766 gehort ebenfalls in die Ara Bonifaz Gessner Das Torhaus Eingangspforte wurde 1788 vom letzten Abt des Klosters Nivardus Schlimbach erbaut Ebenfalls vom letzten Abt stammen Sommerresidenz und Wirtschaftsgebaude am heutigen Golfplatz Von der 1826 abgerissenen Klosterkirche die auf Abt Georg Kihn 17 Jahrhundert zuruckging ist nichts mehr vorhanden Die 17 Barockaltare die die Kirche einst besass sind auf verschiedene Kirchen der Region verteilt 4 sind verschollen Eine permanente Ausstellung mit Fotografien und Begleitmaterial im erhaltenen Untergeschoss des ehemaligen Gastebaus Kaisersaal dokumentiert die Recherchen des fruheren Gutsverwalters Alfons Maria Wirsing verstorben 1986 uber diese Altare nachdem die Akten die im Staatsarchiv Wurzburg gefuhrt wurden bei der Bombardierung 1945 verbrannt sind Gastronomie BearbeitenEs gibt einen Klostergasthof sowie ein Restaurant am Golfplatz St Josefs Kongregation BearbeitenAm 23 Juni 2017 verliessen die letzten drei Schwestern das Kloster und zogen in Konvente in Ursberg gewechselt 2 Am 12 Juli 2020 wurde der letzte Seelsorger Pallottiner Pater Gottfried Scheer SAC verabschiedet einen Nachfolger wird es nicht geben Die landwirtschaftlichen Flachen soweit sie heute noch als solche genutzt werden wurden im Sommer 2009 verpachtet und danach auf biologischen Landbau umgestellt Lokale Erzeugnisse sind Apfelsaft Likore und Schnapse Auf weiteren 138 Hektar fruher ebenfalls landwirtschaftlich genutzter Areale wurde 1992 1993 ein Golfplatz angelegt die Sommerresidenz und Wirtschaftsgebaude des Abtes Schlimbach wurden teilweise renoviert bzw erneuert Betreiber ist der Golfclub Maria Bildhausen e V Auf dem 18 Loch Platz blieben Teile der naturlichen Feld und Wiesenlandschaft erhalten zusatzliche Teiche und Pflanzungen wurden angelegt Mit einer Ausdehnung von zwolf Kilometern ist der Golfplatz doppelt so weitlaufig wie eine Anlage durchschnittlicher Grosse die Lange der Fairways ist davon nicht betroffen nbsp Torhaus erbaut 1788 von Abt Schlimbach nbsp Abtei und Syndikatsbau 1625 erbaut als Pralatenwohnung von Abt Georg Kihn nbsp Detail Abtei und Syndikatsbau nbsp Gartensalett des Abtes Bonifaz Gessner erbaut 1765 66 nbsp Treppenturm 1454 einst mit Konventbau Kreuzgang und Refektorium verbunden nbsp Detail Treppenturm nbsp Konventbau St Maria 1165 bzw 17 Jahrhundert nbsp Heutige KlosterkircheLiteratur Bearbeiten chronologisch geordnet Johann Wilhelm Rost Geschichte der frankischen Cisterzienser Abtei Bildhausen In Archiv des Historischen Vereines von Unterfranken und Aschaffenburg Band 11 Heft 1 Sturtz Wurzburg 1851 S 1 96 Digitalisat Heinrich Wagner Regesten der Zisterzienserabtei Bildhausen 1158 1525 Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Wurzburg Band 37 Schoningh Wurzburg 1987 ISBN 3 87717 040 4 Werner Eberth Die Sakularisation 1802 03 im Gebiet des heutigen Landkreises Bad Kissingen Sakularisation der Zisterze Bildhausen Theresienbrunnen Verlag Bad Kissingen 2003 DNB 969788630 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Bildhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Klosters Maria Bildhausen Offizielle Website des Dominikus Ringeisen Werks Maria Bildhausen Offizielle Website des Mittelalter Spektakels Forum Cistercium KlosterHotel Maria Bildhausen In Rhoenfuehrer de Kloster Bildhausen Basisdaten und Geschichte Erich Schneider Bildhausen reiches Zeugnis der zisterziensischen Vergangenheit in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Literatur von und uber Kloster Bildhausen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Maria Bildhausen auf www muennerstadt de Maria Bildhausen in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 21 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Erich Schneider Bildhausen auf hdbg eu vom Haus der Bayerischen Geschichte Abgerufen am 7 Oktober 2020 St Josefskongregation Ursberg abgerufen am 7 Juli 2022 Ortsteile von Munnerstadt Althausen Brunn Burghausen Fridritt Grosswenkheim Kleinwenkheim mit Kloster Bildhausen Reichenbach Seubrigshausen Wermerichshausen Windheim Normdaten Geografikum GND 1063384303 lobid OGND AKS VIAF 311743183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Bildhausen amp oldid 237092475