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Der oder auch die Lambris 1 frz Aussprache la bri seltener die Lamperie oder die Lambrie bezeichnet eine Verkleidung des unteren Bereichs der Wand in Innenraumen 2 Holzvertafelung an einer WandDas Bauteil kann aus Holz PVC Marmor oder Stuck bestehen Die Lambris wird in der Regel nach unten durch eine Fussleiste und nach oben mit einer horizontalen Holz Leiste abgeschlossen Bei vertafelten Ausfuhrungen etwa aus Holz oder einem Kunststoff werden zwischen Fussleiste und Abschlussleiste Paneele angebracht Chambre de la Dauphine im Schloss von Versailles 18 Jahrhundert Rekonstruktion Uber einem weissen Lambris aus Holz ist eine Seidenwandbespannung angebracht Lambris dienten historisch als innenseitige Warmedammung Feuchte und Schimmelflecken aufgrund aufsteigender Feuchtigkeit der Wand Mauerwerk konnten so kaschiert werden Sie dienten auch der Verkleidung von Kabeln und Rohren der technischen Gebaudeinstallation und zum Schutz vor mechanischen Beschadigungen durch Stuhlbeine oder lehnen Man findet sie in offentlichen Gebauden wie Schulen und Gerichtsgebauden aber auch an Theken in Gaststatten zum Beispiel in Irland zur Schonung des Tresens Bei Holzverkleidungen werden die Paneele ublicherweise nicht direkt an der Wand befestigt sondern auf eine Unterkonstruktion genagelt Die einzelnen Holztafeln konnen dabei waagrecht oder senkrecht angebracht werden Marmorplatten werden mit Mortel an die Wand geklebt Die Verkleidung mit Stuck ist besonders aufwendig PVC ist dagegen billig einfach zu verarbeiten und auch widerstandsfahig jedoch auch gesundheitsschadlich Geschichte Bearbeiten nbsp Eugene Viollet le Duc Schematische Zeichnung eines mittelalterlichen Lambris 1868 Laut Eugene Viollet le Duc bezeichnete Lambris im Mittelalter ausschliesslich Wandverkleidungen aus Brettern Auch die Bretterverkleidung von Dachstuhlen und Zimmerdecken teils mit Malereien oder Schnitzereien verziert haben in Frankreich anfanglich diese Bezeichnung getragen 3 Hufthohe Holzvertafelungen in Salen und Wohnraumen reicher Bevolkerungsschichten schlossen an Tapisserien im oberen Wandbereich an die gemeinsam der Kalteisolation dienten 4 Zu Beginn des 18 Jahrhunderts waren die Wande aristokratischer Raume entweder verputzt und mit Stuck verziert deckenhoch mit verzierten Holzpaneelen vertafelt oder wiesen einen Lambris und eine textile Wandbespannung auf Im fruhen 19 Jahrhundert waren Lambris und Holzvertafelungen zunehmend in nachrangigen Raumen zu finden die Wande der Hauptraume wurden nun verputzt 5 nbsp Wandmalerei im Hetzgeshof einen Marmorlambris imitierend vermutlich zweite Halfte des 18 Jahrhunderts In gehobenen privaten Gebauden fanden sich an der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert Lambris z B in Fluren oder Treppenhausern In dieser Zeit waren fur die Lambris auch Linkrusta Wandverkleidungen beliebt ein mit plastischen Ornamenten versehenes linoleumahnliches Material das aufgeklebt wurde 6 In der einfachsten Variante wurde die Lambris lediglich durch einen Olsockel einen widerstandsfahigen Anstrich aus Olfarbe gebildet der haufig eine Holz oder Marmorverkleidung imitierte Seltener wurden auch Bespannungen aus Stoff oder Wachstuch verwendet die meist auf Spannrahmen aus Holzleisten fixiert waren oder auf an der Wand befestigte Leisten genagelt wurden Literatur BearbeitenFriedrich Timm Das moderne Fremdworterlexikon Naumann amp Gobel Koln 2005 ISBN 3 625 10431 8 Einzelnachweise Bearbeiten Lambris im Duden im Franzosischen ist das Wort stets ein Maskulinum Lambris In Lexikon der Kunst Architektur bildende Kunst angewandte Kunst Industrieformgestaltung Kunsttheorie ISBN 3 363 00286 6 Gesamtwerk Band 4 E A Seemann Verlag Leipzig 1992 S 206 f Henry Havard Dictionnaire de l ameublement et de la decoration depuis le XIIIe siecle jusqu a nos jours Band 3 Paris 1894 Sp 196 197 Gallica Dictionnaire raisonne de l architecture francaise du XIe au XVIe siecle Lambris Wikisource Abgerufen am 9 August 2020 Francois Varin L histoire d une maison par ses moulures In Continuite Band 86 2000 S 54 56 Neue Linkrusta Muster fur Wandbekleidung und Lambris In Innendekoration Mein Heim mein Stolz Band 16 1905 S 279 281 doi 10 11588 DIGLIT 7502 uni heidelberg de abgerufen am 9 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lambris amp oldid 230573352