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Eugene Emmanuel Viollet le Duc 27 Januar 1814 in Paris 17 September 1879 in Lausanne Schweiz war ein franzosischer Architekt Denkmalpfleger und Kunsthistoriker er erlangte Beruhmtheit durch seine Restaurierungen mittelalterlicher Bauwerke und seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Architekturgeschichte Er gilt als Vater der modernen Architektur und als Wegbereiter des Jugendstils 1 Eugene Viollet le Duc Portrat von Nadar Signatur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Werk Auswahl seiner Restaurierungsarbeiten 4 1 Kirchen 4 2 Rathauser 4 3 Stadtmauern Burgen und Schlosser 4 4 Sonstige Profanbauten 5 Einige Schuler 6 Schriften 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenViollet le Ducs Grossvater war Architekt sein Vater Emmanuel Louis Nicolas Viollet le Duc ein hochrangiger Beamter der 1816 der Inspekteur der koniglichen Residenzen Ludwigs XVIII geworden war Sein Onkel Etienne Jean Delecluze war Maler und Autor Viollet le Duc wurde Schuler von Jacques Marie Huves und Achille Lecleres und studierte 1836 37 in Italien und Sizilien insbesondere in Rom und Taormina die Reste der antiken Kunst Auch im Suden von Frankreich machte er eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Zeichnungen von historischen Monumenten Ab den fruhen 1840er Jahren trug er erheblich zur Restaurierungsbewegung mittelalterlicher Bauten in Frankreich bei Von Prosper Merimee wurde er 1840 beauftragt die Abteikirche von Vezelay zu restaurieren Dies war der Beginn einer langen Reihe von Restaurierungsarbeiten Notre Dame in Paris Kathedralen von Saint Denis Amiens Reims Clermont Ferrand die Befestigungsanlagen von Carcassonne Basilika Saint Sernin in Toulouse Schloss Pierrefonds Schloss Roquetaillade etc aufgrund derer Viollet le Duc zum fuhrenden Restaurator in Frankreich wurde Er war nie Generalinspektor der historischen Denkmaler in Frankreich wurde aber 1853 Oberaufseher aller Sakralbauten Frankreichs Inspecteur general des edifices diocesains Zu seinen besonderen Leistungen zahlt auch die Erforschung der mittelalterlichen Baukunst Viollet le Duc veroffentlichte seine Forschungsergebnisse zwischen 1854 und 1868 im zehnbandigen Dictionnaire raisonne de l architecture francaise du XIe au XVIe siecle Worterbuch der franzosischen Architektur des 11 bis 16 Jahrhunderts Hierfur fertigte er wahrend seiner Forschungsreisen eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Zeichnungen an die Grundrisse Aufrisse und Details dokumentieren sowie seine Rekonstruktionsversuche mittelalterlicher Bauten zeigen Seine Kenntnisse mittelalterlicher Bautechnik kamen sowohl der Restaurierung historischer Bauten als auch der Losung zeitgenossischer Bauaufgaben zugute Mit seinen Entwurfen trug Viollet le Duc zur Architektur des Historismus bei Die Tatigkeit von Viollet le Duc im Bereich der Denkmalpflege ist in der Forschung umstritten Restaurierte Bauten konnten in einem Zustand enden den diese zuvor nie hatten Bisweilen werden Viollet le Duc und seine Schuler auch pejorativ als vandalisme restaurateurs Restaurierungs Vandalen bezeichnet Es wurde lange angenommen dass John Ruskin ein entschiedener Gegner der Restaurationen von Viollet le Duc war Seit einer genauen Analyse von Ruskins Schriften im Jahr 2018 stellt sich jedoch heraus dass er Viollet le Duc nie zu diesem Thema kritisiert hat 2 1869 wurde Viollet le Duc als einer der ersten Auslander zum Ehrenmitglied Hon R A der britischen Royal Academy of Arts gewahlt 3 Im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 half er als Ingenieur Paris zu verteidigen vgl sein Memoire sur la defense de Paris und spielte seitdem auch als uberzeugter Republikaner eine politische Rolle in Frankreich Gegen Ende seines Lebens zog er nach Lausanne in der franzosischsprachigen Schweiz 1876 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Viollet le Duc wurde auf dem Cimetiere du Bois de Vaux dem Hauptfriedhof der Stadt Lausanne beerdigt Das Grab besteht noch Stand September 2017 4 Dagegen wurde seine Villa La Vedette in Lausanne hundert Jahre nach ihrer Errichtung 1975 im Europaischen Denkmalschutzjahr abgebrochen Familie BearbeitenViollet le Duc heiratete am 3 Mai 1834 in Paris Elisabeth Tempier Das Paar hatte zwei Kinder Eugene Louis und Marie Sophie die mit dem Architekten Maurice Ouradou verheiratet war Es trennte sich jedoch einige Jahre nach der Heirat Ehrungen BearbeitenKaiserlicher Orden von Mexiko 1865 Ehrenmitglied Hon R A der britischen Royal Academy of Arts 1869 Kommandeur der Ehrenlegion 1869 Orden der Rose des Kaiserreichs Brasilien 1873 Sankt Stanislaus Orden von Russland 1878 Werk Auswahl seiner Restaurierungsarbeiten Bearbeiten nbsp Rekonstruktionszeichnung Viollet le Ducs fur die Burg PierrefondsKirchen Bearbeiten Ste Marie Madeleine de Vezelay Notre Dame de Paris Basilika Saint Denis bei Paris Vollendung der Kathedrale von Clermont Ferrand Saint Louis de Poissy Semur en Auxois Basilika St Nazaire St Celse in Carcassonne St Sernin de Toulouse Kapelle RoquetailladeRathauser Bearbeiten Saint Antonin NarbonneStadtmauern Burgen und Schlosser Bearbeiten Schloss Roquetaillade Schloss Pierrefonds Stadtbefestigung von Carcassonne Stadtmauer Avignon Burg CoucySonstige Profanbauten Bearbeiten Bischofspalast in SensEinige Schuler Bearbeiten nbsp Titel des Dictionnaire raisonne de l architecture francaise du XIe au XVIe siecle Paris 1868 Paul Abadie Anatole de Baudot Emile Boeswillwald Edouard Corroyer Eugene Millet Maurice OradouSchriften BearbeitenDictionnaire raisonne de l architecture francaise du XIe au XVIe siecle 10 Bande Paris 1854 1868 deutsche Teilausgabe Definitionen Sieben Stichworte aus dem Dictionnaire raisonne de l architecture mit einem deutsch franzosischen Inhaltsverzeichnis der neunbandigen Ausgabe des Dictionnaire von 1869 Birkhauser Architektur Bibliothek Basel u a 1993 Dictionnaire raisonne du mobilier francais de l epoque Carlovingienne a la Renaissance Mehrbandiges Werk Paris 1868 elektronisches Dokument Volltext Histoire de l habitation humaine Paris 1875 elektronisches Dokument Volltext Entretiens sur l architecture 2 Textbande und 1 Tafelband Paris 1863 1872 doi 10 3931 e rara 4694 Cites et ruines americaines 1862 63 mit Atlas Chapelles de Notre Dame de Paris 1869 Habitations modernes 1874 75 2 Bde L art russe 1877 De la decoration appliquee aux edifices 3 Aufl 1893 Literatur BearbeitenPaul Gout Viollet le Duc sa vie son oeuvre sa doctrine Champion Paris 1914 Digitalisat Jean Paul Midant Eugene Viollet le Duc Editions du Patrimoine Paris 2008 ISBN 978 2 85822 940 6 Stiftung Bibliothek Werner Oechslin Hrsg Eugene Emmanuel Viollet le Duc Internationales Kolloquium gta Verlag Zurich 2010 ISBN 978 3 85676 114 1 Schweiz Gebr Mann Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 7861 2453 5 ubrige Lander Maria Rita Campa E E Viollet le Duc Innovation and Tradition in Architecture Language of Form and Structure in the Conception of Polyhedral Vaults In Karl Eugen Kurrer Werner Lorenz Volker Wetzk Hrsg Proceedings of the Third International Congress on Construction History Neunplus Berlin 2009 ISBN 978 3 936033 31 1 S 289 296 PDF Santiago Huerta The Debate about the Structural Behaviour of Gothic Vaults From Viollet le Duc to Heyman PDF In Karl Eugen Kurrer Werner Lorenz Volker Wetzk Hrsg Proceedings of the Third International Congress on Construction History Neunplus Berlin 2009 ISBN 978 3 936033 31 1 S 837 844 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugene Viollet le Duc Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Eugene Viollet le Duc Quellen und Volltexte franzosisch Literatur von und uber Eugene Viollet le Duc im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Eugene Viollet le Duc in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eugene Viollet le Duc In Structurae Eugene Viollet le Duc In archINFORM Eugene Viollet le Duc bei insecula frz Memento vom 27 Juni 2015 im Internet Archive Eugene Viollet le Duc in der Mediatheque du patrimoine frz Eugene Emmanuel Viollet le Duc bei arthistoricum net Wissenschaftshistorischer Kontext und digitalisierte Werke im Themenportal Geschichte der Kunstgeschichte Viollet le Duc bei DenkmalDebatten Memento vom 26 Juni 2015 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Maisons a pans de fer et revetement de faience auf musee orsay fr Travis Kennedy The Great Flaw in the man PDF In University of Columbia 2018 abgerufen am 15 Mai 2023 List of Honorary Foreign Academicians 1868 1904 In J E Hodgson Fred A Eaton The Royal Academy and its Members 1768 1830 Scribner New York Murray London 1905 S 359 Eugene Viollet le Duc in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 13 Juli 2022 englisch Normdaten Person GND 118804715 lobid OGND AKS LCCN n50058877 VIAF 95213556 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Viollet le Duc EugeneALTERNATIVNAMEN Viollet le Duc Eugene Emmanuel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Architekt Denkmalpfleger und KunsthistorikerGEBURTSDATUM 27 Januar 1814GEBURTSORT Paris FrankreichSTERBEDATUM 17 September 1879STERBEORT Lausanne Schweiz 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