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Die ehemalige Kathedrale und heutige Basilika St Nazaire und St Celse in Carcassonne gehort zu den bedeutendsten Sakralbauten im Suden Frankreichs Stadt und Kirche lagen an einer Nebenstrecke des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela Via Tolosana Carcassonne Basilika St Nazaire et St Celse links der gotische Chor rechts das romanische Langhaus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraum 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Sudquerhaus und ChorDer mittelalterliche Kirchenbau mit einem romanischen und einem gotischen Teil steht am hochsten Punkt und damit gleichzeitig im Zentrum der Cite von Carcassonne Geschichte Bearbeiten nbsp Gotisches Nordportal am Querhaus nah real uberragt der Wimperg nicht das Rosenfenster nbsp Nordseite mit romanischem PortalMan vermutet dass an dieser Stelle bereits zur Zeit des Westgotenherrschers Theoderich I spatestens jedoch im 6 Jahrhundert die Bischofskirche des im Jahre 533 gegrundeten Bistums Carcassonne gestanden haben konnte die im 8 oder 9 Jahrhundert durch einen karolingischen Kirchenbau ersetzt wurde Im Juni 1096 besuchte Papst Urban II die Stadt und segnete die fur den romanischen Neubau bestimmten Steine dieser Neubau also das heutige Langhaus war wahrscheinlich um die Mitte des 12 Jahrhunderts vollendet Nach der Angliederung der Vizegrafschaft Carcassonne an die franzosische Krone wurde in den Jahren 1269 1330 die Ostpartie aus Chor und Querhaus neu errichtet gotisch dabei der Gotik des nordlichen Frankreich ahnlicher als die Kathedrale von Perpignan jedoch verschiedener als etwa die Kathedrale von Narbonne Es ist anzunehmen dass auch das Kirchenschiff erneuert werden sollte doch dazu kam es in den Wirren des Hundertjahrigen Krieges 1337 1453 und der Hugenottenkriege 1562 1598 die auch negativen Einfluss auf die Zahl der Jakobspilger hatten nicht mehr Im Rahmen des Konkordats von 1801 zwischen Napoleon und Pius VII wurden die franzosischen Bistumer neu geordnet Der Bischofssitz von Carcassonne wurde in den mittelalterlichen Bau von Saint Michel in der bevolkerungsreichen Unterstadt ville basse verlegt siehe Kathedrale von Carcassonne Bereits im Jahr 1840 wurde die ehemalige Kathedrale von Carcassonne als Monument historique anerkannt In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurden die Westfassade das Nordportal sowie samtliche Wasserspeier der Kirche durch Viollet le Duc grundlegend rekonstruiert Wegen ihrer historischen Bedeutung wurde die Kathedrale St Nazaire et St Celse von Papst Leo XIII im Jahre 1898 in den Rang einer basilica minor erhoben Architektur Bearbeiten nbsp GrundrissAussenbau Bearbeiten Bereits im Aussenbau lassen sich das vergleichsweise niedrige romanische Langhaus und die hohe gotische Chorpartie mit ihren Strebepfeilern gut voneinander unterscheiden Im Unterschied Auf der Sudseite ist noch die gotische Bischofskapelle erhalten der ehemals vorhandene Kreuzgang ist jedoch verschwunden Auf beiden Seiten der Kirche wurden die Seitenschiffe durch jeweils zwei an das Querhaus angrenzende spatgotische Kapellen erweitert Die Flachdacher und die robuste Form der Strebepfeiler sind typisch fur die Sudfranzosische Gotik Das funfstufige romanische Portal an der Nordseite des Schiffs fallt durch seine fantasievollen Kapitelle auf Sie sind grossenteils aus dem mittelalter erhalten Von den Rundstaben der Gewande und rundbogigen Archivolten sind jedoch grosse Teile im 19 Jahrhundert erneuert Das Tympanonplatteist schlicht Von den beiden gotischen Querhausportalen hat das nordliche einen prachtigen Wimperg aus Masswerk Das sudliche ist trotz ebenfalls mehrstufiger Gewande schlichter Innenraum Bearbeiten nbsp Romanische Spitztonne rechts das gleich hohe Seitenschiff hinten die gotische Vierung nbsp Romanisches Seitenschiff nbsp Gotisch Chor zwischen zwei QuerhauskapellenDas Langhaus ist ein dreischiffiges Hallenschiff mit drei parallelen Tonnengewolben wie ansonsten fur Westfrankreich typisch Durch Gurtbogen sind die Tonnen in je sechs Joche gegliedert Das Mittelschiff hat eine Spitztonne wie seit Cluny III vor allem fur die Romanik des Burgund typisch Die Seitenschiffe sind schmal und ihre Gewolbe rundbogig Die Arkaden weisen einen Stutzenwechsel auf aus Rechteckpfeilern mit runden Vorlagen und aus Saulen Die Kapitelle bzw Kampferplatten zeigen keinerlei figurliche Darstellungen sondern nur abstrahierte vegetabilische Formen sowie geometrische Ornamente Klotzchenfriese etc nbsp Doppeljoch und Polygon des hochgotischen Chors nbsp Gotisches Sudquerhaus mit Rosenfenster und Kapellenzeile nbsp Bischofsgrab von 1266 nbsp Belagerung einer Stadt Dass hier der Tod Simons von Montfort dargestellt sei lasst sich nicht belegen Die gotischen Teile im Osten sind mit Kreuzrippengewolben gedeckt und durch ihre grossen Wandflachen ungleich heller als das Langhaus Der Chor besteht aus einem querrechteckigen sechsfeldrigen Doppeljoch und einem 7 12 Polygon An die beiden je drei querrechteckige Joche langen Arme des Querhauses schliesst ostlich eine Zeile von je drei Kapellen an vertikal genauso hoch wie Chor und Querhaus horizontal genauso tief und zweijochig wie der vordere Teil des Chors Da die Trennwande zwischen den Kapellen nur bis in Hohe der Sohlbanke der Fenster reichen hat auch der gotische Teil der Zeremonialbasilika eine Weitraumigkeit wie eine Hallenkirche Unterhalb der Sohlbanke sind die Wande mit Blendmasswerk geschmuckt Hierin knupft der Kirchenbau an nordfranzosische Vorbilder wie in Paris Notre Dame und die Sainte Chapelle an Platz fur einen Umgangschor hatte man nicht da der franzosische Konig Ludwig IX nur die Uberbauung von dreieinhalb Meter offentlichen Strassenraums gestattete Die beiden Fensterrosen des Querhauses sind leicht unterschiedlich gestaltet bei derjenigen auf der Sudseite sind auch noch die seitlichen und oberen Zwickel durchlichtet was auf eine wenige Jahre jungere Entstehungszeit hindeutet Ausstattung BearbeitenDie Fenster vor allem die der Apsis haben teilweise noch ihre originale Verglasung aus dem 14 und 16 Jahrhundert das Chorscheitelfenster zeigt Szenen aus der Passion Christi Eine im Nordquerhaus ausgestellte reliefierte mittelalterliche Steinplatte zeigt eindrucksvolle Szenen einer Belagerung eventuell aus der Zeit des Albigenserkreuzzugs 1209 1229 Die Schauseite eines Bischofsgrabs aus dem Jahr 1266 zeigt die kleine Liegefigur gisant des Verstorbenen sowie eine Trauergruppe Aus dem Himmel kommen Engel mit Weihrauchfassern andere tragen die als kleine Figur dargestellte Seele des Toten gen Himmel Ein weiteres Bischofsgrab findet sich in einer der Seitenkapellen Der Bischof Pierre de Rochefort 1300 1321 steht aufrecht zwischen zwei Erzdiakonen Zur Ausstattung gehort auch eine Orgel deren Mittelteil wahrscheinlich noch aus der Mitte des 17 Jahrhunderts stammt womit sie eine der altesten Kirchenorgeln des Midi ware Wenige Jahre vor der Franzosischen Revolution fugte Jean Pierre Cavaille weitere Teile hinzu Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1679 von dem Orgelbauer Jean de Joyeuse Ardennen in einem vorhandenen Orgelgehause errichtet Das Instrument hatte zunachst 24 Register auf zwei Manualen und Pedal und einem eigenstandigen Echowerk In den Jahren 1772 bis 1775 wurde das Instrument von dem Orgelbauer Jean Pierre Cavaille Gaillac restauriert und erweitert insbesondere um das Ruckpositiv Positif de Dos In den Jahren 1900 bis 1904 wurde das Instrument von dem Orgelbauer Michel Roger Carcassonne erneut uberarbeitet und erweitert und zuletzt in den Jahren 1982 bis 1985 durch den Orgelbauer Barthelemy Formentelli Es hat heute 40 Register auf vier Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 1 nbsp OrgelI Positif de Dos C D c31 Montre 8 2 Bourdon 8 3 Prestant 4 4 Nazard 2 5 Doublette 2 6 Tierce 1 3 5 7 Larigot 1 1 3 8 Plein Jeu V9 Cromorne 8 II Grand Orgue C D c310 Bourdon 16 11 Montre 8 12 Bourdon 8 13 Prestant 4 14 Nazard 2 2 3 15 Doublette 2 16 Quarte de nazard 2 17 Tierce 1 3 5 18 Fourniture IV19 Cymbale III20 Grand Cornet V21 Trompette 8 22 Voix humaine 8 23 Clairon 4 III Positif interieur C D c324 Bourdon 8 25 Prestant 4 26 Flute a fuseau 4 27 Nazard 2 2 3 28 Doublette 2 29 Tierce 1 3 5 30 Flageolet 1 31 Plein Jeu IV32 Trompette 8 IV Recit g0 c333 Flute a cheminee 8 34 Cornet IV IV35 Hautbois 8 Pedale C D d136 Flute 8 37 Flute 4 38 Bombarde 16 39 Trompette 8 40 Clairon 4 Koppeln I II III II II P III PEinzelnachweise Bearbeiten Nahere Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilique Saint Nazaire de Carcassonne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ehemalige Kathedrale von Carcassonne Fotos Infos Memento vom 8 Oktober 2012 im Internet Archive Ehemalige Kathedrale von Carcassonne Fotos Infos englisch Ehemalige Kathedrale von Carcassonne Fotos Zeichnungen Kurzinfos franzosisch Carcassonne Plan der Cite Fotos Kurzinfos43 205333333333 2 3629722222222 Koordinaten 43 12 19 2 N 2 21 46 7 O Normdaten Geografikum GND 4216217 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basilika St Nazaire St Celse Carcassonne amp oldid 238579716