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Die Burg Furstenberg ist eine mittelalterliche Burgruine bei Rheindiebach einem Ortsteil von Oberdiebach im Landkreis Mainz Bingen in Rheinland Pfalz Deutschland Seit 2002 ist die Hohenburg Furstenberg Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Eine im Rheintal denkmalpflegerische Besonderheit sind die umfangreichen Reste des Originalputzes der die Farbgestaltung der Anlage in den letzten Jahrhunderten nachvollziehbar werden lasst Burg FurstenbergFurstenberg von SudenFurstenberg von SudenStaat DeutschlandOrt Oberdiebach RheindiebachEntstehungszeit 1219Burgentyp Hohenburg HanglageErhaltungszustand BurgruineStandische Stellung KlerikaleGeographische Lage 50 3 N 7 47 O 50 041719444444 7 7873861111111 152 Koordinaten 50 2 30 2 N 7 47 14 6 OHohenlage 152 m u NNBurg Furstenberg Rheinland Pfalz SchildmauerReste des Palas Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Burganlage 4 Farbgestaltung der Burganlage 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDie Hangburg befindet sich auf 152 m u NN oberhalb von Rheindiebach im Oberen Mittelrheintal am Mittelrhein bei Bingen Zur Bergseite hin war sie durch einen Halsgraben und eine bis zu zehn Meter hohe Schildmauer mit dahinterliegendem Bergfried gesichert Der Zugang erfolgte uber eine Brucke heute erneuert mit Torhaus Von der Aussichtsterrasse offnet sich ein weiter Blick uber den Rhein nach Norden linksrheinisch bis Bacharach sowie rechtsrheinisch nach Sudosten auf die Burgruine Nollig auf Lorch sowie auf die Rebhange des Rheingaus die sudlich von Lorch beginnen Geschichte Bearbeiten1219 wurde Furstenberg im Auftrag von Erzbischof Engelbert I errichtet um die kurkolnischen Besitzungen im Viertalergebiet zwischen Manubach und Bacharach zu sichern Im Verbund mit dem am Rheinufer errichteten Wartturm wurde auch die Entrichtung des Zolls durchgesetzt Schon 1243 ging sie als erbliches Lehen an die Kurfursten von der Pfalz die sie 1410 durch Kauf endgultig erwarben Mehrere Belagerungen der Burg sind uberliefert so 1321 durch Konig Ludwig den Bayern und 1325 durch Erzbischof und Kurfurst Balduin von Trier Um 1500 wurde an der Knickseite der Ringmauer ein Dreiviertelturm angebaut der eine Flankierung der Mauer durch Feuerwaffen ermoglichte Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg 1620 durch die Spanier unter der Fuhrung von Ambrosio Spinola und 1632 durch die schwedischen Truppen unter Konig Gustav Adolf erobert Im Pfalzischen Erbfolgekrieg zerstorten die Franzosen schliesslich 1689 wie viele andere Burganlagen der Region auch Furstenberg das seitdem Ruine ist Im Gegensatz zu den meisten Burgen des Oberen Mittelrheintals erfolgte hier kein Wiederaufbau im 19 Jahrhundert so dass in der Ruine noch originales mittelalterliches Mauerwerk mit Putz und Farbresten erhalten blieb Zunachst hatte 1844 die Witwe Konig Friedrich Wilhelms III von Preussen Furstin Auguste von Liegnitz vergeblich die Burg zu erwerben versucht Dies gelang 1845 ihrem Schwiegersohn Prinz Friedrich der Niederlande Augustes Stieftochter Luise war die Schwester des regierenden Konigs Friedrich Wilhelm IV Prinz Friedrich der Niederlande schenkte die Burganlage am 1 Februar 1846 seiner Frau Luise plante einen Ausbau der Ruine zu einem prachtigen Schloss in neugotischen Formen das kunst und kulturhistorisch einem Vergleich mit den Schlossern und Burgen Stolzenfels Rheinstein Sooneck und Sayn standgehalten hatte Der Architekt C de Jong zeichnete 1849 die Plane die sich heute im Archiv der Familie Prinz zu Wied Neuwied befinden Aus unbekannten Grunden unterblieb die Ausfuhrung die zwar wenig Rucksicht auf den vorhandenen mittelalterlichen Burgbestand genommen hatte andererseits ware aber einer der elegantesten Burgausbauten am Rhein entstanden Nach dem Tode des Ehepaares gelangte die Ruine in den Besitz der einzigen uberlebenden Tochter Furstin Marie zu Wied 1910 verkaufte man die Ruine an die Familie Wasum aus Bacharach 1993 kaufte Gernot Stelter aus Rheindiebach und begann in Zusammenarbeit mit dem Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz umfangreiche Massnahmen zur Erhaltung des Gemauers Burganlage Bearbeiten nbsp Plan der BurganlageDas Mauerwerk ist aus Schieferbruchstein errichtet und grundet teilweise direkt auf dem anstehenden Gestein Im nordwestlichen Teil der Anlage befindet sich der Zwinger Nr 1 im Plan der Burganlage der noch Spuren ehemaliger Bebauung mit kleinen Fachwerkgebauden aufweist die wahrscheinlich der Unterbringung von Gesinde und Vieh dienten Das Aufkommen von Feuerwaffen erforderte um 1500 den Anbau des Dreivierturms Nr 2 an der westlichen Schildmauer Das markanteste Bauwerk der Anlage ist der 26 m hohe und 10 m an der Basis durchmessende Bergfried Nr 3 er verjungt sich nach oben und weist eine Mauerstarke von 4 m auf Der fensterlose Bergfried konnte ursprunglich ausschliesslich durch eine Turoffnung in 12 m Hohe betreten werden das heutige Erdgeschoss diente als Vorratsraum oder Verlies Vor dem 20 Jahrhundert wurde gewaltsam ein ebenerdiger Zugang zum Turm herausgebrochen der heute als Eingang dient Ostlich des Bergfrieds dem Tal zugewandt und damit sicherer bei Angriffen stehen die Uberreste des reprasentativen Wohngebaudes der Palas Nr 4 Ursprunglich drei Stockwerke hoch und teilweise in Fachwerk ausgefuhrt existieren heute noch einzelne Mauerpartien bis zum zweiten Stockwerk Zur Bergseite hin war die Burg durch einen kunstlich angelegten zwolf Meter breiten und funfzehn Meter tiefen Halsgraben Nr 5 geschutzt Er konnte mit einer Zugbrucke Nr 6 uberquert werden die heute durch eine feste Brucke ersetzt wurde Eine besonders massiv gebaute Schildmauer gab zusatzlichen Schutz Die ostliche Flanke der Anlage wurde durch eine Ringmauer Nr 7 geschutzt und war mit einem Wehrgang und Zinnen bewehrt die im geringen Umfang noch erhalten sind Ein terrassierter Absatz nordostlich unterhalb der Burg ist heutzutage als Aussichtsterrasse Nr 8 frei zuganglich nbsp Burganlage um 1623 nbsp Lage der Burg Furstenberg uber RheindiebachFarbgestaltung der Burganlage BearbeitenDenkmalpflegerisch bedeutsam und im Rheintal sehr selten ist der Befund grosser Flachen originalem Putzes aus allen Bauepochen beginnend im 13 Jahrhundert Damit lassen sich Hinweise auf die Farbgestaltung der Burganlage gewinnen Die erste Farbfassung der Burg bei der Errichtung im 13 Jahrhundert war ein gebrochenes Weiss mittels eines eher groben Putzes von 0 5 bis 2 5 cm Dicke mit Partikeln bis zu 20 mm Grosse Die darauf befindliche machtige Patina deutet auf eine lange Beibehaltung dieser Farbvariante Zu einem spateren Zeitpunkt wurden umfangreiche Reparatur und Ausbesserungsarbeiten am Bergfried notwendig die einerseits der Alterung geschuldet waren aber auch aus Belagerungs und Beschusszeiten resultierten Dabei wurde der Turm komplett neu verputzt und eine aufwandige vielfarbige Gestaltung gewahl auf weisser Grundierung erhielt er rote gelbe graue und blaugraue Farbakzente Ritzungen im Putz dienten als Vorlage fur die Gestaltung Wahrscheinlich sind bei dieser vielfarbigen Architekturmalerei Wappenschilde und Vergleichbares in grossformatiger Auspragung aufgetragen worden Dies entsprache auch der Gestaltung von Burg Balduinstein durch Erzbischof Balduin von Trier dem auch Furstenberg im 14 Jahrhundert gehorte Die zweite Farbfassung wurde erneut erst nach einer langen Standzeit durch eine neue dritte ersetzt die wieder zu einem gedeckten Farbschema zuruckfand jetzt in einer gelbweissen Tonung die als Kalkputz aufgetragen wurde und auch noch heutzutage sichtbar ist Literatur BearbeitenMichael P Fuhr Wer will des Stromes Huter sein 40 Burgen und Schlosser am Mittelrhein 2 Auflage Schnell Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1460 1 Bernhard Gondorf Wiederaufbauplane fur Burg Furstenberg am Rhein In Burgen und Schlosser Jg 32 1991 S 28 45 Gunther Stanzl Der Erzbischof liebte Rot Der Bergfried der Furstenberg Oder Uber das Anmalen von Architektur In Burgen und Schlosser Jg 46 2005 S 208 214 Gunther Stanzl Bauforschung und Instandsetzung an der Burgruine Furstenberg In Jahresbericht des Landesamtes fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz 1997 2001 Worms 2003 S 56 76 Gunther Stanzl Die Burg Furstenberg und ihr bemerkenswerter Bruckenbau In Olaf Wagner Hrsg Burgen im Hunsruck Eine Burgenlandschaft im Fluss der Zeiten Michael Imhof Verlag Petersberg 2011 ISBN 978 3 86568 744 9 S 79 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Furstenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Burg Furstenberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts 360 Panoramaaufnahme von der Burgruine Furstenberg Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Video der BurganlageBurgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Furstenberg Rheindiebach amp oldid 216938634