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Die Burg Altwied ist die Stammburg der Grafen zu Wied Die Hohenburg stand im heutigen Neuwieder Stadtteil Altwied im Landkreis Neuwied im nordlichen Rheinland Pfalz Die Ruine ist im Besitz der Familie zu Wied und ist fur die Offentlichkeit gesperrt 1 Burg AltwiedErhaltene Teile der Burg AltwiedErhaltene Teile der Burg AltwiedAlternativname n Niederwied GrafenwiedStaat DeutschlandOrt Neuwied AltwiedEntstehungszeit vor 1129Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenBauweise Bruchstein KleinquaderGeographische Lage 50 29 N 7 28 O 50 483472222222 7 4672222222222 100 Koordinaten 50 29 0 5 N 7 28 2 OHohenlage 100 m u NNBurg Altwied Rheinland Pfalz Burg Altwied im Marz 2022 Burg AltwiedBurg Altwied SenkrechtaufnahmeBurg Altwied Blick vom Schlossweg hinauf zum westlichen Teil des Burgplateaus Marz 2022Burg Altwied ist nicht zu verwechseln mit der fast gleichnamigen kurkolnischen Burg Altenwied die rund 25 km weiter aufwarts im Wiedbachtal bei Neustadt liegt und aus thuringischem Besitz stammt Im Gegensatz zu dieser oberen Burg Wied Altenwied Kurkoln wurde die untere Burg Wied Altwied Grafschaft Wied zunachst Niederwied genannt so z B 1301 comicia de Niderwide spater gelegentlich auch Grafenwied und erst ab der Grundung der Stadt Neuwied 1653 Altwied Im 19 Jahrhundert und noch bis 1930 verwendete man die Bezeichnungen Niederaltwied und Oberaltwied Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Burganlage 4 Befestigung des Burgfleckens 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine der Burg die eine Wehreinheit mit dem gleichnamigen Burgflecken bildete liegt rund 5 km nordlich der Stadtmitte von Neuwied im unteren Engtal der Wied auf einem vorspringenden Felsriegel der von drei Seiten von der Wied umflossen wird in unmittelbarer Nahe der Wiedtalstrasse L 255 Mit einer Hohe von 25 Metern uber der Talsohle wird sie uberragt von den Hohenzugen rechts und links der Wied Die Ruine selbst liegt auf rund 100 m u NN Geschichte Bearbeiten nbsp Altwied Kupferstich von Dupuis 1785Der Wohnturm im Ostteil der spateren Hauptburg wurde vor 1129 von Metfried Meffried Graf im Engersgau so bezeichnet 1084 1101 und 1105 als Mittelpunkt seiner Grundherrschaft im Bereich der unteren Wied gebaut Im Jahre 1129 Metfried erstmals Meffridus de Widhe genannt Unsicher ist die Herkunft des ersten Grafen von Wied und damit dem Stammherrn des wiedischen Grafenhauses Die Namen seiner Verwandten deuten auf linksrheinische Vorfahren in der Sudeifel Nach anderen Quellen Gensicke soll Metfried ein Nachkomme des Grafen im Engersgau sein Im Jahr 1179 wurde der erste Bauabschnitt unter Graf Theoderich einem Enkel des Grunders abgeschlossen Die Burgkapelle wurde erstmals 1259 urkundlich benannt sie war dem Hl Georg gewidmet In einem Dankschreiben an die damalige Grafin wird 1275 erstmals auch der Burgflecken Altwied erwahnt so dass angenommen werden kann dass mit dessen Bau erst spater begonnen wurde Im 13 und 14 Jahrhundert wurde der gesamte Burgflecken mit einer Wehrmauer mit mehreren Turmen umbaut Uber drei Tore Porz Pforte Judentor und Muhlentor war die Wehreinheit Burg und unterhalb der Burg entstandenem Dorf zuganglich In dieser Zeit wurde auch die Kapelle im Dorf gebaut die zeitweise auch zur Grablegung des Grafenhauses diente Als Sitz der Hohen Veste uf den stoelen Hochgericht auf den Stuhlen ist Altwied im Jahr 1404 bezeugt daneben war die Burg auch Sitz eines besonderen Gerichts fur Burgfrieden und Kirchspiel Altwied Seit 1480 ist die Burg auch als Amtssitz bezeugt Der Burgflecken Altwied der mit seiner Freiheitsbefestigung in den Burgbering einbezogen war konnte es trotz gewisser stadtischer Privilegien wegen seiner verkehrsungunstigen Lage zu keiner uberortlichen Bedeutung bringen Mit Beginn des 17 Jahrhunderts zeigen die Burg und die Wehrmauer deren altesten Teile inzwischen rund 500 Jahre alt waren erste Baufalligkeiten 1622 baute Hermann zu Wied mit dem Geld seiner Gemahlin Magdalene an der steil abfallenden Nordseite in Form einer Erweiterung ein neues Haus so genanntes Frauenhaus welches wohl am langsten bewohnbar blieb und erst 1800 verfiel Dieses Haus war von 1633 bis 1657 der Witwensitz von Magdalene Die Burg ist in der Zeit ihres Bestehens niemals umkampft erobert oder gar zerstort worden Weil die Burgen Altwied und Braunsberg abgelegen waren und zu verfallen begannen aber auch weil diese Burgen den Erfordernissen der beginnenden Neuzeit in militarischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht mehr genugten sah sich Graf Friedrich veranlasst neue Residenzplatze unmittelbar am Rhein zu schaffen Zunachst begann er 1648 mit dem Bau des offenen Schlosses Friedrichstein im heutigen Neuwieder Stadtteil Fahr und einer kleinen Festung zu Langendorf die er Neuenwied nannte Nachdem er 1653 das kaiserliche Privileg erhielt hier auch eine Stadtsiedlung zu bauen wurden nun Residenz von Altwied nach Neuwied Verwaltung und Gericht nach Heddesdorf heute Stadtteil von Neuwied verlegt Der letzte Bewohner aus dem Grafenhaus auf Burg Altwied war der alteste Sohn von Friedrich Graf Georg Herman Reinhard der mit seiner Familie bis 1690 dort wohnte Die nun verlassene Burg wurde in der Folgezeit dem Verfall uberlassen um 1760 soll sie als Steinbruch fur Schloss Monrepos gedient haben Verburgt ist dass ein Teil der Steinlieferungen zur Verstarkung der Festung Ehrenbreitstein 1792 von der Ruine Altenburg entnommen wurden Der bis dahin graflichen Familie wurde dem amtierenden Johann Friedrich Alexander Graf zu Wied Neuwied am 29 Mai 1784 der Erbtitel Furst verliehen nbsp Burg Altwied Zugangstor zur Vorburg an der Strasse Schlossweg Foto vom 9 Marz 2022Um 1880 wurden einige Raume und einer der kleineren Turme wieder hergestellt gelegentlich veranstaltete das Furstenhaus dort Vergnugungsfeste mit Illuminierung der Burgruine Die wiedische Prinzessin Elisabeth Konigin von Rumanien 1916 hat oft und gerne noch auf der Altwied geweilt Seit 1927 bemuhte sich der damalige Heimatbund Altwied um die Instandhaltung der Ruine Im Jahr 1980 wird der Heimatverein Altwied gegrundet der sich seitdem um die Erhaltung und Unterhaltung der Ruine kummert Burganlage BearbeitenVon der Anlage her ist Burg Altwied eine Schildmauerburg oder eine Abschnittsburg Die Burg liegt auf einem schmalen Felsgrat der sich wie ein Riegel in das enge Wiedtal vorschiebt und an drei Seiten von der Wied umflossen wird Nach Nord und Nordost fallt die Burgstelle steil zur Wied ab In der sudlichen Niederung befindet sich zwischen Burgberg und Fluss der Burgflecken gleichen Namens welche gemeinsam eine Wehreinheit bilden Um die im 12 und 13 Jahrhundert errichtete Hauptburg stufen sich abgesehen von der steilen Nordseite mehrere nacheinander angelegte Befestigungsringe deren ausserster wohl aus dem 14 Jahrhundert stammender den ganzen Burgflecken umschliesst so dass Burg und Flecken eine Wehreinheit bildeten Die Verteidigung konnte etappenweise uber drei Zwischenstellungen zuruckgezogen werden Der breit und gedrungen wirkende Bergfried der einen ausgesprochen wohnturmartigen Charakter hat ist der alteste Teil der Burg Er hat einen viereckigen Grundriss von rund 16 m 7 m die erhaltenen Reste haben eine Hohe von etwa 16 m Die Mauerstarke betragt auf der Angriffsseite 2 m zur Burgseite etwa 1 m Das Mauerwerk besteht aus Grauwacke und Schiefer darin Entlastungsbogen aus Tuffstein Von den vier Geschossen weist das unterste zwei tonnengewolbte Raume auf Vom Bergfried her erstreckt sich im Westen der Burgkomplex auf rund 200 m Lange davon nimmt die Hauptburg etwa die Halfte ein In der Mitte des gepflasterten Burghofs befindet sich der Brunnen der heute wieder freigelegt ist Im Nordwesten erhebt sich das ursprunglich im 13 Jahrhundert erbaute dreigeschossige so genannte Frauenhaus welches mit der Ringmauer verbaut ist und um 17 Jahrhundert erweitert wurde Uber einem Grundriss von 20 m 13 5 m erheben sich Wande und Giebel noch bis zu einer Hohe von 19 m Auch im Sudteil befinden sich noch verschiedene Gebaudereste u a ein achtseitiger Turm mit rundbogigem Eingang Bei dem Turm hat vermutlich die Burgkapelle gestanden Der Weg durch die Vorburg zur Hauptburg fuhrt durch insgesamt sechs Tore Von der Vorburg sind ebenfalls noch zahlreiche Mauer Turm und Gebaudereste erhalten Befestigung des Burgfleckens Bearbeiten nbsp Die Ahl Porz alte Pforte Foto Marz 2022 aus dem Innern des Burgfleckens Altwied Die nordliche Ringmauer der Vorburg setzt sich in der Freiheitsbefestigung des Burgfleckens fort Sie folgt dem Bogen der Wied und verlauft dann in Richtung Oberburg Mit einer Gesamtlange von 500 m schloss die Mauer die Talsiedlung ganz ein Die Mauerhohe betrug 4 bis 5 m im Osten erreiche die Mauer 8 m und war mit Wehrgang Zinnen und Bogenfries versehen Die Mauer war verstarkt durch vier Quadratische Turme drei Rundturme und drei Torturme Es wird vermutet dass vor dem Haupttor noch ein Trockengraben bestand Das Muhlentor im Norden ist heute verschwunden vom Judentor im Suden sind Reste erhalten Vom Haupttor die Porz im Osten welches den Zugang zu Ort und Burg bildete und seit etwa 1700 das Neuwieder Tor genannt wurde sind wesentliche Teile erhalten Ebenfalls ist ein Teil der Ostmauer mit zwei Turmen noch erhalten Literatur BearbeitenStefan Ulrich Die Baugeschichte der Burg Altwied In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Bd 51 Heft 2 2010 ISSN 0007 6201 S 92 102 Albert Meinhardt Burgen im Kreis Neuwied In Heimatkalender des Landkreises Neuwied 1969 ZDB ID 401745 6 S 71 77 Heinrich Neu und Hans Weigert Die Kunstdenkmaler des Kreises Neuwied L Schwann Dusseldorf 1940 S 41 52 Johann Christian von Stramberg Rheinischer Antiquarius Abt III Bd 3 Koblenz 1856 S 669 673 und Geschichte der alteren wiedischen Grafen S 703 719 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Altwied Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Daten zur Burg Altwied Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Burg Altwied PDF 114 kB bei hermann joseph loehr deEinzelnachweise Bearbeiten Elena Lenz Burg Altwied Ruine Abgerufen am 1 Oktober 2017 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Altwied amp oldid 225780377