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Ernst Stahl 14 Januar 1882 in Cannstatt 14 Juli 1957 in Dusseldorf war ein deutscher Architekt Heimatforscher und Heimatschutzer Er entwarf die Muster Jugendherbergen fur die Rheinprovinz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Muster Jugendherbergen 3 Nachlass 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Stahl studierte Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart zu seinen Lehrern gehorten dort Theodor Fischer und Paul Bonatz Ausserdem studierte er Kunstgeschichte an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Er wurde Assistent bei Paul Clemen dem Provinzialkonservator der Rheinprovinz In Trier arbeitete er ab 1910 mit dem Diozesanbaumeister Ernst Brand zusammen nbsp Das Langhaus der Burg Stahleck entstand in den Jahren 1925 1926 nach Planen Stahls und diente als Jugendherberge Von 1911 bis 1939 war Stahl als freier Architekt in Dusseldorf Oberkassel tatig wo er zahlreiche Wohngebaude plante Ab 1911 war er ausserdem leitender Architekt der Rheinischen Bauberatungsstelle Im Dienste des Provinzialkonservators war er mit dem Wiederaufbau bzw der Restaurierung der rheinischen Burgen Eltz Freusburg Thurant Stahleck Monschau Blankenheim und Burg beauftragt Stahl arbeitete ab den 1920er Jahren fur das Rheinische Jugendherbergswerk In etlichen der von ihm baulich betreuten Burgen in Stahleck Freusburg Monschau Blankenheim und Burg wurden Jugendherbergen eingerichtet wobei Stahl als Berater fungierte Fur die Ausstellung GeSoLei in Dusseldorf plante er die Musterjugendherberge die spater in Teilen nach Adenau transloziert und dort vervollstandigt wurde Bis 1933 plante er beinahe alle Jugendherbergen die vom Landesverband Rheinland des Deutschen Jugendherbergswerks neu errichtet wurden In den Jahren 1940 und 1941 war er Bauleiter in Wiesbaden danach war er bis 1942 fur den Reichsautobahnbau in Munchen tatig 1943 und 1944 arbeitete er fur die Stadtverwaltung in Krakau Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs liess er sich als freier Architekt in Dusseldorf nieder Er baute die Jugendherbergen Blankenheim Gemund Hellenthal Prum und zum Teil auch Kleve wieder auf 1 Die Muster Jugendherbergen BearbeitenBald nach der Jahrhundertwende wurde mit dem systematischen Ausbau von Jugendheimen und Jugendherbergen in der Rheinprovinz begonnen von etwa 17 Jugendherbergen im Jahr 1911 stieg die Zahl rasch auf uber 2000 Herbergen im Jahr 1928 an die rund 4 Millionen Ubernachtungen verzeichneten Der Ausbau romantischer alter Bauwerke wie etwa der Burg Altena die zum Sitz der ersten standigen Jugendherberge der Welt werden sollte wurde dabei zunachst bevorzugt doch wurden auch Neubauten in Burgform erstellt Nachdem Richard Schirrmann die baulichen Leitvorstellungen fur Jugendherbergen zusammengestellt hatte und damit eine Richtlinie fur die Gestaltung von Jugendherbergen gegeben war beschloss man Mitte der 1920er Jahre eine Wanderstrecke in der Eifel anzulegen die mit Musterjugendherbergen ausgestattet sein sollte Stahl konzipierte daraufhin 1926 die Muster Jugendherberge nach deren Vorbild dann zahlreiche Jugendherbergen errichtet wurden Zu diesen Bauten gehorte auch die Jugendherberge Altenahr die am nordlichen Ende der Eifel Wanderstrecke gebaut und am 24 Juni 1927 eroffnet wurde Im selben Jahr wurde auch die auf der GeSoLei vorgestellte Muster Jugendherberge in Adenau aufgebaut Auf der Ausstellung war nur das untere Geschoss in dem Zustand gezeigt worden in dem es spater auch genutzt wurde Das obere Geschoss hatte in Dusseldorf eine Ausstellung uber das ganze deutsche Jugendherbergswesen beherbergt Der Balkenfachwerkbau wurde in Adenau auf ein massives Sockelgeschoss aus Bruchstein gestellt und erhielt eine zweilaufige Freitreppe die ins Innere des Erdgeschosses fuhrte Das erste Geschoss wurde verputzt das zweite erhielt eine Holzverkleidung Ein Mittelrisalit an der Frontseite und ein von Giebeln durchbrochenes Walmdach lockerten ebenso wie die unterschiedliche Fassadengestaltung der einzelnen Geschosse das Bauwerk auf Die Innenraume erhielten eine moglichst praktische dauerhafte und dabei kostengunstige Einrichtung z B eigens von Stahl entworfene Waschbecken aus einem braunen kaum zu beschadigenden Material sowie Banke zum Aufklappen in denen Gepack untergebracht werden konnte Beheizt wurde das Haus durch eine Kombination aus Herd und Kachelofen Die Herberge in Adenau die am 29 September 1927 eroffnet wurde bot in den Anfangsjahren 60 Ubernachtungsplatze wurde aber nach elf Jahren durch einen seitlichen Anbau erweitert und enthielt danach in 13 Schlafraumen 110 Betten Dazu kamen drei grosse Tagesraume ein Lese und Schreibzimmer eine Kuche fur Selbstversorger funf Waschraume und als Aussenanlagen ein Spielplatz und eine Liegewiese Sie wurde im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs als Lazarett genutzt danach von einer britischen Luftwaffeneinheit ubernommen und 1955 wieder in eine Herberge zuruckverwandelt wobei umfangreiche Instandsetzungs und Modernisierungsmassnahmen ergriffen wurden In den 1970er Jahren wurde das baufallig gewordene Gebaude ersatzlos abgerissen Die Altenahrer Jugendherberge ein Bauwerk des Heimatstils besass ebenfalls einen Bruchsteinsockel und einen Risalit samt Freitreppe doch anders als in Adenau wurde auch ein Teil des Erdgeschosses aus Bruchsteinen gemauert Ausserdem war diese Jugendherberge mit einem Satteldach versehen das sehr tief herabgezogen war Durch den Ausbau der Dachgeschosse konnten in Altenahr genau wie in Adenau drei Etagen genutzt werden Auch in Altenahr fand sich die Kachelofen Herd Heizung und die Ausstattung mit den aufklappbaren Wandbanken sowie den eigens entworfenen Waschbecken Die Beleuchtungskorper wurden vom Dusseldorfer Bildhauer Karl Moog geschaffen 2 Nachlass BearbeitenIm Archiv des Europaischen Burgeninstituts in Braubach befinden sich etwa 60 Plane Ernst Stahls die die Rekonstruktion und Sicherung der Luziuskirche in Essen Werden betreffen 3 Literatur BearbeitenGabriele Nina Bode Michael Losse Burgen und Schlosser im Werk von Ernst Stahl 1882 bis 1957 In Burgen und Schlosser ISSN 0007 6201 36 Jahrgang 1996 Nr 3 S 143 146 Gabriele Nina Strickhausen Bode Stahls Stahleck Ernst Stahl 1882 1957 und der Neuaufbau von Burg Stahleck am Rhein Eine Jugendherberge der Rheinprovinz im Kontext von Historismus und Heimatschutz Jugendbewegung und Jugendburgidee Veroffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A Forschungen Band 12 Deutsche Burgenvereinigung Braubach 2007 ISBN 978 3 927558 26 7 Dissertation Universitat Marburg 2005 256 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buildings by Ernst Stahl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Architekten ZettelkastenEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Stahl In archINFORM Gabriele Nina Bode Muster Jugendherbergen Die Jugendherbergen in Adenau und Altenahr und ihr Architekt Ernst Stahl 1882 1957 auf www kreis ahrweiler de Ludger Fischer 1927 Die Bausicherung der Luziuskirche in Essen Werden nach Planen des Architekten Ernst Stahl In Das Munster am Hellweg 65 Jahrgang 2012 S 83 101 Normdaten Person GND 133150011 lobid OGND AKS LCCN n2011040620 VIAF 15951966 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stahl ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Heimatforscher und HeimatschutzerGEBURTSDATUM 14 Januar 1882GEBURTSORT CannstattSTERBEDATUM 14 Juli 1957STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Stahl Architekt amp oldid 234894892