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Das Eppinger Gau ist eine Landschaft innerhalb des Naturraums Kraichgau in Baden Wurttemberg Seinen Namen hat es von der Stadt Eppingen im Landkreis Heilbronn Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeine Standortbeschreibung 2 Historische Betrachtung 3 Geologischer Untergrund 4 Oberflachenform 5 Klima 6 Vegetation 7 Boden 8 Naturraumliche Systematik 9 Literatur 10 EinzelnachweiseAllgemeine Standortbeschreibung BearbeitenDas flachgewellte Hugelland des Eppinger Gaus liegt als Teil des Lein Elsenz Hugellandes im Sudosten des Kraichgaus Es wird im Nordwesten vom Rucken des Eichelbergs begrenzt im Sudosten hebt sich mit einer deutlichen Stufe die dem benachbarten Naturraum Strom und Heuchelberg zugehorige Eppinger Hardt ab Im Westen und Osten fehlt eine klare Grenze Die Gaulandschaft wird als fruchtbares lossbedecktes Muschelkalk Keuper Gebiet charakterisiert Sie wird uberwiegend agrarisch genutzt ist waldarm und gehort zum Altsiedelland Historische Betrachtung BearbeitenWenngleich unklar ist ob der Gau schon als Bezeichnung fur einen landschaftlich geschlossenen Siedlungsraum der Germanen gedient hat eine Fehldeutung der historischen Forschung des 18 und 19 Jahrhunderts wird diskutiert dient der Begriff bis heute als allgemeine Bezeichnung von Regionen als Landschaft oder Verwaltungseinheit Im vorliegenden Falle kann die Benennung in der Variante Gau seit einiger Zeit als verburgt betrachtet werden wobei sie sich vornehmlich auf die naturraumliche Gliederung bezieht urbare Flache im Gegensatz zur Hardt Geologischer Untergrund BearbeitenGesteine des oberen Trias Trias Erdmittelalter 225 bis 191 Millionen Jahre bilden den geologischen Untergrund Muschelkalk und Keuperschichten Eine Decke von Loss und Losslehm uberzieht einen Grossteil des Eppinger Gaus Oberflachenform BearbeitenMan geht davon aus dass mit Beginn des Quartars vor rund 2 Millionen Jahren die groben landschaftlichen Strukturen des Eppinger Gaus bereits bestanden haben Wahrend des Pleistozans vor rund 2 Millionen bis 10 000 Jahren erfuhren diese Strukturen eine Uberpragung das heisst vor allem durch die Lossablagerung Winde verlagerten Staubpartikel aus dem trockenen Rheinflussbett nach Osten in das Eppinger Gebiet Der Wechsel von Voll und Hohlform pragen das Landschaftsbild des Eppinger Gaus Zwischen den lossbedeckten Rucken und Kuppen mit Hohen zwischen 220 und 260 m uber Normalnull sind meist tiefe Mulden eingeschnitten Klima BearbeitenDer Kraichgau und ebenso das Eppinger Gau als Untereinheit besitzen eine Ubergangsstellung zwischen maritimem und kontinentalem Klima Winde aus Westen und Sudwesten fuhren ganzjahrig feuchte Luftmassen herbei Ein Niederschlagsmaximum in den Sommermonaten und ein zweites schwacher ausgebildetes Niederschlagsmaximum in den Wintermonaten zeigen die Ubergangsstellung Die mittlere jahrliche Niederschlagsmenge betragt 700 750 mm Die mittleren Monatstemperaturen in den extremsten Monaten Januar und Juli betragen 0 Grad Celsius und 18 Grad Celsius Betrachtet man das sogenannte Wuchsklima so zeigt sich dass das Eppinger Gau eine begunstigte Landschaft darstellt Ein warmes Obstklima umfasst das ganze Gebiet vereinzelt herrscht sogar ein gunstigeres Wein Obst Klima Vegetation BearbeitenDie naturliche Vegetation das heisst diejenige Vegetation die sich ohne menschlichen Einfluss einstellen wurde ist der Buchenwald Die agrarische Nutzung hat den Waldbestand auf kleine inselartige Flachen zuruckgedrangt Boden BearbeitenUnter Boden versteht man das Umwandlungsprodukt das im Kontaktbereich von Atmosphare Hydrosphare Biosphare und Lithosphare aus anorganischen und organischen Stoffen hervorgeht und hoheren Pflanzen als Standort dienen kann Bischoff S 286 Auf weiten Teilen des Eppinger Gaus entwickelten sich auf Loss und seinen Verwitterungsprodukten nahrstoffreiche Boden Zu berucksichtigen ist aber dass die nach der Rodungszeit einsetzende Bodenerosion der dafur anfalligen Lossgebiete auch flachgrundige kalkhaltige Boden entstehen liess Naturraumliche Systematik BearbeitenIn der Systematik des Handbuchs der naturraumlichen Gliederung Deutschlands erscheint das Eppinger Gau mit der Kennziffer 125 13 als Untereinheit des Naturraums Kraichgau 125 1 der seinerseits eine Haupteinheit des Naturraums Neckar und Tauber Gauplatten 125 im Sudwestdeutschen Schichtstufenland bildet Literatur BearbeitenRalf Bischoff Eppinger Gau und Eppinger Hardt eine naturraumliche Betrachtung In Rund um den Ottilienberg Beitrage zur Geschichte der Stadt Eppingen und Umgebung Band 3 Heimatfreunde Eppingen Eppingen 1985 S 279 289 Peter Rothe Die Geologie Deutschlands 48 Landschaften im Portrait Primus Darmstadt 2005 ISBN 3 89678 526 5 S 133ff Einzelnachweise Bearbeiten Josef Schmithusen Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe In Bundesanstalt fur Landeskunde Hrsg Geographische Landesaufnahme 1 200 000 Reise und Verkehrsverlag Stuttgart 1952 giersbeck de PDF 5 2 MB abgerufen am 7 Januar 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eppinger Gau amp oldid 225677330