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Hermann Lothar von Auwach um 1652 10 Mai 1722 in Speyer war ein Freiherr sowie Domherr im Furstbistum Speyer dessen Wappenepitaph die Sudseite des Speyerer Domes ziert Familienwappen vom Epitaph des DomherrnAuwach Koppenstein Allianzwappen vom Grabstein der Mutter 1692 Abteikirche St Michael Siegburg Krypta Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenEr entstammte dem in der Eifel beheimateten Adelsgeschlecht von Auwach das zu den Lehnsleuten des Trierer Fursterzbischofs gehorte und war der Sohn des Johann Philipp von Auwach Amtmann zu Manderscheid bzw Burgmann zu Schonecken sowie dessen Gemahlin Aemilie Rosine von Koppenstein Sie starb 1692 und wurde in der Krypta der Abteikirche St Michael in Siegburg beigesetzt wo ihr Epitaph mit einem Allianzwappen Auwach Koppenstein erhalten ist Des Vaters Onkel Johann Friedrich Auwach amtierte von 1593 bis zu seinem Tod 1621 als Abt des Augustiner Chorherrenstiftes Springiersbach 1 Wegen seines unbeugsamen Festhaltens am katholischen Glauben hatten ihn die protestantischen Sponheimer Landesherren entfuhrt und eingesperrt bis er eine Unterwerfungsurkunde unterschrieb die er jedoch nach seiner Freilassung sofort widerrief Fur seine Glaubensfestigkeit gewahrte ihm der Papst 1606 das Privileg als erster Springiersbacher Abt eine Mitra tragen zu durfen 2 Der Mutter Bruder Wolfgang Friedrich von Koppenstein 1658 lebte als Domherr in Trier und liess in Esch bei Wittlich ein prachtiges Wegkreuz errichten 3 Die Koppensteiner bildeten eine Seitenlinie der Grafen von Sponheim 4 Hermann Lothars Bruder Johann Wolfgang von Auwach 1733 war kaiserlicher Feldmarschallleutnant und Kommandant von Konstanz 5 der Bruder Johann Philipp bekleidete den gleichen Rang in der kurpfalzischen Armee Die Schwester Maria Katharina Speyer 1712 heiratete den Dirmsteiner Adeligen Johann Friedrich Franz von Sturmfeder 1650 1691 und hatte mit ihm den regional bedeutsamen Sohn Marsilius Franz Sturmfeder von Oppenweiler 1674 1744 6 Maria Katharina Sturmfeder von Oppenweiler geb von Auwach wurde zu Lebzeiten ihres Bruders im Speyerer Dom bestattet und hatte dort ein Epitaph wie Johann Franz Capellini von Wickenburg 1677 1752 in Band 2 des Thesaurus Palatinus uberliefert 7 Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Epitaph des Domherren Hermann Lothar von Auwach Sudseite des Speyerer Domes nbsp Das Torhaus des Palais Auwach in Speyer sogenannte Auwach BalustradeHermann Lothar von Auwach wahlte den geistlichen Stand Er studierte am Collegium Germanicum in Rom 8 wurde aber nie Priester sondern empfing nur die niederen Weihen 9 1671 erhielt er auf papstliche Provision 10 eine Domherrenprabende in Worms Das Wormser Domkapitel schrieb mindestens vier adelige Vorfahren der beiden Eltern als Bedingung zur Aufnahme vor welche der Kandidat auch glaubwurdig vorbrachte Als schon bald danach das Amt des Wormser Dompropstes ebenfalls auf papstliche Provision hin durch den Bruder Johann Wolfgang von Auwach besetzt werden sollte kamen Zweifel auf ob der Kandidat tatsachlich die geforderten vier adeligen Vorfahren aufweisen konne Man verweigerte ihm deshalb die Stelle Es entwickelte sich ein langwieriger Streit zwischen dem Wormser Domkapitel und den Brudern von Auwach um die adelsmassige Wurdigkeit der beiden in den neben der Kolner Nuntiatur auch der Kaiser und der Papst eingeschaltet wurden 1685 stellte man abschliessend fest dass der Grossvater Gerlach Auwach einst Schultheiss von Wittlich offenbar noch nicht das Adelspradikat besessen habe und demnach die Adelsreihe nicht fur das Wormser Kapitel ausreiche 11 Die Entscheidung fuhrte hauptsachlich ein Attest der Niederrheinischen Ritterschaft herbei in dem es heisst es fanden sich in den Unterlagen keine eindeutigen Belege fur die adelige Herkunft der Familie Auwach 12 Deshalb nahm man Johann Wolfgang von Auwach nicht als Domkapitular an und er schlug die Offizierslaufbahn ein Hermann Lothar von Auwach durfte unabhangig vom Ergebnis der Untersuchung seine schon langer innegehabte Domherrenstelle behalten da diese inzwischen einen Bestandsschutz genoss 13 Kurz nach Erledigung des Streites wurden beide Bruder in den Freiherrenstand des Reiches erhoben 14 Bereits unter dem Bischof Lothar Friedrich von Metternich Burscheid war Hermann Lothar von Auwach 1672 als Rat in die Landesregierung Statthalterei des Hochstiftes Speyer berufen worden Bald wurde er auch ins Speyerer Domkapitel gewahlt Unter Bischof Johann Hugo von Orsbeck brannten die Franzosen 1689 Speyer nieder Das Domkapitel fluchtete zunachst nach Heidelberg dann nach Frankfurt am Main und kehrte als Korperschaft erst 1702 in die Bischofsstadt zuruck Hermann Lothar von Auwach scheint einer der ersten zuruckgekehrten Domherren gewesen zu sein denn am 26 Januar 1700 tritt er bereits als Trauzeuge im nahen Mussbach auf 15 Im gleichen Jahr erwarb der Kleriker das Ruinengrundstuck des einstigen Schlegelhofes des Domherrn David Goler von Ravensburg 1463 1539 sudlich der Kathedrale und errichtete darauf sein Wohnpalais Spater kaufte es der Domscholaster Karl Joseph von Mirbach weshalb es dann allgemein als Mirbach Haus bezeichnet wurde 1902 entstand hier der Neubau des pfalzischen Staatsarchives welcher derzeit als Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz dient Vom historischen Domherrenpalais ist dort jedoch das Torhaus mit Turmen erhalten die sogenannte Auwach Balustrade die noch heute an den Erbauer erinnert 16 17 1711 wurde Heinrich Hartard von Rollingen Bischof von Speyer Zuvor hatte er viele Jahre als Statthalter der oft abwesenden Bischofe amtiert und kannte Auwach als dessen direkter Vorgesetzter deshalb sehr gut Sogleich nach seinem Amtsantritt bestimmte Rollingen den Domkapitular der inzwischen auch Scholaster am Ritterstift Odenheim in Bruchsal war zum bischoflichen Regierungsprasidenten in Speyer 1717 wurde Auwach Domdekan und blieb es bis zu seinem Tode 1722 Man bestattete ihn an der sudlichen Aussenseite des Domes im Bereich des fruheren Kreuzganges Dort befindet sich noch sein qualitativer Wappenepitaph 2013 Neben dem mittleren Hauptwappen Auwach tragt das Denkmal auch 4 adelige Ahnenwappen wovon eines samt Schriftzug ausgehauen wurde Die erhaltenen Ahnenwappen sind Auwach Koppenstein und Steinkallenfels Literatur BearbeitenFranz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 2 Mainz 1854 diverse Stellen Digitalscan Leopold Freiherr von Zedlitz Neues preussisches Adels Lexicon 1 Band Seite 154 Leipzig 1836 Digitalscan Johann Georg Estor Johann Georg Estors Vicekanzlers der Universitat Marburg practische Anleitung zur Anenprobe Marburg 1750 S 433 u 434 DigitalscanWeblinks BearbeitenWebseite zum Epitaph am Speyerer Dom PDF Dokument mit Kirchenbucheintragen der kath Pfarrei St Markus Wittlich mit Nennung der Eltern des DomherrnEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Petry Wittlich Die Geschichte der Stadt vom 14 Jahrhundert bis zum Jahre 1815 Seite 105 Band 6 von Beitrage zur Geschichte und Kultur der Stadt Wittlich Stadtverwaltung Wittlich 2002 ISBN 3980590887 Ausschnitt aus der Quelle Erwin Schaaf Als Abt Auwach entfuhrt wurde In Trierischer Volksfreund 9 Januar 2013 Bebilderte Webseite zum Koppenstein Kreuz in Esch Webseite zur Herkunft des Adelsgeschlechtes Koppenstein Webseite zu einem Guterverkauf durch Johann Wolfgang von Auwach Johann Friedrich Schannat Eiflia illustrata Band 2 1 Abteilung Seiten 36 39 Aachen 1829 Digitalscan Digitalscan der Epitaphinschrift Andreas Steinhuber Geschichte des Kollegium Germanicum Hungaricum in Rom Band 2 Herder Verlag Freiburg 1906 Seite 55 Ausschnitt aus der Quelle Ludwig Stamer Kirchengeschichte der Pfalz Band 3 zweiter Teilband Seite 68 Speyer 1959 Ausschnitt aus der Quelle Erklarung der Pfrundevergabe durch Papstliche Provision Johann Friedrich Gauhe Des Heil Rom Reichs Genealogisch Historisches Adels Lexicon 2 Teil Leipzig 1747 Spalte 35 und 36 Digitalscan aus der Quelle Digitalscan mit dem Text des Attestes der Niederrheinischen Ritterschaft aus Robert Kolb Aquila certans Frankfurt am Main 1687 Seite 151 Johann Michael von Seuffert Versuch einer Geschichte des teutschen Adels in den hohen Erz und Domcapiteln Frankfurt am Main 1790 Seiten 193 196 Digitalscan Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon 1 Band Seite 152 Leipzig 1859 Digitalscan Familienkundliches PDF Dokument mit Zitierung des Kirchenbucheintrags Seite 5 Herbert Dellwing Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 1 von Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz 1985 Seite 84 ISBN 3590310316 Ausschnitt aus der Quelle Fritz Klotz Domkapitularische Hofe Hauser Hausplatze und Garten in Speyer im 18 Jahrhundert Seiten 36 39 Band 14 von Schriften des Diozesan Archivs Speyer 1991 PersonendatenNAME Auwach Hermann Lothar vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Adeliger und DomherrGEBURTSDATUM um 1652STERBEDATUM 10 Mai 1722STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Lothar von Auwach amp oldid 222917300