www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Michael von Seuffert 5 Januar 1765 in Wurzburg 9 Mai 1829 ebenda war ein deutscher Jurist und Politiker 1 2 3 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Michael von Seuffert war das funfte Kind von Johann Georg Seuffert Rittmeister im Dragonerregiment des frankischen Kreises der im siebenjahrigen Krieg in den frankischen Adel erhoben wurde und dessen Ehefrau Margaretha geb Pfitzner Er besuchte die Peterschule und das Gymnasium heute Wirsberg Gymnasium in Wurzburg Bevor er in Wurzburg anfangs Philosophie und Mathematik und spater Rechtswissenschaften und die Sprachen Franzosisch Italienisch und Englisch studierte erhielt er ein Stipendium fur das Internat Aufseesianum in Bamberg Nach dem Studium an der Universitat Wurzburg wurde er 1786 vorzeitig zum Lizentiaten beider Rechte promoviert hierbei verteidigte er den Streitsatz dass jedem Volk das Recht zustehe aus gerechten und zu Tage liegenden Grunden beispielsweise wegen offener Verletzung der Grundgesetze dem Fursten die Majestatsrechte zu versagen und ihm den Gehorsam zu kundigen Dieses wurde dem Landesfursten mitgeteilt allerdings verhangte dieser keine Strafe uber ihn sondern liess sich die Inauguralabhandlung samt den Streitsatzen aushandigen und gewahrte ihm Mittel zur Fortsetzung seiner Studien an der Universitat Gottingen Dort besuchte er die Vorlesungen bei Johann Stephan Putter Johann Friedrich Eberhard Bohmer Christian Gottlob Heyne Johann Christoph Gatterer August Ludwig von Schlozer und Ludwig Timotheus Spittler Kurze Zeit war er auch in praktischen Angelegenheiten am Reichskammergericht in Wetzlar tatig Er erhielt eine Anstellung als Hofmeister und Kanzleirat fur die Sohne des Grafen Hugo Damian Erwein von Schonborn Wiesentheid und fand dort auf Schloss Weissenstein in Pommersfelden eine gut ausgestattete Bibliothek In dieser Zeit erstellte er seine Abhandlung Von dem Rechte des peinlich Angeklagten seinen Richter auszuschliessen 1788 kehrte er nach Wurzburg zuruck und wurde zum Repetitor der Hofedelknaben ernannt und kurz darauf Gehilfe im kurfurstlichen Kabinett Spater erfolgte seine Berufung als ausserordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an die Universitat Wurzburg dort hielt er Vorlesungen uber juridische Enzyklopadie und deutsches Privatrecht 1790 erschien die Geschichte des deutschen Adels in den Hohen Erz und Domcapiteln worin er die ausschliessliche Uberlassung der geistlichen Pfrunde an den Adel lebhaft bekampfte sowie sein Schreiben Operae venatoriae ad territoriales quatenus referendae sind das wegen seiner freimutigen Sprache Aufsehen erregte und die Territorialitat der Jagdfrohnen Verpflichtung zu jagdlichen Diensten angriff Trotz dieser Schreiben oder gerade deshalb wurde er 1790 in das Geheime Kabinett des Furstbischofs Franz Ludwig von Erthal berufen und 1792 unter Beibehaltung seiner Professur zum Wirklichen Hof und Regierungsrat und darauf zum Geheimen Referendar ernannt und somit dessen engster Berater wurde Er leitete in den folgenden Jahren samtliche Geschafte die sonst den Wirkungskreis mehrerer Ministerien auszufullen pflegten besonders in der Zeit des zweiten Koalitionskrieges als Furstbischof Georg Karl von Fechenbach Wurzburg verlassen musste und erst Ende April 1801 zuruckkehren konnte Er begleitete den Furstbischof Georg Karl von Ferchenbach an die Hofe von Paris und Wien und beriet diesen in Fragen der bevorstehenden Sakularisation Anlasslich des bevorstehenden Ubergangs des Hochstift Wurzburg an das Kurfurstentum Bayern wurde er von den Bischofen Georg Karl von Ferchenbach aus Wurzburg Christoph Franz von Buseck aus Bamberg Karl Theodor von Dalberg aus Regensburg Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf aus Speyer und Louis Rene Edouard de Rohan Guemene aus Strassburg darum gebeten ihre Interessen beim Reichstag in Regensburg am 24 August 1802 zu vertreten Allerdings begannen die weltlichen Fursten die ihnen wahrend der Tagung der Reichsdeputation zugesprochene Gebiete noch vor Erlass des Reichsdeputationshauptschlusses zu besetzen und so zog am 3 September 1802 eine bayrische Division in Wurzburg ein Am 28 November 1802 dankte der Furstbischof als weltlicher Furst ab blieb weiterhin Bischof der Diozese Wurzburg Der massgebliche Einfluss von Johann Michael von Seuffert wird in der Schrift Kurzer und treuer Abriss der seither gefuhrten Staatsverwaltung im Hochstifte Wurzburg dargestellt die 1803 nach der Einverleibung Wurzburgs durch das Kurfurstentum Bayern erstellt wurde und in der der letzte Furstbischof mit Vorwurfen uberhauft wird weil er die Regierung ganz und gar seinem Vertrauten Johann Michael von Seuffert dem ersten und letzten Director der Staatsmaschine uberlassen habe Nach der Ubernahme durch Bayern ging er im Auftrag seines Herrn nach Munchen um mit dem Kurfursten Maximilian I Joseph in Schloss Nymphenburg und dem Ministerium wegen der Ubernahme der furstlichen Beamten und Diener zu verhandeln Er wurde durch den Kurfursten Maximilian I Joseph zunachst zum Mitglied der Hofkommission zur Neuordnung der Behorden nach Beendigung dieser Arbeiten zum Prasidenten des Hofgerichts ernannt Per Dekret vom 25 Dezember 1806 wurde er durch den neuen Landesherren des Grossherzogtum Wurzburg Ferdinand III aus der Toskana zum Staatsrat und Prasidenten der Geheimen Hofkommission erhoben so dass er wieder an der Spitze von Justiz und Verwaltung stand 1810 erfolgte seine Beforderung zum Hofkommissar 1814 fiel das Grossherzogtum Wurzburg wieder an das Konigreich Bayern und Johann Michael von Seuffert wurde Hofgerichtsprasident und 1817 an die Spitze des Appellationsgerichts fur den Untermainkreis gestellt Er wurde im bayerischen Landtag wahrend der Wahlperiode 1819 1825 zum 2 Landtagsprasidenten gewahlt 1820 erfolgte die Ernennung zum Wirklichen Staatsrat in ausserordentlichen Diensten In Wurzburg wurde er in das Kollegium der Gemeindebevollmachtigten gewahlt Johann Michael Seuffert war seit 1793 verheiratet mit Apollonia 2 November 1771 in Wurzburg 29 Mai 1832 in Munchen 6 eine Tochter des Wurzburger Burgermeisters Franz Joseph Oehninger 1749 1807 Ihre namentlich bekannten Kinder waren Georg Josef von Seuffert 1793 1864 Bezirksgerichtsdirektor Ehrenburger von Wurzburg Johann Adam von Seuffert 15 Marz 1794 in Wurzburg 8 Mai 1857 in Munchen Professor des Rechts an der Julius Maximilians Universitat und spater Appellationsgerichtsrat Ehrenburger in Wurzburg Georg Karl von Seuffert 15 Oktober 1800 in Wurzburg 28 Dezember 1870 erster Prasident des in Nurnberg errichteten Handelsappellationsgerichts fur die sieben diesrheinischen Kreise Bayerns 7 und Ehrenburger von Schweinfurt Dorothea von Seuffert 14 Mai 1807 19 Februar 1873 in Munchen verheiratet mit Heinrich Gustav Christoph Freiherr von Drechsel auf Teuffstetten 1806 1889 koniglich bayerischer Oberstleutnant Johann Michael von Seuffert fand auf dem Wurzburger Hauptfriedhof seine letzte Ruhe Ehrungen BearbeitenNach Johann Michael von Seuffert wurde im Wurzburger Stadtbezirk Frauenland die Seuffertstrasse benannt 1819 erhielt er das Recht unter seinen Sohnen zwei Ehrenburger zu bestimmen 8 9 Schriften Auswahl BearbeitenVon dem Rechte des peinlich angeklagten seinen Richter auszuschliessen aus dem Gesichtspunkte der gesetzgeberischen Klugheit eine AbhandlungVon dem Rechte des peinlich angeklagten seinen Richter auszuschliessen aus dem Gesichtspunkte der gesetzgeberischen Klugheit eine Abhandlung Nurnberg Felseckersche Buchhandlung 1787 Ueber die Aufstellung grosserer Staatenmassen in Teutschland statt der vielen kleineren und Organisirung derselben nach dem Geiste des Zeitalters Leipzig 1799 J M Seuffert s der Philosophie Doctors der Rechte Licentiaten der juristischen Encyclopadie und des teutschen Privatrechts auf der Juliusuniversitat zu Wirzburg Professors des koniglich Grosbrittannischen historischen Instituts zu Gottingen Correspondenten Versuch einer Geschichte des teutschen Adels in den hohen Erz und Domcapiteln nebst einigen Bemerkungen uber das ausschliessende Recht desselben auf Domprabenden Frankfurt am Main Andreaische Buchhandlung 1790 Von dem Verhaltnisse des Staats und der Diener des Staats gegeneinander im rechtlichen und politischen Verstande Wurzburg Rienner 1793 Otto Philipp Gross von und zu Trockau Johann Michael Seuffert Uebersicht der dem Hochstifte Wurzburg von den koniglich Preussischen Furstenthumern in Franken zugefugten Beeintrachtigungen nebst einem Schreiben Sr Hochfurstl Gnaden zu Wurzburg an den konigl Preussischen Minister Freyherrn von Hardenberg de dato Werneck den 12ten August 1797 Wurzburg 1798 Rechtfertigung des Versuchs einer doctrinellen Auslegung des siebenten Friedensartikels von Luneville Gegen den Versuch einer naturlichen Erklarung des besagten Friedensartikels Germanien 1801 Der siebente Artikel des Frieden von Luneville bedarf allerdings einer Auslegung ein Nachtrag zu dem Versuch einer doktrn Ausl des siebenten Friedensartik von Luneburg Germanien 1803 Wilhelm Joseph Behr Burgermeister Johann Michael Seuffert Trauerrede am Grabe des Herrn Staatsraths und Prasidenten von Seuffert Wurzburg 1829 Gudrun Gotz Johann Michael von Seuffert vom aufgeklarten Staatsmann zum bayer Parlamentarier Wurzburg Univ Magisterarbeit 1986 Dieter Schafer Johann Michael von Seuffert 1765 1829 Portrat Artikel 1990 Beate Kann Wurzburgs Ehrenburger 1819 bis 1837 Johann Michael von Seuffert Georg Josef Seuffert Johann Adam von Seuffert Wilhelm Joseph Behr Rudolf Graf von Rechteren Limpurg Arnold Friedrich Ritter von Mieg Dr Johann Lukas Schonlein Georg Thomas Haaf eine Ausstellung des Stadtarchivs Wurzburg Wechselausstellungen Dezember 1993 bis Mai 1994 Wurzburg Stadtarchiv Wurzburg 1993 Einzelnachweise Bearbeiten Neuer Nekrolog der Deutschen 7 Jahrgang 1829 1 Teil S 414 416 Voigt 1831 google de abgerufen am 22 April 2018 ADB Seuffert Johann Michael Wikisource Abgerufen am 22 April 2018 Johann Michael von Seuffert WurzburgWiki Abgerufen am 23 April 2018 Haus der Bayerischen Geschichte Bayerische Biografien Abgerufen am 23 April 2018 englisch Denkwurdige Bayern kurze Lebensbeschreibungen verstorbener Manner die in dem Landergebiete des jetzigen Konigreichs Bayern geboren oder durch langeren Aufenthalt ihm angehorig waren S 341 ff M Rieger 1865 google de abgerufen am 23 April 2018 Johann Michael Ritter von Seuffert geb 5 Jan 1765 Wurzburg gest 9 Mai 1829 Wurzburg stammreihen de Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 23 April 2018 1 2 Vorlage Toter Link adelsmatrikel de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis ADB Seuffert Georg Karl von Wikisource Abgerufen am 23 April 2018 Seuffert WurzburgWiki Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 3 November 2017 abgerufen am 23 April 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wuerzburgwiki de Wurzburg Adressbuch 1967 Ehrenburger der Stadt Wurzburg GenWiki Abgerufen am 23 April 2018 Normdaten Person GND 119473690 lobid OGND AKS VIAF 32807394 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seuffert Johann Michael vonALTERNATIVNAMEN Seuffert Johann M Seuffert I A Seuffert Johann August M Seuffert I A M Sevffert I A M Sevffert Ioannes Michael Seuffert Johannes Michael Sevffert I M Seuffert Johann Michael von Seuffert J M KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 5 Januar 1765GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 9 Mai 1829STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Michael von Seuffert amp oldid 220775578