www.wikidata.de-de.nina.az
Das Spital in der pfalzischen Landstadt Deidesheim ist eine Einrichtung mit einer uber halbtausendjahrigen Geschichte die als Krankenhaus Altersheim Nachtasyl Fremdenherberge und in Kriegszeiten auch als Lazarett gedient hat Es zahlt zu den bedeutendsten Spitalern in der Pfalz 1 und nimmt einen besonderen Platz in der Stadtgeschichte ein 2 Die Gebaude sind nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland Pfalz als Kulturdenkmal ausgewiesen 3 Deidesheimer Spital Pfrundnerbau Ansicht von SudenDatenOrt DeidesheimArchitekt u a Johann Georg StahlBauherr Nikolaus Ubelhirn von Bohl Bischofe von SpeyerBaustil Spitalkapelle spatgotischKoordinaten 49 24 26 N 8 11 13 7 O 49 407233 8 187139 Koordinaten 49 24 26 N 8 11 13 7 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Stiftung des Spitals 1 2 Bis zur Franzosischen Revolution 1 3 Bis Ende des 19 Jahrhunderts 1 4 Seit dem 20 Jahrhundert 1 4 1 Bis zum Zweiten Weltkrieg 1 4 2 Zweiter Weltkrieg 1 4 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 5 Heutige Nutzung 2 Der Gebaudekomplex 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Stiftung des Spitals Bearbeiten nbsp Grunderwappen des Ritters Nikolaus Ubelhirn von BohlDie formelle Stiftung des Spitals erfolgte am 25 April 1494 Der Deidesheimer Ritter Nikolaus Ubelhirn von Bohl kinderlos und ohne Erben stiftete das Spital und stattete dieses mit mehr als 800 Morgen seines Grundbesitzes aus Die Ritterfamilie der Ubelhirn von Bohl war schon seit vielen Jahren auf ihrem Adelshof in Deidesheim ansassig Die Stiftung erfolgte mit einer Urkunde im Rathaus von Deidesheim vor dem Schultheiss und den Schoffen des Deidesheimer Gerichts sowie dem Vertreter des Speyerer Bischofs Ludwig von Helmstatt der als Furstbischof im Hochstift Speyer zu dem Deidesheim damals gehorte der Stadtherr Deidesheims war Die Originalurkunde ist nicht mehr erhalten aber eine Abschrift aus dem Jahr 1603 sie wird im Landesarchiv Speyer aufbewahrt Eine weitere Abschrift aus dem Jahr 1741 gibt es auch im Stadtarchiv Deidesheims Zwar hatte Deidesheim damals schon ein Spital aber dieses war wenig vermogend 4 Das alte Spital war eine Fremdenherberge welche die Vorfahren des Nikolaus Ubelhirn von Bohl gestiftet hatten 5 Das neue Spital sollte nach dem Willen seines Stifters alten und in Not geratenen Menschen helfen ausserdem sollte das Spital Fremde und Pilger speisen und beherbergen Das Spital wurde von den Geldern unterhalten welche die Guter abwarfen die Nikolaus von Bohl gestiftet hatten dazu zahlten Guter auf Deidesheimer Ruppertsberger Niederkirchener Dannstadter Mutterstadter Altdorfer und Freimersheimer Gemarkung 6 Bis zur Franzosischen Revolution Bearbeiten nbsp Das Spital von der Spitalgasse gesehen nbsp Der SpitalhofIm Mittelalter und der fruhen Neuzeit lag Deidesheim an einer wichtigen Verkehrsverbindung zwischen dem Rheinland und dem Elsass dementsprechend gross war die Zahl derer die sie benutzten und die Unterstutzung des Spitals in Anspruch nehmen durften Einer Aufzeichnung des Jahres 1573 zufolge fanden bis zu acht Personen pro Nacht Unterkunft im Spital Es handelte sich dabei zumeist um Reisende verwundete Soldaten Kranke und Pilger aber auch Deidesheimer Burger die in Not geraten waren Fur Menschen die wahrend ihres Aufenthalts verstarben ubernahm das Spital die Begrabniskosten Seit seiner Grundung 1494 bestand das Spital bis 1734 35 aus zwei Einrichtungen Dem alten Spital das als Fremdenherberge Nachtasyl Krankenhaus oder in Kriegszeiten als Lazarett diente und dem neuen Spital der eigentlichen Stiftung des Nikolaus von Bohl es war Altersheim und zeitweise auch Heil und Pflegeanstalt Dem Willen ihres Stifters zufolge hatten beide Spitaler die Sieben Werke der Barmherzigkeit an den Menschen zu erfullen 7 Das neue Spital war ein Pfrundhaus in dem Einzelpersonen und Ehepaare aus dem Hochstift Speyer aufgenommen wurden wofur eine Gebuhr zwischen 500 und 1000 Gulden zu entrichten war wenn die Personen nicht vom Landesherrn dem Bischof von Speyer eingewiesen wurden Die Tatsache jedoch dass der Bischof nach dem Dreissigjahrigen Krieg so manchen seiner Bediensteten einen angenehmen Lebensabend im Spital ermoglichen wollte belastete das Spital schwer denn es musste Kosten fur Essen Kleidung und medizinische Betreuung jener Personen tragen ohne Pfrundgeld zu erhalten Deswegen vor allem aber infolge von Kriegen konnte das Spital im ausgehenden 17 Jahrhundert keine grosse Zahl an Pfrundnern mehr ernahren 1688 besetzten franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg das Hochstift Speyer und setzten am 26 September 1689 Deidesheim in Brand wobei auch das Spital beschadigt wurde wie die allermeisten Einwohner Deidesheims verliessen auch die Pfrundner die zerstorte Stadt sie fanden bei ihrer Ruckkehr etwa zwei Jahre spater aber keine Aufnahme im Spital mehr Erst nachdem zwischen 1742 und 1746 verschiedene Baumassnahmen am Gebaude vorgenommen wurden konnten wieder alte Leute aufgenommen werden dies waren nun jedoch hilfsbedurftige Personen aus Deidesheim und Niederkirchen und keine Pfrundner wie fruher die sich ins Spital eingekauft hatten 8 Im Jahr 1778 wurde auf Anweisung des Speyerer Furstbischof Damian August Philipp Karl von Limburg Stirum der Aufgabenbereich des Spitals erweitert Ein Krankenhaus und eine Apotheke errichtet zu diesem Zweck stiftete der Furstbischof 25 000 Gulden 1782 uberwies Domkapitular Karl Joseph von Mirbach dem Institut 1500 Gulden zur Dotation eines neunten Krankenbettes fur Bedurftige 9 Die Leitung des Krankenhauses wurde am 25 Juli 1779 von den Barmherzigen Brudern ubernommen In der Folgezeit wurden jeden Monat wurden zehn bis zwolf Kranke im Spital aufgenommen Jedoch bestand die Styrumsche Stiftung nur wenige Jahre Im Zuge des Ersten Koalitionskrieges plunderten franzosische Truppen Spital und Kapelle und die Barmherzigen Bruder flohen vor den heranruckenden Revolutionsheeren Massive Beschadigung schloss danach eine Wiedereroffnung des Krankenhauses aus 10 Bis Ende des 19 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Spitalkapelle Gedenktafel zur Geschichte des Instituts 1859 nbsp Grabinschrift des Deidesheimer Hospitalarztes Carl Heinrich SchultzAb 1797 ubernahmen die Gemeindeverwaltungen die Verantwortung fur die auf ihrer Gemarkung liegenden Zivilspitaler Dafur wurde eine funfkopfige Kommission gebildet welche der Prafekt des Departements Donnersberg alle funf Jahre erneuerte Die Kommission benutzte die Einkunfte des Spitals zur Unterstutzung kranker und bedurftiger Burger und armer Schulkinder Die Apotheke die zunachst von den Barmherzigen Brudern weitergefuhrt worden war ging 1805 in den Besitz der Kommission uber Sie wurde fur den Spottpreis von 100 Gulden an den Apotheker Christian Fabel verpachtet der seine erworbene Konzession fur 10 000 Gulden weiterverpachtete kurze Zeit spater wurde die Apotheke gar fur 15 000 Gulden nochmals weiterverpachtet Dadurch stiegen aber die Preise der Medikamente in fur die Bedurftigen unerschwingliche Hohen Die verwustete Spitalkapelle wurde als Magazin verpachtet und in dem neuen Spital entstand eine Schule und zwei Wohnungen fur Lehrer die an die Gemeinde verpachtet wurden Im Jahr 1840 schliesslich machte die Regierung des Konigreichs Bayern dem stiftungswidrigen Gebrauch der Institution ein Ende und ordnete an dass im Spital wieder alte und bedurftige Personen aufgenommen werden sollen Die Hospitalkommission beschloss daraufhin neben einem Alten und Pflegeheim auch eine Kleinkinderbewahr Suppen und Beschaftigungsanstalt in den Gebauden des Spitals einzurichten Der bekannte Mediziner und Botaniker Carl Heinrich Schultz 1805 1867 wirkte damals dort als Hospitalarzt worauf auch seine Grabinschrift auf dem Friedhof Deidesheim hinweist 11 1850 wurde in den Statuten des Burger Hospitals zu Deidesheim festgelegt dass im Spital Pfrundner auf Lebenszeit oder auch nur fur die Dauer eintretender Krankheit Aufnahme finden sollten Am 20 August 1850 wurden die ersten 15 Pfrundner von der Hospitalkommission aufgenommen Am 17 November 1851 stifteten der Deidesheimer Burgermeister Ludwig Andreas Jordan und die Deidesheimer Gutsbesitzer Franz Peter Buhl und Georg Friedrich Deinhard als Erben des fruheren Deidesheimer Burgermeisters Andreas Jordan dem Spital 10 000 Gulden mit dem Geld wurde ein Kindergarten eingerichtet der 1908 in die Verantwortung der Stadt Deidesheim uberging 12 Heute heisst der Kindergarten Vogelnest Ihre Verwandte Freifrau Anna von Szent Ivanyi bedachte das Deidesheimer Spital am 17 Marz 1879 ebenfalls mit einer bedeutenden Stiftung 13 Seit dem 20 Jahrhundert Bearbeiten Bis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Jahres 1901 als eine Stelle als Krankenhaus vakant geworden war schlug Burgermeister Johann Julius Siben dem Superior der Niederbronner Schwestern vor dass einige Schwestern des Ordens diverse Aufgaben im Spital ubernehmen sollen Der Vorschlag wurde angenommen und am 21 Marz 1901 trat die erste Schwester ihren Dienst an seit dem 1 September 1909 bildeten die Schwestern im Spital eine eigene Niederlassung und bis 1924 stieg die Zahl der Schwestern auf funf an Die Schwestern versahen ihren Dienst im Spital bis 1982 und fuhrten ihn im neuen Altenheim St Elisabeth weiter bis sie 1991 dort von indischen Schwestern abgelost wurden Die Inflation von 1923 traf das Spital schwer Die finanziell schwierige Situation besserte sich erst gegen Ende der 1920er Jahre wieder Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Am 26 August 1939 kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden einige Raume im Spital requiriert um darin ein Lazarett einzurichten Im August 1940 nach dem erfolgreichen Abschluss des Westfeldzugs wurde das Lazarett dann wieder aufgelost Im Januar 1945 musste das Spital dann wieder drei Raume bereitstellen um Personen aus dem Neustadter Krankenhaus Hetzelstift unterzubringen die bei Luftangriffen verletzt worden waren nbsp Gedenkstein an die acht Opfer des Fliegerangriffes von 1945Am 9 Marz 1945 nur wenige Tage bevor alliierte Truppen Deidesheim erreichten gab es einen Luftangriff auf Deidesheim dabei trafen zwei Sprengbomben das Spital An diesem Tag waren 52 Personen im Spital untergebracht In der Wassergasse an die das Spital im Suden grenzt waren einige Wehrmachtsfahrzeuge abgestellt und in der Reithalle ganz in der Nahe war eine Reparaturwerkstatt fur diese eingerichtet diesen Fahrzeugen galt wohl der Angriff der von franzosischen Flugzeugen ausgefuhrt wurde Eine der beiden Bomben fiel in den Hof zwischen dem Sudtrakt und der Spitalkapelle und zwar direkt auf den Schacht eines Abwasserkanals so dass die Wucht der Detonation sich eher innerhalb dieses Kanals auswirkte dessen Rohren auf einer langen Strecke schwere Schaden aufwiesen noch auf Hohe des Rathauses wurde ein Deckel der Kanalisation durch die Wucht der Explosion herausgeschleudert Die zweite Bombe allerdings fiel direkt auf den Sudtrakt der zum Teil vollig zerstort wurde dabei verloren eine Ordensschwester zwei Rentnerinnen eine weitere Frau sowie zwei Wochnerinnen mit ihren Babys das Leben das Spital fungierte in dieser Zeit auch als Entbindungsheim und hatte gerade vier Wochnerinnen hier untergebracht Die Spitalkapelle uberstand den Angriff beinahe unbeschadet nur die Fenster barsten durch die Wucht der Detonationen Einige Wohnhauser in der Umgebung des Spitals wurden bei dem Luftangriff ebenfalls beschadigt 14 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Der Wiederaufbau der Gebaude nach dem Krieg gestaltete sich aufgrund fehlender Geldmittel schwierig Der Nordflugel und der Mittelbau konnten am 2 Juli 1949 der sudliche Gebaudeteil schliesslich am 11 Mai 1952 eingeweiht werden Durch den Verkauf von 15 935 m Ackerland auf Altdorfer Gemarkung und 8 000 m Wingertgelande auf Freimersheimer Gemarkung sollte das Spital erweitert werden Das rheinland pfalzische Sozialministerium welches die Erweiterung bezuschussen sollte empfahl eine Kombination aus Pflegeheim Altersheim und Altenwohnheim was der Spitalrat auch umsetzte Da sich die geplante Erweiterung allerdings nicht wie gedacht verwirklichen liess entschloss man sich auf dem Gelande des ehemaligen Sportplatzes ein neues Gebaude zu errichten die Leitung dieses neuen Altenheims St Elisabeth mit 23 Heim 44 Pflege und 20 Wohnplatzen wurde dem Caritasverband der Diozese Speyer ubertragen Das Altenheim St Elisabeth wurde 1983 eingeweiht Die Gebaude des Spitals standen zunachst leer nach 1988 nahm das Spital als Kurzzeit Domizil wieder Senioren auf insgesamt 43 Platze standen damals zur Verfugung 15 Im Jahr 1989 bekam die Stiftung Burgerhospital die Europa Nostra Medaille verliehen eine internationale Auszeichnung die fur den Erhalt europaischen Erbes verliehen wird Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Gastehaus und Spitalkapelle an der Weinstrasse1994 wurde das Spital um das Cafe Alt Deidesheim als Begegnungsstatte der Generationen und das Gastehaus Ritter von Bohl erweitert deren Einnahmen der Spitalstiftung zugutekommen Die Pflegeeinrichtung des Spitals wurde mittlerweile an das Caritas Altenheim St Elisabeth angegliedert das zu diesem Zweck um einen weiteren Gebaudeflugel erweitert wurde Der sanierte Komplex des Deidesheimer Spitals dient heute als sozialer Treffpunkt und Impulsgeber es fungiert beispielsweise als Anlaufstelle fur eine Generationenhilfe 15 Die Stiftung Burgerhospital Ritter von Bohl koordiniert dabei Helfer die hilfsbedurftigen Personen in der Verbandsgemeinde Deidesheim unter die Arme greifen Anfang 2018 waren 33 Helfer bei der Stiftung registriert Dem Spitalrat gehoren jeweils funf Niederkircher und funf Deidesheimer Burger an sowie der Pfarrer der katholischen Gemeinde Der Ortsburgermeister Deidesheims ist der Vorsitzende Die Stiftung finanziert sich neben den Einkunften aus dem Gastehaus auch durch die Verpachtung von Weinbergen in der naheren Umgebung 16 Das Deidesheimer Spital beherbergt ausserdem Veranstaltungen Workshops und Ausstellungen Kleinere Wohneinheiten konnen hier Menschen in Notsituation zur Verfugung gestellt werden 15 Im nordlichen Gebaudeteil ist zudem das 3F Deutsches Museum fur Foto Film und Fernsehtechnik untergebracht Der Gebaudekomplex Bearbeiten nbsp Spitalkapelle nbsp Spitalkapelle innen nbsp TotenleuchteDas Deidesheimer Spital liegt im historischen Stadtkern Deidesheims an der Deutschen Weinstrasse und hat die Adresse Weinstrasse 39 41 Zusammen mit dem Gastehaus Weinstrasse 35 das nach Umbaumassnahmen seit 1994 wieder zum Spital dazugehort ist das Spital eine Gruppe aus drei Gebaudeflugeln die im Norden Osten und Suden den zur Weinstrasse offenen Innenhof einrahmen in der sudwestlichen Ecke wird der Hof zudem noch von einem benachbarten Wohnhaus abgeschlossen In der Mitte des Hofes steht in Ost West Richtung die Spitalkapelle 2 Das heutige Aussehen des Spitals basiert im Wesentlichen auf den Baumassnahmen welche die Speyerer Furstbischofe Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim und Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg in den Jahren 1742 1746 vornehmen liessen 17 insbesondere der Pfrundnerbau im Suden des Anwesens musste allerdings nach massiver Beschadigung im Zweiten Weltkrieg in vereinfachter Form wieder aufgebaut werden 2 Der sudliche Gebaudeteil des Komplexes der sogenannte Pfrundnerbau stammt in seinem Kern aus der Zeit um 1500 als das Spital gestiftet wurde Bevor es im Zweiten Weltkrieg von einer Sprengbombe schwere Schaden erlitt war an dessen Sudwand spatgotisches Gesims zu sehen 18 Es tragt ein Walmdach mit einem markanten Dachreiter 2 eine viereckige Laterne die der furstbischofliche Baumeister Nikolaus Schwartz 1778 auf den Dachstuhl setzen liess 18 Der Pfrundnerbau ist durch eine bruckenartige Uberfuhrung uber die Spitalgasse hinweg mit einem weiteren Gebaude verbunden das einst auch zum Spital gehorte Die nord und nordostliche Seite des Hofes schliessen der sogenannte Kuchel und der west ostlich ausgerichtete Zwerchbau ab zweigeschossige Putzbauten mit Satteldach 2 Das Verbindungsstuck zwischen Kuchelbau und Pfrundnerbau wurde erst 1743 errichtet 18 Die spatgotische Kapelle wurde ausserlich in den mehr als 500 Jahre ihres Bestehens kaum verandert 19 Erbaut wurde sie von einer niederbayerischen Bauhutte die wohl auch an der Errichtung der Nikolauskirche im benachbarten Gimmeldingen beteiligt war 20 Die Spitalkapelle ist ein kleiner Saalbau dessen Chor gegenuber dem Schiff leicht sudlich versetzt ist Die Kapelle ist aussen verputzt und die Fenster haben Fischblasenmasswerk Ein Relief an der Westfront des Gebaudes hin zur Weinstrasse zeigt das Wappen des Stifters des Spitals Nikolaus von Bohl Im Innern wird der Chor von einem achtteiligen Sterngewolbe uberspannt 2 Die ursprungliche spatmittelalterliche Ausstattung blieb nicht erhalten Von dem 1859 erneuerten und inzwischen abgerissenen Hochaltar befindet sich in der Kirche hinten links noch eine geschnitzte Madonna mit Kind geschaffen von dem Speyerer Bildhauer Gottfried Renn 19 Im sudlichen Teil des Spitalhofs steht eine Totenleuchte Ihr siebenseitiger mit Blendmasswerk uberzogener Pfeiler stammt aus dem 14 Jahrhundert die Laterne mit Spitzhelm wurde 1850 von Gottfried Renn neu auf den Pfeiler aufgesetzt 2 Ebenfalls im Hof neben einer Immergrunen Magnolie steht ein Gedenkstein fur Hannelore Kohl Er wurde am 25 November 2001 eingeweiht 21 Literatur BearbeitenFranz Xaver Remling Das Hospital zu Deidesheim Speyer 1847 Digitalscan des Buches Berthold Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals In Kurt Andermann Berthold Schnabel Hrsg Deidesheim Beitrage zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 ISBN 3 7995 0418 4 S 137 161 Berthold Schnabel Die Aufgaben eines kleinen landlichen Spitals am Ende des 17 und zu Beginn des 18 Jahrhunderts am Beispiel Deidesheims In Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung e V Hrsg Deidesheimer Heimatblatter Beitrage zur Geschichte des ehemaligen furstbischoflich speyerischen Amtes und der heutigen Verbandsgemeinde Deidesheim Nr 3 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spital Deidesheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 137 a b c d e f g Georg Peter Karn Rolf Mertzenich Kreis Bad Durkheim Stadt Bad Durkheim Gemeinde Hassloch Verbandsgemeinden Deidesheim Lambrecht Wachenheim Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 13 1 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1995 ISBN 3 88462 119 X S 180 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Bad Durkheim Mainz 2023 S 25 PDF 5 1 MB siehe Weinstrasse 39 41 Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 137 139 Schnabel Die Aufgaben eines kleinen landlichen Spitals S 2 Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 138 139 Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 143 144 Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 145 146 Franz Xaver Remling Das Hospital zu Deidesheim Speyer 1847 Seite 43 Digitalscan Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 146 148 Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 148 149 Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 150 Alfons Effler Die Wohltatigkeitsstiftungen Deidesheimer Burger im 19 und 20 Jahrhundert In Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung e V Hrsg Deidesheimer Heimatblatter Beitrage zur Geschichte des ehemaligen furstbischoflich speyerischen Amtes und der heutigen Verbandsgemeinde Deidesheim Nr 12 1994 S 23 Berthold Schnabel Das Kriegsende in der heutigen Verbandsgemeinde Deidesheim Teil 1 In Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung e V Hrsg Deidesheimer Heimatblatter Beitrage zur Geschichte des ehemaligen furstbischoflich speyerischen Amtes und der heutigen Verbandsgemeinde Deidesheim Nr 14 1995 S 13 20 a b c Geschichtliche Entwicklung Burgerhospital Deidesheim abgerufen am 3 September 2017 Helfer gesucht In Die Rheinpfalz Mittelhaardter Rundschau Nr 30 5 Februar 2018 Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 156 a b c Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 158 a b Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals S 157 Markus Weis Kunst und Architektur in Deidesheim In Kurt Andermann Berthold Schnabel Hrsg Deidesheim Beitrage zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 ISBN 3 7995 0418 4 S 185 Stefan Gillich Sich trauen den eigenen Weg finden Englram Partner GmbH Hassloch 2008 ISBN 978 3 926775 53 5 S 160 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deidesheimer Spital amp oldid 236179006