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Der Adelshof der Ubelhirn von Bohl in der pfalzischen Stadt Deidesheim war ein spatmittelalterliches Anwesen der Ritter familie Ubelhirn von Bohl Der letzte Angehorige der Familie in Deidesheim Nikolaus Ubelhirn von Bohl war der Stifter des Deidesheimer Spitals das auf dem Gelande dieses Adelshofs errichtet wurde Mit zum Spital dazu gehort heute auch der Gebaudekomplex mit der Adresse Weinstrasse 35 der vermutlich auf Uberresten von Gebauden des Adelshofs errichtet wurde und nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland Pfalz als Kulturdenkmal eingestuft ist 1 Weinstrasse 35Ansicht von NordwestenDatenOrt DeidesheimBaujahr Im Kern wohl mittelalterlich im 16 Jahrhundert um 1700 und spater verandertKoordinaten 49 24 26 9 N 8 11 14 1 O 49 407468 8 18725 Koordinaten 49 24 26 9 N 8 11 14 1 OWeinstrasse 35 Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anwesen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Wappen der Ubelhirn von Bohl an der Spitalkapelle Es weist mit seinem geschacherten Schragbalken eine gewisse Ahnlichkeit mit dem Wappen der italienischen Namensvettern der Ubelhirn auf den Malatesta Wann die Familie der Ubelhirn von Bohl nach Deidesheim gekommen ist lasst sich nicht mit Bestimmtheit sagen Bereits 1300 gab es Lambrechter Seelbuch einen Eintrag uber einen Burchard de Buhele der Guter in Deidesheim hatte Der Name von Bohl bezieht sich auf die pfalzische Gemeinde Bohl das zunachst bis ins 13 Jahrhundert zum Reichsgut gehorte dann fur kurze Zeit zum Hochstift Speyer und schliesslich an die Kurpfalz fiel Hier hatte die Edelknechte und Ritter von Bohl Besitzungen und Lehen die allerdings in der ungeschutzten Ebene lagen Vermutlich zogen sie sich aus Sicherheitsuberlegungen in die befestigte Stadt Deidesheim zuruck und wurden Ministeriale des Speyerer Furstbischofs 1395 wurde in einer Deidesheimer Urkunde die eine Schuldaufnahme dokumentiert ein Klaus Zifrid von Bohel genannt und 1400 wurde in einer weiteren Urkunde der Edelknecht von Buhel als der sudliche Nachbar des Gasthauses zum Krug erwahnt Der sudliche Nachbar des von Bohlschen Anwesens wiederum war der Adelshof der Leysser von Lambsheim 2 Der Name oder Beiname Ubelhirn wurde bereits 1338 erwahnt als Berthold ein Sohn des Ritters Heilo genannt Ubelhirn der Priester pfrunde der Gimmeldinger Kirche ein Grundstuck stiftete 3 1440 wurden Rennwert Ubelhirn von Bohl und seine Frau Margarete von Altdorf in Deidesheim zum ersten Mal genannt Beide hatten am Bau der Deidesheimer Pfarrkirche ihren Anteil und die Wappen der beiden sind im ersten und dritten Joch des nordlichen Seitenschiffs der Kirche als Schlussstein eingelassen Beide wurden nach ihrem Tod auch in der Pfarrkirche bestattet 4 Die beiden hatten zwei Sohne Zum einen Ebolt bzw Ewald 1488 er war Domherr in Speyer und zuletzt auch Domkustos Er stiftete der neuerbauten Pfarrkirche eine Priesterpfrunde und regte an die Kirche unter das Patrozinium des Heiligen Ulrich von Augsburg zu stellen Der andere Sohn war Nikolaus Ubelhirn von Bohl In hohem Alter ohne Nachkommen stiftete er beinahe seinen ganzen Besitz zu caritativen Zwecken Vor dem geistlichen Gericht des Speyerer Bischofs sowie dem Schultheiss und Gericht von Deidesheim schenkte er am 25 April 1494 Deidesheim ein Hospital das bald darauf mitsamt einer kleinen Kirche auf dem Gelande seines Adelshofs errichtet wurde 1496 stiftete er noch eine Priesterpfrunde an der zu diesem Zeitpunkt wohl noch unvollendeten Hospitalkapelle 2 Kurz danach wohl zwischen 1496 und 1499 starb Nikolaus Ubelhirn von Bohl Er wurde wahrscheinlich in der Deidesheimer Pfarrkirche neben seinen Eltern vor dem linken Seitenaltar bestattet 3 Mit ihm endete auch die Geschichte des Adelshofs 2 Anwesen Bearbeiten nbsp Gotisches BiforienfensterDer grosste Teil des ehemaligen Adelshofs ist heute mit Hospitalgebauden und der Spitalkapelle bebaut Das Spital hat die Adresse Weinstrasse 39 41 Zum Deidesheimer Spital gehort heute auch der Komplex aus zwei baulich miteinander verbundenen Hausern mit der Adresse Weinstrasse 35 Er liegt im historischen Stadtkern Deidesheims Diese Gebaude gehorten bereits fruher zum Spital wurden um 1700 an Privatleute verkauft und wurden beim Umbau des Spitals in den Jahren 1992 94 als Cafe und Gastehaus in dieses re integriert Das an die Weinstrasse grenzende Haus zweigeschossig mit L formigem Grundriss und mit einem Walmdach jungeren Datums ist in seinem Kern eventuell mittelalterlich Es wurde spater aber baulich verandert Bemerkenswert ist hier die Einfassung eines Brunnens im Innern des Gebaudes Das andere sich direkt nordostlich anschliessende Haus mit einem Satteldach stammt in dieser Form wohl aus der Zeit um 1700 Interessant ist hier die massive sudliche Wand mit Spitzbogen fenstern es war fruher die Aussenmauer eines gotischen Gebaudes Diese Wand befindet sich heute im Gebaudeinnern als Teil eines Lichthofs Es ist eines der altesten Hauser in Deidesheim und birgt in seinem Kern wohl einen Teil des fruheren Adelshofs 5 Literatur BearbeitenArnold Siben Alte Deidesheimer Adelshofe Uebelhirn von Bohlscher Hof In Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung e V Hrsg Deidesheimer Heimatblatter Beitrage zur Geschichte des ehemaligen furstbischoflich speyerischen Amtes und der heutigen Verbandsgemeinde Deidesheim Nr 10 1993 S 27 29 OCLC 180569679 Dieser Aufsatz ist bereits zuvor erschienen in Die Pfalz des Deutschen Reiches Westmark Heimatbeilage des Pfalzischen Kuriers Nr 13 1935 Berthold Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals In Kurt Andermann Berthold Schnabel Hrsg Deidesheim Beitrage zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 ISBN 3 7995 0418 4 S 137 143 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weinstrasse 35 Deidesheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Bad Durkheim Mainz 2023 S 25 PDF 5 1 MB siehe Weinstrasse 35 a b c Siben Alte Deidesheimer Adelshofe Uebelhirn von Bohlscher Hof a b Schnabel Aus der Geschichte des Deidesheimer Spitals Berthold Schnabel Die Gewolbeschlussteine der Kirche In Pfarrkirche St Ulrich Deidesheim Festschrift zur Altarweihe 1987 Kath Pfarramt Deidesheim 1987 S 34 Georg Peter Karn Rolf Mertzenich Kreis Bad Durkheim Stadt Bad Durkheim Gemeinde Hassloch Verbandsgemeinden Deidesheim Lambrecht Wachenheim Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 13 1 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1995 ISBN 3 88462 119 X S 178 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adelshof der Ubelhirn von Bohl amp oldid 238831996