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Der Historische Stadtkern der pfalzischen Landstadt Deidesheim umfasst die Flache des mittelalterlichen Stadtgebietes die fruher von der Deidesheimer Stadtbefestigung eingeschlossen wurde Der Stadtkern ist seit 1991 1 nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland Pfalz als Denkmalzone ausgewiesen 2 und gilt wegen der Vielfalt und Qualitat des Baubestands als eines der bedeutendsten Kulturdenkmaler im Landkreis Bad Durkheim 3 Grundriss Deidesheims aus dem Jahr 1818 Man erkennt die Stadtbefestigung und die Grobstruktur des Ortes wie sie sich seit der Entstehung der Siedlung entwickelt und bis heute fast genauso erhalten hat Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung Struktur und Baubestand 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntwicklung Struktur und Baubestand BearbeitenDie Siedlung des heutigen Deidesheims ist vermutlich im 9 10 Jahrhundert entstanden und der Marktplatz die Kirche und das Rathaus bildeten den ursprunglichen Kern des Ortes Die Besiedlung erfolgte zunachst wie es typisch fur ein Einstrassendorf ist entlang der heutigen Weinstrasse Von hier aus breitete sich die Besiedlung dann Richtung Westen aus Die Heumarktstrasse ist wahrscheinlich die alteste Strasse dieses zweiten Entwicklungsabschnitts Im Nordosten des Zentrums wurde im 12 13 Jahrhundert die furstbischoflich speyerische Burg errichtet in deren direktem Umfeld es keine Siedlungstatigkeit gab sondern Richtung Osten nur unmittelbar entlang der heutigen Weinstrasse Ab 1360 wurde mit dem Bau der Stadtbefestigung unter Einbeziehung der Burg begonnen und bis um das Jahr 1818 griff der Siedlungsbau nicht uber die Stadtmauer hinaus aus wie der Grundriss der Stadt aus dem Jahr 1818 zeigt Mit Ausnahme der Wassergasse die 1868 angelegt wurde 4 sowie der Schlossstrasse 3 war das Netz aus Strassen und Gassen damals identisch mit demjenigen des heutigen Stadtkerns 4 Im Wesentlichen blieb die Grobstruktur des Stadtkerns mindestens seit Anfang des 19 Jahrhunderts also unverandert 3 Auch was die Feinstruktur des Ortskerns anbelangt ist dessen Parzellierung beinahe noch genauso wie sie es zu Anfang des 19 Jahrhunderts gewesen ist Dies kann man anhand eines Abgleichs mit einem Katasterblatt von 1830 erkennen der im Katasteramt Bad Durkheim vorliegt Es finden sich an der Pfarrgasse der nordwestlichen und mittleren Heumarktstrasse im Norden der Weedgasse sowie an der sudlichen und sudwestlichen Weinstrasse grossere Anwesen mit noch nicht verbauten Garten und Hofflachen 3 Diese Flachen waren fruher Allmende die zu dem Zweck freigehalten wurden im Falle einer Belagerung der Stadt die Bevolkerung versorgen zu konnen Sie wurden spater in die grosseren Anwesen des Ortes integriert 4 Die Wohnhauser dieser grosseren Anwesen sind in ihrer Mehrzahl traufstandig orientiert Demgegenuber stehen die kleinteilig parzellierten Wohngegenden der sozial niederen Schichten beispielsweise im sudwestlichen Teil der Heumarktstrasse und der Weedgasse deren Hauser zumeist giebelstandig ausgerichtet sind 3 In der Denkmalzone gibt es viele denkmalgeschutzte Einzelobjekte die sich nicht nur entlang der Weinstrasse befinden sondern sich auf der ganzen Flache des mittelalterlichen Stadtkerns verteilen Wegen der massiven Zerstorungen die Deidesheim infolge von Kriegen insbesondere infolge des Pfalzischen Erbfolgekriegs und der Koalitionskriege erfahren musste stammt der uberwiegende Teil dieser Objekte aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und dessen zweiten Halfte in dem Deidesheim einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte aber auch aus dem 19 Jahrhundert dazu zahlen zum Beispiel vornehme klassizistische Gebaude Weingut Julius Ferdinand Kimich Dienheimer Hof Ebenso finden sich hier auch Gebaude aus dem 12 13 Jahrhundert und solche die seit dem 15 Jahrhundert errichtet wurden 3 Die mit Jahreszahlen bezeichneten Schlusssteine zahlreicher auch als Einzeldenkmaler eingestufter Torfahrten im Stadtkern Deidesheims zeugen davon wie oft Deidesheim nach Kriegszerstorungen wieder aufgebaut werden musste und wie lange sich der Wiederaufbau hinzog nbsp Toranlage 1715 nbsp Torfahrt 1748 nbsp Torfahrt 1763 nbsp Torfahrt 1792Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmaler in DeidesheimLiteratur BearbeitenGeorg Peter Karn Rolf Mertzenich Kreis Bad Durkheim Stadt Bad Durkheim Gemeinde Hassloch Verbandsgemeinden Deidesheim Lambrecht Wachenheim Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 13 1 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1995 ISBN 3 88462 119 X S 140 142 Rolf Mertzenich Ein Stadtgrundriss von 1818 Die mittelalterliche Stadtentwicklung Deidesheims In Landkreis Bad Durkheim Hrsg Heimat Jahrbuch 1992 Druckerei u Verlag Englram Hassloch Pfalz 1991 ISBN 3 926775 08 4 S 108 113 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Schmitt Geissbock Wein und Staatsbesuche Deidesheim in den letzten 150 Jahren Hrsg Stadt Deidesheim Verlag Pfalzer Kunst Landau in der Pfalz 2000 ISBN 3 922580 82 3 S 66 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Bad Durkheim Mainz 2023 S 20 PDF 5 1 MB siehe Ortskern Bahnhofstrasse Bennstrasse Bleichstrasse Grottenmauergasse Heumarktstrasse Johannes Mungenast Strasse Kerschauerhof Kirchgasse Kirschgartenstrasse Konigsgarten Marktplatz Pfarrgasse Prinz Ruprecht Strasse Schlossstrasse Spitalgasse Stadtmauergasse Wassergasse Weedstrasse Weinstrasse Denkmalzone a b c d e f Karn Mertzenich Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz a b c Mertzenich Ein Stadtgrundriss von 1818 49 4073 8 186195 Koordinaten 49 24 26 28 N 8 11 10 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Historischer Stadtkern Deidesheim amp oldid 236178359