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Die Liste der Bischofe von Speyer stellt die Reihe der Bischofe des Bistums Speyer vor die von 1546 bis 1801 bzw 1810 den Rang von Furstbischofen einnahmen sowie in Personalunion auch bis 1789 Furstpropste der Furstpropstei Weissenburg waren Wappen des Bistums Speyer nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Uberblick 2 Liste der Bischofe von Speyer 3 Nicht zeitgenossische Darstellungen von Bischofen 3 1 Bischofe in religiosen Motiven 3 2 Bischofe auf Gemalden aus dem 18 Jahrhundert 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenHistorischer Uberblick Bearbeiten nbsp Karte des Hochstifts Speyer Homannsche Erben 1753 Eine geschlossene Bischofsreihe beginnt im Bistum Speyer bereits Mitte des 7 Jahrhunderts Die ersten Bischofe sind in der Regel Abte der Kloster der Region Waren es anschliessend Grafenfamilien wie das Haus Leiningen die mehrfach Bischofe stellten so gelangten allmahlich auch Angehorige ritteradeliger Familien in hohe geistliche Wurden Besonders einflussreich war im 15 Jahrhundert die Familie von Helmstatt Die Herkunftsfamilien stammen aus dem Kraichgau dem Elsass oder waren rheinische hessische schwabische oder frankische Adelsgeschlechter Religioses Zentrum des Bistums ist seit der Fertigstellung 1061 der Speyerer Dom Eine tragende Rolle spielen die Weihbischofe von Speyer und die Domherren von Speyer Weitere bedeutsame Aufgaben erfullten die Hofamter der Bischofe von Speyer Etliche Bischofe waren zunachst Domherren von Speyer oder angrenzender Bistumer In der Zeit des Spatmittelalters bis zur Fruhneuzeit bestand das Domkapitel aus Dompropst Domdekan Domscholaster Domkantor Domkustos und 25 Domherren 1 Nach der Sakularisation waren die Positionen auch Burgerlichen zuganglich denen im 19 Jahrhundert zunachst oft noch wie z B Johannes von Geissel ein Personaladel zugesprochen wurde nbsp Beispiel fur ein gemehrtes furstbischofliches Wappen bei Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg Die erste Vierung zeigt im Wechsel das Familienwappen und eine zweite Vierung die das Hochstift Speyer und die Furstpropstei Weissenburg symbolisiert Im Mittelalter kam es mit zunehmendem Einfluss der Bischofe auf Speyer und das umliegende Land immer wieder zu Spannungen mit dem Domkapitel und den Burgern der Stadt Speyer Im Ringen um Rechte erlangte Speyer schliesslich nach Jahrhunderten den Status einer Freien Reichsstadt bzw einer Freistadt siehe Geschichte der Stadt Speyer Als geistliches Furstentum im Heiligen Romischen Reich waren auch die Bischofe immer wieder aufgefordert sich gegenuber Konigen und zwischen Konig und Papst zu positionieren Auch das Erzbistum Mainz die Wittelsbacher Pfalzgrafen und weitere benachbarte Territorialstaaten nahmen Einfluss auf das Bistum Die Wappen der Bischofe sind uber Jahrhunderte gemehrt d h sie enthalten in der Regel das ursprungliche Familienwappen und daneben das Wappen des Bistums Speyer Ublich ist eine Vierung mit den beiden Wappen im Wechsel Fur Speyer steht ein silbernes Kreuz auf blauem Grund Von 1546 bis 1789 waren die Furstbischofe in Personalunion auch Furstpropste der Furstpropstei Weissenburg der Besitz des Klosters im Elsass war in das Hochstift integriert Deshalb ist ein Wappenbestandteil das zugehorige Motiv einer silbernen Burg mit Tor und zwei Turmen daruber eine goldene Krone auf Rot Sofern der Bischof auch Bischof weiterer Bistumer war bestand das Wappen aus weiteren Elementen im Bild u a gelost durch ein Herzschild oder weitere Teilungen Heutige Bischofswappen knupfen an diese Tradition an Das alte Hochstift Speyer bestand rechtsrheinisch bis 1810 die linksrheinischen Bistumsteile waren schon 1801 im Frieden von Luneville staatsrechtlich an Frankreich gefallen und kirchenrechtlich zwischen den Diozesen Strassburg und Mainz aufgeteilt worden 1817 hat man aus diversen linksrheinischen Gebieten der ehemaligen Bistumer Speyer Mainz Worms Strassburg und Metz das heutige Bistum Speyer mit der gleichnamigen Bischofsstadt als Zentrum neu formiert Liste der Bischofe von Speyer BearbeitenNr Bischof von bis Anmerkungen Abbildung Wappen0 1 Jesse um 346 Jesse gilt als erster Speyerer Bischof der lange vor den anderen Bischofen ausserhalb der zusammenhangenden Bischofsliste uberliefert ist 0 2 Hilderich um 614 Hilderich lebte um 600 und ist der erste konkret fassbare Bischof von Speyer mit dem auch die zusammenhangende Bischofsliste beginnt 614 ist seine Teilnahme bei dem von Frankenkonig Chlothar II einberufenen Pariser Konzil urkundlich fassbar Er weihte 616 in Konstanz den Diakon Johann zum Bischof 0 3 Athanasius 650 Athanasius war Hofkaplan Konig Dagoberts I Unter seinem Episkopat wurde der erste merowingische Dom in Speyer errichtet und die dortige Abtei Germansberg gegrundet im Umland das Kloster Klingenmunster 0 4 Principius 650 659 Konig Sigibert III nennt Principius um 650 in einer Schenkungsurkunde fur den Zehnten im Speyergau einen apostolischen Mann und seinen Vater und Herrn woraus sich auf eine nahere Beziehung zwischen beiden schliessen lasst Die grosszugige Schenkung legte den Grundstock fur die finanzielle Sicherung des Bistums Speyer bis zur Sakularisation 0 5 Dragobodo 660 700 Dragobodo gilt als Grunder von Kloster Weissenburg und war dort Abt Als Bischof von Speyer erhielt er von Konig Childerich II ein Privileg welches das Bistum von jeder koniglichen Steuerabgabe befreite Dragobodo unterzeichnete auf der Synode zu Trier 664 zusammen mit Bischof Chlodulf von Metz die Urkunde zur Grundung des Vogesen Klosters Saint Die Im Pontifikat Dragobodos wurde am 10 September 670 bei Rulzheim unweit Speyer Bischof Theodard von Maastricht von frankischen Adeligen ermordet und vorlaufig beigesetzt spater nach Luttich uberfuhrt An seiner Todesstelle entstand ein bis heute existierender Wallfahrtsort einer der altesten im Bistum Speyer 0 6 Atto 701 709 Atto wird in der altesten Speyerer Bischofsliste die zwischen 1078 und 1088 in der Abtei Schaftlarn entstand unter dem Namen Ato und erst an 8 Stelle gefuhrt Allerdings ist dort die Gruppe der ersten 8 Bischofe unvollstandig und in Unordnung Laut Jakob Baumann Der Pilger 1906 gibt es uber ihn keine Urkunden man kennt ihn lediglich dem Namen nach aus der besagten Bischofsliste bzw der Uberlieferung Auch die anderen Quellen bieten zu Atto nur seine vermutlichen Regierungsdaten 0 7 Sigwin 709 725 Sigwin wird in der altesten Speyerer Bischofsliste die zwischen 1078 und 1088 in der Abtei Schaftlarn entstand unter dem Namen Sigiwin und an der korrekten 7 Stelle gefuhrt Laut Jakob Baumann Der Pilger 1906 gibt es uber ihn keinerlei Urkunden man kennt ihn lediglich dem Namen nach aus der besagten Bischofsliste bzw der Uberlieferung Sigwins Pontifikat fallt in die kriegerische Zeit des Niederganges der Merowinger Dynastie und des Beginns der Wirksamkeit des Hl Philipp von Zell des Hl Pirminius und des Hl Bonifatius 0 8 Luido 725 743 Uberlieferungsgemass war Luido ein Monch aus dem Kloster Weissenburg Wilhelm Eisengrein 1543 1584 bezeichnet ihn 1564 in seiner Speyerer Chronik als einen Heiligen 738 brachte St Bonifacius aus Rom ein Sendschreiben Papst Gregor III mit worin Bischof Luido namentlich genannt ist Um 740 nahm er an der Synode von Regensburg teil 742 auch an dem sehr bedeutenden 1 Deutschen Nationalkonzil Concilium Germanicum 0 9 David 743 759 David war zugleich Abt von Kloster Weissenburg und erscheint mit dieser Funktion in dortigen Urkunden ab 744 Er nahm als Speyer Oberhirte an der frankischen Synode des Jahres 747 in Mainz teil Wahrend seiner Regierung wurde mit papstlicher Bulle vom 4 November 748 das Bistum Speyer als Suffragandiozese dem Hl Bonifatius in Mainz unterstellt Wahrend seines Pontifikats starben in der heutigen Diozese Speyer St Pirminius und St Philipp von Zell 10 Basinus 762 77011 Fraido 782 804 Fraido auch Flaido ist auch als Abt von Klingenmunster bekannt 12 Benedikt 814 82913 Hertin 830 845 auch Bertin14 Gebhard I 845 880 auch Gebehard15 Gotedank 881 89516 Einhard I 895 913 auch Meinhard wurde 913 nach einem verlorenen Machtkampf mit Werner Graf im Speyergau aus dem Haus der Konradiner oft als historisch erster fassbarer Salier bezeichnet geblendet und verstummelt an den Folgen ist er verstorben Der Fall wurde 916 auf der Synode von Hohenaltheim untersucht als Berichterstatter wurde Bischof Richowo von Worms beauftragt Das Ergebnis der Nachforschungen von Richowo ist nicht ubermittelt 2 3 17 Bernhard 914 92218 Amalrich 923 94319 Reginbald I 944 950 Reginbald I auch Reginhard nahm an der Universalsynode von Ingelheim teil 20 Gottfried I 950 96021 Ottgar 962 97022 Balderich 970 98623 Rupert 986 100424 Walter 1006 1031 Walter ist auch als Dichter in die Geschichte eingegangen einige seiner Werke haben sich erhalten Er war Hofkaplan Ottos III 25 Siegfried I 1031 103126 Reginger 1032 103327 Reginbald II 1033 1039 Reginbald II von Dillingen auch Regimbald war zunachst Abt von Kloster Sankt Ulrich und Afra Augsburg Kloster Ebersberg und anschliessend von Kloster Lorsch Er gilt als fromm und gebildet ausserdem wird er als Seliger verehrt In seiner Zeit als Bischof begann Konig Konrad II mit dem Bau des Speyerer Domes nbsp Sarkophagdeckel im Speyerer Dom28 Sigibodo I 1039 1051 Sigibodo I stammte aus einem frankischen Geschlecht und erhielt seine geistliche Ausbildung in Speyer Unter Sigibodo entstand das Allerheiligenstift unweit des Speyerer Domes 29 Arnold I 1051 1056 Arnold I stammte vermutlich aus der Familie von Falkenberg von Burg Falkenberg Er war zunachst Abt im Kloster Weissenburg 30 Konrad I 1056 106031 Einhard II 1060 1067 Einhard II stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Katzenelnbogen Im November 1061 soll er fur Agnes von Poitou in Speyer die Schleiernahme vollzogen haben nbsp Familienwappen im Ingeram Codex32 Heinrich I von Scharfenberg 1067 1072 siehe auch Burg Scharfenberg33 Rudiger gen Huzmann 1074 1090 Rudiger leitete die renommierte Domschule an der Benno von Osnabruck als Lehrer tatig war Im Investiturstreit hielt sich Rudiger als Bischof an der Seite Konig Heinrichs IV Fur seine konigstreuen Aktivitaten wurde er von Papst Gregor VII gebannt Um den Bann zu losen sprach er in Rom vor und nahm eine Klosterhaft auf sich Zuruck als Bischof riskierte er einen weiteren Bann was im ebenfalls kaisertreuen Speyer ohne weitere Auswirkungen blieb Heinrich IV starkte die Position des Bistums vor allem durch die Schenkung zweier Grafschaften darunter Teilen des Speyergaus 34 Johannes I 1090 1104 Johannes I war Graf im Kraichgau und stammte aus der Familie der Zeisolf Wolfram Als Parteiganger der Salier blieb Heinrich auch im Investiturstreit an der Seite Heinrichs IV Beim Durchzug von Kreuzrittern 1096 stellte er die Juden unter seinen personlichen Schutz 35 Gebhard II von Urach 1104 1107 Gebhard II von Urach auch Gerhard stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Urach Gebhard ist als Abt im Kloster Hirsau seit 1091 als Nachfolger des Wilhelm von Hirsau bekannt 36 Bruno von Saarbrucken 1107 1123 Bruno von Saarbrucken stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Saarbrucken die von den Saliern mit wichtigen Amtern betraut wurden Bruno war der Sohn des Grafen Siegbert und ein Bruder von Friedrich von Saarbrucken und des Mainzer Erzbischofs Adalbert I von Saarbrucken damit auch Onkel von Adalbert II von Saarbrucken siehe auch Liste der Grafen von Saarbrucken Bevor Bruno Bischof von Speyer wurde war er Abt im Kloster Lorsch 37 Arnold II von Leiningen 1124 1126 Arnold II von Leiningen stammte aus der Familie von Leiningen die mit Heinrich von Leiningen und Emich von Leiningen spater weitere Speyerer Bischofe stellte Seine Zeit als Bischof dauerte nur wenige Jahre nbsp Wappen der Familie38 Siegfried II von Wolfsolden 1127 1146 Im Streit um die Krone unterstutzte Siegfried II den Welfen Lothar III die stauferfreundliche Stadt Speyer hielt sich an den Gegenkonig Konrad III und verjagte den Bischof zunachst aus der Stadt In der Belagerung der befestigten Stadt durch Lothar III und dem Mainzer Erzbischof Adalbert I von Saarbrucken musste sich das ausgehungerte Speyer schliesslich beugen Nach dem Tode Lothars III setzten sich allerdings die Staufer durch 39 Gunther von Henneberg 1146 1161 Gunther war wie auch sein Bruder Gefolgsmann der Staufer Seine grosste Leistung war die Verlegung und Neugrundung des Klosters Maulbronn im Jahre 1147 das sich dadurch zu einem der wichtigsten Stutzpunkte geistlichen Lebens im Schwarzwald entwickelte nbsp Stiftertafel rechter Innenflugel Bischof Gunther von Henneberg und Walter von Lomersheim bringen der Mutter Gottes ihre Stiftung dar nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch40 Ulrich I von Durrmenz 1163 1163 Ulrich I wird ab dem 30 August 1159 als Reichskanzler des Kaisers Barbarossa gefuhrt Dieser durfte auf Ulrichs Wahl zum Bischof im Jahr 1162 erheblichen Einfluss genommen haben Ulrich wurde angesichts des Konflikts zwischen dem Kaiser und Papst Alexander III durch den Heiligen Stuhl nicht als Bischof bestatigt Ulrichs Amtszeit war gepragt von Streitigkeiten mit den Burgern von Speyer nbsp Wappengleiches Wappen der Enzberg im Scheiblerschen Wappenbuch41 Gottfried II 1164 116742 Rabodo von Lobdaburg 1173 1176 Rabodo stammte aus der Familie der Lobdeburger 43 Konrad II 1176 117844 Ulrich II von Rechberg 1178 1187 Ulrich II von Rechberg stammte aus dem schwabischen Adelsgeschlecht der Grafen von Rechberg Ulrich II steht in einer Reihe von Speyerer Bischofen die eng an die staufischen Kaiser angelehnt waren nbsp Familienwappen in Johann Siebmachers Wappenbuch45 Otto von Henneberg 1190 1200 Otto stammte aus dem frankischen Grafengeschlecht der von Henneberg die wenige Jahrzehnte zuvor mit seinem Bruder Gunther von Henneberg bereits in Speyer einen Bischof stellten und im 12 Jahrhundert auch als Bischofe von Wurzburg mehrfach vertreten waren Otto steht in einer Reihe von Speyerer Bischofen die eng an die staufischen Kaiser angelehnt waren nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch46 Konrad III von Scharfenberg 1200 1224 Konrad III war seit 1212 zugleich Bischof von Metz 47 Beringer von Entringen 1224 1232 Beringer war ein Berater Konig Heinrichs VII und wirkte am Hoftag zu Worms 1231 mit In seiner Zeit wurde das Zisterzienserinnenkloster Heilsbruck und das Reuerinnenkloster St Magdalena gegrundet Die Franziskaner durften ihre Niederlassung in die Stadt Speyer hineinverlegen nbsp Wappen des Beringer von Entringen aus Albertis Wappenbuch48 Konrad IV von Tann 1233 1236 Konrad IV entstammte den Ministerialen von Dahn 1220 1221 begleitete er Bischof Konrads III von Scharfenberg auf dessen Italienfahrt 1227 befand er sich als Vertreter der Reichsregierung in England zu Verhandlungen mit Konig Heinrich III Als Bischof ist seine Teilnahme an zwei Synoden gegen die Ketzerverfolgung des Konrad von Marburg belegt und seine diesbezugliche Entsendung eines Speyerer Klerikers zum Bericht nach Rom Er starb am Weihnachtsabend 1236 49 Konrad V von Eberstein 1237 1245 Konrad V entstammte dem Adelsgeschlecht Eberstein seine Mutter war eine von Andechs Uber sie war er nahe verwandt mit der Hl Hedwig und der Hl Elisabeth von Thuringen Politisch zahlte er zu den Parteigangern von Papst Innozenz IV gegen die Hohenstaufen Er wurde im Familien Kloster Herrenalb begraben nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch50 Heinrich II 1245 1272 Heinrich II besetzte aufgrund einer papstlichen Expektanz Wurzburg die 1255 entsetzt wurde Nach einer Schlichtung verzichtete er auf seine Anspruche als Bischof von Wurzburg 1254 1255 und starb 1272 als Bischof von Speyer 1270 ist die Bischofspfalz Speyer erstmals urkundlich belegt nbsp Wappen der Familie51 Friedrich von Bolanden 1272 1302 Friedrich stammte aus der Familie von Bolanden 52 Sigibodo II von Lichtenberg 1302 1314 Unter Sigibodo kam es zu massiven Auseinandersetzungen mit der Stadt Speyer Am Ende kriegerischer Handlungen erfullte der Bischof weitgehend die Forderungen der Burgerschaft nbsp Familienwappen im Ingeram Codex53 Emich 1314 1328 Emich erteilte Ludwig dem Bayern auf seinem Italienfeldzug zusammen mit dem Eichstatter Bischof Gebhard III von Graisbach die Salbung zum Konig der Lombardei Da er als Parteiganger Ludwigs Urteile von Papst Johannes XXII nicht veroffentlichte wurde er 1327 exkommuniziert nbsp Wappen der Familie54 Berthold von Buchegg 1328 1328 Papst Johannes XXII wahlte Berthold als einen Gegner Ludwigs des Bayern aus Trotz Warnungen des Papstes nahmen die Speyerer Domherren Wahlen vor und entschieden sich fur Walram von Veldenz Berthold konnte sich auch mit militarischen Mitteln nicht in Speyer halten und wurde Bischof von Strassburg 1328 1353 55 Walram von Veldenz 1329 1336 Walram von Veldenz wurde 1329 von Papst Johannes XXII ernannt der seinen Vorganger Berthold von Buchegg aufforderte das Hochstift zu raumen Walram war ein Anhanger Ludwigs des Bayern und vertrat die Interessen seiner leiningischen Verwandtschaft Aufgrund der langanhaltenden finanziellen Schieflage des Hochstiftes gab Walram 1330 1331 seine weltlichen Funktionen an einen Administrator in der Person des Balduin von Luxemburg ab 4 Balduin von Luxemburg 1332 1336 In den letzten Jahren von Walram von Veldenz war Balduin Administrator von Speyer und ebenso Administrator von Mainz 1328 1336 Er war ausserdem Bischof von Trier 1307 1354 nbsp Mitte Balduin Bilderzyklus des Codex Balduini Trevirensis 1341 Modernes Fensterbild des furstbischoflichen Wappens56 Gerhard von Ehrenberg 1336 1363 Mit Gerhard aus der Familie von Ehrenberg wurde erstmals ein Bischof aus dem Kraichgauer Ritterstand erwahlt Zunachst Mitarbeiter der Kanzlei Ludwigs des Bayern stand er in dessen Gunst und wechselte erst nach dessen Tod auf die Seite Karls IV Die Judenverfolgungen von 1349 als Ausuferungen der Pest konnte er nicht verhindern nbsp Nachbildung des Epitaphs nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch57 Lamprecht von Brunn 1364 1371 Lamprecht in anderen Quellen auch Lambert Lampert oder Lambrecht bezeichnet verdankte seine Position kaiserlicher Protektion und personlichen Qualitaten 1364 65 musste er sich in Speyer erst gegen den vom Domkapitel gewahlten Gegenbischof Eberhard von Randeck durchsetzen der schliesslich resignierte und abgefunden wurde Seit 1354 war Lamprecht Abt des Klosters Gengenbach im Schwarzwald 1363 1364 wurde Lamprecht zusatzlich Bischof von Brixen 1364 1371 war er Bischof von Speyer und 1371 1374 Bischof von Strassburg Erst mit Amtsantritt als Bischof von Bamberg 1374 1398 legte er sein Amt als Abt von Gengenbach nieder Er war enger Berater Karls IV und spater Kanzler dessen Sohns Konig Wenzel der Faule Lamprecht zeichnete sich gegenuber seinen Nachbarn durch eine nachhaltige Friedenspolitik aus Das einzige Kartauserkloster wurde 1381 in Nurnberg gegrundet Im Jahre 1395 grundete er ausserdem das Elisabethen Spital in Schesslitz und stiftete ihm seine Bibliothek nbsp Familienwappen nach Lorenz Fries Chronik der Bischofe von Wurzburg 1574 158258 Adolf I von Nassau 1371 1381 Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft in Padua und Bologna wurde Adolf I im Alter von 18 Jahren zum Bischof von Speyer und anschliessend auch zum Erzbischof von Mainz 1381 1390 gewahlt Aufgrund von zwei verschiedenen Parteien die beide verschiedene Kandidaten in der Position des Erzbischofs sehen wollten kam es wahrend seiner Amtszeit zu Streitigkeiten zwischen einer Koalition von Fursten und Grafen unterstutzt darunter Herzog Otto von Braunschweig Gottingen Johann von Nassau Dillenburg Graf Heinrich VI von Waldeck und Graf Gottfried VIII von Ziegenhain die Adolf unterstutzten und Kaiser Karl IV seinem Sohn Wenzel den drei Markgrafen von Meissen Ludwigs Bruder und Landgraf Heinrich II von Hessen Erst nach dem Tod von Papst Gregor XI wurde Adolf in seiner Position bestatigt Er stiftete zwei Wochen vor seinem Tod die Universitat Erlangen nbsp Familienwappen im Ingeram Codex59 Nikolaus I von Wiesbaden 1381 1396 Nikolaus konkurrierte mit seinem Vorganger um den Bischofsstuhl siehe Gegenbischof Erst mit dem Tod Adolfs I wurde Nikolaus allgemein als Bischof anerkannt Er stand als Protonator auch der Kanzlei Konig Ruprechts vor Durch die Auseinandersetzungen wahrend der Amtszeit Adolfs I war die finanzielle Lage des Hochstiftes aufs Ausserste angespannt Seine Bundnisse mit den Pfalzgrafen Rupprecht II und Rupprecht III fuhrten vor allem zur weiteren Starkung der Einflussnahme der Pfalzgrafen in die Belange des Bistums was sich z B in der Besetzung des Domkapitels und des Bischofstuhls ausserte 60 Raban von Helmstatt 1396 1430 Raban trat wie in fruherer Zeit ublich bereits im jugendlichen Alter in das Domkapitel ein Wahrend seiner Amtszeit als Bischof von Speyer war er in den Jahren 1400 1410 als Kanzler Konig Ruprechts tatig In seiner Funktion als Erzbischof von Trier 1430 1439 verpfandete er in den 1430er Jahren die Stadt Cochem und Burg Ehrenbreitstein was zu mehrjahrigen kriegerischen Auseinandersetzungen fuhrte Nachdem er am 20 Oktober 1438 von seinem Amt Speyerer Bischof zuruckgetreten war legte er 1439 auch das Amt des Trierer Erzbischofs nieder nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch61 Adolf von Eppstein 1430 1433 Adolf der aus der Familie von Eppstein stammte wurde am 22 Mai 1430 von Papst Martin V zum Nachfolger von Raban ernannt Nach dem Tod Adolfs von Eppstein 1433 34 verwaltete wieder Raban von Helmstatt das Bistum nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch62 Reinhard von Helmstatt 1438 1456 Um Reinhard den Aufstieg zum Bischof zu ermoglichen wurde sein Bruder ab 1424 genotigt das Amt des Dompropstes aufzugeben und an ihn abzugeben Dieser wurde schliesslich bis 1436 festgesetzt Reinhard legte als Bischof 1447 den Grundstein fur die Liebfrauenkirche in Bruchsal nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch63 Siegfried III von Venningen 1456 1459 Durch Heirat der Schwester mit Konrad von Helmstatt einem Grossneffen Rabans von Helmstatt gelangte Siegfried III und damit auch die Familie Venningen in hochste Speyerer Kreise In seiner dreijahrigen Zeit als Bischof setzte Siegfried III die Annaherung des Bistums an die Kurpfalz weiter fort und pflegte ein freundschaftliches Verhaltnis zu Friedrich I von der Pfalz nbsp Familienwappen im Scheiblerschen Wappenbuch64 Johannes II Nix von Hoheneck 1459 1464 Johannes II Nix der auch den Namenszusatz gen nannt Enzenberger trug stellte sich in der Mainzer Stiftsfehde gegen Friedrich I von der Pfalz Er musste sich ihm nach der Schlacht bei Seckenheim unterwerfen und war am 4 Juli 1464 zur Abdankung gezwungen nbsp Familienwappen65 Matthias von Rammung 1464 1478 Bedeutender Reformbischof zugleich Kanzler der Kurpfalz Der Historiker Franz Xaver Glasschroder 1864 1933 bezeichnete Matthias von Rammung als den bedeutendsten der mittelalterlichen Speyerer Bischofe Er erbaute den heutigen Chor der Marienwallfahrtskirche Waghausel dessen Gewolbeschlussstein sein Bischofswappen ziert nbsp zeitgenossische Buchminiatur nbsp Wappenstein Wallfahrtskirche Waghausel66 Ludwig von Helmstatt 1478 1504 Ludwig war der Neffe Bischofs Reinhard von Helmstatt sowie Grossneffe des Bischofs Raban von Helmstatt Ab 1453 wird er als Domherr zu Mainz und Speyer ab 1478 bis zu seinem Tod als Bischof von Speyer erwahnt In Bruchsal wird er als Grundsteinleger des alten Schlosses genannt In seiner Regierungszeit kam es aus diversen Grunden zu deutlichen Steuererhohungen was als eine der Ursachen fur das Ubergreifen des Bauernkrieges auf das Bistum gilt Der Bischof war sehr pflichteifrig und fuhrte Reformen im Klerus durch Jakob Wimpfeling lobte seine Gerechtigkeit und Frommigkeit in einem Gedicht nbsp Bischofswappen Pfarrkirche St Ulrich Deidesheim 67 Philipp I 1504 1513 Philipp I bekampfte in 17 noch vorhandenen Sendbriefen die Missstande bei Geistlichen und Laien Er liess eine Diozesan Agende bei Peter Drach in Speyer drucken Unter Bischof Philipp I errichtete man 1509 sudlich des Domes den kunstlerisch sehr wertvollen Olberg ein bis heute existierendes Meisterwerk der Renaissancebildhauerei nbsp Wappensiegel Bischof Philipp von Rosenbergs links das Speyerer Diozesanwappen mit Kreuz rechts das Familienwappen der von Rosenberg68 Georg von der Pfalz 1513 1529 Georg ein Wittelsbacher bemuhte sich dem aufkeimenden Protestantismus mit Verboten zu begegnen und dem Verfall des religiosen Lebens entgegenzuwirken Im Pfalzer Bauernkrieg floh er nach Heidelberg Er suchte die Verhandlungen mit den Aufstandischen die schliesslich von der Kurpfalz besiegt wurden 1529 nahm er am Reichstag zu Speyer teil Er starb noch im selben Jahr am Englischen Schweiss nbsp zeitgenossisches Gemalde auf Holz nbsp Familienwappen der Wittelsbacher69 Philipp II 1529 1552 1481 in Kaiserslautern als Sohn des dortigen kurpfalzischen Amtmannes geboren studierte Philipp in Heidelberg Paris und Lowen promovierte wurde 1501 Domherr in Worms und Speyer 1504 Rektor der Universitat Heidelberg dann Domsanger in Speyer 1529 Dompropst und am 22 Oktober selben Jahres Speyerer Bischof Er versuchte mit Gute und religiosem Eifer die Reformation im Bistum aufzuhalten was ihm nur teilweise gelang Er konsolidierte die Finanzen und hob den Wohlstand seiner Untertanen Er war politischer Berater des Kaisers und anderer Fursten ausserdem Schwager von Franz von Sickingen Er vereinigte die Propstei Weissenburg mit dem Bistum Er starb am 14 August 1552 in Zabern auf der Flucht vor den Kriegsgeschehnissen des Zweiten Markgrafenkrieges und wurde spater im Speyerer Dom beigesetzt nbsp zeitgenossisches Gemalde nbsp Wappensiegel nbsp Familienwappen in Johann Siebmachers Wappenbuch70 Rudolf von und zu Frankenstein 1552 1560 Rudolf stammte aus der Familie von Frankenstein Nach Studien an verschiedenen Universitaten war er Domherr in Mainz und nach verschiedenen diplomatischen Missionen erwahlte man ihn zum Bischof von Speyer nbsp Wappen der Familie71 Marquard von Hattstein 1560 1581 Unter Marquard wurde das 1552 zerstorte Hambacher Schloss wieder aufgebaut nbsp zeitgenossischer Stich nbsp Bischofliches Wappen72 Eberhard von Dienheim 1581 1610 In der Zeit von 1583 und 1588 besuchte Eberhard seine Landgemeinden Die erhaltenen Protokolle zeichnen besorgniserregende Verhaltnisse die Eberhard zu Reformen veranlassen Viele Dorfpfarrer waren zu dieser Zeit schlecht ausgebildet und waren auf zusatzliche bauerliche Arbeit angewiesen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten nbsp zeitgenossisches Gemalde nbsp Familienwappen in Johann Siebmachers Wappenbuch73 Philipp Christoph von Sotern 1610 1652 auch Erzbischof von Trier und Furstabt von Prum 1623 1652 nbsp zeitgenossischer Stich von Matthaus Merian nbsp Furstbischofliches Wappen als Ausschnitt aus einem Stich von Matthaus Merian nbsp Familienwappen in Johann Siebmachers Wappenbuch74 Lothar Friedrich von Metternich Burscheid 1652 1675 auch Erzbischof von Mainz 1675 1711 und Bischof von Worms 1675 1711 nbsp zeitgenossisches Gemalde Modernes Fensterbild des furstbischoflichen Wappens75 Johann Hugo von Orsbeck 1675 1711 auch Erzbischof und Kurfurst von Trier und Furstabt von Prum Johann Hugo von Orsbeck studierte am Collegium Germanicum in Rom 1672 wahlte man ihn in Trier zum Koadjutor und Nachfolger seines Onkels Karl Kaspar von der Leyen mit Datum vom 16 Juli 1675 zum Bischof von Speyer Kaum hatte er dieses Amt inne starb am 4 Juni 1676 sein Onkel Bischof Orsbeck trat nun in Trier dessen Nachfolge an und verliess Speyer fur immer nur einmal namlich 1677 kehrte er zur Huldigung kurz zuruck Zu seinem Speyerer Vertreter setzte der Oberhirte am 13 August 1676 den fahigen Domherrn Heinrich Hartard von Rollingen ein Orsbeck war von grosser personlicher Frommigkeit und ein Mann kirchlicher Konsolidierung Seine Regierung wurde von den standigen Kriegen uberschattet mit denen man seine Territorien uberzog In beiden Bistumern wirkte er sehr segensreich in Speyer aber nur durch die Hand seines langjahrigen Statthalters Hartard von Rollingen Bischof von Orsbeck wurde im Trierer Dom begraben sein Herz ruht im Speyerer Dom nbsp zeitgenossischer Stich76 Heinrich Hartard von Rollingen 1711 1719 Rollingen studierte am Collegium Germanicum in Rom erhielt 1658 dort die Priesterweihe und amtierte 1661 Domkapitular in Trier und Speyer Kaum war Johann Hugo von Orsbeck am 16 Juli 1675 Bischof von Speyer geworden starb sein Onkel der Bischof und Kurfurst von Trier dessen Nachfolger er war Bischof Orsbeck verliess deshalb Speyer fur immer und setzte am 13 August 1676 zu seinem dortigen Statthalter den Domherrn Heinrich Hartard von Rollingen ein Er erhielt auch die Bischofsweihe Unter seiner Statthalterschaft besetzten und verwusteten die Franzosen grosse Teile des Bistums 1689 brannten sie Speyer komplett nieder vom Dom blieb nur eine Ruine ubrig die Rollingen vor dem Abriss bewahrte Nach dem Tode von Bischof Orsbeck wahlte ihn das Domkapitel am 26 Februar 1711 einstimmig zum Bischof von Speyer Rollingen fromm sehr aktiv und hochgebildet war zu diesem Zeitpunkt bereits 77 Jahre alt nbsp zeitgenossisches Gemalde nbsp Furstbischofliches Wappen am Portal der kath Pfarrkirche St Barbara Hainfeld 1718 77 Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim 1719 1743 Damian Hugo Philipp steht fur eine friedliche Zeit des Bistums in der es zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung kam Es gelang Damian Hugo Philipp den Staatshaushalt zu konsolidieren Er fuhrte u a die allgemeine Schulpflicht ein Der Bischofssitz wurde nach Schloss Bruchsal verlagert Damian Hugo Philipp war ab 1740 bis zu seinem Lebensende gleichzeitig auch Bischof von Konstanz nbsp Gemalde nbsp Furstbischofliches Prunkwappen an der Fassade von Schloss Bruchsal78 Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg 1743 1770 nbsp Gemalde nbsp Furstbischofliches Wappen79 Damian August Philipp Karl Graf von Limburg Vehlen Stirum 1770 1797 nbsp zeitgenossisches Gemalde80 Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf 1797 1810 Philipp Franz Wilderich war der letzte Furstbischof von Speyer Das linksrheinische Gebiet wurde von Frankreich sakularisiert Das rechtsrheinische Gebiet wurde 1802 dem Markgrafen von Baden zugeschlagen Philipp Franz Wilderich blieb bis zu seinem Tod 1810 als Bischof kirchliches Oberhaupt fur das rechtsrheinische Gebiet nbsp Gemalde nbsp Wappen der FamilieSedisvakanz 1810 1818 1803 wurde das Hochstift als weltliches Territorium sakularisiert Der linksrheinische Teil war staatsrechtlich bereits 1801 an Frankreich gefallen der rechtsrheinische ging damals im Grossherzogtum Baden auf In geistlicher Hinsicht existierte die alte Diozese rechtsrheinisch als Rumpfbistum unter dem Namen Vikariat Bruchsal noch bis 1827 fort und wurde danach dem Erzbistum Freiburg einverleibt Linksrheinisch waren seine Jurisdiktionsgebiete schon 1802 den franzosischen Grossdiozesen Mainz und Strassburg unterstellt worden Das heutige Bistum Speyer wurde 1818 nach der politischen Ruckgliederung der linksrheinischen Gebiete an Deutschland auf der linken Rheinseite vollig neu gegrundet unter Verwendung der alten Bischofsstadt Speyer und ihrer beruhmten Kathedrale 81 Matthaus Georg von Chandelle 1818 1826 Chandelle war 1745 als Sohn eines Frankfurter Weinhandlers geboren und wurde 1769 in Mainz zum Priester geweiht Nach der Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch die Franzosen fluchtete Chandelle in den rechtsrheinischen Mainzer Bistumsteil nach Aschaffenburg und wurde dort Offizial schliesslich Direktor des Aschaffenburger Vikariats Bei der Neuordnung der bayerischen Bistumer infolge des Konkordats wurde Chandelle 1818 zum Bischof der wiedererstandenen Diozese Speyer ernannt nachdem der ursprunglich vorgesehene Gregor von Zirkel verstorben war Chandelle war ein Burokrat und sehr staatskirchlich orientiert Es kam zu grossen Spannungen zwischen dem Bischof uns seinem Klerus bzw dem Domkapitel Er starb am 30 Juni 1826 und wurde auf dem stadtischen Friedhof beigesetzt spater hat man ihm im Dom ein Epitaph errichtet der jedoch inzwischen auf dem Domkapitelsfriedhof steht nbsp Gemalde nbsp Bischofliches Wappen lt nbsp Bischofliches Wappen auf dem Grabstein82 Johann Martin Manl 1827 1835 1766 in Mainz als Sohn des Hufschmiedes Andreas Mantel geboren Anderte spater seinen Familiennamen in Manl Benediktinernovize dann Theologiestudium in Mainz 1789 dort zum Priester geweiht 1821 wurde Johann Martin Manl als Domkapitular Mitglied des neuerrichteten Metropolitankapitels in Munchen im selben Jahr auch Offizial Am 22 Juli 1826 zum Bischof von Speyer ernannt Eifrig um seine Amtspflichten und um die administrative Verwaltung des Bistums bemuht schuf er ein diozesanes Priesterseminar und belebte das liturgische Leben sowie den Kirchengesang Die Seelsorge blieb ihm fremd zudem uberwarf er sich mit den meisten Mitgliedern des Domkapitels Er suchte um Versetzung nach und wurde am 25 Marz 1835 Bischof von Eichstatt 1835 Hier verstarb er schon am 15 Oktober desselben Jahres an einer Lungenentzundung und ist im Dom zu Eichstatt bestattet nbsp zeitgenossisches Gemalde Bischofliches Wappen83 Peter von Richarz 1835 1836 Peter Richarz wurde 1783 als Sohn eines aus Bonn stammenden furstbischoflichen Husaren in Wurzburg geboren und erhielt dort 1807 die Priesterweihe Seit 1817 Professor an der Wurzburger Universitat Konig Ludwig I ernannte Richarz am 23 Marz 1835 zum Bischof von Speyer zugleich erhob er ihn in den Adelsstand Engagierter Oberhirte und Prediger bereiste und visitierte eifrig die Pfarreien vor Ort Er schloss enge Freundschaft mit den Domkapitularen Johann Jakob Geissel und Nikolaus Weis seinen beiden bischoflichen Nachfolgern In vielen Dingen war er jedoch recht eigenwillig was zu Verstimmungen und Unzufriedenheit im Klerus fuhrte Um dem Bistum nicht durch seine Person Schaden zuzufugen bewarb er sich schon nach kurzer Zeit um das vakant gewordene Bistum Augsburg und wurde dort Bischof 1836 1855 Er starb in Augsburg am 2 Juli 1855 und wurde im dortigen Dom beigesetzt nbsp zeitgenossisches Gemalde Bischofliches Wappen84 Johannes von Geissel 1837 1841 Johann Jakob Geissel wurde 1796 als Winzersohn im pfalzischen Gimmeldingen geboren und 1818 zum Priester geweiht 1822 wurde er in Speyer Domkapitular 1836 Domdechant und 1837 Bischof Da Geissel der erste aus der Region stammende Oberhirte der neu zugeschnittenen Diozese Speyer war kannte er die Verhaltnisse aufs Beste und versah sein Amt mit Sorgfalt und grossem Engagement Seinen Freund Nikolaus von Weis der spater sein bischoflicher Nachfolger wurde berief er zum Generalvikar Am 24 September 1841 bestimmte der Papst Geissel zum Koadjutor des aus politischen Grunden verbannten Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering fur das Erzbistum Koln als der Erzbischof 1845 starb wurde Geissel in Koln sein Nachfolger 1845 1862 Unter ihm war bereits ab 1842 der Kolner Dom weitergebaut worden Geissel wurde wahrend seiner Amtszeit zum Fuhrer des deutschen Episkopats und Papst Pius IX ernannte ihn 1850 zum Kardinal Er verstarb 1864 und wurde im Dom zu Koln beigesetzt nbsp Fotografie nbsp Erzbischofliches Wappen an der Mariensaule in Koln85 Nikolaus von Weis 1842 1869 nbsp Fotografie86 Konrad Reither 1870 1871 nbsp Fotografie Bischofliches Wappen87 Daniel Bonifaz von Haneberg 1872 1876 Als Bauernsohn in Tannen bei Lenzfried Kempten geboren Studium der Philosophie und Theologie in Munchen 1839 Promotion und Priesterweihe 1840 ausserordentlicher 1844 ordentlicher Professor an der Munchener Universitat Unterrichtete die Facher Altes Testament und Orientalische Sprachen 1848 Berufung zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Haneberg galt als Sprachgenie 1850 Eintritt in die Benediktinerabtei St Bonifaz zu Munchen 1854 dort zum Abt gewahlt Teilnahme am I Vatikanischen Konzil Mehrfach lehnte er Bischofsernennungen ab nahm auf papstlichen Wunsch aber 1872 die Wahl zum Bischof von Speyer an Eifriger unermudlicher Seelsorgebischof gross und imponierend von Gestalt Ubte sein Amt aus bis zur volligen korperlichen Erschopfung und starb 1876 an einer Lungenentzundung Publizierte theologische Bucher nbsp Fotografie Bischofliches Wappen88 Joseph Georg von Ehrler 1878 1905 nbsp Fotografie Bischofliches Wappen89 Konrad von Busch 1905 1910 nbsp Fotografie nbsp Bischofliches Wappen im Chor der Stiftskirche Neustadt an der Weinstrasse90 Michael von Faulhaber 1911 1917 Michael war auch Erzbischof von Munchen und Freising 1917 1952 nbsp Fotografie nbsp Bischofliches Wappen91 Ludwig Sebastian 1917 1943 nbsp Fotografie Bischofliches Wappen92 Joseph Wendel 1943 1952 Joseph war anschliessend Erzbischof von Munchen und Freising 1952 1960 Militarbischof der Bundeswehr 1956 1960 nbsp Fotografie von Joseph Wendel rechts zusammen mit Konrad Adenauer nbsp Bischofliches Wappen93 Isidor Markus Emanuel 1953 1968 Bischofliches Wappen94 Friedrich Wetter 1968 1982 Friedrich war anschliessend Erzbischof von Munchen und Freising 1982 2007 nbsp Fotografie nbsp Bischofliches Wappen95 Anton Schlembach 1983 2007 nbsp Fotografie nbsp Bischofliches Wappen96 Karl Heinz Wiesemann 2008 nbsp Fotografie nbsp Bischofliches WappenNicht zeitgenossische Darstellungen von Bischofen BearbeitenProblematisch an nachtraglichen Darstellungen ist grundsatzlich die Frage nach einer realistischen Aufbereitung geschichtlicher Zusammenhange Bischofe in religiosen Motiven Bearbeiten nbsp Abt Reginbald wird zum Bischof berufen aus Bavaria Sancta et Pia 1615 nbsp Abt Reginbald erhalt die Nachricht von seiner Bischofswahl Stich aus Bavaria Sancta von Magnus Jocham 1861Bischofe auf Gemalden aus dem 18 Jahrhundert Bearbeiten Im 18 Jahrhundert wurden eine Reihe Gemalde mit Portrats mittelalterlicher Speyerer Bischofe gefertigt Die Motivation hierzu entstand zum Teil aus dem Bedurfnis heraus Zeitabschnitte die vor allem aus schriftlichen Quellen uberliefert waren anschaulich zu machen nbsp Raban von Helmstatt nbsp Reinhard von Helmstatt nbsp Ludwig von HelmstattLiteratur BearbeitenErnst Friedrich Mooyer Verzeichnisse der deutschen Bischofe seit dem Jahr 800 nach Chr Geb Minden 1854 S 103 104 Hans Ammerich Das Bistum Speyer und seine Geschichte 7 Bande Sadifa Media Kehl am Rhein 1998 2006 Georg Gresser Das Bistum Speyer bis zum Ende des 11 Jahrhunderts In Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Band 89 Mainz 1998 Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer 2 Bande Kirchheim Mainz Band 1 1852 Band 2 1854 Max Wilberg Regententabellen Eine Zusammenstellung der Herrscher von Landern aller Erdteile bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts Transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1987 Frankfurt Oder 1906 ISBN 3 344 00094 2 Handbuch des Bistums Speyer 1991Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bischofe von Speyer Sammlung von Bildern Die Bischofsreihe auf der Webprasenz des Speyerer Doms Offizielle Webprasenz des Bistums Speyer Wappen der Furstbischofe von Speyer auf Welt der Wappen Heraldik der Speyerer FurstbischofeAnmerkungen Bearbeiten Hans Ammerich Das Bistum Speyer und seine Geschichte Band 2 Von der Stauferzeit 1125 bis zum Beginn des 16 Jahrhunderts Kehl am Rhein 1999 ISBN 3 927095 44 3 S 22 Webportal Regesta Imperii Synodalakten von Hohenaltheim Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive Thomas Zotz Hohenaltheim Synode von In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 Sp 82 Balduin von Luxemburg wird in der offiziellen Bischofsliste Memento vom 26 April 2013 im Internet Archive nicht mitgezahlt nbsp Diese Seite wurde am 8 September 2009 in dieser Version in die Auswahl der informativen Listen und Portale aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Bischofe von Speyer amp oldid 229760777