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Benno II von Osnabruck um 1020 in Lohningen 27 Juli 1088 in Bad Iburg war Bischof von Osnabruck vom 23 November 1068 bis zu seinem Tod im Jahre 1088 Er war ein enger Berater Heinrichs IV und ein anerkannter Baumeister Seine Biografie schrieb zwischen 1090 und 1100 Norbert von Iburg Abt des von Benno II gegrundeten Klosters Iburg Benno II Skulptur von Hans Gerd Ruwe Bildhauer aus Osnabruck in Bad Iburg 1987 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Benno als Berater Heinrichs IV 3 Benno als Baumeister 4 Resumee 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenBenno entstammte wahrscheinlich einem Ministerialengeschlecht Er erhielt in Strassburg und auf der Insel Reichenau eine hervorragende Ausbildung Auf verschiedenen Gebieten wie der Musik Mathematik oder der Geschichtsschreibung theoretisch und praktisch soll er sehr begabt gewesen sein Im Dienste des Bischofs Wilhelm von Strassburg pilgerte er mit diesem zwischen 1040 und 1044 ins Heilige Land nach Jerusalem Anschliessend war er als Lehrer in den Domschulen in Speyer und Hildesheim tatig in letzterer sogar als Leiter In Speyer wo sich der Konigshof mindestens einmal jahrlich aufhielt knupfte er Kontakte zu wichtigen Personen bis hinauf zu Kaiser Heinrich III Dieser ernannte ihn schliesslich zum Dompropst in Goslar und zugleich zum koniglichen Vicedominus der dortigen Kaiserpfalz Dabei bewies Benno besonderes organisatorisches Talent er war wirtschaftlich sehr erfolgreich da er uberaus einfallsreich und vorurteilslos bei der Geldbeschaffung war Am 23 November 1068 wurde er von Heinrich IV als Nachfolger Bennos I zum Bischof von Osnabruck eingesetzt Er verbesserte die Infrastruktur seiner Diozese beispielsweise liess er Sumpfgebiete trockenlegen und baute neue Wege Ab 1080 galt seine besondere Aufmerksamkeit der Grundung eines Benediktinerklosters auf der Iburg 1082 wurde dessen erster Abt geweiht Ab 1085 verbrachte Benno seine letzten Lebensjahre in diesem Kloster weil er sich nur ungern in Osnabruck an seinem Bischofssitz aufhielt In Iburg starb er am 27 Juli 1088 und wurde in der Klosterkirche begraben Benno als Berater Heinrichs IV BearbeitenWahrend des Sachsenaufstands um 1073 wurde der konigstreue Bischof aus seinem Bistum vertrieben Ab 1075 weilte Benno bestandig in der Umgebung Heinrichs IV Er wurde einer seiner wichtigsten Berater und gehorte folgerichtig zu den im Jahre 1076 von Papst Gregor VII gebannten koniglichen Raten Dennoch erhielt er sich auch das papstliche Vertrauen und mit viel diplomatischem Geschick konnte er wahrend des Investiturstreits mehrmals erfolgreich zwischen der koniglichen und der papstlichen Partei vermitteln so zum Beispiel im Januar 1077 in Canossa Als Gregor VII 1080 den Kirchenbann gegen Heinrich erneuerte zog Benno zwar mit dessen Heer gegen Rom liess sich aber von keiner Seite fest vereinnahmen weil er einerseits in Treue und Dankbarkeit dem Konig verbunden war andererseits sich aber auch dem Kirchenrecht verpflichtet fuhlte Deutlich wurde dies bei der Bischofssynode in Brixen die der Absetzung Gregors VII und der gleichzeitigen Wahl eines neuen Papstes dienen sollte Als es zu einer offentlichen Abstimmung kam mit dem indirekten Zwang gegen Gregor zu stimmen und Neutralitat nicht geduldet wurde schaffte es Benno keine Stimme abzugeben und seine personliche Neutralitat zu wahren indem er sich hinter dem Altar versteckte Benno als Baumeister BearbeitenBenno war nicht zuletzt auch wegen seiner Fahigkeiten als Baumeister hochberuhmt Nach der Grundung dieses Rufes durch Bauten in Hildesheim und Goslar zog ihn Heinrich IV zum Burgenbauprogramm in Sachsen u a Bau der Harzburg 1065 bis 1068 heran Spater tat er sich noch mit dem Bau des Klosters Iburg und den umfangreichen Ausbauten am Dom zu Speyer hervor wo er zum Beispiel fur die notigen Stutzkonstruktionen sorgte Resumee BearbeitenZum einen ist Benno eines der seltenen Beispiele fur soziale Mobilitat im Mittelalter verbunden mit dem Aufstieg aus einem Ministerialengeschlecht in den Reichepiskopat Durch sein umfassendes Studium legte Benno den Grundstein fur seinen spateren Aufstieg Doch hervorragendes Wissen und Fleiss reichten aufgrund der Herkunft nicht aus erst das Zusammenspiel aus hervorragender Ausbildung und den von Benno geknupften Beziehungen ermoglichten seinen sozialen Aufstieg Insofern kamen die verschiedenen Ausbildungsstationen Bennos einer Art von Karriereplanung nahe Zum anderen verdeutlichen seine Schwierigkeiten wahrend des Sachsenaufstands und des Investiturstreits den Zwiespalt in den die Mitglieder des Reichsepiskopats in diesen Zeiten des Umbruchs geraten konnten Indem sie naturlich religiose Pflichten wahrnahmen und somit den religiosen Autoritaten allen voran dem Papst verpflichtet waren gerieten sie haufig genug in Widerspruch zu ihrem weltlichen Herrn dem Konig dem sie andererseits ebenfalls eidlich verpflichtet waren Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Benno II In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 502 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Harry Bresslau Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 56 Vita Bennonis II episcopi Osnabrugensis auctore Nortberto abbate Iburgensi Hannover 1902 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Werner Goez Bischof Benno II von Osnabruck In Lebensbilder aus dem Mittelalter Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer Primus Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 701 9 Seite 202 214 Carl Moller Text Heinz Werner Striedelmeyer Fotos Benno von Osnabruck als Architekt ein Bildband zum 900 Todestag von Bischof Benno II Rasch Bramsche 1988 ISBN 3 922469 34 5 Norbert Abt von Iburg Das Leben des Bischofs Benno II von Osnabruck In Hatto Kallfelz Lebensbeschreibungen einiger Bischofe des 10 12 Jahrhunderts Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1973 Wilfried Pabst Bischof Benno II und der Osnabrucker Zehntstreit unechte und echte Dokumente zum Rechtsstreit um den Kirchenzehnten zwischen dem Bistum Osnabruck und den Klostern Corvey und Herford lateinisch deutsch Pabst Osnabruck 2006 ISBN 3 00 019139 9 Josef Prinz Benno II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 53 f Digitalisat Adolf Schaumann Benno II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 339 341 Weblinks BearbeitenRicarda D Herbrand Bischof Benno II als Architekt Memento vom 19 Januar 2011 im Internet Archive Eintrag zu Benno II von Osnabruck auf catholic hierarchy orgVorgangerAmtNachfolgerBenno I Bischof von Osnabruck 1068 1088MarkwardNormdaten Person GND 11865554X lobid OGND AKS LCCN n85310227 VIAF 15563142 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benno II von OsnabruckKURZBESCHREIBUNG Bischof von OsnabruckGEBURTSDATUM um 1020GEBURTSORT LohningenSTERBEDATUM 27 Juli 1088STERBEORT Bad Iburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benno II von Osnabruck amp oldid 215413001