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Das Kloster Klingenmunster war ein Reichskloster das sich auf der Gemarkung der heutigen sudpfalzischen Gemeinde Klingenmunster befand und deren Keimzelle war Ursprunglich wurde es auch Kloster Blidenfeld genannt Kloster KlingenmunsterDer KlosterkomplexDatenOrt KlingenmunsterBauherr Schwarze Monche Dagobert I Baustil RomanikBaujahr wahrscheinlich 626Koordinaten 49 8 22 9 N 8 1 9 5 O 49 1397 8 0193 Koordinaten 49 8 22 9 N 8 1 9 5 OKloster Klingenmunster Rheinland Pfalz Besonderheiten ursprunglicher Name lautete Kloster Blidenfeld zwischen 1565 und 1567 wurde das Kloster aufgegeben als Denkmalzone Stiftsbezirk Klingenmunster ausgewiesen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Weitere Entwicklung 1 3 Blutezeit des Klosters 1 4 Untergang des Klosters 1 5 Heutige Bilder 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Das Kloster wurde wahrscheinlich im Jahre 626 erbaut in der Regierungszeit des Merowingerkonigs Dagobert I 622 639 Fur dieses Datum gibt es nur nachfolgende Indizien Die Grundung des Klosters geht auf die sogenannten Schwarzen Monche zuruck welche die Lehre Columbans vertraten Diese Monche haben im 7 Jahrhundert zahlreiche Klosteranlagen in Frankreich Deutschland und Italien erbaut Dagobert I war ein Gonner Columbans und somit Stifter zahlreicher Anlagen Bereits im 8 Jahrhundert wurde die Lehre Columbans durch die Lehre Benedikts abgelost Konig Dagobert I ordnete die Rechtsverhaltnisse der Haingeraide Es befindet sich nur eine Lucke im ununterbrochenen Zug der elsassischen und pfalzischen Geraiden die sich von Wanzenau im Elsass bis Bad Durkheim in der Pfalz entlang der Vogesen und der Haardt erstreckten Diese Lucke ist deckungsgleich mit den Besitztumern des Klosters Klingenmunster Im Jahre 1737 erfuhr die baufallig gewordene romanische Abteikirche eine barocke Umformung In einer Aktennotiz des Jahres 1737 berichtete der Pfarrer an die kirchliche Oberbehorde dass die allhiesige uhralte aO 626 erbaute Stifts und Pfarrkirche eingerissen und neu erstellt werden soll Der damalige Pfarrer konnte diese Jahreszahl nur in einer Bauinschrift gelesen haben denn in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges wurden alle Akten und Bestande vernichtet Weitere Entwicklung Bearbeiten Am 25 Juli 782 bestatigt Karl der Grosse der Kirche von Speyer unter dem Bischof Flaido auch Fraido die Erlassung von Abgaben In der 1 Reichenauer Verbruderungsliste wird Flaido als Abt von Klingenmunster genannt Die Liste selbst enthalt keine Jahresangabe jedoch ist Flaido ab 780 bereits als Bischof von Speyer bekannt Um das Jahr 840 brannten die Wohngebaude des Klosters und das Kirchendach ab Dabei gingen alle Dokumente des Klosters verloren Die Monche baten deshalb Erzbischof Otgar von Mainz um Unterstutzung und Wiederaufbau des Klosters In einer St Galler Monchsliste wird Otgar als Abt von Klingenmunster genannt Die 2 Reichenauer Verbruderungsliste stellt eine Korrektur der Sankt Galler Monchsliste dar Otgar wird hier als Abt von Klingenmunster mit dem Zusatz Erzbischof gefuhrt Im 9 Jahrhundert war Hatto I Abt des Reichsklosters Klingenmunster Blutezeit des Klosters Bearbeiten Im 11 Jahrhundert ragt eine weitere Gestalt aus dem Konvent von Klingenmunster hervor Monch Gottschalk von Aachen ist von 1071 bis 1084 nachweisbar als geistlicher Notar von Heinrich IV in der kaiserlichen Kanzlei tatig Der Monch selbst hat seine Ausbildung in Klingenmunster von dem Monch Heinrich erfahren Heinrich war ein grosser Liedermacher seiner Zeit Nach Beendigung seiner Tatigkeit kam Gottschalk nach Klingenmunster zuruck Im 12 Jahrhundert legte Abt Stephan 1094 1114 einen weiteren Grundstein zur Blutezeit des Klosters Der Klosterbesitz wurde durch Schenkungen Stiftungen und billige Ankaufe betrachtlich vergrossert Stephan kam vom Kloster Ebersheim und war bereits Abt von Weissenburg Selz und Limburg bevor er 1110 auch Abt von Klingenmunster wurde Im Gegenzug wurde 1110 Monch Konrad von Klingenmunster Abt in Ebersheimmunster 1115 wurde die Abtei von Adalbert I von Saarbrucken Erzbischof von Mainz von allen koniglichen bischoflichen und vogteilichen Diensten und Lasten befreit Dies geschah allerdings nicht ganz ohne Grund Adalbert I war ein Graf von Saarbrucken und versuchte seine Verwandtschaft in Klingenmunster in Amt und Wurde zu bringen Zu Beginn des 13 Jahrhunderts war der Klosterbesitz zu grossen Teilen bereits wieder veraussert und in den Besitz der Grafen von Leiningen und Zweibrucken ubergegangen Diese stammen ebenfalls in gerader mannlicher Linie von den Grafen von Saarbrucken ab 1223 stellte Papst Honorius III das Kloster unter den besonderen Schutz des romischen Stuhles Untergang des Klosters Bearbeiten Durch die verschiedenen Verausserungen des Klosterbesitzes schwand die wirtschaftliche und politische Einflussnahme Die adligen Familien der Umgebung liessen ihre nachgeborenen Sohne aus Versorgungsgrunden in das Kloster eintreten Dadurch entstand im Laufe der Zeit ein lebhafter Besucherverkehr der Verwandten weshalb in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts das Kloster und die Ordenszucht in Verfall geriet 1452 rief Erzbischof Dietrich von Mainz in einem Mahnschreiben die Abtei zu besserer Zucht auf Abt Bernhard 1440 1457 legte 1457 die Abtswurde im Kloster nieder weil er den Anforderungen des Mahnschreibens nicht entsprechen konnte Auch sein Nachfolger Abt Erpfo Brack von Klingen 1458 1483 fuhrte eine notwendige Reform nicht durch Die Reformvorschlage eines erneuten Mahnschreibens von Bischof Matthias von Rammung aus dem Jahr 1469 wurden ebenfalls nicht vollzogen 1490 waren in der Abtei nur noch vier Konventsmitglieder weshalb Papst Innozenz VIII die Abtei am 18 November 1490 in ein weltliches Chorherrenstift umwandelte Der letzte Abt Eucharius von Weingarten 1483 1490 wurde zum ersten Propst erhoben Wahrend der Amtszeit des dritten Propstes Johann 1499 1506 litt das Kloster unter einer bayerischen Fehde und dem Landshuter Erbfolgekrieg Um den Ruin des Stiftes abzuwehren verpfandete Propst Johann verschiedene Dorfer Trotz wiederholter Schutzbriefe des Kaisers wurde das Stift 1525 im Bauernkrieg durch die Bauern von Pleisweiler und Oberhofen geplundert Leonhard Schnorr 1530 1538 ubernahm als funfter und letzter Propst das Stift Wahrscheinlich liess man aus Einsparungsgrunden das Amt des Propstes eingehen denn ab 1538 ubernahm der Dekan die Leitung des Stiftes Mit dem Fortschreiten der Reformation und der Glaubensspaltung kam auch der Niedergang des Klosters Kurfurst Friedrich III fuhrte in der Kurpfalz die Lehre Johannes Calvins ein Zwischen 1565 und 1567 wurden alle Kloster aufgehoben und die Einrichtungen vernichtet 1567 verstarb der greise Dekan Johann Ziegler als letzter Trager der Dekanswurde des Stifts Der Stiftskustos Niklaus Will ubergab daraufhin alle Urkunden Akten und Register an die kurpfalzischen Beamten Somit war die Sakularisation vollendet Niklaus Will wurde der erste weltliche Dechant Heutige Bilder Bearbeiten nbsp Aussenmauer nbsp Der Krautergarten nbsp Historische BausubstanzLiteratur BearbeitenGeorg Biundo Art Klingenmunster In Ludwig Petry Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 5 Rheinland Pfalz und Saarland Kroners Taschenausgabe Band 275 3 neubearbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1988 ISBN 3 520 27503 1 S 175 176 Michael Borgolte Der Konvent der Abtei Klingenmunster in karolingischer Zeit In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte 29 1977 S 25 37 Albert Decker Die Benediktinerabtei Klingenmunster von der Merowinger bis zur Stauferzeit In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte 2 1950 S 9 87 Albert Decker Reformation Sakularisation und Wiedereinfuhrung des katholischen Kultus im Stift Klingenmunster In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte 10 1958 S 112 164 Egon W Emmering Hrsg Monasterium Clinga jubilans Festschrift zur Einweihung des restaurierten Ostflugels der ehemaligen Benediktinerabtei Klingenmunster Klingenmunster 1995 Hans Fell Klingenmunster In Friedhelm Jurgensmeier Regina Elisabeth Schwerdtfeger Bearb Die Manner und Frauenkloster der Benediktiner in Rheinland Pfalz und Saarland Germanica Benedictina Bd 9 St Ottilien 1999 S 230 259 Franz Haffner Die Umwandlung der Benediktinerabtei St Michael zu Klingenmunster in ein Kollegiatstift 1490 In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 78 1967 S 325 328 Thorsten Unger Martin Wenz Matthias Untermann Klingenmunster St Michael Benediktiner Kloster spater Kollegiatstift In Jurgen Keddigkeit Matthias Untermann Hans Ammerich Pia Heberer Charlotte Lagemann Hrsg Pfalzisches Klosterlexikon Kaiserslautern 2014 Teil 2 S 484 519 Thorsten Unger Klingenmunster und die Kurpfalz im 15 und 16 Jahrhundert Untersuchungen zum Aspekt Stift und Herrschaft am Beispiel eines landlichen Kollegiatstifts Stiftung zur Forderung der Pfalzischen Geschichtsforschung Reihe B Abhandlungen zur Geschichte der Pfalz Bd 10 Neustadt an der Weinstrasse 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichskloster Klingenmunster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Infos zu Klingenmunster Film zum Kloster Klingenmunster auf YouTube Freundeskreis Kloster Klingenmunster e V mit geschichtlichem Uberblick und Bilderserie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichskloster Klingenmunster amp oldid 233945694