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Kloster Schaftlarn ist eine Benediktinerabtei Abtei zu den heiligen Dionysius und Juliana im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Schaftlarn in Oberbayern Das Kloster gehort zur Bayerischen Benediktinerkongregation Benediktinerabtei Schaftlarn von SudostenDie Ortschaft die hauptsachlich aus der Abtei besteht liegt im Isartal sudlich von Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Gymnasium 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Orgel 4 2 Pralatengarten 5 Hohere Obere 6 Gewalt und Missbrauchsfalle 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ein Stich des Klosters aus dem Churbaierischen Atlas Band 2 1690 nbsp Der von 1702 bis 1707 um die hier noch dargestellte alte gotische Klosterkirche errichtete barocke Neubau Erst 1733 nach dem Abbruch der alten Kirche entstand an seiner Stelle die heutige BarockkircheDas Kloster wurde 762 von Waltrich einem aus einer frankischen Adelsfamilie stammenden Benediktiner auf seinem Land Pippinsbach gegrundet In den nachsten beiden Jahrhunderten wuchs das Kloster durch verschiedene Schenkungen darunter Schwabing und Hesselohe s a Pullach Im 10 Jahrhundert war die Abtei erloschen Um das Jahr 1140 vermachte Graf Konrad I von Valley seinen ganzen Besitz zu Ilmungeshofen zu seinem und seiner Eltern Seelenheil dem Kloster Schaftlarn in einer Urkunde Weil die Flache dieser Schenkung nur als Weideland benutzt werden konnte machte das Kloster daraus einen Viehhof also eine Schwaige die nach dem heiligen Georg St Georgenschwaige genannt wurde 1140 wurde das Kloster Schaftlarn durch Bischof Otto von Freising dem Pramonstratenser Orden ubertragen Im Jahr 1721 22 wurde im Auftrag des Abts unweit des Konvents ein Fischgewasser angelegt Der Klosterkomplex wurde 1702 bis 1760 letztmals neu errichtet 1733 entstand nach dem Abbruch der alten Kirche an seiner Stelle die heutige Barockkirche Der Konvent gehorte bis zu seiner Auflosung im Rahmen der Sakularisation am 1 April 1803 dem Pramonstratenser Orden an In den Klostergebauden wurden nach der Aufhebung eine Fayence Manufaktur und eine Badeanstalt errichtet die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche Marie von Erdody die Freundin Beethovens wurde 1837 hier begraben 1845 bis 1866 nutzten Englische Fraulein die Gebaude 1 Am 17 Mai 1866 erwarb der abgedankte Konig Ludwig I von Bayern die Klosteranlage und ubergab sie den Benediktinern Es wurde ein Benediktinerkloster und ein Gymnasium eingerichtet Am 17 April 1910 wurde das Kloster durch Prinzregent Luitpold wieder in den Rang einer Abtei erhoben Am 29 April 1919 in der kurzen Zeit des Bestehens der bayerischen Raterepublik wurde das Kloster zum Schauplatz einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen 20 Spartakisten und einer Gruppe von Regierungssoldaten wobei ein Unteroffizier der Regierungstruppen ums Leben kam Einen Tag danach wurden neun Spartakisten durch ein Standgericht ohne Verhor verurteilt und am gleichen Tag erschossen Wahrend das Grab des Unteroffiziers bis heute erhalten blieb wurde die Grabstatte der Spartakisten auf dem Zeller Friedhof sofort eingeebnet Die ursprungliche Erinnerungstafel verschwand mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten Im Marz 2021 brachte die Gemeinde Schaftlarn am Zeller Friedhof eine neue Gedenktafel an 2 3 Gegenwart BearbeitenNeben dem Privatgymnasium mit Tagesheim und Internat betreiben die Monche Forstwirtschaft eine Brennerei und eine Imkerei Die erzeugten Produkte werden in einem Klosterladen angeboten Seinen kulturellen Auftrag erfullt das Kloster Schaftlarn insbesondere durch die Stiftsbibliothek Schaftlarn die Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Katholisch Theologischer Bibliotheken AKThB ist 4 und als Veranstalter der Schaftlarner Konzerte Das Kloster ist Ausgangspunkt fur die erste Etappe des 2009 2010 ausgeschilderten Jakobswegs Isar Loisach Leutascher Ache Inn Fur die notwendige Sanierung des Klosters werden Kosten von 35 Millionen Euro geschatzt 5 Gymnasium BearbeitenNach der Schenkung der Klosteranlage im Jahr 1866 durch Konig Ludwig I erfolgte 1884 die Grundung einer Lateinschule bzw eines Progymnasiums mit Internat im Kloster 6 Von 1941 bis 1945 wurde die Schule durch die Nationalsozialisten geschlossen Nach dem Krieg nahm das Kloster als eine der ersten Hoheren Schulen Bayerns den Schulbetrieb am 5 November 1945 in Form eines Progymnasiums fur die Klassen 5 bis 10 wieder auf Abiturprufungen fanden im Kloster Schaftlarn erstmals 1973 statt 7 Im Schuljahr 2020 21 besuchten rund 530 Schuler das private Gymnasium mit Tagesheim fur Jungen und Madchen und Internat fur Jungen 8 48 Lehrkrafte davon drei Patres 9 sind im Schulbetrieb tatig Die Schule nahm bis vor kurzem am Schulversuch Europaisches Gymnasium teil und bietet einen neusprachlichen und humanistischen Zweig an Die ehemaligen Absolventen des Gymnasiums Altschaftlarner sind im Verein der Freunde Schaftlarns organisiert Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Klosterkirche nbsp Klosterkirche Innenraum nbsp Ansicht von SudenDer heutige Klosterbau wurde 1707 nach Planen von Giovanni Antonio Viscardi fertiggestellt Die als Klosterkirche erbaute St Dionys Kirche ist ein Juwel des Rokoko 1733 bis 1740 wurde unter Francois de Cuvillies d A ein Neubau begonnen 1751 bis 1760 wurde der Bau von Johann Baptist Gunetzrhainer und Johann Michael Fischer vollendet 1754 bis 1756 malte und stuckierte Johann Baptist Zimmermann die Kirche aus 1756 bis 1764 stellte Johann Baptist Straub die Altare und die Kanzel auf Die Kirche und ihre Ausstattung wurden von 2004 bis 2011 komplett restauriert Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1996 von Orgelbau Vleugels gebaut Sie hat 31 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen und Registertrakturen sind mechanisch Das Gehause stammt noch von Anton Bayr um 1762 Sie besitzt folgende Disposition I Hauptwerk C f31 Prinzipal 8 2 Viola da Gamba 8 3 Copl 8 4 Oktave 4 5 Flote 4 6 Quinte 3 7 Superoktave 2 8 Mixtur IV 1 1 2 9 Cornet V 8 10 Trompete 8 11 Clairon 4 II Hinterwerk C f312 Bifara 8 13 Salicet 8 14 Rohrflote 8 15 Fugara 4 16 Blockflote 4 17 Quintflote 3 18 Flageolet 2 19 Terzflote 1 3 5 20 Cymbel IV 1 21 Fagotto 16 22 Krumphorn 8 Pedal C d123 Prinzipalbass 16 24 Subbass 16 25 Oktavbass 8 26 Cellobass 8 27 Gedacktbass 8 28 Flotenbass 4 29 Cornetbass III 3 2 1 3 5 30 Posaunenenbass 16 31 Trompetenbass 8 Koppel I P II P II I Glockenspiel Pauke Vogelschrei TremulantPralatengarten Bearbeiten nbsp Blick zum Kloster aus dem Pralatengarten 2021 Im Kloster liegt der 1998 neu gestaltete Pralatengarten 10 Der Eingang liegt 20 Meter rechts der Klosterpforte Hohere Obere BearbeitenAbte 11 Waltrich 762 790 Petto 790 820 Engelbert 1140 1153 Eberhard 1153 1160 Arnold 1160 1164 Heinrich I 1164 1200 Wernher I 1200 1218 Conrad I 1218 1238 Linpmann 1238 1240 Conrad II Wishaimer 1240 Ulrich I 1240 1249 Berchther 1 Amtszeit 1249 1259 Heinrich II Chozmer 1259 Sighard 1259 1264 Dietrich 1264 1273 Berchther 2 Amtszeit 1273 1277 Gerwin Friedrich Schwabinger 1277 1286 Conrad III 1286 1290 Conrad IV Witscheid 1290 1295 Heinrich III Giesinger 1295 1301 Friedrich Schwabinger 2 Amtszeit 1301 1305 Ulrich II Teufelhart 1305 Conrad V Schwabinger 1305 1317 Rudolf 1317 1320 Conrad VI Sachsenhauser 1320 1346 Berchtold Norderdorfer 1346 1348 Wernher II 1348 1352 Heinrich IV Phaner 1352 1362 Ulrich III Osterhofer 1363 1380 Johann I Valer 1380 1410 Johann II Trostberger 1410 1438 Heinrich V Saxtsch 1438 1457 Wilhelm Oberndorfer 1457 1463 Erasmus Golhueter 1463 1468 Leonhard I Volkl 1468 1476 Georg I Trumetter 1476 1490 Leonhard II Schmid 1490 1527 Georg II Veckenbeurer 1527 1544 Johann III Ecker 1544 1556 Georg III Pachberger 1556 1562 Ludwig Holtzmayr 1562 1590 Leonhard III Klotz 1591 1619 erhielt 1598 die Pontifikalien Michael Graf 1619 1626 Dionys Keller 1626 1634 Albert Stainpacher 1634 1640 Carl Hieber 1640 1653 Anian Mayr 1653 1680 Melchior Schussmann 1680 1719 Hermann Josef Frey 1719 1751 Felix Gege 1752 1776 Godefried Gottfried Spindler OPraem 1750 1808 1777 1803 letzter Abt des Klosters vor der Sakularisation Taufname Johann Peter 12 Prioren Benedikt Zenetti 1866 1872 1872 1904 Abt von St Bonifaz Thaddaus Brunner 1872 1883 Gregor Lindemann 1884 1887 Pius Bayer 1887 1888 Placidus Auracher 1889 1899 Raphael Barth 1899 1904 Sigisbert Liebert 1904 1910Abte Sigisbert I Liebert 1910 1929 Sigisbert II Mitterer 1929 1963 Ambros Ruess 1963 1973 Otmar Kranz 1973 1975 Gregor Zasche 1976 2008 Petrus Hohensteiger seit 2008 13 Gewalt und Missbrauchsfalle Bearbeiten2010 geriet das Benediktinergymnasium Schaftlarn im Rahmen der Berichterstattung uber sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen in Deutschland in die Schlagzeilen 14 15 1991 gab es bereits einen ahnlichen Vorfall als zwei Patres wieder in das Kloster aufgenommen wurden nachdem sie ihre Haftstrafen wegen sexueller Ubergriffe gegenuber Schutzbedurftigen verbusst hatten 16 Literatur BearbeitenRomuald Bauerreiss Altbayrische Hachilingen als Bischofe von Langres in Burgund Ein Beitrag zur Fruhgeschichte Schaftlarns In Bayerische Benediktinerakademie Hrsg Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Jg 75 1964 S 254 261 online verfugbar Petrus Hohensteiger OSB Und alle werden Schuler Gottes sein Joh 6 45 Das Kloster Schaftlarn im Isartal Wie wir leben und was unser Auftrag ist In Alt und Jung Metten Jg 73 2006 07 Heft 2 S 229 265 Wolfgang Winhard Kloster Schaftlarn Geschichte und Kunst Fotos von Gregor Peda Kunstverlag Peda Passau 1993 ISBN 3 927296 80 5 Sigisbert Mitterer Hrsg 1200 Jahre Kloster Schaftlarn 762 1962 Blatter zum Gedachtnis Seitz Munchen und Selbstverlag der Abtei Schaftlarn Schaftlarn 1962 Die Traditionen des Klosters Schaftlarn 760 1305 Bearbeitet von Alois Weissthanner Beck Munchen 1953 Digitalisat Anselm Forster Ihr glucklichen Augen Erinnerungen Verlag Books on Demand Norderstedt 2012 ISBN 978 3 8448 3164 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Schaftlarn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abtei Schaftlarn Kloster in Bayern Schaftlarn Haus der Bayerischen Geschichte Eintrag zu Kloster Schaftlarn auf Orden online FotosEinzelnachweise Bearbeiten Haus der Bayerischen Geschichte Kloster in Bayern Abgerufen am 15 Februar 2022 Anbringung einer Gedenktafel fur neun erschossene Spartakisten In Gemeinde Schaftlarn Hrsg Gemeindebrief Schaftlarn April 2021 S 2 Spartakisten besetzen Kloster 1 Marz 2019 abgerufen am 12 April 2021 Mitgliedsbibliotheken der AKThB abgerufen am 28 April 2022 Rettung fur Kloster Schaftlarn Martin Ruf Schaftlarn 1884 1984 von der Lateinschule zum Gymnasium Schaftlarn 1984 OCLC 220202996 Norbert Piller Schaftlarn 1945 1995 Wiedereroffnung von Gymnasium und Internat nach dem Zweiten Weltkrieg Schaftlarn 1995 DNB 1164726366 Bayerisches Staatsministerium fur Unterricht und Kultus Abgerufen am 3 April 2022 Kloster Schaeftlarn Lehrer und Prafekten Abgerufen am 3 April 2022 abtei schaeftlarn de Pralatengarten Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band II Die Pramonstratenserstifte die Kloster Altomunster und Altenhohenau die Collegiatstifte der Deutsch und der Malteserorden die nachmittelalterlichen beguterten Orden und Stifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 10 f Oberpfalz Biographien 1 2 Vorlage Toter Link www genealogienetz de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 148 kB eingesehen am 28 Oktober 2008 Artikel Neuer Abt in Schaftlarn vom 11 Juli 2008 auf Orden online abgerufen am 11 Juli 2008 Missbrauch auch in Kloster Schaftlarn tz de 26 Februar 2010 Missbrauchsskandal jetzt auch in Schaftlarn Sex nach der Dusche abendzeitung muenchen de 28 Februar 2010 Stern Spezial Die Scheinheiligen 31 Oktober 1991 Zitiert bei menschenrechtsbuero de 47 978611111111 11 466944444444 Koordinaten 47 58 43 N 11 28 1 O Kloster der Bayerischen Benediktinerkongregation nach 1858 Kloster Metten Kloster Sankt Stephan Augsburg Kloster Scheyern Kloster Weltenburg Abtei St Bonifaz Munchen Kloster Schaftlarn Kloster Ettal Kloster Plankstetten Kloster Ottobeuren Abtei Niederaltaich Kloster Rohr Kloster Andechs Kloster WechselburgOrtsteile von Schaftlarn Ebenhausen Hohenschaftlarn Kloster Schaftlarn Neufahrn Zell Normdaten Korperschaft GND 2035699 7 lobid OGND AKS LCCN n2003033198 VIAF 244267092 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Schaftlarn amp oldid 236821542