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Waltrich auch Waldrich Waltrih oder Baldric althochdeutsch fur der reiche Gebieter 8 Jahrhundert 16 Januar 790 war Benediktiner Grunder und erster Abt des Klosters Schaftlarn Abt des Klosters Saint Benigne in Dijon sowie Bischof von Langres Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft 1 2 Grundung des Klosters Schaftlarn 1 3 Bischof von Langres und Abt des Klosters Saint Benigne 1 4 Nachfolge in Schaftlarn und in Langres 2 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenHerkunft Bearbeiten Waltrich entstammte dem frankischen Adelsgeschlecht der Waltriche welche als illegitime Nachkommen Karl Martells in enger verwandtschaftliche Verbindung zu den Karolingern standen und insbesondere im Gebiet von Langres und Dijon begutert waren Ab dem fruhen 8 Jahrhundert gelangten sie mit Unterstutzung der neustrischen Hausmeier nach Bayern und verbanden sich dort durch Heirat mit den bayerischen Hochadelsgeschlechtern der Huosi und Hahilinga Grundung des Klosters Schaftlarn Bearbeiten nbsp Kloster SchaftlarnIm Jahr 762 stiftete und erbaute Waltrich mit Erlaubnis des bayerischen Herzogs Tassilo III auf eigenem Grund In propria hereditate mea in loco Peipinbach villa nuncupata Sceftilari ein adliges Eigenkloster Ursprunglich war das Gebiet um Schaftlarn Herzogsgut aber nach der Niederlage Herzog Odilos Tassilos Vater in der Schlacht bei Epfach am Lech gegen Konig Pippin den Jungeren im Jahr 743 gingen viele der herzoglichen Besitzungen in das Eigentum karolingischer Vasallen uber so wohl auch an einen Vorfahren Waltrichs wie der Ortsname Peipinbach Pippinbach nahelegt Nach der Weihe des Klosterbaus unter das Patrozinium des frankischen Reichsheiligen Dionysius von Paris sowie Rusticus von Cahors und Eleutherius ubergab Waltrich das Kloster nebst den Kirchen zu Deining und Epolding an das Bistum Freising ein nach dem ublichen Brauch fruhmittelalterlicher Klostergrundungen sehr ungewohnlicher Vorgang Die Stiftung seiner Klostergrundung durfte in dem Bestreben Waltrichs begrundet sein zu hoheren Wurden innerhalb der frankischen Reichsaristokratie aufzusteigen dies gelang schliesslich im Jahr 778 als Waltrich nach der Abdankung Hariolfs zum Bischof von Langres ernannt wurde und damit auch eine bedeutende geistliche und politische Position im frankischen Reich einnahm Dass Waltrich seine Klostergrundung in Schaftlarn umgehend dem frankischen Heiligen Dionysius weihte lasst den Schluss zu dass er mit Fulrad dem Abt von Saint Denis der als wichtigster Ratgeber Konig Pippins die frankische Einflussnahme in Suddeutschland mit kirchlichen Mitteln unterstutzte in direkter Verbindung stand Dies ist umso wahrscheinlicher als Waltrichs Verwandter und Vorganger in Langres Hariolf der Grunder des Klosters Ellwangen ein enger Mitarbeiter Fulrads war Trotz seiner Stiftung der Abtei Schaftlarn an das Bistum Freising blieb Waltrich in dem von ihm gegrundeten Kloster bis zu seinem Tod Abt und Vorsteher der Monchsgemeinschaft Bischof von Langres und Abt des Klosters Saint Benigne Bearbeiten nbsp Modell des Klosters Saint BenigneNeben der Abtswurde in Schaftlarn wurde Waltrich um 775 vom frankischen Konig Karl dem Grossen zum Bischof vom Bistum Langres berufen Er trat dort die Nachfolge seines Verwandten Hariolf an der im selben Jahr sein Amt niedergelegt hatte um sich in das von ihm gestiftete Kloster Ellwangen zuruckzuziehen Da im fruhen Mittelalter samtliche Bischofe von Langres ihren Amtssitz in Dijon nahmen und zugleich in Personalunion den dortigen Klosterkonvent von Saint Benigne leiteten ubernahm Waltrich folgerichtig auch das Amt des Klostervorstehers in Dijon Im Jahr 775 tritt Waltrich erstmals in Urkunden als Abt des Klosters Saint Benigne in Dijon in Erscheinung Er folgte dort als 20 Abt des Klosters welches dem Andenken des Heiligen Benignus von Dijon geweiht und um das Jahr 535 gegrundet worden war dem in den schriftlichen Uberlieferungen nur zweimal namentlich erwahnten Hildebrannus nach Damit war er gleichzeitig Vorsteher zweier Kloster im Frankenreich und zwar in Westbayern und in Burgund Da die Waltriche seit Beginn des 7 Jahrhunderts im Raum Dijon uber einen wohl reichen Grundbesitz verfugten scheint die Wahl Waltrichs zum Vorsteher der Abtei Saint Benigne im Sinne der karolingischen Politik zur gezielten Besetzung wichtiger kirchlicher Amter durch Mitglieder nahestehender Familien nur folgerichtig die Haufung klerikaler Amter entsprach den ublichen Gepflogenheiten der damaligen Kirchenpolitik im Frankenreich Waltrich bekleidete das Amt des Abtes bis zu seinem Ableben im Jahr 790 ihm folgte mit Apollinarius ein Benediktiner nach der wie er selbst neben dem Kloster Saint Benigne noch weitere Abtswurden innehatte die der Abtei von Flavigny sowie des Klosters von Reome Nachfolge in Schaftlarn und in Langres Bearbeiten Nach dem Ableben Waltrichs im Jahr 790 gingen die Amter des Abtes im Kloster Schaftlarn sowie die Bischofswurde in Langres auf seinen Verwandten Petto uber Literatur BearbeitenWilhelm Stormer Schaftlarn Murrhardt und die Waltriche des 8 und 9 Jahrhunderts in Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Nr 28 1965 Romuald Bauerreiss Altbayrische Hachilingen als Bischofe von Langres in Burgund Ein Beitrag zur Fruhgeschichte Schaftlarns In Bayerischen Benediktinerakademie Hrsg Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Jg 75 1964 S 254 261 online verfugbar Emile Bougaud amp Joseph Garnier Chronique de l abbaye de Saint Benigne de Dijon suivie de la chronique de l abbaye Saint Pierre de Beze ed Darantiere Dijon 1875 VorgangerAmtNachfolger Abt von Schaftlarn 762 790PettoHildebrannusAbt von Saint Benigne 775 790ApollinariusHariolfBischof von Langres 775 790PettoNormdaten Person GND 13801017X lobid OGND AKS VIAF 86164947 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME WaltrichALTERNATIVNAMEN Waldrich Waltrih BaldricKURZBESCHREIBUNG Benediktiner Grunder und erster Abt des Klosters Schaftlarn Abt des Klosters Saint Benigne in Dijon sowie Bischof von LangresGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 16 Januar 790 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waltrich amp oldid 236824162