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Die Waltriche waren ein einflussreiches frankisches Adelsgeschlecht das vom 6 Jahrhundert bis zum 10 Jahrhundert vor allem im Burgund dem Wormsgau sowie dem westlichen Bayern Guter besass und durch seine Unterstutzung der Karolinger wesentlich daran beteiligt war die Macht des bayerischen Stammesherzogtums zuruckzudrangen Der Name Waltrich wurde in dem Geschlecht das mit den Etichonen Huosi und Hahilinga verwandt war besonders fur diejenigen Mitglieder vorgesehen die fur ein geistliches Amt bestimmt waren Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Die Waltriche unter den Merowingern 3 Die Waltriche und die Karolinger 4 Bedeutende Personen 5 Verwandte oder verschwagerte Adelsfamilien 6 LiteraturHerkunft BearbeitenDer Ursprung der Waltriche lasst sich bis in die erste Halfte des 6 Jahrhunderts nachverfolgen und grundet in einer Familie galloromischer Abkunft die einem Dukat des frankischen Teilreichs Burgund um den Ort Besancon vorstand Urkundlich bezeugt sind fur diesen Zeitraum ein Dux Waldelenus seine Frau Aelia Flavia sowie die beiden Sohne Donatus und Chramnelenus Die Waltriche unter den Merowingern BearbeitenDie historische Bedeutung der Waltriche um Waldelenus und Chramnelenus ist in der engen Beziehung zu Columban zu finden dessen Klostergrundung Luxeuil in ihrem Machtbereich lag und mit nachhaltiger Forderung der Sippenmitglieder unter der Herrschaft der Merowinger einen tiefgreifenden Einfluss auf die Christianisierung des bis dahin noch heidnisch gepragten landlichen Raums auf der Alpennordseite hatte Durch die Eheschliessung von Waldelenus Tochter mit dem Attoarierherzog Amalgar und weitgefasste Ehebundnisse mit anderen frankischen Adelsfamilien gelang es den Waltrichen in der Zeit der Herrschaft von Chlotar II bis in die Jahrzehnte nach dem Tod seines Sohnes Dagobert I eine beherrschende Stellung in der burgundischen Politik einzunehmen Im Jahr 642 fanden diese Bestrebungen ihren Hohepunkt als ein Vertreter des Sippenverbandes Flaochad auf Betreiben der Witwe Dagoberts I Konigin Nantechild das wieder eingefuhrte Amt des burgundischen Hausmeiers ubernahm und anschliessend deren Nichte ehelichte Die Namen von Mitgliedern des Geschlechts lasst sich ab dem beginnenden 7 Jahrhundert insbesondere im Gebiet von Langres und Dijon nachweisen wenig spater gelangten sie mit Unterstutzung der austrasischen Konige und Hausmeier in das Elsass nach Bayern und andere Gebiete ostlich des Rheins Die Waltriche und die Karolinger BearbeitenDie spateren Vertreter der weitverzweigten Waltrichsippe sind unter den bedeutendsten Bischofen und Grafen der karolingischen Herrscher zu finden sie unterstutzten das karolingische Eigen und Reichskloster Lorsch durch vielfache Schenkungen und besetzten zudem in zahlreichen anderen Klostern die haufig den Karoligern verbunden waren entscheidende Positionen Der Grund hierfur lag in einem enger werdenden verwandtschaftlichen Verhaltnis beider Geschlechter seit der Mitte des 8 Jahrhunderts mit Vertretern der Waltrichen als illegitimen Nachkommen Karl Martells Zur Zeit Kaiser Karls des Grossen sowie seines Sohnes und Nachfolgers Ludwig dem Frommen wurden die verwandtschaftlichen Beziehungen offensichtlich noch tiefgreifender so erscheint der Name Waltrich sowohl im St Galler Verbruderungsbuch als auch im Verbruderungsbuch des Klosters St Peter in Salzburg mitten unter den Namen der karolingischen Herrscher und ihrer Kinder Ab der Mitte des 9 Jahrhunderts verloren die Waltriche im Zusammenhang mit dem Abstieg der Karolinger an reichs und kirchenpolitischer Bedeutung und mit dem Ende der ostfrankischen Karolinger im 10 Jahrhundert verliert sich die Spur des Geschlechtes Bedeutende Personen BearbeitenWaldelenus Herzog von Transjuranien um 531 um 615 Chramnelenus Herzog von Transjuranien nach 590 vor 672 Donatus von Besancon sechsundzwanzigster Erzbischof von Besancon und romisch katholischer Heiliger um 594 nach 656 Waldebert dritter Abt des Klosters Luxeuil und romisch katholischer Heiliger um 595 2 Mai 670 Waltrich Grundungsabt des Klosters Schaftlarn 16 Januar 790 Walterich zweiter Abt des Klosters Neustadt am Main und Grundungsabt des Klosters Murrhardt 29 November 840 42 Verwandte oder verschwagerte Adelsfamilien BearbeitenKarolinger Etichonen Agilolfinger Burgundofarones Hahilinga HuosiLiteratur BearbeitenGerhard Fritz Kloster Murrhardt im Fruh und Hochmittelalter Thorbecke Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 7617 7 Wilhelm Stormer Schaftlarn Murrhardt und die Waltriche des 8 und 9 Jahrhunderts in Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Nr 28 1965 Karl Ferdinand Werner Bedeutende Adelsfamilien im Reich Karls des Grossen ein personengeschichtlicher Beitrag zum Verhaltnis von Konigtum und Adel im fruhen Mittelalter in Helmut Beumann Hrsg Karl der Grosse Personlichkeit und Geschichte Dusseldorf 1967 Horst Ebeling Prosopographie der Amtstrager des Merowingerreiches von Chlotar II 613 bis Karl Martell 741 in Beihefte der Francia Band 2 Munchen 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waltriche amp oldid 222813713