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Walterich auch Walderich althochdeutsch fur der reiche Gebieter 8 Jahrhundert 29 November 840 oder 29 November 842 war Benediktiner und gilt nachweislich als Mitbegrunder und erster Abt des Benediktinerklosters Murrhardt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft 1 2 Abt im Kloster Neustadt am Main 1 3 Neugrundung des Klosters Murrhardt 1 4 Unterstutzung der Politik Ludwigs des Frommen und Tod 1 5 Verehrung 2 Sonstiges 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft Bearbeiten Walterich entstammte dem frankischen Adelsgeschlecht der Waltriche welche als illegitime Nachkommen Karl Martells in enger verwandtschaftliche Verbindung zu den Karolingern standen Daruber hinaus gibt es Hinweise dass Walterich selbst ein illegitimer Sohn Karls des Grossen war so nennen das St Galler Verbruderungsbuch einen Waltarih und auch das Verbruderungsbuch des Klosters St Peter in Salzburg einen Uualtrih unter den Sohnen des Kaisers Uber die Kindheit und Jugend Walterichs stehen keine Quellen zur Verfugung und auch das Geburtsjahr wie der Geburtsort sind unbekannt Abt im Kloster Neustadt am Main Bearbeiten Nach dem Tod des Klostergrunders An der Neuen Statt Megingaud wurde Walterich 783 zum dritten Abt der Benediktinerabtei Neustadt am Main gewahlt und im Beisein Konig Karls des Grossen der Neustadt seit 775 zum Zentrum der Sachsenmission ausgebaut hatte in sein Amt eingesetzt 1 Bereits 796 wird Walterich urkundlich nicht mehr als Abt von Neustadt erwahnt Gemeinhin sieht die Forschung den Grund dafur in einem tiefen Zerwurfnis zwischen Karl und Walterich uber den Sachsenkrieg dies hatte zur Folge dass Walterich wohl als Abt abgesetzt wurde und zu Lebzeiten Karls keine hoheren klerikalen Amter mehr bekleidete Bis zur Grundung des Klosters Murrhardt verliert sich seine geschichtliche Spur Demgegenuber gibt es Grund zu der Annahme dass die Absetzung Walterichs wegen seiner Beteiligung am Aufstand des ostfrankischen Grafen Hardrad gegen Karl den Grossen erfolgte die fehlende Erwahnung Walterichs in historischen Quellen in den Folgejahren liesse sich durch eine Verbannung in das Reichskloster Lerins Lirinum bei Cannes erklaren 2 Neugrundung des Klosters Murrhardt Bearbeiten Bereits vor der Grundung des eigentlichen Klosters Murrhardt bestand dort eine Monchsklause oder Kloster deren Ursprung in einer Schenkung Pippins des Jungeren um 752 754 lag Da die existierende Monchsgemeinschaft offenkundig nicht mehr funktionsfahig war bat Walterich im Jahr 814 den Sohn und Nachfolger Karls Ludwig den Frommen um Erlaubnis in Murrhardt ein Benediktinerkloster zu errichten dem stimmte der Kaiser zu stiftete ein Kloster und unterstutzte die Grundung auch materiell wie eine Urkunde Ludwigs von 817 belegt Mit zwolf Monchen die vom Kloster Reichenau gekommen waren und dem von Ludwig bestimmten Abt Walterich nahm das Kloster Murrhardt im Jahr 816 817 seinen Betrieb auf Unterstutzung der Politik Ludwigs des Frommen und Tod Bearbeiten Walterich ist im Umkreis des Kaisers zusammen mit Zeitgenossen wie Hrabanus Maurus Walahfrid Strabo und Benedikt von Aniane und somit der karolingischen Kirchenreform zu sehen Durch die enge familiare Verbindung mit dem Kaiser vermutlich als Ludwigs Halbbruder stand Walterich sicherlich im Brennpunkt der Politik seiner Zeit Gesichert ist dass Walterich die Beschlusse der Aachener Synoden von 816 und 817 im Kloster Murrhardt in die Tat umsetzte wahrscheinlich ist auch eine im Auftrag Ludwigs gefuhrte Gesandtschaft zu Papst Stephan IV zur Vorbereitung der Kaiserkronung Nach der Niederlage des Kaisers auf dem Colmarer Lugenfeld 833 gegen seine Sohne suchte Ludwig Zuflucht bei Walterich in Murrhardt so besagt es eine Murrhardter Legende Tatsachlich deckt sich der Reiseweg des Kaisers nach der Niederlage von Colmar mit der an Murrhardt vorbeifuhrenden alten Romerstrasse durch das Murrtal und auch der Umstand dass das Kloster Murrhardt nach dem Tod Kaiser Ludwigs 840 der Ort seiner Herzbestattung war deuten darauf hin dass Ludwig durchaus bei Walterich Zuflucht und Unterstutzung fand Nicht lange nach dem Ableben Ludwigs des Frommen verstarb Walterich an einem 29 November 840 oder 842 und wurde in der von ihm selbst gebauten Grabstatte im Kloster Murrhardt bestattet Verehrung Bearbeiten Walterich wurde im spaten Mittelalter bis heute als heilig verehrt Kaiser Friedrich II liess um 1225 die Walterichkapelle an der Klosterkirche in Murrhardt erbauen Auf Betreiben des Klostervogtes Graf Berthold von Wolfsolden wurde Walterich im Jahr 1226 seliggesprochen 3 bis heute ist Murrhardt an den Karfreitagen Pilgerziel Kanonisiert also heiliggesprochen wurde der wichtigste Murrhardter Dr Rolf Schweizer zwar nie dennoch spricht der Volksmund seit alters her von Sankt Walterich und verehrte ihn auch als solchen 4 Die Tradition wurde nach der Reformation auch von den evangelischen Christen bis heute gepflegt Ziel ist nicht nur das Grab Walterichs das quasi als Heiliges Grab angesehen wird sondern auch der Olberg ein Schnitzaltar Triptychon von 1512 Sonstiges BearbeitenWalterichslegende Gedichte von Justinus Kerner und Friedrich Wilhelm Schelling Clara Grab mehrfach geschichtlich benannt 1963 in der St Walterichskirche aufgefunden Grabung Cichy Er ist ein Patron der Gelahmten Gebrechlichen und Geisteskranken Okumenisches Heiligenlexikon Sein Grab wurde von einem grossen romischen Grabstein bedeckt der folgende Inschrift trug Obiit Waltericus abbas huius monasterii in tertia calend decembris nostris temporibus huius corpus hic iam est sepultus Walterich starb als Abt dieses Klosters drei Tage vor dem 1 Dezember unserer Zeit sein Leib ist hier schon zur Ruhe gebettet Literatur BearbeitenEkkart Sauser Walterich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 199 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Fritz Gerhard Kloster Murrhardt im Fruh und Hochmittelalter Thorbecke Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 7617 7 Schweizer Rolf St Walterich und sein Kloster in Murrhardt Sein Leben und Wirken Geiger Verlag Horb am Neckar 2013 ISBN 978 3 86595 522 7 Einzelnachweise Bearbeiten Weyer Klaus Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster Neustadt am Main Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2019 S 61 125 ISBN 978 3 8260 6740 2 Wagner Heinrich Die Privilegierung des Klosters Murrhardt durch Ludwig den Frommen Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Zeitschriftenband 2001 S 421 450 Okumenisches Heiligenlexikon Stadt MurrhardtVorgangerAmtNachfolger Abt von Murrhardt 817 840EngelbertNormdaten Person GND 1012370240 lobid OGND AKS VIAF 171717488 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME WalterichKURZBESCHREIBUNG Grunder und erster Abt des Benediktinerklosters MurrhardtGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 29 November 840 oder 29 November 842 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walterich amp oldid 232335680