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Dieser Artikel beschreibt die Benediktinerabtei Ellwangen Zu dem daraus hervorgegangenen gefursteten Chorherrenstift Ellwangen siehe Furstpropstei Ellwangen Zum Kloster des Kapuzinerordens in Ellwangen siehe Kapuzinerkloster Ellwangen Das Kloster Ellwangen lat Abbatia Elvangensis Patrozinium St Sulpicius und St Servilianus seit Ende des 10 Jh bes St Vitus war eine Benediktinerabtei die von 764 bis 1460 im ostwurttembergischen Ellwangen bestand Noch heute pragen die Bauten des Klosters besonders die ehemalige Abtei und Stiftskirche und heutige Basilika St Vitus das Stadtbild Das ehemalige Jesuitenkolleg und die Stiftskirche Inhaltsverzeichnis 1 Grundung des Klosters Ellwangen 2 Blutezeit 2 1 Aufstieg zur Reichsabtei 2 2 Bau der romanischen Abteikirche 3 Niedergang des Klosters 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGrundung des Klosters Ellwangen BearbeitenDas Kloster Ellwangen entstand um 750 nach der legendarischen Uberlieferung der Vita Hariolfi um 850 des Ellwanger Monchs Ermenrich im Jahr 764 auf dem Grundbesitz der beiden adeligen Bruder Hariolf und Erlolf an der schwabisch frankischen Grenze und gehorte einst zum Bistum Augsburg Die Grunderbruder stammten wohl aus einem alamannisch bayerischen Geschlecht und jagten an der oberen Jagst Die Grundung des Klosters diente auch der Starkung des frankischen Einflusses Hariolf stand in koniglichen Diensten wahrend Erlolf im damals burgundischen Dijon vermutlich das Chorbischofs amt von Langres innehatte Im heutigen Stadtgebiet von Ellwangen bestand damals bereits ein kleines Alamannendorf in dessen unmittelbarer Nahe Hariolf und Erlolf ihr Benediktinerkloster grundeten Es war dem Salvator Erloser und den Aposteln Petrus und Paulus geweiht die Monche beriefen die beiden Klostergrunder wohl aus der Abtei St Benigne in Dijon Blutezeit BearbeitenAufstieg zur Reichsabtei Bearbeiten 814 nahm Konig Ludwig der Fromme das um 775 780 zum Reichskloster aufgestiegene Virngrundkloster in seinen Schutz bestatigte dessen bereits ansehnlichen Besitz und verlieh ihm das Recht den Abt frei zu wahlen Seit 817 zahlte Ellwangen zur 2 Klasse der Reichskloster Im Jahr 830 zahlte der Ellwanger Konvent 120 und anno 838 gar 160 Priester und Laienmonche im Verbruderungsbuch von St Gallen ist sogar die Rede von 177 Ordensleuten die in dem erweiterten Klosterareal lebten Als Schutzheilige verehrt wurden zu dieser Zeit Christus als Erloser Salvator Maria sowie St Sulpitius und Servilianus deren Martyrergebeine 773 Papst Hadrian I Bischof Erlolf von Langres schenkte und die noch in einem Reliquienschrein in der ehemaligen Stiftskirche der heutigen Basilika St Vitus aufbewahrt werden Zum Klosterbesitz gehorten auch grosse Landereien im Bereich des heutigen Virngrunds nbsp Romanische Abteikirche St Vitus inmitten der Stadt nbsp Blick in die romanische Krypta der Abteikirche und spateren Stiftskirche979 nahm der Papst das Benedikinerkloster Ellwangen unter seinen Schutz Der fruhere Abt Sandrad brachte zwischen 981 und 987 aus Gladbach eine Armreliquie des Heiligen Vitus in das Jagstkloster Dieser wurde schliesslich neuer Kirchen und Klosterpatron Bau der romanischen Abteikirche Bearbeiten Von 1100 bis 1124 entstand ein hochromanischer Neubau der Abteikirche und der Konventbauten Brandkatastrophen in den Jahren 1100 und 1182 machten Neubauten notwendig von denen jeder den vorhergehenden ubertraf Die Weihe des ersten Kirchenbaus der vermutlich weiter westlich stand als der heutige nahmen 1124 die Bischofe Hermann von Augsburg und Ulrich I von Konstanz vor Den zweiten Kirchenbau fur den 1229 ein Baumeister namens Wunnehard bezeugt ist weihte der Naumburger Bischof Engelhard am 3 Oktober 1233 Ebenfalls bekannt sind die Namen der Abte unter denen der Kirchenbau stattfand Adalbert I von Ronsberg 1136 1173 stammte wohl aus dem Reformkloster Ottobeuren und erneuerte das klosterliche Leben in Ellwangen der Stauferberater Kuno I 1188 1221 erbaute auch das Schloss ob Ellwangen als Wehrburg und stieg 1215 sogar zum Reichsfursten auf Liturgische Bucher wie ein lateinisches Lektionar und ein Totenbuch die ebenfalls aus dieser Zeit stammen lassen auf geistliche Blutezeiten im Kloster Ellwangen schliessen Schirmvogte waren bis ins 14 Jahrhundert die Grafen von Ottingen ab 1370 die Grafen von Wurttemberg Niedergang des Klosters BearbeitenNach 1350 wurden auch im Gebiet des Klosters Ellwangen die Folgen von Pest Missernten und Teuerungen spurbar begleitet wurde diese Entwicklung von einem sowohl wirtschaftlichen als auch sittlichen Verfall der Monchsgemeinschaft und ihres Klostergutes durch schlechte Administration und mangelnde Klosterzucht Der Brand der Abtei im Jahr 1443 brachte den volligen Verfall des klosterlichen Lebens mit sich Die meist hochadeligen Monche waren darauf bedacht in wichtigen Angelegenheiten selbst zu entscheiden auch widersetzten sie sich allen Reformversuchen die von den Abteien Fulda und Ottobeuren unternommen wurden und nahmen es mit ihren Gelubden und der benediktinischen Armut nicht so genau 1384 betrug die Anzahl der Konventualen nur noch sieben 1430 wurde die Stadt von der Pest heimgesucht so dass nur noch drei Monche ubrig blieben Zu allem Ungluck folgte auch noch in der Nacht auf den Luzientag 1443 ein verheerender Stadtbrand bei dem auch das Kloster schwer beschadigt wurde Daraufhin zogen die verbliebenen Monche in die Stadt und fuhrten ein eher weltliches Leben Den Forderungen nach einem geregelteren Ordensleben entging die Monchsgemeinschaft durch die 1459 an den zustandigen Augsburger Bischof Kardinal Petrus von Schaumberg herangetragene Bitte ihr Kloster in ein Chorherrenstift umzuwandeln Die Furstpropstei Ellwangen trat am 14 Januar 1460 mit Einverstandnis Papst Pius II die Nachfolge des Klosters an Siehe auch BearbeitenListe der Abte des Klosters EllwangenLiteratur BearbeitenOtto Beck Die Stiftsbasilika St Vitus in Ellwangen Fuhrer durch ein sehenswertes Gotteshaus Lindenberg 2003 ISBN 3 89870 005 4 Bruno Bushart Stiftskirche Ellwangen Munchen 1953 Bruno Bushart Die Basilika zum heiligen Vitus in Ellwangen Ellwangen 1988 Weblinks BearbeitenFurstpropstei St Vitus Ellwangen in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Geschichte der Stadt und der Geistlichen Stiftung Ellwangen48 961944444444 10 132083333333 Koordinaten 48 57 43 N 10 7 55 5 O Normdaten Korperschaft GND 1079561900 lobid OGND AKS LCCN n85044484 VIAF 140779342 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Ellwangen amp oldid 237523128