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Die romisch katholische Kathedrale von Dijon ist ein burgundischer Kirchenbau der Gotik Der Bau dient seit 1792 als Kathedrale er entstand als Abteikirche des Klosters Saint Benigne Im Mittelalter gehorte Dijon zur Diozese Langres Seit der Etablierung des Bistums Dijon 1731 diente die Kirche Saint Etienne welche heute profaniert ist und ein Kunstmuseum birgt als Kathedrale Danach ubernahm die gotische ehemalige Abteikirche Saint Benigne die Aufgabe als Kathedrale von Dijon und damit den Bischofssitz der Stadt Sie liegt westlich des Stadtkerns Der romanische Vorgangerbau der gotischen Kirche Saint Benigne der heute bis auf einige Reste zerstort ist zahlte zu den grossten und ungewohnlichsten Kirchen des christlichen Abendlandes und barg das heute leere Grab ihres Kirchenpatrons des heiligen Benignus franzosisch Saint Benigne 1 Er bestand im Westen aus einer grossen funfschiffigen und siebenjochigen Basilika mit Tribunen einem weit ausladenden Querhaus und einem aus Saulen gebildeten halbrunden Chor mit zwei gestaffelten Apsiden zu beiden Seiten Dem Westwerk war ein geraumiges Eingangsatrium vorgelagert Er existierte etwa 280 Jahre zwischen 1001 und 1280 Im Osten des Chors schloss sich eine weite dreischiffige und dreigeschossige Rotunde auch Zentralbau frz Rotonde an die im Osten durch einen rechteckigen Kapellenanbau abgeschlossen wurde Das unterirdische Geschoss der Rotunde die Krypta ist in beachtlichen Teilen heute noch erhalten Die Krypta erstreckte sich ursprunglich noch weit unter die Basilika im Bereich des Mittelschiffs etwa bis zum vierten Joch Die Rotunde wurde bis zu ihrem Abbruch etwa 760 Jahre alt die erhaltenen Reste der Krypta sind es heute etwa 980 Jahre Der Verlust dieser Kirche ist ebenso beklagenswert wie jene der Klosterkirche von Flavigny und der drei aufeinander folgenden von Cluny Dennoch kann man in den erhaltenen originalen Resten der Krypta zusammen mit den Gewolberekonstruktionen eine ungefahre Vorstellung von Grosse und Wurde des Vorgangerbauwerks gewinnen Von den weitlaufigen Klosteranlagen hat sich nur der Ostflugel des Kreuzgangs mit dem auf schweren Bruchsteinpfeilern gewolbten Kapitelsaal und dem eleganten rippengewolbten Dormitorium erhalten St Benigne Dijon WestwerkInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ende 5 bis Anfang 11 Jahrhundert 1 2 Anfang bis Mitte 11 Jahrhundert 1 3 Abteikirche Saint Benigne ihre Vorbilder und Nachfolger 1 4 Mitte 11 bis Ende 13 Jahrhundert 1 5 Ende 13 bis Mitte 14 Jahrhundert 1 6 Neuzeit 2 Heutige Bauwerke 3 Detaillierte Beschreibung 3 1 Aussere Erscheinung 3 2 Westfassade 3 2 1 Langhaus 3 2 2 Querhaus mit Vierungsturm 3 2 3 Staffelchor 3 3 Inneres der Kirche 3 3 1 Westbau Narthex 3 3 2 Langhaus 3 3 3 Querhaus 3 3 4 Staffelchor 3 4 Orgel 4 Ansichten 4 1 Neuzeitliche Anbauten 4 2 Krypta der ehemaligen Rotunde 4 3 Erhaltene Konventsgebaude 5 Archaologisches Museum 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPatrozinium 2 nbsp Buchmalerei Benignus als Initiale seiner Passionsgeschichte 1 Viertel 12 Jh Der heilige Benignus gilt als Apostel Burgunds Er stammte nach der Legende aus Kleinasien und war ein Schuler des Bischofs Polykarp von Smyrna und wurde von ihm als Missionar nach Gallien gesandt Nach seinem apostolischen Wirken in Autun Langres und zuletzt in Dijon wurde er dort gefangen gesetzt gemartert und zuletzt mit einer Lanze durchbohrt Dies geschah unter Kaiser Marc Aurel 161 180 oder im Jahr 150 oder 169 je nach Quellen Uber seinem Grab wurde spater eine Kirche ein Vorgangerbau der heutigen errichtet Schon im 6 Jahrhundert begann man diesen Heiligen auf einem weitlaufigen zum galloromanischen Dijon gehorenden Friedhof zu verehren In der Krypta der heutigen Kirche ist ein stark beschadigter leerer Steinsarg erhalten der nach der Uberlieferung als Sarkophag des Martyrers gilt Die Gebeine sind vermutlich wahrend der Revolution verschwunden Der heilige Benignus ist Patron von Piemont und Dijon Abgebildet wird Benignus in priesterlichem Gewand mit einem Schlussel und mit Hunden an seiner Seite Die Herkunft des Schlussels ist nicht belegt Die Hunde gehen auf eine Uberlieferung zuruck nach der ausgehungerte Kampfhunde auf den Gefangenen gehetzt wurden die vergeblich versuchten ihn zu zerfleischen Ende 5 bis Anfang 11 Jahrhundert Bearbeiten Eine erste Grossbasilika 3 wurde Ende des 5 und zu Beginn des 6 Jahrhunderts errichtet und 525 oder 535 geweiht Diese Basilika war Ausgangspunkt fur das Kloster Saint Benigne 670 ubernahmen die Monche die Regeln des hl Benedikt das Kloster wurde Benediktinerabtei Ab 870 wurde die Kirche vergrossert und teilweise erneuert Weder uber das erste Bauwerk noch uber diese Erweiterung verraten die bekannten Quellen nahere Angaben uber das Erscheinungsbild der Kirche die uber die Angaben gross und Basilika hinausgehen Nach weiteren 130 Jahren um das Jahr 1000 war das bis zu 460 Jahre alte Gebaude von starkerem Zerfall bedroht Um die Jahrtausendwende fing man nahezu uberall an die Kirchen neu zu errichten obwohl die Vorgangerbauten durchaus noch funktionstuchtig waren Und jedes Bauvorhaben versuchte die Konkurrenz der naheren und weiteren Umgebung zu uberbieten Im Allgemeinen wird in der Kunstgeschichte der Beginn der Romanik mit dem Jahr 1000 angesetzt In den nachsten anderthalb Jahrhunderten entstanden dann die monumentalen Kirchen die den Ruhm der romanischen Kunst ausmachen Burgund spielt in diesem Bauboom eine herausragende Rolle aufgrund seiner besonderen Lage und seiner dynastischen Beziehungen 990 wurde Wilhelm von Volpiano 962 1031 aus Cluny zum Priester geweiht und zum Abt von Saint Benigne bestellt Die rastlose Reform und Bautatigkeit wie die wenige Jahre vorher fertiggestellte Kirche Cluny II des Mutterklosters im Blick machte Wilhelm die Abtei Saint Benigne zum Zentrum einer eigenen Reformgruppe von etwa 60 Klostern Anfang bis Mitte 11 Jahrhundert Bearbeiten Neubau der Abteikirche Saint Benigne 4 nbsp Abteikirche St Benigne Dijon Rekonstruktion Grundriss HandskizzeAbmessungen zirka ohne Wandvorlagen aus Planen entnommen Lange uber alles inkl Eingangsatrium und Portalvorbau 114 00 m Lange Basilika Rotunde Ostanbau 89 00 m Lange Basilika 53 0 m Langhausbreite Basilika aussen 25 00 m Durchmesser Rotunde aussen 23 50 m innen 18 90 m Hohe Kuppelscheitel Rotunde uber Boden der Krypta 18 00 mIm Jahr 1001 begann der Abt Klosterreformer und Architekt mit einem umfassenden Neubau Dabei rezipierte er nicht etwa wie man vielleicht erwarten konnte Cluny II sondern wahlte den Bautyp der grossen funfschiffigen Querhausbasilika mit gestaffeltem Ostchor in Kombination mit einer im Osten unmittelbar anschliessenden dreigeschossigen Rotunde die in Frankreich keinen Vorganger kannte 5 Die Basilika bestand aus einem siebenjochigen Langhaus mit dreigeschossigem Aufriss aus Seitenschiffen echten Tribunen mit Halbtonnenwolbung Obergadendurchfensterung und einem tiefen Ostquerhaus mit gestaffelten Querhauskapellen zu beiden Seiten eines aus Saulen gebildeten halbrunden Chors Eine Wolbung des Mittel und Querschiffs wird bei den gegebenen Abmessungen kaum je beabsichtigt gewesen sein Das ist umso erstaunlicher als sich in Burgund seit etwa 1000 jeder sakrale Grossbau um eine steinerne Wolbung bemuhte Das Langhaus war nach dem vierten Joch durch eine Krypta unterkellert zunachst nur in Breite des Mittelschiffs die ab dem Querhaus in die gesamte Langhausbreite uberging und den Grundriss des Erdgeschosses aufwies Der ostliche Teil des Mittelschiffs der wegen der Krypta hoch uber den Seitenschiffen lag und von Westen nicht zuganglich war blieb vermutlich den Monchen vorbehalten Dem Westwerk vorgelagert war ein erdgeschossiges quadratisches Eingangsatrium in Art eines Kreuzgangs mit einem zentralen Haupteingang und zwei Seiteneingangen Der Haupteingang wurde umschlossen durch einen offenen Portalvorbau Der Aussenbau besass offenbar ein Turmpaar im Westen ein zweites vermutet man an der Westseite des grossen Querhauses Die Basilika wurde im Jahr 1016 eingeweiht und 1018 fertiggestellt Im Osten jenseits der Chorapsis ging das Bauwerk der Basilika in das der Rotunde uber die im Grundriss einer uberdimensional grossen Chorapsis glich Der Anschluss wurde von einem kurzen dreigeschossigen Trakt ubernommen dessen Breite dem des Langhauses abzuglich derjenigen den beiden ausseren Seitenschiffen entsprach Dessen sudliche und nordliche Wande gingen in jedem Geschoss in die Aussenwande uber die die Rotunde halbkreisformig umschlossen Die innenseitig auf den Aussenwanden halbkreisformig aufgereihten Blendarkaden setzten sich im weiteren Verlauf des kreisrunden Umrisses in offenen Arkaturen fort aus insgesamt 24 Arkaden und Saulen Die Durchlasse zwischen Basilika und Rotunde waren in den Geschossen deutlich breiter als in der Krypta und erstreckten sich fast uber den ganzen Halbkreis Der mittlere Arkadenkranz der die beiden etwa gleich breiten Umgange in den beiden unteren Geschossen trennte bestand aus 16 Arkaden und Saulen Im oberen Geschoss gab es nur einen Umgang der doppelt so breit war wie die unteren Die Gewolbe in den beiden unteren Geschossen waren vermutlich eine Mischung aus ringformigen Tonnengewolben und Kreuzgratgewolben das des obersten Geschosses eine viertelkreisformige Tonne Die innere Galerie umstand den uber alle Geschosse durchgehenden zentralen Schacht mit jeweils acht Arkaden und Saulen Am oberen Ende des Schachtes gab es noch eine vierte aber niedrigere Galerie die ein weiteres Geschoss vortauschte Sie offnete sich aber in den oberen Bereich des halben Tonnengewolbes des dritten Geschosses Uber dem Scheitel dieses Gewolbes ragte eine kreisrunde Kuppel auf mit halbkugelformiger Kalotte In ihrem Scheitel offnete sich ein kreisrundes Opaion das moglicherweise noch von einer Laterne witterungsgeschutzt abgedeckt war Im Norden und Suden war dieser Rotunde je ein runder Treppenturm angefugt dessen Aussenwande auf dreiviertelkreisformigem Grundriss aus den Wanden der Rotunde hervortraten Die Treppen verbanden alle drei Geschosse untereinander Im Osten wurde ein dreigeschossiger Anbau auf einem langgestreckten rechteckigen Grundriss angefugt der in jedem Geschoss kapellenartige Raume barg Das Gesamtgebaude war im Jahr 1031 fertiggestellt Abteikirche Saint Benigne ihre Vorbilder und Nachfolger Bearbeiten nbsp Pantheon Rom Grafik Ende 19 JahrhundertDie romanische Abteikirche Saint Benigne aus einer grossen Basilika mit einer Chorerweiterung durch einen Zentralbau hatte im westlichen Europa keine Vorbilder Manche Kunsthistoriker so auch Wilhelm Schlink 6 sehen das Pantheon in Rom erbaut 118 125 n Chr ab 609 katholische Kirche Santa Maria ad Martyres ein mogliches Vorbild fur Saint Benigne was kurzlich von der Amerikanerin Carolyn Marino Malone bestatigt worden ist 7 Andere sehen eher in der ursprunglich byzantinischen Grabeskirche von Jerusalem ein mogliches Vorbild fur Dijon Bis um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts war das eher eine umstrittene These weil man bis dahin nur die heute erhaltene Grabeskirche kannte die zwischen 1009 und 1170 wieder errichtet worden war mit der aber Saint Benigne nur geringe Ahnlichkeiten aufwies In den 1960er Jahren erforschten Wissenschaftler das Gelande und den Untergrund der Ursprungsgrabeskirche 335 eingeweiht und 1009 zerstort aus deren Ergebnissen eine Rekonstruktion erarbeitet werden konnte die in einer Grundrisszeichnung von Virgilio Corbo festgehalten wurden siehe Skizze nbsp Rekonstruktion Grabeskirche nach V Corbo GrundrissAbmessungen zirka ohne Wandvorlagen aus Planen entnommen Lange uber alles inkl Eingangsatrium 137 00 m Lange Basilika 57 00 m Breite Basilika aussen 37 00 m Aussendurchmesser Rotunde 35 00 mDie Ursprungsbauten der Grabeskirche wurden Anfang des 4 Jahrhunderts uber den damals vermuteten Statten der Kreuzigung Felsen von Golgatha und des Grabes Christi errichtet die unter einem romischen Tempel aus dem 2 Jahrhundert nach Christus aufgefunden worden sind Die 335 eingeweihte Grabeskirche wurde in allen Einzelheiten von Eusebius von Caesarea einem zeitgenossischen Historiker und Biographen beschrieben Sie war wie wohl erst spater ublich nicht geostet sondern nach Westen orientiert Sie bestand aus vier ineinander ubergehenden baulichen Einheiten Der Eingang im Westen von der Hauptstrasse Cardo fuhrte in das ostliche Atrium dem eine grosse funfschiffige Basilika Martyrium folgte Daran schloss das innere Atrium heiliger Hof an das den Felsen von Golgatha einschloss und im Westen von der Rotunde Anastasis Auferstehung mit dem eigentlichen heiligen Grab in der Adikula abgeschlossen wurde das von einem Saulenkranz umschlossen war Vergleicht man diese Rekonstruktion der alten Grabeskirche mit der Rekonstruktion der ehemaligen Abteikirche von Dijon fallen sofort grosse Ahnlichkeiten auf vor allem mit der vorgenannten Zusammensetzung der Bauglieder Wenn man aber die wissenschaftlich belegten Zeichnungen der alten Abteikirche von Dijon mit denen des Pantheon vergleicht vermisst man bei diesem vor allem die Kombination von Basilika mit der Rotunde die Gliederung des leeren Grossraums der Rotunde mit Saulenkranzen und Geschossen und das Zugangsatrium Die Erbauer der Abteikirche Saint Benigne vor allem ihr Abt und Architekt Wilhelm von Volpiano mussen aller Wahrscheinlichkeit nach das byzantinische Bauwerk der Grabeskirche von Jerusalem gekannt haben Die grosse Reisetatigkeit Wilhelms in ganz Europa lasst sogar darauf schliessen dass er um die Jahrtausendwende auch in Jerusalem gewesen sein konnte bevor er im Jahr 1001 den Neubau anstrengte Zu der Zeit gab es noch keine Kreuzzuge Allerdings wurden um 1000 die Jerusalem Wallfahrten immer beliebter So konnten auch andere fachkundige Pilger Beschreibungen und Skizzen aus Jerusalem mitgebracht haben nbsp St Jacques de Neuvy Saint Sepulchre Rotunde von NordenEs sind jedenfalls keine anderen Kirchenbauten bekannt die mit derartiger Ahnlichkeit der Abteikirche Saint Benigne hatten zum Vorbild gereichen konnen wie die ursprungliche Grabeskirche Als Nachfolgebauwerk dieses Kirchtypus kann nur St Jacques de Neuvy Saint Sepulchre genannt werden Sie wurde ab der Mitte des 11 bis zum Ende des 12 Jahrhunderts errichtet das heisst nach Fertigstellung von Saint Benigne Verbindungen zwischen Neuvy und Dijon im fruhen 11 Jahrhundert sind durchaus denkbar Die Rotunde von Neuvy weist nahezu den gleichen Innendurchmesser auf besitzt aber nur einen Umgang und nur zwei Geschosse und keine Krypta Im Osten schliesst eine kleine dreischiffige Basilika an deren Chor ebenso nach Osten weist Der bedeutendste Unterschied ist dass man uber die Rotunde in die Kirche gelangt die so als Narthex funktioniert Sie ist hier nicht die Erweiterung der Chorpartie wie bei den beiden anderen Kirchen Mitte 11 bis Ende 13 Jahrhundert Bearbeiten Die Abteikirche von Dijon erlitt am 28 Juni 1137 ernste Beschadigungen durch einen Grossbrand der die ganze Stadt einascherte Sie wurde repariert und um das Eingangsatrium erweitert Fur das Jahr 1147 ist einer Weihe uberliefert die sich vermutlich nur auf die nun gewolbten Ostteile bezieht Die Erneuerung des vielleicht ebenfalls rippengewolbten Langhauses mit dem prachtigen Portal dauerte bis etwa 1160 70 Herzog Hugo III erhob Dijon 1187 zur Stadt und die Vorstadt Saint Benigne wurde mit einer Stadtmauer umfasst und eingegliedert 1271 wurde ein grosser Teil der Kirche von dem umsturzenden Vierungsturm zerstort Ende 13 bis Mitte 14 Jahrhundert Bearbeiten Unter Abt Hugo von Arc entschloss man sich acht Jahre spater zu einem vollstandigen Neubau der Basilika Die heutige fast 700 Jahre alte Kathedrale Saint Benigne entstand unter Beibehaltung der Rotunde Die alte Krypta unter der Basilika wurde wahrscheinlich mit dem Schutt des Vorgangerbaus verfullt Der Innenraum spiegelt den Geist der Hochgotik wider Der Dreiapsidenchor mit Vorjoch und Teile des Querhauses war 1287 bereits fertiggestellt der Bau des Langhauses dessen Aufriss aus Arkaden auf Rundpfeilern Triforium und Obergaden mit Laufgang typisch burgundisch ist zog sich bis 1325 hin Die Balustraden an den Traufen des Mittel und Querschiffs und des Chors konnten auch nachtraglich angeordnet worden sein um in unsicheren Zeiten etwa ab dem 14 Jahrhundert Hundertjahriger Krieg Religionskriege und andere als Wehrattiken zu dienen nbsp Orgel von K J RieppNeuzeit Bearbeiten 1740 bis 1745 baute der aus Ottobeuren Schwaben stammende Orgelbauer Karl Joseph Riepp die damals grosste Orgel Frankreichs ausserhalb von Paris fur die Benediktinerabtei Saint Benigne Die Franzosische Revolution brachte das vorlaufige Ende des Klosters Es wurde aufgehoben und geplundert die Gebaude wurden als Gemeingut zum Abbruch verkauft Erhalten blieb der Ostflugel des Kreuzgangs mit dem Kapitelsaal im Untergeschoss und dem Dormitorium daruber Hinter dem Altar befindet sich eine kleinere Orgel Die oberirdischen Geschosse der immerhin etwa 760 Jahre alten Rotunde sowie die des Kapellenanbaus wurden abgetragen und die Krypta mit dem Schutt aufgefullt Das Stufenhauptportal der Kirche des 12 Jahrhunderts das die Gotik respektiert hatte liess man bis auf den ausseren Rahmen und die Gewandesockel abreissen Die Darstellungen sind von einer alteren Abbildung bekannt Im Tympanon thronte Christus von den Evangelistensymbolen Cherubim sowie Ecclesia und Synagoge umgeben im Sturz Maria die von Szenen aus der Kindheit Jesu begleitet wurde in den Archivolten Engel weitere Kindheitsszenen und die Altesten der Apokalypse Darunter sah man in den Gewanden alttestamentliche Figuren sowie Petrus und Paulus Der Trumeau Mittelpfosten war einer Benignusfigur vorbehalten Ihr Kopf wird heute im Museum aufbewahrt Saint Benigne wurde 1795 wieder als Kirche zugelassen und 1805 zur Bischofskirche Kathedrale erhoben Bei dieser Gelegenheit versetzte man das Tympanon der zerstorten Kirche Saint Etienne hierher Es stammt aus der Werkstatt von Jean Baptiste Bouchardon 1667 1742 und zeigt die Steinigung des heiligen Stephanus frz St Etienne Auch die Ausstattung wurde nach 1794 zum Teil aus anderen Kirchen hierher gebracht Besondere Erwahnung finden dabei die Marmorsarkophage von Jean Baptiste Legouz de la Berchere und seiner Gemahlin aus den dreissiger Jahren des 17 Jahrhunderts auf denen die Stifterfiguren in ewiger Anbetung knien Weiterhin sind zu nennen die Grabmaler und Epitaphien an den Seitenschiffwanden das Chorgestuhl der Abtei La Charite les Vesoul aus dem 18 Jahrhundert und mehrere schone Heiligenfiguren aus der 1802 abgetragenen Sainte Chapelle der Herzoge in Dijon Erst Mitte des 19 Jahrhunderts wurde die Krypta der Rotunde wiederentdeckt und freigelegt Man entschloss sich dann zur Rekonstruktion nach den damaligen Vorstellungen Demnach sind heute nur noch die Saulen und ein Teil der Ummauerung originale Substanz des fruhen 11 Jahrhunderts und damit etwa 980 Jahre alt wahrend die Gewolbekonstruktion 1858 komplett neu ausgefuhrt wurde Die Kuppel uber dem zentralen Saulenkreis muss man sich uber zwei Etagen hoher angeordnet vorstellen Im selben Jahrhundert erhielt die Kirche das Dach mit den bunt glasierten burgundischen Schindeln 1896 wurde der letzte grossere Umbau durchgefuhrt Dabei wurde der gotische Vierungsturm durch den heute noch stehenden ersetzt ein fur damalige Verhaltnisse technisches Meisterwerk denn die Turmspitze reicht vom Abschluss des Mauerwerks weitere 55 Meter steil in die Hohe 1951 verbrannte der Vikar der Kirche ein Bild des Pere Noel Weihnachtsmannes auf dem Vorplatz der Kathedrale um gegen die Kommerzialisierung des Festes zu protestieren 8 9 Heutige Bauwerke Bearbeiten nbsp Kathedrale St Benigne Dijon Grundriss Handskizze nbsp Panorama von OstenDie gotische Kathedrale besteht aus einem dreischiffigen und vierjochigen Langhaus mit basilikalem dreigeschossigen Aufriss aus den Arkaden die sich zu den Seitenschiffen offnen aus einem Triforium mit Laufgang und einer hohen Obergadenzone mit grossflachiger Durchfensterung Das Langhaus wird durch eine zweiturmige Westfassade abgeschlossen aus der ein Portalvorbau hervortritt Das Querhaus ragt nicht uber die Aussenwande der Seitenschiffe vor Ihm folgt ein Chorjoch dass durch einen Staffelchor im Osten abgeschlossen wird Alle Fenster sind spitzbogig ihre Laibungen sind innen wie aussen aufgeweitet und in mehrstufige Profile aufgelost Sie sind im Bogenbereich mit gotischem Masswerk gegliedert in klassischen Formen wie Kreisen Drei Vier und Funfpassen Die Fenster sind je nach Breite durch mehrere Steinstabe in spitzbogig abgeschlossene Bahnen unterteilt nbsp WestwerkMangels eines Massstabes in der Zeichnung konnen keine Bauwerksabmessungen angegeben werden Bekannt ist lediglich die Hohe des Dachreiters uber der Vierung siehe Abschnitt Aussere Erscheinung Querhaus und Vierungsturm Detaillierte Beschreibung Bearbeiten nbsp St Benigne Hauptportal nbsp Westwerk von Sudwesten nbsp Westwerk Sudwestkante nbsp Westwerk Lang u Querhaus von SudenAussere Erscheinung Bearbeiten Saint Benigne ist aus sehr hellem leicht beigefarbenen teils auch weissem Kalksteinmaterial in kleinen bis mittleren Formaten in unregelmassigem Schichtenverband gemauert auch die Strebepfeiler Grossformatige Steine sind selten anzutreffen wie an Giebelortgangen und Wandoffnungen Westfassade Bearbeiten Die Westfassade wird von den beiden Fassadenturmen dominiert die erkennbar an den Klanglamellen in den Arkadenoffnungen auch Glocken enthalten Sie stehen in etwa zwei Drittel ihrer Gesamthohe auf quadratischen Grundrissen und werden daruber achteckig Die aussere Geschossteilung und Durchfensterung der Turme sind unterschiedlich Zwischen den Turmen steht eine Vorhalle mit einer Laufgang Balustrade Daruber offnet sich ein grosses dreibahniges Spitzbogenfenster mit einer Masswerkrosette Ein weiterer Laufgang sitzt vor dem krabbenbesetzten Dreiecksgiebel Der sudliche Turm wird auf der West und Sudseite von schlichten Kraggesimsen in funf Geschosse unterteilt das untere nimmt etwa ein Drittel und die weiteren vier je ein Sechstel der Gesamthohe ein In drei Fallen besteht diese Unterteilung aus je zwei Kraggesimsen In den freien Seitenwanden sind in jedem Geschoss spitzbogige Fenster ausgespart Im Erdgeschoss ist es je ein mittelgrosses in Hohe der Fenster der Seitenschiffe Auf der Sudwand gibt es daruber noch ein sehr kleines Fenster Im zweiten Geschoss befindet sich je eine schlanke spitzbogige Klangarkade im dritten und vierten sind es je zwei der gleichen Offnungen Im letzten allseitig freien Geschoss ist auf sieben der acht Seiten eine mittelgrosse Klangarkade eingelassen In der sudwestlichen Ecke des Turms ist eine bis in das oberste Geschoss reichende Spindeltreppe integriert die in den beiden oberen Geschossen aussen vor der betroffenen Achteckseite in einem eigenen Treppenhaus weitergefuhrt wird das oberseitig von einer reich dekorierten Fiale mit Kreuzblume gekront wird In den freien Wanden des Treppenhauses ist in jedem Geschoss je ein schlitzartiges Fenster eingelassen im obersten Geschoss sind es funf An den drei freien Kanten des Turms laden nach Westen und Suden hin insgesamt vier kraftige Strebepfeiler weit aus der auf der Sudwestecke nach Westen weisende tritt deutlich weiter vor als die anderen Alle Pfeiler springen in Hohe des Abschlusses des quadratischen Turmabschnitts weit zuruck und reichen dann noch uber das erste achteckige Geschoss Die Pfeilerrucksprunge und oberen Abschlusse sind steil abgeschragt Im Bereich des vorletzten Geschosses stehen vor den Strebepfeilern schlanke quadratische Pfeiler die von reich dekorierten Fialen mit Kreuzblumen bekront sind Alle Strebepfeiler ubernehmen die Geschossteilung mit Kraggesimsen Das oberste Turmgeschoss wird abgeschlossen von einem Kraggesims das von Kragsteinen unterstutzt wird Unmittelbar darauf steht eine allseits umlaufende Balustrade mit Masswerken aus Vierpassen ihre acht Ecken werden mit schlanken Fialen markiert Zwischen der Balustrade ragt ein holzerner Turmhelm auf in Form einer steil geneigten achteckigen Pyramide die mit bunt glasierten burgundischen Schindeln eingedeckt sind Ihre Grate sind mit profilierten Ziegeln abgedeckt Die Pyramidenspitze bekront eine prachtige Kreuzblume Der nordwestliche Turm besitzt etwa die gleiche Gliederung wie der sudwestliche jedoch in spiegelbildlicher Anordnung Er unterscheidet sich allerdings im Bereich des quadratischen Turmabschnitts in seiner Geschossteilung und Durchfensterung Dieser Abschnitt ist ausserlich statt in drei hier nur in zwei Geschosse unterteilt Das teilende Gesims liegt etwa in Hohe der Mitte des zweiten Geschosses im sudwestlichen Turm Im Erdgeschoss befindet sich etwa das gleiche Fenster wie im anderen Turm Auf dem Gesims uber dem Erdgeschoss ist eine Offnung ausgespart die derjenigen im zweiten Geschoss des anderen Turms entspricht Vor dem mittleren Fassadenabschnitt tritt ein wuchtiger Portalvorbau weit hervor der seitlich die uber ihm heraustretenden Strebepfeiler knapp uberragt Seine Hohe entspricht knapp der Erdgeschosshohe des sudwestlichen Turms Uber einem mehrgliedrigen Kraggesims verlauft dreiseitig ein zuruckgesetzter uberdachter Umgang der auf den Aussenseiten von einem Masswerk umschlossen wird das demjenigen aufgereihter spitzbogiger Fenster gleicht Vorderseitig sind es zehn und seitlich jeweils vier Arkaden In ihrem Bogenbereich besteht das Masswerk jeweils aus einem Vierpass und zwei Nonnenkopfen auf kleinen Kapitellen In Brustungshohe sind waagerechte Profile eingezogen Die Brustungsfelder sind mit glatten Platten gefullt Die Bogen sind aussenseitig mit Krabben und ihre Spitzen mit Kreuzblumen dekoriert Die Richtungswechsel der Balustraden sind mit reich dekorierten Fialen markiert Auf der Sudseite des Portalvorbaus ist in Hohe des Umgangsbodens ein Wasserspeier mit figurlicher Skulptur installiert der das in den Umgang gelangte Regenwasser ableitet In der Westwand des Portalvorbaus ist etwas nach Norden versetzt eine grosse spitzbogige Offnung ausgespart deren Gewande in mehrgliedrige Archivolten gebrochen sind In der weiter zuruckliegenden Wand befindet sich eine spitzbogige Portaloffnung mit einem zweiflugeligen Portal Die Wand oberhalb des Portalvorbaus zwischen den Strebepfeilern des Turms endet knapp unter der Oberkante der quadratischen Turmabschnitte mit einem mehrfach abgestuften Kraggesims Daruber befindet sich zwischen den achteckigen Turmabschnitten ein Laufgang der denen des Portalvorbaus ahnelt Er ist deutlich niedriger und seine Arkaden sind viel schlanker und weisen im Bogenbereich ein Masswerk aus je einem Nonnenkopf auf Sie tragen einen waagerechten Traufbalken der ein kurzes Pultdach in Gangbreite tragt Die Brustungen sind flach geschlossen Uber dem Pultdach zeigt sich eine Giebelspitze des Mittelschiffdachs in Form eines gleichschenkligen Dreiecks Seine Ortgange sind mit Krabben dekoriert und sein First tragt ein fast gleichschenkliges Kreuz dessen Arme an den Enden wie bei einem Tatzenkreuz aufgeweitet sind Ein gutes Stuck unterhalb des Laufgangs liegt der Bogenscheitel des grossen spitzbogigen Fensters der Westfassade das die Strahlen der untergehenden Abendsonne in das Mittelschiff leitet und es in ein guldenes Licht taucht Sein Masswerk besteht aus einem grossen Kreis in dem acht kleine Kreise und ein Vierpass untergebracht sind Der Kreis wird seitlich gestutzt von zwei Dreipassen und zwei kleinen Kreisen Das ganze steht auf drei Spitzbogen mit Nonnenkopfen und diese auf vier keinen Kapitellen und Pfosten In die Wand oberhalb des Fensters sind oberflachenbundige leicht angespitzte Entlastungsbogen eingemauert Langhaus Bearbeiten nbsp Lang u Querhaus von Sudwesten nbsp Querhaus und Chor von Suden nbsp Vierungsturm von Sudosten nbsp Chorhaupt von OstenDie Langhausbreite wird hinter der Westfassade geringfugig schmaler Seine innere Gliederung in drei Schiffe und vier Joche ist auch von aussen gut ablesbar Das Mittelschiff ragt gegenuber den Seitenschiffen weit heraus Es wird von einem knapp 60 Grad geneigten Satteldach uberdeckt das zwischen den Turmen bis gegen die Westwand gefuhrt wird und dort die Orgelempore uberdeckt Es wird im Gegensatz zu den anderen Dachern von einer grauen Schiefereindeckung abgedeckt Seine Aussenwande schliessen oberseitig mit einem mehrfach gegliederten weit ausladenden Traufgesims ab das von Kragsteinen unterstutzt wird Daruber erhebt sich eine geschlossene Balustrade die mit einer Struktur aus aufgereihten Vierpassen dekoriert ist Hinter der Balustrade befindet sich eine begehbare Regenrinne die uber Regenfallrohren aus Kupferblech kontrolliert entwassert wird Die deutlich niedrigeren Seitenschiffe sind mit um etwa 60 Grad geneigten Pultdachern uberdeckt die mit bunt glasierten burgundischen Schindeln in geometrischen Mustern eingedeckt sind Die Seitenschiffwande enden oberseitig mit einem kraftigen mehrfach profilierten und ausladenden Kraggesims Auf diesem erhebt sich eine durchbrochene Balustrade mit einem Masswerk aus Halbkreisen und halben Vierpassen Auch hier gibt es die begehbare Dachrinne Die vier Joche werden unterteilt durch drei gotische Strebewerke Sie bestehen jeweils aus einem gering ausladenden Strebepfeiler an der Langhauswand in dessen Verlangerung ein deutlich weiter ausladender und breiterer Strebepfeiler vor den Seitenschiffwand steht Letzterer verjungt sich ein Stuck unterhalb der Seitenschifftraufe und erweitert sich oberhalb der Traufe in Richtung der Schiffe und wird zu einem rundum freistehenden Pfeiler Dieser Pfeiler wird mit dem gleich breiten Wandpfeiler am Mittelschiff mit einem einhuftigen oder halben Rundbogen verbunden knapp uber dem parallel zu Dachneigung eine uber beide Pfeiler hinweg seitlich leicht auskragende Abdeckplatte angeordnet ist Uber dieser wird der freistehende Pfeiler leicht verjungt und weiter aufwarts verlangert fast bis in Hohe der Mittelschifftraufen Der Pfeiler ist dachartig in Langsrichtung abgedeckt Diese Erhohung hat statische Grunde Er soll den Pfeiler beschweren um die seitlichen Schubkrafte aus dem Gurtbogen des Mittelschiffs uber den Bogen des Strebewerks sicher in die Senkrechte des ausseren Pfeilers abzuleiten Eher dekorative Zugaben sind die Fialen mit langen Schaften uber dem Strebepfeiler an der Langhauswand und die deutlich schlankeren vor den freistehenden Pfeilern oberhalb der Verjungung Die freistehenden Pfeiler sind in Verlangerung der begehbaren Regenrinnen mit Durchlassen versehen die den ungehinderten Durchgang erlauben Passend dazu gibt es Turdurchlasse in die Turme und in das Querschiff In den Wanden der Seitenschiffe ist in jedem Joch ein mittelgrosses Fenster ausgespart das im Bogenbereich aus einem Masswerk aus einem Kreis mit einem Vierpass darin und zwei Spitzbogen mit Nonnenkopfen auf drei senkrechten Profilen steht Im Joch vier musste das Fenster wegen der Einengung etwas kleiner sein In der Sudwand ist im dritten Joch unter dem Fenster eine einflugelige rechteckige Tur ausgespart In den Mittelschiffwanden ist in jedem Joch ein grosses spitzbogiges Fenster ausgespart Das Masswerk im Bogenbereich besteht aus einem grosseren Kreis der von zwei kleineren gestutzt wird Diese werden getragen von zwei Spitzbogen auf vier senkrechten Pfosten Querhaus mit Vierungsturm Bearbeiten Das Querhaus dessen Arme nicht uber das Langhaus vortreten besitzt die gleiche Breite Hohe Dachneigung und Traufausbildung mit Attika wie das Mittelschiff Ihre Dachflachen gehen daher im Vierungsbereich von Kehlen getrennt ineinander uber Das gilt auch fur den im Osten anschliessenden Chor Die Dacheindeckung besteht wie bei den Seitenschiffen aus den bunt glasierten burgundischen Schindeln in grossen geometrischen Mustern Ihre Giebelwande ragen nur knapp uber die Schragen der Dachflachen hinaus Ihre Oberseiten sind mit leicht auskragenden Platten abgedeckt die mit einer Reihung von Krabben dekoriert sind Ihre Sichtkanten sind von einer Hohlkehle gebrochen Ihre Firste kront je eine Kreuzblume Das Giebeldreieck wird durch ein waagerechtes Kragprofil in Traufhohe abgetrennt Auf den Giebelkanten der Querhausarme laden die Strebepfeiler nach Suden und Norden besonders tief aus und springen in der Hohe dreimal zuruck Die Strebepfeiler in Verlangerung der Giebelwande und uber den Seitenschiffwanden laden nur so weit aus wie der obere Abschnitt der Strebepfeiler Alle reichen bis zur Traufhohe hinauf und sind an den Oberseiten und bei den Ruckversatzen steil abgeschragt Auf den oberen Abschragungen stehen noch weitere schmalere Pfeilerstucke denen auf ihren Aussenseiten Fialen mit quadratischen Schaften und Kreuzblumen vorgeblendet sind An den westlichen Ecken der Querhausarme sind in den Winkel der dort aus den Strebepfeilern gebildet wird Spindeltreppen eingefugt worden deren Aussenwande im Erdgeschoss im Grundriss diagonal eingezogen und daruber als halbes Achteck ausgebildet sind und eine Reihe schlitzartiger Fenster aufweisen Die Treppenturme sind mit steinernen achteckigen Pyramidendachern uberdeckt die mit Kreuzblumen bekront sind In den Giebelwanden sind grosse spitzbogige Fenster ausgespart im Bogenbereich mit einem Masswerk aus drei grossen Kreisen mit Funfpassen die von drei Bogen gestutzt werden mit kleinen Kreisen und Dreipassen darunter sechs kleinere Bogen mit Nonnenkopfen das Ganze auf sieben senkrechten Pfosten Im Giebeldreieck ist etwa mittig ein ganz kleines rechteckiges Fenster ausgespart Vor der Giebelwand des sudlichen Querhausarms und zwischen den Strebepfeilern hat man im Erdgeschoss durch den nachtraglichen Einzug einer Aussenwand und der Uberdachung mit einem Pultdach das mit roten Ziegelschindeln eingedeckt ist einen Sakristeiraum geschaffen Seine Traufe liegt noch deutlich unter der des Seitenschiffs Die Sakristei wird von drei mittelgrossen spitzbogigen Fenstern ohne Masswerk belichtet Der Vierungsturm ist ein technisches Meisterwerk vom Ende des 19 Jahrhunderts der den ehemaligen gotischen steinernen Turm ersetzte Es ist ein schlanker nadelformig erscheinender Dachreiter mit einer stattlichen Hohe von 55 Metern ab seinem Aufstand auf dem Vierungsmauerwerk unterhalb der Dachflachen Er steht genau uber dem Kreuzungspunkt der Schiffe und des Chors und ist offensichtlich eine Metallkonstruktion Der senkrechte Turmabschnitt ist achteckig Sein Kern der im unteren Bereich geschlossen ist und im oberen von schlanken Zwillingsoffnungen durchbrochen ist wird an den Ecken umstellt von jeweils zwei hintereinander auf Abstand angeordneten quadratischen Pfosten Die inneren Pfosten reichen hinauf bis uber die Traufhohe des Helms und tragen dort einen Umgang mit einer Balustrade die ahnlich einem gotischen Masswerk dekoriert ist Sie werden bekront von jeweils zwei Fialen mit einem in der Gotik ublichen Dekor Die ausseren Pfosten reichen bis in die mittlere Hohe des Turms und tragen dort stehende Heiligenfiguren Der Turm und sein Dekor weist einen grunen Farbton auf wie man ihn von oxidierendem Kupfer kennt Der spitz aufragenden Turmhelm steht auf einem Grundriss eines achteckigen Sterns und ist mit kleinformatigen grauen Schindeln eingedeckt Der obere Abschnitt des Helms ist offensichtlich mit grunem Kupferblech bekleidet das mit Blattern in Form gotischer Krabben dekoriert ist Er wird von einer grunen runden Metallspitze bekront die ein radartiges Gebilde durchstosst und mit einem grazilen Kreuz und einem Wetterhahn obenauf endet Staffelchor Bearbeiten Das Vorjoch des Staffelchors besitzt die gleiche Breite und denselben Aufriss wie die des Langhauses Die zentrale Chorapsis steht auf einem Grundriss aus einem schmalen rechteckigen Chorjoch und einer polygonalen Apsis aus funf Wandabschnitten Die ausseren Abschnitte stehen in Verlangerung der Jochwande Dementsprechend wird sie von einem Satteldach uberdeckt das in ein Dach in Form einer halben zehneckigen Pyramide ubergeht In deren ostlicher Seite ist eine Giebeldachgaube eingelassen Die Dacheindeckung deren Neigung und Ortgangausbildung entspricht denen des Querhauses Zwischen dem Vorjoch und der Chorapsis ist jeweils ein Strebewerk angeordnet das denen des Langhauses entspricht Zwischen dem Vorjoch und dem Chorjoch ist je ein einfacher Strebepfeiler angeordnet ohne Ruckversatze Auf der schragen Abdeckung steht wieder ein Stuck schlankerer Pfeiler mit einer vorgeblendeten Fiale Die vier Strebepfeiler vor der Chorapsis ahneln denen auf den Giebelwanden der Querhausarme laden jedoch nicht so weit aus Zwischen den Strebepfeilern treten die Wandabschnitte unter den Fenstern etwas vor Die spitzbogigen Fenster des Chors sind deutlich schlanker und hoher als die des Mittelschiffs Ihr Masswerk besteht im Bogenbereich jeweils aus einem Kreis der von drei Bogen getragen wird die auf vier senkrechten Profilen stehen In die beiden ausseren Arkaden ist jeweils noch ein weiterer Bogen eingefugt Die weit zuruck gestaffelten Chorkapellen flankieren das Chorjoch Ihre Grundrisse gleichen dem der zentralen Apsis sind allerdings deutlich kleiner Wie beim Chor werden sie zusammen mit dem Bereich des Vorjochs mit einem Satteldach uberdeckt das in ein Dach in Form einer halben zehneckigen Pyramide ubergeht Die Traufe mit geschlossener Balustrade gleicht der des Chors Die je drei Strebepfeiler der Apsiden sind in der Hohe einmal zuruckgestuft und sind in Form von Walmdachern abgedeckt die von den bekannten Fialen bekront sind Die spitzbogigen Kapellenfenster weisen im Bogenbereich Masswerke auf aus je drei Kreisen mit Dreipassen die von zwei Bogen mit Nonnenkopfen getragen werden die auf drei senkrechte Profilen stehen In ostlicher Verlangerung der Sakristei wurde in der Neuzeit ein Verbindungsgang angebaut der unter anderem zu einem Treppenhaus fuhrt uber das man heute in die Krypta gelangt Uber der Traufe des Gangs ragt eine durchbrochene Balustrade auf mit aufgereihten Vierpassen Der Gang wird von Zwillingsfenstern belichtet mit Masswerken in Form von Nonnenkopfen Inneres der Kirche Bearbeiten nbsp Mittelschiff zum Chor nbsp Mittelschiff Nordwand nbsp nordliches Seitenschiff zum Chor nbsp Vierungsbundelpfeiler am nordlichen Querhausarm nbsp Chor aus Vierung nbsp Apsis ChorkapelleDer heutige Innenraum spiegelt den Geist der Hochgotik in einer recht trockenen Weise wider Er orientiert sich an bedeutenden Vorbildern in der Ile de France und der Champagne und ubersetzt die wesentlichen Stilmerkmale der burgundischen Gotik ins Akademische Er wirkt ein wenig starr und der graue Anstrich lasst ihn obendrein stumpf und leblos aussehen Anders als die recht eigenwillige Kirche Notre Dame de Dijon stellt St Benigne einen Schulvertreter ohne nennenswertes eigenes Profil dar Westbau Narthex Bearbeiten Das Innere des Westbaus war vermutlich ursprunglich ein erstes Langhausjoch ohne Orgelempore und ohne Obergadenfenster wegen der Turme Das obere Gewolbe entspricht denen des Mittelschiffs und die Triforien sind bis zu Westwand durchgezogen Die Seitenraume besitzen die gleichen Gewolbe wie die Seitenschiffe Die Orgelempore deutet darauf hin dass sie nachtraglich eingezogen worden ist Sie nimmt die ganze Mittelschiffbreite ein und endet aber ein kurzes Stuck vor den ersten Pfeilern Die Oberkante ihrer Balustrade ist aus weissem Marmor und liegt knapp unter dem geschossteilenden Kraggesims Die grosse Orgel fullt fast den ganzen Raum der Empore lasst aber im mittleren Bereich das Tageslicht des grossen Westfensters einfliessen Im mittleren Bereich auf und vor der Balustrade ist noch ein Ruckpositiv als kleines Teilwerk der Orgel angebracht Der erdgeschossige Eingangsraum wird von einem Flachen Rippengewolbe uberdeckt und offnet sich in das Mittelschiff mit einer breiten Arkade mit einem flachen Korbbogen Dementsprechend wurden auch die Offnungen zu den Seitenraumen mit Korbbogen versehen die tiefer angeordnet wurden Die weissen Stuckdekorationen der Decke und der Langhausseite um die Arkade herum zeigen barocke Stilelemente In den ausseren westlichen Ecken der Seitenraume des Narthex offnen sich die Turen zu den Spindeltreppen die bis in die Hohe der Glockenstuben fuhren Das zweiflugelige Hauptportal wird durch einen holzernen Windfang verdeckt Langhaus Bearbeiten Das Langhaus steht auf einem fast quadratischen Grundriss und ist in drei Schiffe und vier Joche unterteilt Die Gliederung in die Schiffe erfolgt durch die Scheidewande die der Joche durch die Arkadenpfeiler und die entsprechenden Gurtbogen der Gewolbe Der Aufriss der Langswande des Mittelschiffs ist dreigeschossig im Erdgeschoss offnen sich die Scheidewandarkaden in die Seitenschiffe im mittleren Geschoss finden sich die geschlossenen Triforien mit Laufgang und ganz oben die reich durchfensterte Obergadenzone Die spitzen Bogen der Scheidewandarkaden stehen auf kraftigen runden Pfeilern die zu den Schiffen und Arkaden hin mit dreiviertelrunden Diensten vorgeblendet sind In Hohe der Bogenansatze werden die Pfeiler und Dienste von schlichten Kapitellfriesen umgeben die lediglich aus flachen runden Scheiben bestehen die untere als Saulenringe die drei oberen als ausladende Kampfer Dazwischen sind die runden Kapitelle glatt und nach oben hin hohlkehlenartig ausgerundet Die Gewande der Arkadenbogen sind auf beiden Seiten der Scheidewand in vier kantige Stufen aufgelost Die mittelschiffseitigen Dienste werden uber dem Kapitellfries in geringfugig kleinerer Dimension weiter aufwarts gefuhrt und reichen bis zu den Gurtbogenansatzen des Hauptgewolbes Sie werden von kaum schlankeren halbrunden Diensten beidseitig begleitet mit geringfugigem Abstand untereinander Das Erdgeschoss wird in gut halber Wandhohe etwas uber den Bogenscheiteln der Arkaden von einem weit ausladenden Kragprofil abgeschlossen dessen aussere Kante gegen die mittleren Dienste uber den Pfeilern stossen Der Laufgang hinter den Triforien ist zu den Pultdachern der Seitenschiffe hin ganzlich geschlossen Auf glatt geschlossenen Brustungen stehen in jedem Joch vier spitzbogige Offnungen der Triforien deren Gewandekanten in einen umlaufenden Rundstab aufgelost sind In den Pfeilern der Schiffe sind im Zuge der Laufgange entsprechende Durchlasse ausgespart Diese Laufgange konnten im Mittelalter auch zu Verteidigungszwecken benutzt werden Kurz uber den Triforien wird dieses Geschoss mit dem gleichen Kraggesims abgeschlossen wie uber dem Erdgeschoss Oberhalb des Triforiengeschosses tritt die Aussenwand zwischen den rechteckigen Wandpfeilern etwa um die Gangbreite zuruck Dadurch entsteht ein weiterer Laufgang mit Durchlassen in den Pfeilern allerdings ohne eine Absturzsicherung Etwa drei Meter uber diesem Wandruckversatz ubereinstimmend mit dem Pultdachfirst der Seitenschiffdacher beginnen die grossen Obergadenfenster die nicht ganz die Jochbreite einnehmen Ihre Masswerkgliederung ist aus dem Abschnitt Aussere Erscheinung bekannt Die rechteckigen Wandpfeiler mit ihren drei vorgeblendeten Diensten werden in Hohe der Gurtbogenansatze durch schlichte Kapitellfriese mit ausladenden Kampferprofilen abgeschlossen In Verlangerung der Pfeilerseiten stehen im Verlauf der Schildbogen der Kreuzrippengewolbe flache im Querschnitt rechteckige Gurtbogen die zu den Fensterbogen den gleichen Abstand bewahren wie die Pfeiler zu den Fensterseiten Die fast rundbogigen Gurtbogen der vierteiligen Kreuzrippengewolbe des Mittelschiffs besitzen fast rechteckige Querschnitte deren Kanten aber durch breite und flache Hohlkehlen gebrochen sind Sie stehen zusammen mit jeweils zwei klassisch profilierten Kreuzrippen auf den vorgenannten Kapitellfriesen Die Kreuzrippen treffen sich im Gewolbescheitel in runden Schlusssteinen Die Gewolbe der Seitenschiffe sind ahnlich gestaltet wie die des Mittelschiffs An den Aussenwanden stehen den Pfeilern gegenuber flache Wandpfeiler denen halbrunde Dienste vorgeblendet sind und die beidseitig von schlankeren halbrunden Diensten begleitet werden In Hohe der gegenuber liegenden Kapitellfriesen werden die Dienste mit skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern abgeschlossen Die jochteilenden Gurtbogen im Querschnitt wie im Mittelschiff stehen beidseitig auf den zugehorigen Diensten Die Kreuzrippengewolbe ohne erkennbare runde Schlusssteine stehen mit ihren Rippen jeweils neben den Gurtbogen auf Kapitellen und Kapitellfriesen Die aussenseitigen Scheidbogen sind mit halben Kreuzrippen markiert In jedem Joch ist ein Fenster ausgespart das fast bis unter den Scheitel des Scheidbogens reicht Seine Masswerkgliederung ist aus dem Abschnitt Aussere Erscheinung bekannt In der Sudwand ist im dritten Joch unter dem Fenster eine einflugelige rechteckige Tur ausgespart Querhaus Bearbeiten Das Querhaus steht auf einem rechteckigen Grundriss der so lang wie das Langhaus breit ist und so breit wie das Mittelschiff und kennt keine ausgeschiedene Vierung Die Aufrisse der Querhausarme und auch ihrer Giebelwande haben Ahnlichkeit mit dem des Mittelschiffs Im Erdgeschoss ist die Giebelwand ganz geschlossen daruber folgt das Triforium mit einer uber die ganze Breite des Querschiffs reichenden Arkatur und den geschossteilenden Kraggesimsen Die Arkadenbogen sind jeweils mit einem Nonnenkopf Masswerk dekoriert Im oberen Geschoss tritt die Wandflache zwischen den Eckpfeilern um die Laufgangbreite zuruck Der leicht angespitzte Bogen dieser Wandnische entspricht dem Scheidbogen des Kreuzrippengewolbes uber dem Querhausarm Das Fenster ist deutlich grosser als die des Mittelschiffs Seine Masswerkgliederung ist aus dem Abschnitt Aussere Erscheinung bekannt In den Ost und Westwanden der Querschiffarme offnen sich im Erdgeschoss Arkaden die denen der Seitenschiffe entsprechen Die Arkatur der Triforien reicht jeweils uber die Lange der Querschiffarme Ihre Arkadenbogen enthalten wieder Nonnenkopf Masswerke und stehen zusatzlich auf pflanzlich skulptierten Kapitellchen Uber ihnen in der Obergadenzone treten die Wande nicht mehr zuruck Im oberen Bereich ist je ein schlankes und hohes Fenster ausgespart das den Fenstern der Chorseiten entspricht Die Vierungspfeiler sind machtige Bundelpfeiler aus einem runden Kern In deren unteren allseitig freien Abschnitten je vier altere halbrunde Dienste in allen vier Himmelsrichtungen vorgeblendet sind Zwischen diesen Diensten sind drei junge Dienste eingebaut wie wiederum von vier noch jungeren Diensten getrennt werden Oberhalb der Bogenansatze der erdgeschossigen Arkaden stossen jeweils zwei Wande des Chorjochs und der Querschiffarme gegen den Vierungspfeiler und verdecken gut ein Viertel ihres Umfangs Diese Pfeiler reichen ohne Unterbrechung vom Boden bis in Hohe der Gurtbogenansatze der Gewolbe Dort werden sie abgeschlossen von skulptierten Kapitellfriesen mit vieleckigen profilierten Kampfern Auf diesen stehen die Gurtbogen der anschliessenden Schiffe und des Chorjochs und die Kreuzrippen der anschliessenden Gewolbe Das grosste Kreuzrippengewolbe ist das quadratische Vierungsgewolbe das von den vorgenannten Gurtbogen eingeschlossen wird In seinem Scheitel ist ein kreisrunder Okulus ausgespart der von einem Profil in Art der Rippen umschlossen wird Staffelchor Bearbeiten Dem eigentlichen Staffelchor ist ein Vorjoch vorgeschaltet dass nahezu dem vierten Langhausjoch entspricht Die ostlichen beiden Bundelpfeiler haben die gleiche Dimension und etwa die gleiche Gliederung mit Diensten der Vierungspfeiler Im Erdgeschoss schliessen ostlich an diese Pfeiler die Chorjochwande an die gut ein Viertel ihres Umrisses verdecken In den nachsten Geschossen kommen noch die Wande des Vorjochs dazu die noch einmal so viel verdecken So verbleiben an diesen Pfeilern auf der Chorseiten je nur noch ein alter Dienst der auf Sudwestseite von zwei jungen Diensten und zwei noch jungeren begleitet werden Die Scheidewandarkaden entsprechen denen des Langhauses Die Dienstbundel zwischen den Wanden des Chorjochs und der Chorapsis entsprechen denen der ostlichen Pfeiler des Vorjochs Sie sind allerdings gerundeten Wandpfeilern vorgeblendet Die folgenden vier Dienstbundel der Chorapsis sind schlankeren gerundetern Wandpfeilern vorgeblendet und bestehen je aus einem mittleren alteren Dienst der von zwei jungeren flankiert wird Die Gurtbogen uber dem Chorjoch entsprechen denen der Vierung Ihre und die Bogenansatze der Kreuzrippen stehen auf den entsprechenden Diensten deren skulptierte Kapitelle auf derselben Hohe liegen wie die der Vierung und der Hauptschiffe Ein gutes Stuck hoher reichen jeweils die ausseren Dienste mit ihren Kapitellen die dann in dreiviertelrunde gebogene Stabe ubergehen die die Schildbogen der Kreuzrippengewolbe markieren Die Pfeilerbundel und Gewolbe der Chorkapellen entsprechen denen des Chors sind jedoch deutlich kleinmassstablicher Die Gewolbe liegen auf der Hohe derer der Seitenschiffe Alle Gewolberippen des Staffelchors treffen sich in runden skulptierten Schlusssteinen Die Triforienzone mit Laufgangen des ganzen Chors entspricht denen der Hauptschiffe aber ohne Wandrucksprunge daruber In allen sieben Wandabschnitten des Chors sind schlanke spitzbogige Fenster ausgespart deren Bogenscheitel fast bis zum Scheitel der Schildbogen reichen Ihre Masswerkgliederung ist aus dem Abschnitt Aussere Erscheinung bekannt In den erdgeschossigen Wandfeldern des Chors und der Chorkapellen sind deutlich kleinere spitzbogige Fenster ausgespart Ihre Bogenscheitel reichen in der Chorapsis bis knapp unter die Triforien und in den Chorkapellen bis unter die Scheitel der Schildbogen Ihre Masswerkgliederung ist aus dem Abschnitt Aussere Erscheinung bekannt Orgel Bearbeiten nbsp Mittelschiff nach hinten mit Blick auf die Orgel nbsp Orgelprospekt mit RuckpositivDie Geschichte der Orgeln reicht zuruck in das Jahr 1572 Die heutige Orgel geht wohl massgeblich auf ein Instrument zuruck das 1740 von den Gebr Riepp gebaut und in der Folgezeit mehrfach verandert und ausgebaut wurde Zuletzt wurde das Instrument durch den deutschen Orgelbauer Gerhard Schmid Kaufbeuren im historischen Gehause unter weitgehender Verwendung des uberkommenen Pfeifenmaterials in den Jahren 1987 1996 technisch neu gebaut Es verfugt heute uber 73 Register auf funf Manualen und Pedal Die Spieltraktur ist mechanisch die Registertraktur elektrisch Bemerkenswert ist der im Bass erweiterte Tonumfang von Positif Grand Orgue Recit expressif und Pedale sowie der nach altfranzosischer Bauweise verminderte Tonumfang von Recit und Echo 10 I Positif G A C g30 1 Bourdon 16 0 2 Montre 0 8 0 3 Prestant 0 4 0 4 Bourdon 0 8 0 5 Flute 0 8 0 6 Prestant 0 4 0 7 Flute 0 4 0 8 Nasard 0 2 2 3 0 9 Doublette 0 2 10 Tierce 0 1 3 5 11 Larigot 0 1 1 3 12 Cornet V 0 8 13 Carillon III14 Fourniture IV 0 1 2 15 Cymbale III 0 1 4 16 Trompette 0 8 17 Cromorne 0 8 18 Voix humaine 0 8 19 Clairon 0 4 II Grand Orgue G A C g320 Montre 32 21 Montre 16 22 Bourdon 16 23 Montre 0 8 24 Bourdon 0 8 25 Flute 0 8 26 Gros Nasard 0 5 1 3 27 Prestant 0 4 28 Grande Tierce 0 3 1 5 29 Nasard 0 2 2 3 30 Doublette 0 2 31 Quarte de nasard 0 2 32 Tierce 0 1 3 5 33 Grand Cornet VI34 Cornet V 0 8 35 Grande Fourniture III 0 1 1 3 36 Fourniture IV 0 1 3 37 Cymbale V 0 1 4 38 Bombarde 16 39 1ere Trompette 0 8 40 2eme Trompette 0 8 41 3eme Trompette 0 8 42 Clairon 0 4 III Recit expressif G A C g343 Gambe 16 44 Flute harmonique 0 8 45 Bourdon 0 8 46 Salicional 0 8 47 Gambe 0 8 48 Voix celeste 0 8 49 Octave 0 4 50 Gambe 0 4 51 Octavin 0 2 52 Piccolo 0 1 53 Sesquialtera II54 Plein Jeu V55 Fourniture III56 Bombarde 16 57 Trompette 0 8 58 Basson Hautbois 0 8 59 Voix humaine 0 8 60 Clairon 0 4 IV Recit f g361 Bourdon Flute II 8 62 Cornet V 0 0 0 0 0 0 8 63 Hautbois 8 V Echo f g364 Flute 8 65 Cornet V 0 0 0 0 0 0 8 66 Trompette 8 Pedale G A C f167 Principal Nr 20 32 68 Flute 16 69 Flute 0 8 70 Flute 0 4 71 Bombarde 16 72 Trompette 0 8 73 Clairon 0 4 Ansichten BearbeitenGalerie Ausstattung nbsp Kruzifix nbsp Martyrer nbsp Taufstein nbsp Sarkophag nbsp Grabplatte nbsp segnender Bischof nbsp SarkophagNeuzeitliche Anbauten Bearbeiten Durch eine Tur in der sudlichen Giebelwand gelangt man in die Sakristei eine Erweiterung aus neuerer Zeit Sie nimmt die Grundflache zwischen den hier weit ausladenden Strebepfeilern des Querhausarms ein In der auf der Sudseite eingezogenen Wand sind drei spitzbogige Fenster ausgespart Sie wird von einer flachen Decke des holzernen Pultdachstuhls uberdeckt Durch eine Tur in der Sudwand des Vorjochs gelangt man in einen langen Gang aus neuerer Zeit uber den auch andere Nebengebaude erschlossen werden Er steht in Verlangerung der Sakristei und fuhrt zu einem Treppenhaus uber das man heute in die Krypta die Reste der alten Rotunde gelangt Krypta der ehemaligen Rotunde Bearbeiten nbsp St Benigne Krypta der Rotunde Grundriss nbsp Sarkophag des hl BenignusAls man im 19 Jahrhundert die verschuttete Krypta wiederentdeckte wurde zunachst der Schutt ausgeraumt und die Reste des originalen Bestandes traten zu Tage und wurden gesichert Erhalten waren im Wesentlichen die Boden und grossere Teile der aufgehenden Wande des unteren Geschosses der Rotunde des Staffelchorbereichs und des Kapellenanbaus Nicht mehr erhalten waren die Decken der Krypta und alle weiter hoch reichenden Teile der beiden oberen Geschosse und deren Einwolbungen Auch die nordliche und sudliche Geschosstreppe waren ganzlich bis zum Boden der Krypta abgetragen Vermutlich wurden beim Einriss der Decken des Untergeschosses auch die feingliedrigen Saulen die sie trugen zumindest beschadigt nbsp Kuppel nbsp Kapellenanbau SarkophageDie recht beachtlichen Uberreste fuhrten zum Entschluss der damaligen Restauratoren zumindest das untere Geschoss der Rotunde mit dem Staffelchorbereich und dem Kapellenanbau zu bewahren und zur Besichtigung zuganglich zu machen Man konnte aus dem Schutt so viele Saulenschafte und Kapitelle bergen dass man alle heutigen Saulen und Kapitelle zum ursprunglichen Bestand zahlen kann Die erhaltenen Wandabschnitte und Saulenstellungen entsprechen den ursprunglichen Die ehemalige oberirdische Durchfensterung konnte man durch Lichtgraben entlang der ostlichen Bauteile wiederherstellen Wenn man heute die Krypta ohne Vorkenntnisse besucht glaubt man dass auch die Einwolbungen der Umgange und des ehemaligen Staffelchorbereichs ursprunglich sind Die Umgange sind mit ringformigen Tonnengewolben uberdeckt der aussere weist in jedem dritten Feld ein Kreuzgratgewolbe auf wie auch alle ubrigen Gewolbe was vermutlich dem Ursprung entspricht Sie sind allerdings ein Werk aus dem Jahr 1858 nbsp KapellenanbauUberhaupt nicht authentisch ist die Hohenlage der Kuppel uber dem inneren Arkadenkreis Dieser war ursprunglich ein dreigeschossiger Schacht mit einem unechten vierten Geschoss Er war mit einer Kuppel in Halbkugelform uberwolbt In ihrem Scheitel offnete sich ein kreisrundes Opaion Die heutige Kuppel uber der Krypta imitiert nur geringfugig die alte Wolbung Galerie Krypta nbsp Grab des hl Benignus nbsp vom Grab zur Rotunde nbsp Kapelle nbsp Kapelle nbsp Rotunde nbsp Rotunde nbsp Rotunde ausserer Umgang nbsp Mosaikboden neben GrabHeute gelangt man uber eine massig beleuchtete Treppe hinter dem gotischen Chor in die Krypta Schon in dem nur schwach erhellten Vorraum sieht man Kapitelle deren archaisches flaches Relief daruber Auskunft gibt dass es sich um sehr fruhe Versuche mittelalterlicher Bauskulptur in Burgund handelt Wenige Schritte weiter erreicht man das leere Grab des heiligen Benignus das unter dem ehemaligen Chor und in der Achse der Basilika lag Der spatantike Steinsarkophag steht in einer Vertiefung Der Boden um diese Vertiefung herum ist mit einem Mosaik belegt dass an Inkrustationen romanischer Kirchen in der Auvergne erinnert Dieser Raum offnet sich in das Untergeschoss der einst dreigeschossigen Rotunde Hier dominieren immerhin 48 schlanke Saulen den Zentralbau aufgeteilt in drei Arkadenkreise aus dem zentralen Kreis mit zwei Umgangen Die meisten Kapitelle sind lediglich schlicht skulptiert mit glatten Oberflachen die von der runden Form der Saulen zu den scharfkantigen Kapitellen uberleiten Die runden Saulenbasen sind meist doppelt profiliert und stehen auf mehr oder weniger hohen kantigen Plinthen Die gemauerten Segmente der zentralen Kuppel werden von kraftigen radialen Rippen getragen Das Opaion wird von einem kreisformigen Schacht umgeben der mit modernen Glasbausteinen uberdeckt wird als Witterungsschutz und zur Belichtung Im ostlichen Halbrund der Aussenwande sind vier rundbogige kleine Fenster ausgespart die uber Lichtgraben Tageslicht einfallen lassen Die Vorzone unter dem ehemaligen Staffelchor ist in den zentralen Raum uber dem Benignusgrab und vier seitliche nach Osten ausgerichteten Kapellen unterteilt die alle untereinander verbunden sind Dieser Bereich wird mit einem Raster von Kreuzgratgewolben uberdeckt In den Kapellenapsiden stehen massive steinerne Altare In drei Fallen ist am Kreuzungspunkt der Gewolbegrate eine kreisformige Offnung eingelassen die Tageslicht in das Untergeschoss einfallen lasst Im recht gut erhaltenen ostlichen Anbau befinden sich zwei hintereinander angeordnete durch einen Einschnitt getrennte rechteckige Kapellenraume der aussere wird als Monchschor bezeichnet Der innere ist mit einem Kreuzgratgewolbe der aussere mit einem Tonnengewolbe uberdeckt Im Monchschor ist in der Ostwand ein Drillingsfenster mit Rundbogen ausgespart In der inneren Kapelle sind zwei Steinsarkophage aufgestellt In ihren Seitenwanden ist je ein kleines rundbogiges Fenster eingelassen nbsp Krypta Kapitell mit BlattmaskeGalerie Kapitelle der Krypta nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Erhaltene Konventsgebaude Bearbeiten Die Klostergebaude von St Benigne erstreckten sich einst sowohl sudlich als auch nordlich der Abteikirche Beim Verlassen der Kirche uber das sudliche Seitenportal fallt der Blick auf die Kirche St Philibert gegenuber Sie gehorte einst zum weitlaufigen Klosterkomplex von St Benigne und war der Andachtsraum der Novizen Heute ist das Gebaude profaniert und kann nicht besichtigt werden Von den weitlaufigen Klosteranlagen hat sich daruber hinaus auf der Nordseite der Kirche nur der Ostflugel des Kreuzgangs mit dem auf schweren Bruchsteinpfeilern gewolbten Kapitelsaal im Untergeschoss aus dem 11 Jahrhundert und dem rippengewolbten Dormitorium im Erdgeschoss aus dem 13 Jahrhundert erhalten einer lichten und ungewohnlich schonen dreischiffigen Saulenhalle In diesen Raumen befindet sich heute das Archaologische Museum 11 nbsp ehemaliges DormitoriumArchaologisches Museum Bearbeiten nbsp St Benigne Archaologisches Museum Tympanon AbendmahlDas Archaologische Museum von Dijon Musee archeologique de Dijon befindet sich im Gebaude des ehemaligen Dormitoriums des Benignusklosters Zu den besonderen Exponaten seiner Sammlung zahlen zwei spatromanische Tympana Sie gehorten beide zu jener wiederaufgebauten romanischen Kirche St Benigne die den Bau Wilhelms von Volpiano nach einem Brand ersetzt hatte Das eine zeigt das Abendmahl und gehorte vermutlich zu einem der Seitenportale der Westfassade Der Stil des grossen Reliefs weist darauf hin dass es um die Mitte des 12 Jahrhunderts entstanden sein muss Die stereotype Reihung der Apostel hinter dem Tisch ist kennzeichnend fur diese letzte Phase der Romanik Das andere Tympanon ist moglicherweise etwas fruher entstanden Seine Ikonografie zeigt einen in Burgund gelaufigen Typus Die Majestas Domini mit der thronenden Gestalt Christi in einer Mandorla die von vier Engeln getragen wird und den Evangelistensymbolen Der Schwung in den Gewandern der Engel besonders bei jene der rechts kniet liesse sich noch dem barocken Spatstil der romanischen Skulptur kurz vor der Mitte des 12 Jahrhunderts zuordnen Der edel gemeisselte Kopf des Pantokrators zeigt eine Verwandtschaft mit den Prophetenstatuen des Portal Royal der Kathedrale von Chartres und ist als erstes Indiz fur die beginnende Gotik zu werten Der ursprungliche Anbringungsort ist nicht mehr zu ermitteln nbsp St Benigne Archaologisches Museum Tympanon PantokratorVom Hauptportal der nach dem Brand im Jahr 1137 wieder errichteten Kirche das in der Revolution zerstort wurde gibt es eine Zeichnung aus dem 18 Jahrhundert Sie ergibt daruber Aufschluss dass seine Skulptur wie bei den jetzt im Museum aufbewahrten kleinen Tympana der Ubergangszeit von der Romanik zur Gotik entstammte Besonders die Gewandestatuen die als Typus der Romanik fremd sind sind ein verlassliches Erkennungsmerkmal der gotischen Zeit Einige andere Fragmente sind im selben Saal ausgestellt hervorzuheben ist ein schoner Kopf der Benignusstatue die einstmals am Trumeau des Hauptportals aufgestellt war Besonderer Hohepunkt des Archaologischen Museums ist der Christustorso von Claus Sluter die derzeit hinter Panzerglas in einer in die Wand eingelassenen Vitrine ausgestellt ist Es handelt sich um das Fragment eines geplanten lebensgrossen Kruzifix das sich uber dem Mosesbrunnen im Kreuzgang des Kartauserklosters Champmol erheben sollte Der erfindungsreiche Bildhauer hat auch hier wieder einen ganz eigenen Gedanken geaussert Er zeigt den Heiland wie im 14 Jahrhundert allgemein ublich als bereits Verstorbenen Wahrend aber andere Darstellungen vom Gekreuzigten der spaten Gotik den Kopf in der Regel stark geneigt haben deutet Sluter eine Neigung nur an So gewinnt der Betrachter den Eindruck es handele sich um die Darstellung eines Schlafenden der eben im Begriff ist zu erwachen In den dunklen Gewolben des Untergeschosses aus dem 11 Jahrhundert sind neben den Ex votos von der Seine Quelle gallo romische Skulpturen ausgestellt die sowohl Personen des taglichen Lebens als auch Gotter darstellen Im Obergeschoss schliesslich sind die Jahrhunderte vom Palaolithikum bis zur Merowingerzeit versammelt Galerie archaologisches Museum nbsp St Benigne Archaologisches Museum Kruzifix nbsp St Benigne Archaologisches Museum Christusbuste nbsp St Benigne Archaologisches Museum Dormitorium nbsp St Benigne Archaologisches Museum Buchmalerei nbsp St Benigne Archaologisches Museum Untergeschoss Kapitelsaal nbsp St Benigne Archaologisches Museum romische Skulptur nbsp St Benigne Archaologisches Museum romische Skulptur nbsp St Benigne Archaologisches Museum romische SkulpturLiteratur BearbeitenRolf Tomann Ulrike Laule Achim Bednarz Hrsg Burgund Konemann Koln 2000 ISBN 3 8290 2707 9 S 42 47 Thorsten Droste Burgund 3 akt Auflage DuMont Koln 2003 ISBN 3 7701 4166 0 S 85 87 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cathedrale Saint Benigne de Dijon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Orgel der Kathedrale St BenigneEinzelnachweise Bearbeiten Tomann Laule Bednarz Okumenisches Heiligenlexikon Tomann Koln 2000 S 42 Tomann Laute Bednarz Koln 2000 S 42 Johannes Madey Wilhelm von Saint Benigne in Dijon In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 1558 1559 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wilhelm Schlink Saint Benigne in Dijon Untersuchungen zur Abteikirche Wilhelms von Volpiano Mann Berlin 1978 vgl engl Zusammenfassung ihres Buches 1 L histoire On a brule le Pere Noel Abgerufen am 21 Dezember 2021 franzosisch Evangile et Liberte Abgerufen am 21 Dezember 2021 franzosisch Nahere Informationen zur Orgel Thorsten Droste Burgund 3 aktualisierte Auflage DuMont Reiseverlag Koln 2003 ISBN 3 7701 4166 0 S 86 87 47 321527777778 5 0345277777778 Koordinaten 47 19 17 5 N 5 2 4 3 O Normdaten Geografikum GND 4276257 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Dijon amp oldid 237091656