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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Wehrattika ist ein mittelalterliches Architekturelement mit dem in der Regel kirchliche Bauwerke die ursprunglich etwa im 11 bis 13 Jahrhundert ohne wehrtechnische Einrichtungen erbaut in Zeiten drohender kriegerischer Ereignisse im 13 14 Jahrhundert und spater damit nachgerustet worden sind Bauwerke die ab dem 13 Jahrhundert entstanden oder erweitert wurden erhielten teilweise gleich Wehrattiken Wehrattika nach Umrustung einer Traufe HandskizzeEine Wehrattika ist in der Regel eine streifenformige Brustungswand aus kraftigem Mauerwerk meist aus Werkstein die auf den Mauerkronen der Aussenwande aufgemauert ist Hinter dieser Brustung konnten Verteidiger des Gebaudes gegen Wurfgeschosse Schleuder und Pfeile Bogen und Armbrust von Angreifern je nach Hohe stehend kniend oder liegend in Deckung gehen und weitgehend selbst geschutzt die Angreifer beschiessen oder bewerfen WehrattikaBei Gebauden die als wehrtechnische Bauwerke errichtet worden sind wie etwa Burgen oder Stadtmauern kennt man derartige Einrichtung als geschlossene Brustwehr aus Mauerwerk auf den Mauerkronen mit Wehrgangen die ublicherweise noch von mannshohen Zinnen uberragt werden die bei Wehrattiken selten anzutreffen sind Mit dem Einsatz von effizienten Feuerwaffen 14 15 Jahrhundert verloren die steinernen Wehrattiken und Brustwehren weitgehend an Bedeutung Die Geschosse der neuen Waffen erzeugten beim Auftreffen auf Mauerwerk scharfe Absplitterungen die den Verteidigern haufig grossere Schaden zufugten als die Geschosse selbst Deshalb wechselte man damals zu holzernen Brustwehren oder Wehrerkern siehe dazu Brustwehr Die klassischen Dachtraufen mittelalterlicher Kirchengebaude sind am oberen Ende der waagerecht verlaufenden Mauerkronen der Aussenwande angeordnet Sie bestehen aus meist kraftigen waagerecht verlegten Gesimsplatten aus Werkstein deren vordere Sichtkanten haufig abgeschragt und profiliert manchmal mit aufwendigen Friesen geschmuckt oder bis auf einfache Fasen kaum bearbeitet sind Diese Platten liegen auf Kragkonsolen aus Werkstein uber denen sie meist gestossen werden Diese sind wiederum weit in den Mauerwerksverband eingebunden um die Auflasten tragen zu konnen Sie sind oft schlicht skulptiert indem ihre nach unten weisende Sichtkante nach innen kreisbogenformig ausgerundet ist Andere Kragkonsolen sind aufwendiger skulptiert haufig mit Masken Gesichtern Tierkopfen ganzen Korpern von Mensch und Tier pflanzlichem Ranken und Blattwerk oder geometrischen Formen Eine besonders hochwertige Spezialitat sind in die Hobelspankragsteine in der Auvergne St Pierre du Dorat Wehrattiken NordseiteAuf diesen Traufgesimsen endeten ursprunglich die Sparren der geneigten holzernen Dachkonstruktion deren Unterseiten waagerecht zugeschnitten waren Die Lasten des Daches wurden uber waagerechte quer zu den Sparren verlaufenden Fusspfetten in die Mauerkronen abgeleitet Je nach Art der Dacheindeckung profilierte Dachziegel oder flache Dachschindeln waren die Sparren oberseitig mit parallel verlaufenden Dachlatten oder mit einer geschlossenen Holzschalung abgedeckt auf denen dann die Eindeckungen aufgebracht waren Die Traufsteine der Eindeckung kragten etwas uber die aussere Gesimskante aus Von dort konnte das Regenwasser frei abtropfen Beispiele fur klassische Dachtraufen Notre Dame du Port de Clermont Ferrand Prioratskirche Saint Nectaire Puy de Dome Stiftskirche Saint Julien Brioude Abtei Cadouin St Amand de Coly Melle Deux Sevres und andere Um nun die Brustungsmauern der Wehrattiken aufbringen zu konnen musste man die unteren Reihen der Eindeckung und die sie tragenden holzerne Dachkonstruktion entfernen und zwar so weit dass die Brustung aufgemauert werden konnte und dahinter genugend Raum entstand in dem die Verteidiger bewegen und Schutz suchen konnten Dazu mussten die Fusspfetten ein Stuck nach innen verlegt und etwas aufgestelzt werden In diesen Schutzraum brachte man begehbare im Gefalle verlegte Dachrinnen aus Stein oder aus Estrich ein die mit Pech oder Teer abgedichtet wurden und die in gewissen Abstanden an steinerne Wasserspeier angeschlossen waren um das Regenwasser durch die Attika hindurch nach aussen abzuleiten Notre Dame de La Souterraine Wehrattika Nordseite teilruckgebautDurch diese Konstruktion verloren die ursprunglichen Traufgesimse auf Kragsteinen ihre eigentliche Aufgabe In einigen Fallen wurden sie vor dem Aufmauern der Attiken auch komplett oder teilweise entfernt Auf die mit Skulpturen dekorierten Kragsteine wollte man aber meist nicht verzichten und beliess diese als rein dekorative Elemente an ihren Einbaustellen Die Wehrattiken wurden spater oft im Zuge fruher Restaurierungsarbeiten im 19 Jahrhundert sowohl teilweise als auch ganzlich zuruckgebaut Da die innenliegenden Regenrinnen haufig zu Wasserschaden fuhrten findet man heute auch ehemalige Wehrattiken hinter denen man die Dachflachen so weit angehoben hat dass ihre Fusspfetten auf den Kronen der Attiken aufliegen ihre Sparrenkopfe mehr oder weniger auskragen und ihre Traufen teils mit modernen hangenden Regenrinnen aus Kupferblech ausgerustet sind Wehrattiken finden sich auch nicht selten auf Giebelwanden mit schragen Ortgangen die die Dachflachen haufig uberragen Wenn deren ursprungliche Hohe gegenuber den Dachflache zur Deckung nicht ausreichten brauchte man sie lediglich weiter aufzumauern manchmal auch mit waagerechten Abstufungen Beispiel Saint Amand de Coly Vermutlich hat man temporar auf den Dachschragen holzerne Standgeruste errichtet St Amand de Coly Wehrattiken auf Giebelwand abgestuftDie Gange hinter den Wehrattiken auf verschiedenen Seiten und Geaudeabschnitten und in unterschiedlichen Hohen auch zu anderen Wehreinrichtungen wie etwa Wehrturme Wehrerker und andere manchmal erganzt durch innere Wehrgange unter den Gewolbeansatzen waren fast immer alle untereinander verbunden mit Durchlassen Stegen und Treppen in den Hohlraumen zwischen den Gewolben und den Dachflachen Diese wurden meist uber mehrere steinernen Spindeltreppen innerhalb massiger Mauerwerksteile vom Kirchenboden aus erschlossen In diesen Hohlraumen befanden sich auch die in ruhigen Zeiten gefullten Lagerraume fur Geschosse Wurfmaterial und Waffen wie auch Vorrats und Aufenthaltsraume fur langerfristig beschaftigte Verteidiger St Junien Umrustung Traufe in WehrattikaSt Junien Wehrattika Langhaus Sudseite Dach spater hoher gelegt Priorat Saint Avit Senieur Sudseite Wehrattika mit Zinnen Dach spater hoher gelegt St Pierre de Chauvigny Wehrattiken am Chorhaupt nach innen abgeschragt Abtei Cadouin St Pierre Wehrattika am Chorhaupt Querhauskapelle noch mit klassischer TraufeSiehe auch BearbeitenAttika Wehrkirche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrattika Architektur amp oldid 182685570