www.wikidata.de-de.nina.az
Hobelspankragsteine sind skulptierte Steinkonsolen als konstruktive und gestalterische Bestandteile von Dachtraufen Sie sind eine architektonische Besonderheit von romanischen Kirchen der Auvergne Hobelspankragsteine der Traufe der Notre Dame du Port in Clermont FerrandHobelspankragsteine modifiziert St Saturnin Puy de Dome Stiftskirche St Leonard de Noblat Grabeskapelle HobelspankragsteineHobelspankragsteine Friedhofskapelle Chambon sur LacKragsteine bestehen aus dem ausseren sichtbaren Teil der oben waagerecht und unterseitig nach oben hin verjungt ist und einem nicht sichtbaren Teil der in den oberen Rand der Aussenwande eingemauert ist Die Kragweite ergibt sich aus dem Material und dem beabsichtigten Traufuberstand ihre Abstande untereinander von der zu erwartenden Auflast Die ruckwartigen Zwischenraume konnen einfach glatt gemauert aber auch mit Steinen anderer Form und Farbe oder mit Inkrustationenen gestaltet sein Auf den Kragsteinen liegen meist flache Gesimsplatten auf deren Sichtkanten schlicht bis aufwandig profiliert oder strukturiert sind Ihre Unterseiten konnen glatt aber auch mit Reliefs geschmuckt sein Auf ihnen enden die Sparrenkopfe der Holzdachkonstruktion die wiederum mittels Dachlatten die Dacheindeckung tragen uberwiegend besteht diese in der Romanik aus Hohldachziegeln in romischer Form die auch Monch Nonnenziegel genannt werden Diese kragen uber die Vorderkante der Gesimsplatten aus damit das Regenwasser abtropfen kann Hobelspankragsteine werden stets abgesehen von wenigen Ausnahmen in durchgehenden Reihung in absolut gleicher Formgebung eingesetzt Dabei konnen deren Kragweiten bei den einzelnen Bauteilen differieren Die Skulptur der Hobelkragsteine stellt in der Regel kunsthandwerklich hochste Anforderungen an den Bildhauer da sie sehr tiefgrundig und feingliedrig ist Durch die permanente Wiederholung des Motivs erscheinen Hobelspankragsteine dem weniger informierten Betrachter einfallslos und eintonig Der Hobelspankragstein hat seinen Namen von den runden Hulsen auf beiden Seiten des Kragsteins die den beim Hobeln von Holz entstehenden sich aufrollenden Spanen ahnlich sehen Von der Seite betrachtet weist er innen und oberseitig eine winkelformig abgeknickte Platte auf die an den Bauteilen anzuliegen scheint Ihre Sichtkanten sind fein profiliert Von vorne betrachtet befindet sich genau in der Mitte eine senkrechte dickere Platte von der seitlich die Hobelspane abstehen Ihre Kante ist ebenso profiliert und verlauft von der Seite gesehen von unten nach oben ansteigend in einer leicht nach innen geschwungenen Kurve die auch die Hobelspane mitmachen Man findet ihn in der Auvergne weit verbreitet besonders an den Traufen der Hauptkirchen der Limagne Landschaft um Clermont Ferrand Auvergne Der Kunsthistoriker Viollet le Duc hat die Kragkonsolen des 11 bis 15 Jahrhunderts insbesondere auch die Hobelspankragsteine mit exzellenten Grafiken dokumentiert Dabei erlautert er die Herkunft der Hobelspane durch ein Modell eines solchen Kragsteins aus Holz bei dem die Hobelspane besonders anschaulich dargestellt sind Ausserdem erganzt er diese Skulpturen mit fachkundlichen Texten Hobelspankragstein 12 Jh Grafik Viollet le Duc 19 Jh Vorbild zum Hobelspan Kragstein aus Holz Grafik Viollet le Duc 19 Jh Hobel und HobelspaneWeblinks BearbeitenViollet le Duc Dictionnaire raisonne de l architecture francaise du XIe au XVe siecle Paris 1868 Bd 4 Corbeau Online bei Wikisource Beschreibungen und Grafik von Kragsteinen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hobelspankragstein Architektur amp oldid 212765228