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Ronsberg ist der Name eines Geschlechts des Allgauer Uradels das 982 erstmals als Herren von Ursin urkundlich erwahnt ist spater in den Grafen und Markgrafenstand erhoben wurde und schliesslich 1212 in der Hauptlinie im Mannesstamme ausstarb Wappen der Markgrafen von Ronsberg Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung des Namens 2 Geschichte 2 1 Herren von Ursin 2 2 Herren von Ronsberg 3 Wappen 4 Besitzungen 4 1 Burg Ronsberg 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseUrsprung des Namens BearbeitenDer Name Ronsberg auch Ronsberg Raunsberg Ramsberg 1 stammt von einer Erhebung im Ostallgau in der Nahe der heutigen Marktgemeinde Ronsberg Der Name der Erhebung leitet sich wohl von dem Namen Rumesberg ab was vermutlich fur Berg des Mannes Ruom steht 2 Geschichte BearbeitenHerren von Ursin Bearbeiten Der erste sichere Vorfahre der Herren von Ronsberg ist der schwabische Edle Reginhard der 982 die Ubergabe des Ortes Geisenhausen an die Augsburger Domkirche bezeugte 3 Ein weiterer Vorfahre ist Rupert von Ursin den Abt Dangolf von Ottobeuren 1000 1012 mit der Vogtei seines Klosters belehnt hat Dieses Amt wurde spater auch dem Sohn von Ruprecht Reginhard von Ursin ubertragen Da das Kloster Ottobeuren uber zahlreiche Guter verfugte verlieh die Vogtei den Herren von Ursin erheblichen Einfluss und eine Macht die sie regional uber die freiherrlichen Familien hinaushob 4 Zudem erwarb sich Vogt Reginhard die Gunst der Kaiser der Herzoge von Bayern und Schwaben der Welfen des Bischofs von Augsburg und des Abts von Kempten 5 Von den Welfen dem Bischof von Augsburg und dem Kemptener Abt erhielt er viele und mitunter grosse Lehen Reginhard von Ursin genoss das besondere Vertrauen von Welf III aus dem schwabischen Zweig der Familie der Welfen und Herzog von Karnten der ihn auf seinem Totenbett zu Bodman 1055 zu einem seiner Salmannen ernannte die nach seinem Tod sein Erbe an das Kloster Weingarten ubergeben sollten Der Sohn Reginhards Ruprecht von Ursin schenkte der Augsburger Domkirche um 1060 ein Gut in Haselach bei Irsee Ruprecht von Ursin sowie ein Reginhard von Ursin wahrscheinlich ein Bruder des Ruprecht erscheinen 1074 als Zeugen bei einer Schenkung Welfs IV um 1030 1040 1101 spaterer Herzog von Bayern an das bayerische Kloster Rottenbuch Reginhard wird weiter am 31 Dezember 1099 als Zeuge der Ubergabe des neu gestifteten Klosters St Blasien genannt 6 Er war ebenfalls Vogt von Ottobeuren und starb 1102 Rupert von Ursin zog 1123 mit Heinrich V 1081 1125 damals romisch deutscher Kaiser gegen die Sachsen zu Felde und wurde schliesslich um 1130 in Ottobeuren Monch Herren von Ronsberg Bearbeiten Die Herren von Ursin waren ab etwa 980 in der Burg Irsee ansassig Die Sohne von Reginhard von Ursin Gottfried Reginhard und Rupert liessen nun auf einer Erhebung oberhalb des Ortes Ronsberg eine Burg bauen und nannten sich fortan Ronsberg 7 Um 1147 erwarb Gottfried von Ronsberg durch den ersten Staufer auf dem deutschen Konigsthron Konrad III 1138 1152 die Grafenwurde und nahm 1157 und 1162 an den Landtagen des bayrischen Herzogs Heinrich des Lowen um 1130 1195 zu Ranshofen und Karpfham teil 8 Graf Gottfried von Ronsberg starb um 1170 hochbetagt Gottfrieds Sohn Graf Heinrich von Ronsberg weilte zwischen 1171 und 1182 wiederholt am Hoflager des Kaisers und Welfs VI 1115 1191 zu Augsburg und wurde 1182 von Kaiser Friedrich I Barbarossa zum Markgraf als Reichsfurst erhoben Im gleichen Jahr hatte er das Kloster Irsee gestiftet und dem Kloster Ottobeuren grossen Grundbesitz bei Herrenberg ubertragen 9 Schliesslich begleitete er Friedrich V Herzog von Schwaben auf einer Rheinreise 1188 und im Jahr 1191 Kaiser Heinrich VI bei der Eroberung des Konigreichs Sizilien bei der er am 6 September im gleichen Jahr an einer Seuche im Kriegslager vor Neapel verstarb Die Vogtei und die Markgrafenwurde erbte Gottfried II von Ronsberg ein Sohn Heinrichs Dieser hielt in dem Kampf der Gegenkonige Philipp dem Staufer 1177 1208 und Otto den Welfen um 1175 1218 durchweg zum ersteren und beteiligte sich 1200 an dessen Parteitagen zu Speyer Fur seine Dienste schuldete ihm Konig Philipp 100 Mark und uberliess ihm dafur als Pfand zeitweilig die Herrschaft Prutz im Tiroler Inntal Trotz des papstlichen Bannes der gegen Philipp und seine Anhanger ausgesprochen wurde begleitete Gottfried II Philipp bei seinen Feldzugen gegen Otto den Welfen bis er am 11 Mai 1208 unerwartet in Augsburg verstarb Gottfrieds Erbe war sein Bruder Berthold der am 2 April 1212 als letzter seines Hauses kinderlos verstarb Das Erbe ging soweit es nicht von den Lehnsherren eingezogen wurde an seine beiden Schwestern Adelhaid und Irmengard Durch Adelhaid Gemahlin des Grafen Ulrich von Berg kam die Markgrafenwurde und die Grafenrechte der Ronsberger an ihren Sohn den Grafen Heinrich von Berg und spateren Markgrafen von Burgau 10 Alle ubrigen Besitzungen der Ronsberger fielen an Irmengard die Gemahlin des Grafen Egno von Eppan 1209 1210 in Sudtirol und weiter an ihren Sohn den Grafen Ulrich von Ulten der fortan haufig auf Ronsberg verweilte und dieses als seinen Hauptort bezeichnete Wappen BearbeitenDas Stammwappen der Markgrafen von Ronsberg ist ein steigender silberner goldgekronter Lowe im blauen Feld 11 Dieses Wappen war zugleich seit dem Mittelalter bis 1813 das Wappen der Gemeinde Ronsberg Das Wappen ist auf dem Grabstein nachgewiesen den Abt Paulus von Irsee 1543 fur das Grab der Bruder Berthold und Gottfried von Ronsberg fertigen liess und der sich in der Kirche des Klosters Irsee befindet 12 Weiters ist es im Siebmacher 12 Supplement enthalten 13 Besitzungen Bearbeiten nbsp Herrschaftsgebiet der Markgrafen von RonsbergZu den Besitzungen der Herren von Ursin Ronsberg zahlten unter anderem Asch Gottenau Irsee Lindenberg Burg Marstetten Burg Kemnat Grafschaft Oberinntal Grafschaft Hortenberg Burg St Petersberg Burg Auenstein und Ronsberg Burg Ronsberg Bearbeiten nbsp Burg RonsbergDie Burg Ronsberg wurde um das Jahr 1130 von den Herren von Ronsberg auf einer Erhebung oberhalb der Ortschaft Ronsberg im Ostallgau erbaut und war die wohl differenzierteste und grosste Anlage unter den fast 300 Burgen des Allgau 14 Sie hatte eine Grundflache von etwa 1 2 ha und mass die aussergewohnliche Lange von 290 Metern Die Differenzierung der Gesamtanlage in Turmburg Hauptburg Vorburg und Vorwerk lasst Ruckschlusse auf ihre verschiedenen Funktionen als Sitz der Markgrafen zu Der Niedergang der Burg begann nachdem ab 1254 die Grafenherrlichkeit der Burgherren endete Heute sind nur noch Ansatze der Grundmauern erhalten Siehe auch BearbeitenListe deutscher Adelsgeschlechter N Z Liste bayerischer Adelsgeschlechter Liste schwabischer Adelsgeschlechter RLiteratur BearbeitenGeographisches statistisch topographisches Lexicon von Schwaben Zweiter Band Zweite Auflage Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1801 S 525 ff Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus Erster Band Verlag der Jos Kosel schen Buchhandlung in Kempten Kosel 1883 1894 S 484 ff P Luitpold Brunner OSB Die Markgrafen von Ronsberg Ein Beitrag zur Geschichte des bayerischen Schwabens Augsburg 1860 Gerhard Helmut Sitzmann Die Bedeutung Ronsbergs zur Stauferzeit in Allgauer Geschichtsfreund Blatter fur Heimatforschung und Heimatpflege Nummer 95 Heimatverein Kempten e V im Heimatbund Allgau e V 1995 ISSN 0178 6199 S 69 ff Joseph Edler von Sartori Staats Geschichte der Markgrafschaft Burgau Nurnberg 1788 S 55 f Armin Wolf Hatte Heinrich der Lowe eine Schwester in Zeitschrift fur Wurttemberg Landesgeschichte 40 1981 Einzelnachweise Bearbeiten Geographisches statistisch topographisches Lexicon von Schwaben S 525 Karl August Barack Hrsg Zimmerische Chronik Akademische Verlagsbuchhandlung von J C B Mohr Freiburg i B und Tubingen 1881 Bd I S 26 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 487 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 485 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 486 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 486 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 486 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 487 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 488 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 489 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 494 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 492 Franz Ludwig Baumann Geschichte des Allgaus S 491 Hanns Jager Gunstenau General Index zu den Siebmacher schen Wappenbuchern 1605 1967 Akademische Druck u Verlagsanstalt Graz Austria 1984 S 442 Gerhard Helmut Sitzmann Die Bedeutung Ronsbergs zur Stauferzeit S 71 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ronsberg Adelsgeschlecht amp oldid 239180890