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Die Bayerische Benediktinerkongregation lat Congregatio Bavaria Ordinis Sancti Benedicti ist ein monastischer Klosterverband eine Vereinigung grundsatzlich selbstandiger bayerischer Benediktinerkloster die 1684 von Papst Innozenz XI durch das Breve Circumspecta unter dem Titel der heiligen Schutzengel gegrundet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mitgliedskloster der Kongregation heute 3 Abtprasides der Bayerischen Benediktinerkongregation 3 1 Abtprasides bis zur Sakularisation 1803 3 2 Abtprasides der wiedererrichteten Kongregation seit 1858 4 Literatur 4 1 Satzung 4 2 Sekundarliteratur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenErste Anregungen zum Zusammenschluss der bayerischen Benediktinerabteien in einer Kongregation gingen 1583 von Felizian Ninguarda aus der von 1578 bis 1583 als Papstlicher Nuntius in Suddeutschland tatig war Dadurch sollte nach den Erschutterungen der Zeit der Reformation die klosterliche Disziplin gefestigt und das religiose und geistliche Leben in den Klostern nach den Reformbestimmungen des Konzil von Trient erneuert werden Gegenreformation Es kam jedoch zunachst nicht zu einem solchen Zusammenschluss Auch weitere Initiativen von einzelnen oder mehreren bayrischen Abten scheiterten immer wieder Ein Grund dafur waren die Bischofe die in einer Kongregation eine Einschrankung ihres eigenen Einflusses auf die in ihren Bistumern gelegenen Abteien sahen Den Planen widersetzten sich aber auch einzelne Abte und Konvente die den Zusammenschluss zu einem Verband mit einheitlicher Disziplin und gemeinsamer Leitung als Widerspruch zur benediktinischen Tradition sahen die die Eigenstandigkeit und Unabhangigkeit des einzelnen Klosters betont Die entscheidende Initiative die schliesslich zur Grundung der Bayerischen Benediktinerkongregation fuhrte ging von Abt Coelestin Vogl von Kloster St Emmeram in Regensburg aus Er musste beinahe zwei Jahrzehnte gegen den Widerstand von Bischofen aber auch von Abten und Konventen kampfen ehe am 26 August 1684 die Kongregation durch papstliches Dekret errichtet wurde Der neu errichtete Bayerische Kongregation von den heiligen Schutzengeln umfasste keineswegs alle Benediktinerkloster die im bayerischen Raum lagen Zunachst gehorten zur Kongregation die Abteien Andechs Attel Benediktbeuern Ensdorf Frauenzell Mallersdorf Prufening St Emmeram in Regensburg Reichenbach Rott Scheyern Tegernsee Thierhaupten Weihenstephan Weissenohe und Wessobrunn Spater traten der Kongregation noch die Abteien Michelfeld Oberaltaich und Weltenburg bei Andere Abteien wie z B Niederalteich und Metten blieben der Kongregation fern An der Spitze der Kongregation standen ein Abtprases und zwei Visitatoren die von dem alle drei Jahre zusammentretenden Generalkapitel aus dem Kreis der Abte der Mitgliedskloster gewahlt wurden Auf dem Generalkapitel war jedes einzelne Kloster durch den Abt und einen vom Konvent gewahlten Delegierten vertreten Die einzelnen Abte waren der Kongregation Rechenschaft schuldig uber die Wirtschaftsfuhrung und die Disziplin in ihrem Kloster Zur Forderung einer einheitlichen Disziplin in den zur Kongregation gehorenden Klostern wurde ein gemeinsames Noviziat errichtet Das Generalkapitel bestimmte eines der Kloster als Ort des Noviziats und ernannte den Novizenmeister Fur die philosophische und theologische Ausbildung des Nachwuchses wurde ein gemeinsames Studium eingerichtet fur das die einzelnen Kloster geeignete Monche als Professoren stellen mussten Ausserdem verpflichteten sich die Kloster zu wechselseitiger Unterstutzung Davon profitierten insbesondere die kleinen und finanziell schwacheren Kloster Der Zusammenschluss zu einer Kongregation wirkte sich insgesamt positiv auf das kulturelle wissenschaftliche und religiose Leben in den beigetretenen Klostern aus Die Kongregation fand mit der Aufhebung der bayerischen Kloster bei der Sakularisation 1803 ein Ende Im Jahr 1858 wurde die Kongregation von Papst Pius IX aus den nach der Sakularisation durch Konig Ludwig I von Bayern wiederhergestellten Klostern Metten St Bonifaz Munchen mit Andechs und Weltenburg wiedererrichtet Die ubrigen Kloster kamen teils durch spateren Anschluss teils bei ihrer Wiedererrichtung dazu Scheyern 1861 Schaftlarn 1866 St Stephan Augsburg und Ottobeuren 1893 Ettal 1900 Plankstetten 1904 Niederaltaich 1918 Rohr 1984 Siehe auch Benediktinische KonfoderationMitgliedskloster der Kongregation heute BearbeitenKloster Rohr Bis 2018 Abtei zum heiligen Wenzel zu Braunau Bohmen in Rohr Abtei Ettal mit Kloster Wechselburg Abtei zu den heiligsten Herzen Jesu und Maria in Ettal mit Priorat in Wechselburg Abtei Metten Abtei zum heiligen Erzengel Michael in Metten Abtei Plankstetten Abtei zu den beiden Jungfraulichen in Plankstetten Abtei Niederaltaich Abtei zum heiligen Mauritius und seinen Gefahrten in Niederaltaich Abtei Ottobeuren Abtei zu den heiligen Alexander und Theodor in Ottobeuren Abtei Schaftlarn Abtei zu den heiligen Dionysius und Juliana in Schaftlarn Ebenhausen Abtei Scheyern Abtei Maria Himmelfahrt und zum Heiligen Kreuz in Scheyern Abtei St Bonifaz Munchen mit Priorat Andechs Abtei zum heiligen Bonifatius in Munchen mit Priorat zu den heiligen Nikolaus und Elisabeth in Andechs Abtei St Stephan Augsburg Abtei zum heiligen Stephan in Augsburg Abtei Weltenburg Abtei zum heiligen Georg in WeltenburgAbtprasides der Bayerischen Benediktinerkongregation BearbeitenAbtprasides bis zur Sakularisation 1803 Bearbeiten Coelestin Vogl 1684 1689 St Emmeram Gregor Kimpfler 1689 1692 Scheyern Bernhard Wenzl 1692 1698 Tegernsee Eliland Oettl 1698 1705 Benediktbeuern Quirin Millon 1705 1711 Tegernsee Placidus Stainbacher 1711 1717 Frauenzell Ildefons Huber 1717 1735 Weihenstephan Gregor Plaichshirn 1735 1747 Tegernsee Beda von Schallhammer 1747 1760 Wessobrunn Benno Vogelsanger 1761 1768 Benediktbeuern Petrus Gerl 1768 1781 Prufening Joseph Maria Hiendl 1782 1796 Oberaltaich Karl Klocker 1797 1803 Benediktbeuern Abtprasides der wiedererrichteten Kongregation seit 1858 Bearbeiten Utto Lang 1858 1870 Metten Bonifaz Haneberg 1870 1872 St Bonifaz Rupert Mutzl 1873 1885 Scheyern 1 Periode Benedikt Braunmuller 1885 1891 Metten Rupert Mutzl 1891 1896 Scheyern 2 Periode Eugen Gebele 1897 1903 St Stephan Leo Mergel 1904 1905 Metten Gregor Danner 1906 1915 St Bonifaz Sigisbert Liebert 1915 1921 Schaftlarn Placidus Glogger 1921 1936 St Stephan Sigisbert Mitterer 1936 1939 Schaftlarn Placidus Glogger 1939 1941 St Stephan Jakobus Pfattisch Plankstetten 1 Visitator der Kongregation von 1941 bis 1945 Sigisbert Mitterer 1946 1958 Schaftlarn Johannes Ruhland 1958 1961 St Stephan Johannes Hoeck 1961 1968 Ettal bzw Scheyern Augustin Mayer 1968 1971 Metten Odilo Lechner 1972 1978 St Bonifaz Albert Brettner 1978 1984 St Stephan Odilo Lechner 1984 1993 St Bonifaz Gregor Zasche 1993 2005 Schaftlarn Emmeram Krankl 2005 2006 St Stephan Gregor Zasche 2006 2009 Schaftlarn Barnabas Bogle 2009 2021 Ettal Markus Eller seit 2021 Scheyern Literatur BearbeitenSatzung Bearbeiten Die Satzungen der Bayerischen Benediktinerkongregation Ordo Sancti Benedicti Bayerische Kongregation Metten 1989 Gerufen von Gott Der Weg des hl Benedikt fur unsere Zeit Die Satzungen der Bayerischen Benediktiner Kongregation spiritueller Teil St Ottilien 1979 Sekundarliteratur Bearbeiten Wilhelm Fink Beitrage zur Geschichte der bayer Benediktiner Kongregation Eine Jubilaumsschrift 1684 1934 SMGB Erg Bd 9 Metten Munchen 1934 Wilhelm Fink Die bayerische Benediktinerkongregation 1684 1934 In Benediktinische Monatschrift 16 1934 S 327 333 427 436 Franz Gressierer Die Generalkapitel der Bayerischen Benediktinerkongregation 1684 1984 in Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige SMGB 95 1984 S 489 521 Stephan Haering Bayerische Benediktinerkongregation von 1684 bis 1803 in Ulrich Faust Franz Quarthal Bearb Die Reformverbande und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum Germania Benedictina 1 St Ottilien 1999 S 621 652 Stephan Haering Bayerische Benediktinerkongregation im 19 und 20 Jahrhundert in ebd S 675 703 Stephan Haering Der Abtprases der bayerischen Benediktinerkongregation Bemerkungen zu seiner Stellung und seinen Befugnissen besonders nach geltendem Recht in Wolfgang Winhard Hrsg Froh in gemeinsamer Hoffnung Sankt Ottilien 2002 Michael Kaufmann Das Kloster Metten und die Bayerische Benediktinerkongregation in Alt und Jung Metten Jg 75 2008 09 Heft 2 S 254 279 Anselm Reichhold 100 Jahre Bayerische Benediktiner Kongregation im Spiegel der wichtigsten Beschlusse der Generalkapitel in SMGB 95 1984 S 522 696 Weblinks BearbeitenKloster der Bayerischen Benediktinerkongregation bei Confoederatio Benedictina Ordinis Sancti Benedicti Eintrag zu Bayerische Benediktinerkongregation auf Orden onlineNormdaten Korperschaft GND 2054795 X lobid OGND AKS VIAF 151253248 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bayerische Benediktinerkongregation amp oldid 232894584