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Das Kloster Rott ist eine ehemalige Abtei der Benediktiner in Rott am Inn in Bayern im Erzbistum Munchen und Freising Kloster Rott am Inn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Klosters 2 Klosterkirche 2 1 Auftraggeber 2 2 Baugeschichte 2 3 Weitere Massnahmen 3 Reihe der Abte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte des Klosters BearbeitenDie Anfange des Klosters reichen in das spate 11 Jahrhundert zuruck Wohl anlasslich der Hochzeit seines Sohnes Kuno II von Rott mit Elisabeth von Lothringen 1086 reifte in Pfalzgraf Kuno I von Rott der Plan zur Grundung eines Klosters auf dem Familienbesitz Als 1081 Kuno II von Rott kinderlos in der Schlacht von Hochstadt im Heerbann Konig Heinrichs IV fiel wurde die Stiftung erneuert und das Kloster unter papstlichen Schutz genommen Durch Besitzungen im Lamer Winkel im Bayerischen Wald ist es vielfach mit dessen Erschliessung und Geschichte verbunden Bedingt durch die Sakularisation wurde 1803 das Kloster aufgelost Teile der Anlage niedergerissen oder verkauft der Waldbesitz verstaatlicht und die wertvolle Bibliothek bis auf wenige Ausnahmen verkauft In dem ubrig gebliebenen Westtrakt der Anlage befand sich seit 1650 die Kloster Brauerei die 1850 von Georg Kaiser erworben wurde 1 Etliche der noch vorhandenen Gebaudeteile fielen 1937 einem Grossbrand zum Opfer Auch die Kaiser Brauerei von Max Zwicknagl wurde im Juni 1937 in Brand gesetzt 2 dann aber wieder aufgebaut Die Abteikirche allerdings blieb erhalten und dient heute als Pfarrkirche Klosterkirche Bearbeiten Hauptartikel St Marinus und Anianus Rott am Inn Die Rotter Abteikirche St Marinus und Anianus ist dem heiligen Marinus und dem heiligen Anianus geweiht Seit 1763 steht an der Stelle der ursprunglichen romanischen Basilika das heutige Rokokobauwerk von Johann Michael Fischer Die teils weiss teils farbig gefassten Altarskulpturen von Ignaz Gunther gelten als Spitzenleistungen der deutschen Plastik des 18 Jahrhunderts Auftraggeber Bearbeiten Die einzigartige Harmonie von Raum Ausstattung und Programm welche die Rotter Klosterkirche auszeichnet ist das Ergebnis einer im wortlichen Sinn einmaligen Werksgemeinschaft der bedeutendsten Kunstler des suddeutschen Rokoko Ihr Zustandekommen verdankt sie in erster Linie dem Auftraggeber Abt Benedikt II Lutz 1720 1777 1720 in Kitzbuhel geboren trat Benedikt Lutz vermutlich aufgrund der geographischen Nahe zum inkorporierten Priorat Pillersee 1737 in das Kloster Rott ein Noviziat und theologische Studien fuhrten ihn nach Weihenstephan bei Freising wo ihm der angesehene P Roman Weixer 1690 1764 zum vaterlichen Freund wurde Baugeschichte Bearbeiten nbsp Hochaltar von Ignaz Gunther im Chorraum nbsp Zentrales Deckenfresko von Matthaus Gunther in der ehemaligen Klosterkirche 1763 Nach dem weitgehenden Abbruch der alten Kirche durch Tiroler Knappen Anfang Marz 1759 erfolgte bereits am 4 Juni die feierliche Grundsteinlegung Nach alter Tradition begannen die Bauarbeiten im Osten mit der Errichtung von Sakristei und daruber gelegenem Psallierchor Aufgrund der souveranen Bauorganisation Fischers und eines allzu praecipitanten ubereiligen Auftraggebers wuchs der gewaltige Bau zugig empor so dass schon am 20 August 1760 das Richtfest begangen werden konnte dem noch im November desselben Jahres die Schliessung der Hauptkuppel folgte Unterdessen nahmen die Stuckateure um Jakob Rauch mit der Dekoration des Psallierchors Reliefbilder mit Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt ihre Arbeit auf Das Jahr 1761 sah neben der Vollendung des Kirchendachs vor allem die Ausschmuckung des Presbyteriums an der neben Rauch nun auch Matthaus Gunther mit der Freskierung des Deckenspiegels beteiligt war Einen ersten Hohepunkt bildete die provisorische Aufstellung des Hochaltars von Ignaz Gunther im November desselben Jahres Die Bausaison 1762 stand im Zeichen der Ausgestaltung des Hauptraumes Zwischen Juni und Oktober schuf Matthaus Gunther das monumentale Kuppelfresko mit dem theatrum honoris des Benediktinerordens Zeitgleich wurden die Arbeiten am Hochaltar beendet der entgegen der ursprunglichen Konzeption um die Statuen des Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde erweitert wurde Nach der Fertigstellung der Raumschale im April 1763 konzentrierten sich die Arbeiten auf die Altarausstattung Nachdem das spatgotische Stifterhochgrab das als einziges mittelalterliches Bildwerk in den Neubau ubernommen worden war seinen endgultigen Platz in der Vorhalle gefunden hatte konnte am 23 Oktober 1763 die feierliche Kirchenweihe durch den Freisinger Weihbischof Franz Ignaz Albert von Werdenstein vollzogen werden Zu diesem Zeitpunkt war die Ausstattung der Kirche noch nicht abgeschlossen Beichtstuhle Eingangsgitter Antependien und verschiedene Fassungsarbeiten zogen sich bis 1767 hin Den endgultigen Abschluss der Arbeiten bildeten die 1791 geweihten Seitenaltare neben der Vorhalle Weitere Massnahmen Bearbeiten Nach zwei teilweise nicht originalgetreuen Restaurierungen in den Jahren 1867 und 1962 1963 wurde die ehemalige Klosterkirche von 1994 bis 2002 einer umfassenden Gesamtsanierung unterzogen die sich am ursprunglichen Zustand orientierte Seit Juli 2002 ist die Rotter Kirche wieder zuganglich und in neuer alter Pracht zu besichtigen Reihe der Abte BearbeitenQuelle 3 Berteric 1142 Lothar 1151 1166 Heribert Herbord 1179 Friedrich I 1226 Heinrich I 1232 1254 Conrad I 1255 1276 Nicolaus 1285 Conrad II Graf von Eschenlohe 1291 Johann I von Colonia 1306 1310 Otto I Varcher 1316 1325 Conrad III 1325 1330 Friedrich von Pientzenau 1330 1348 Heinrich II Tyrndl 1348 um 1359 Otto II Varcher 1360 1362 Ulrich Kratzl 1363 1371 Heinrich III Kolb 1371 1389 Ekbert Kratzl 1389 1413 erhielt 1390 die Pontifikalien Conrad IV Spielberger 1413 1443 Matthias Schoettl 1443 1447 Heinrich IV Varcher 1447 1459 Alexius von Perfall 1459 1484 Johann II Held 1485 1498 Johann III 1498 1515 Marinus I Grimm 1515 1530 Paul Edlinger 1530 1536 Grabstein in der Pfarrkirche St Ulrich am Pillersee Benedikt I Stumpf 1536 1567 Meinrad Huber 1567 1575 Christoph I Schroettl 1575 1590 Georg Weckerlein 1590 1595 Joachim Anzenberger 1595 Marinus II Georg Widmann 1595 1610 Jakob II Allgeier 1610 1615 Jacob III Johann Agricola Bauer 1615 1639 Simon Hermann 1639 1641 Roman Stoeger 1641 1661 Christoph II Virgil Widmann 1661 1681 Rupert Lex 1681 1698 Aemilian I Oettlinger 1698 1726 Corbinian Graetz 1726 1757 Benedikt II Lutz von Lutzkirchen 1757 1776 Gregor Mack 1776 1801 Aemilian II Muller 1801 1803 1809Literatur BearbeitenWilli Birkmaier Hrsg Rott am Inn Beitrage zur Kunst und Geschichte der ehemaligen Benediktinerabtei Weissenhorn 1983 Willi Birkmaier Hrsg Rott am Inn Beitrage zu Kunst und Geschichte der ehemaligen Benediktinerabtei 2 Band Weissenhorn 2002 Martin Ruf Professbuch des Benediktinerstiftes Rott am Inn Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige 32 Erganzungsband Sankt Ottilien 1991 Georg Schrott Belustungen und Experimente Naturkundliche Aktivitaten in der Abtei Rott im spaten 18 Jahrhundert in Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige 119 2008 S 221 256 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Rott Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster in Bayern Benediktinerkloster Rott am Inn Haus der Bayerischen Geschichte Barockisierung der mittelalterlichen Kirche Seminararbeit an der TU Wien PDF 2 1 MB Eindrucke vom Glockenaufzug Aufnahme des neuen Vollgelauts Aufnahme vom Erstlauten der Glocken am 14 August 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Ortsgeschichte von 769 1999 Memento vom 29 September 2020 im Internet Archive Bayerischer Verdienstorden Max Zwicknagl Abgerufen am 12 Juli 2022 Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band I Die Benediktiner Cisterzienser und Augustiner Chorherrenstifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 62 47 9825 12 1293 Koordinaten 47 58 57 N 12 7 45 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Rott amp oldid 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